Angesichts der US-Republikaner von 2019, die sich eisern um
Trump scharen und keinerlei Anstalten machen seine ungeheuren Lügen, seinen
Sadismus, Hass und Rassismus zu stoppen, verblüffen die prominenten Ex-GOPer,
die in schärfster Rhetorik ihre ehemalige Partei verdammen, nicht.
Max Boot, Steve Schmidt, George F. Will, Gordon Humphrey, Joe Scarborough und Peter
Wehner sind Beispiele.
Wer auch nur einen Funken Anstand in sich hat, muss die
Partei verlassen.
Mit Ana Navarro gibt es aber zumindest noch ein prominentes
Parteimitglied, das öffentlich aus allen verbalen Rohren gegen Trump schießt
und dabei alle Register zieht.
Natürlich wird ihr immer mal wieder die Frage gestellt, wann
sie eigentlich aus der GOP austritt. Sie pflegt dann zu antworten, sie wäre
schon Republikanerin gewesen, als Trump noch Demokrat war, sie wäre schon
Republikanerin gewesen, als Trump noch ein Independent war und nun wäre sie
Republikanerin, während
Trump behaupte Republikaner zu sein.
Es ist sehr ehrenvoll zu seinen Überzeugungen zu stehen und zu
versuchen in seinem eigenen Verein aufzuräumen. Einfach abhauen und sich so
elegant reinzuwaschen, ist sicherlich die billigere Lösung. Austreten, abhauen,
den Rücken kehren ist zudem die ineffektivste Methode, weil man von außen auf
die innerparteilichen Entscheidungsprozesse keinen Einfluss mehr nehmen kann –
und schließlich kann man die Regierung nur als Parteimitglied direkt
beeinflussen.
That said, muss man sich allerdings fragen wann der point of no return erreicht ist.
Die US-Republikaner
verließen schon Anfang der 1990 mit Newt Gingrich und Kenneth Starr den
Bereich, der noch als „sane“ gilt und wurden zu einer rein destruktiven
Hypocrite-Partei.
Es ging nur noch darum den Demokraten zu schaden und gerne
wurde das Wohl des Landes als Geisel genommen, mutwillig versucht in eine
Wirtschaftskrise zu steuern, um die Wahlchancen der Demokraten zu schmälern.
Anschließend kam es mit GWB-Cheneys Kriegsverbrechen zu
einer zweiten Eskalationsstufe des Parteiwahnsinns und es wurde noch schwerer ein
moralischer Republikaner zu sein. Die dritte Eskalationsstufe erfolgte mit dem
Amtsantritt Obamas, als die Teebeutler die letzten zurechnungsfähigen
GOP-Kandidaten aus den Vorwahlen kippten und auf offen rassistischen Kurs
gingen.
Mit Eskalationsstufe Vier, dem Amtsantritt Trumps war die
republikanische Partei allerspätestens ein hoffnungsloser Fall, symbolisiert durch
das öffentliche Sterben des siechen John McCain, der als letzter Held der
anständigen GOPer galt.
Dabei war er nur im Vergleich zu Trump erträglich, aber für
moralisch und humanistisch verwurzelte Menschen immer noch ein
knochenkonservativer Kriegstreiber.
Die GOP ist verloren für alle Menschen mit einem
dreistelligen IQ, die nicht bösartige Psychopathen sind.
Ana Navarro könnte es also auch lassen.
Und ich? Wann verlasse ich die SPD?
Gerade erhielt ich zu meinem silbernen Partei-Jubiläum ein
Glückwunsch-Schreiben meiner Hamburger Parteichefin.
Daß ich auch ausgerechnet Hamburger sein muss!
Hamburg verfügt über die vermutlich beste Landespartei der
SPD, produziert die mit Abstand besten Wahlergebnisse, stellt mit dem
introvertierten Wissenschaftler Peter Tschentscher einen sehr guten SPD-Bürgermeister,
macht wirklich ausgezeichnete Stadtpolitik (Kriminalität und Arbeitslosigkeit auf
Tiefststand, Flüchtlingsintegration klappt vorbildlich, sozialer Wohnungsbau
boomt) und zudem ist Olaf Scholz‘ Nachfolgerin als Landeschefin, Melanie
Leonhard, die 41-jährige promovierte Historikerin und Sozialsenatorin prima!
