Sonntag, 12. April 2020

Kommen Haare wieder dahin wo sie hingehören?


Ja, es gibt schon auch positive Effekte der Pandemie.

Am wichtigsten ist die zwar kleine, aber immerhin wieder vorstellbare Chance die extrem unseriösen Populisten Trump, Bolsonaro und Johnson zu entzaubern – sofern ihre fanatischen Anhänger in der Lage sind zu erkennen, daß ihre Länder härter als andere von der Seuche getroffen werden, weil es eben doch auf vernünftiges und wahrhaftiges Handeln der Regierenden ankommt.

[…..] Die größ­ten Co­ro­na-Ver­sa­ger kom­men aber von der ita­lie­ni­schen Lega, der Par­tei von Mat­teo Sal­vi­ni. Sie führt die Re­gie­rung in der Lom­bar­dei, wo das Vi­rus am ärgs­ten wü­ten konn­te. Rund die Hälf­te al­ler Co­ro­na-To­ten Ita­li­ens stammt aus die­ser Re­gi­on. Noch am 8. März ent­schied dort die Lega-Re­gie­rung, »leicht er­krank­te« Co­ro­na-Pa­ti­en­ten in Se­nio­ren­wohn­hei­men un­ter­zu­brin­gen. Ein töd­li­cher Feh­ler, durch den un­zäh­li­ge alte Men­schen in­fi­ziert wur­den und star­ben. »Wer sich dem wi­der­setzt hät­te, hät­te die För­de­rung ver­lo­ren, also hiel­ten alle den Mund«, er­klär­te jetzt ein Lei­ter von 400 Se­nio­ren­re­si­den­zen.

Der Tod von 70 Be­woh­nern ei­ner Mai­län­der Se­nio­ren­re­si­denz soll ver­tuscht wor­den sein. Ein Mit­ar­bei­ter im Haus, der dem Pfle­ge­per­so­nal früh Mund­schutz und stren­ge Hy­gie­ne vor­schrei­ben woll­te, wur­de zeit­nah ge­kün­digt. Man wol­le kei­ne Pa­nik ent­ste­hen las­sen, hieß es. Die Lega schwäch­te zu­dem die öf­fent­li­chen Kran­ken­häu­ser und för­der­te Pri­vat­kli­ni­ken. Dum­mer­wei­se stel­len die Pri­va­ten aber nur acht Pro­zent der so wich­ti­gen In­ten­siv­bet­ten.
Das ist die Co­ro­na-Bi­lanz der welt­weit füh­ren­den Rechts­po­pu­lis­ten. Von die­sen Herr­schaf­ten wür­de ich mir nicht mal mei­nen Fahr­rad­schlauch fli­cken, ge­schwei­ge denn mich durch eine Pan­de­mie lot­sen las­sen. [….]
(Markus Feldenkirchen, DER SPIEGEL, s.9, 11.04.2020)

Möglicherweise wird auch erkannt, daß profitorientierte private Gesundheitssysteme, bei denen Personalkosten immer nur minimiert werden müssen ein Irrweg sind.

Schön wäre es auch, wenn Ministerpräsident Kretschmanns optimistische Sicht sich erfüllt zukünftig nicht mehr bei Produkten der medizinischen Grundversorgung in völliger Abhängigkeit von antidemokratischen Diktaturen zu existieren.

[…..] Ich bin mir si­cher, dass wir in ei­ni­gen Be­rei­chen, zum Bei­spiel was die dra­ma­ti­sche Ab­hän­gig­keit von Me­di­zin­pro­duk­ten an­de­rer Staa­ten an­geht, Kon­se­quen­zen zie­hen und tief grei­fen­de Ver­än­de­run­gen er­le­ben wer­den. Und ich wür­de uns al­len ra­ten, dass wir da­nach nicht ein­fach zur Ta­ges­ord­nung über­ge­hen, son­dern uns über­le­gen, wo wir in un­se­rer glo­ba­li­sier­ten Welt un­ser Han­deln neu jus­tie­ren müs­sen. Viel­leicht wird in Zu­kunft der Wi­der­stand ge­gen Wind­kraft­an­la­gen we­gen In­fra­schall nicht mehr so hoch ge­hängt – jetzt, da wir alle er­lebt ha­ben, wie sich eine wirk­lich exis­ten­zi­el­le Be­dro­hung an­fühlt. […..]
(W. Kretschmann, DER SPIEGEL Nr. 16, 11.04.2020)

Der Ministerpräsident betont in dem Interview übrigens auch seinen tiefen katholischen Glauben, der ihn so optimistisch und ruhig durch die Krise gehen lässt.
Die Form der Borniertheit muss sehr angenehm sein.

Eine erfreuliche Nachwirkung der Corona-Viren könnte auch eine allgemeine physische Distanzlosigkeit sein. Schluß mit der widerlichen Unsitte sich dauernd die Hände zu geben, um seinen Krankheitserreger auszutauschen.
Man muss nicht alles angrabbeln.

Vielleicht, mit ganz viel Glück, könnte auch der herdentriebige Einheitsbart der U30-Generation endlich der Vergangenheit angehören.
Durch Social Media nivelliert trauen sich Millennials keinen eigenen Stil mehr. Sie sehen alle vollkommen gleich aus.
99% rasieren sich Achseln und Hoden; das ist mir egal, da ich das üblicherweise nicht sehe.
Aber die Abstrusität, daß sich eben diese 99% der Ganzkörper-Epilierten auch alle einen Vollbart wachsen lassen, ist nicht nur optisch beleidigend und zeigt den erbärmlichen Uniformitäts-Drang der Jugend, sondern ist zudem auch noch extrem unhygienisch. Vollbärte sind ein Alptraum für Virologen, weil sie die perfekten Siff-Biotope für Keime aller Art sind. In einer durchschnittlichen Männer-Gesichtsbehaarung finden sich mehr Fäkalbakterien als in einer Kloschüssel. Die armen Frauen, die so etwas küssen müssen.
Bärtige Männer sind verkeimter als Straßenhunde.

[….] Wie sich zeigte, waren die Männerbärte deutlich unhygienischer als der gewöhnliche Hundepelz. So wiesen die Forscher in den Bärten der Männer deutlich mehr Keime nach – mehr als 30 „kolonienbildende Einheiten“ – als im Nackenpelz der Tiere. Dort fanden die Experten bei den Tieren die meisten Keime. Bei sieben Männern wiesen die Forscher außerdem den Menschen krankmachende Erreger nach, aber nur bei vier Hunden.
Deutlich weniger Keime in den Maulabstrichen der Hunde
Bei den Mund- und Maulabstrichen kamen die Forscher zu einem ähnlichen Ergebnis. [….]

Die weltweite Diskussion um Gesichtsmasken zeigt deutlich wie wichtig allgemeine Körperhygiene in Zeiten der Pandemie ist.
Masken sind aber Mangelware.
Im Gegensatz zu Rasierklingen.
Männer sollten dringend dazu angehalten werden sich ihre ekeligen Bärte abzurasieren, um herumirrenden Sars-Cov2s keine perfekte Heimat mehr zu bieten.

[…..] Man könnte also annehmen, dass sich bärtige Männer während der Corona-Pandemie tatsächlich einem höheren Infektionsrisiko aussetzen als Männer ohne Bart – zumindest unter bestimmten Umständen.
Tröpfcheninfektion: Bart tragen als Gefahr?
Woran genau liegt das? Das Coronavirus wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Dabei bleiben die Viren leicht in den Barthaaren hängen. Das berichtet die „Augsburger Allgemeine“.
Auch wenn sich Männer ins Gesicht fassen, bleiben die Viren der Hände am Bart haften. Die Gefahr: Die Viren gelangen vom Bart aus leichter in Mund, Nase und Augen – und somit in die Schleimhäute.
 „Sie müssen sich rasieren!“ – die Worte des Präsidenten der Vereinigung der Notärzte in Frankreich, Patrick Pelloux. Er riet schon vor Wochen vom Bart tragen ab und beschrieb dies als Infektionsgefahr für die Bevölkerung. Warum? Das Coronavirus könne über einen langen Zeitraum in den Barthaaren überleben, warnt er.
Und nicht nur das: Die Schutzwirkung von Masken kann laut des Robert-Koch-Instituts durch einen Bart reduziert werden, da die Abdichtung der Maske so beeinträchtigt würde. […..]

Also; Bart ab!
Ich freue mich schon darauf wenn diese Regelung in den streng islamischen Staaten eingeführt wird und man ultraorthodoxen Juden mit Bartschneidern droht.
Wer Säuglingen Stücke vom Penis abschneidet, soll nicht jammern, wenn ihm die Fäkalwolle aus dem Gesicht geschnitten wird. Das tut gar nicht weh.

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