Aber es dürfte nicht überraschen wie ich gerade über die
Bundesführung denke nachdem seit Tagen das erneute Verbot eines säkularen Arbeitskreises
durch die Presse geht.
[….] Wer nicht kirchlich orientiert ist, hat es schwer in der SPD: Die
„Säkularen Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen“ wollen einen Arbeitskreis
in der Partei gründen – so wie Christen, Muslime und jüdische Genossen jeweils
einen haben. Aber die weltlich Gesinnten dürfen nicht. Mehr noch:
Generalsekretär Lars Klingbeil verbietet ihnen mit Hinweis auf die
Parteijustiziarin, sich als „Sozialdemokraten“ auszugeben. „Das gilt auch für
öffentliche Auftritte, zum Beispiel im Internet“ schreibt Klingbeil in einem Brief
an die Gruppe, welcher der F.A.Z. vorliegt. [….]
Ich kann noch nicht mal sagen angesichts dieser
Ungeheuerlichkeit fassungslos zu sein; schließlich ist mir das schwere
Religiotentum der Parteichefin und mehrerer anderer Parteiprominenter (Thierse,
Griese) lange bekannt.
Nahles ist leider keine Privatreligiotin sondern
zwingt ihre antihumanistischen Überzeugungen auch anderen auf. Das ist leider
typisch für Religiotie; sie beinhaltet Borniertheit, Intoleranz und steht dem Pluralismus
im Weg.
Wer nicht so denkt wie Nahles, darf sich nicht äußern.
Religioten haben Angst vor Argumenten, weil sie ihrer „wir
sind besser als die“-Ideologie frönen, die es grundsätzlich ausschließt, daß auch
andere Recht haben könnten.
Evolutionäre Humanisten wie ich verfolgen genau den
diametral entgegengesetzten Weg, wir argumentieren, diskutieren und sind immer
bereit eine These zu Gunsten einer Besseren aufzugeben. Es gibt immer mal
wieder neue Themenfelder, die Humanisten vor 100 Jahren noch nicht in den Sinn
kamen – Tierrechte, Beschneidungsverbot, Transident-Ehe – die wir aber in
unsere Agenda integrierten.
Möglicherweise gibt es im Jahr 2119 Blogger, die sich
wundern, daß die Humanisten von heute an für sie ganz wichtige Themen noch gar
nicht dachten.
Bei Kirchisten verbietet sich dieser evolutionäre Ansatz;
sie haben schon vor 2.000 Jahren ex cathedra gehört was das einzig Richtige ist
und dürfen daran nicht rütteln, weil ihr heiliges Buch Gottes Wort
transportiert.
Eine ungeheuerliche Demütigung, daß ausgerechnet die
traditionell kirchenfernen Sozialdemokraten, die sich gegen die der Obrigkeit
verpflichteten Pfaffen stellten, nun von einer Hardcore-Religiotin geführt werden.
[…..] Seit Jahren versuchen religionsfreie Menschen in der SPD einen
Arbeitskreis zu gründen, wie der hpd schon mehrfach berichtete. […..] Die "Säkularen Sozis" haben
mehrere hundert Mitglieder, darunter prominente Personen aus der säkularen
Szene wie die ehemaligen Bundestagsabgeordneten Ingrid Matthäus-Maier und Lale
Akgün, die sich für einen aufgeklärten Islam stark macht, sowie der ehemalige
Staatsminister und Staatssekretär Rolf Schwanitz. Das nicht anerkannte Bündnis
setzt sich für die Belange Konfessionsfreier und einen weltanschaulich
neutralen Staat ein.
Andere Weltanschauungen haben Arbeitskreise, die von der Partei
akzeptiert werden: Sowohl Christen, Menschen jüdischen Glaubens und seit 2014
auch Muslime. Der Antrag der Nicht-Religiösen zur Gründung eines Arbeitskreises
wurde hingegen abgelehnt, der damalige Chef der SPD, Sigmar Gabriel, begründete
dies seinerzeit damit, dass die strikte Trennung von Kirche und Staat das
Kernanliegen der Laizisten, nicht aber Mehrheitsposition der SPD sei.
Aktuell existieren die "Säkularen Sozis" in erster Linie im
Internet. Doch auch das will der Generalsekretär jetzt unterbinden: "Auch
für öffentliche Auftritte, zum Beispiel im Internet" gilt das Verbot, die
Bezeichnung "Sozialdemokraten" zu verwenden. Er verlangt Respekt für
die "Entscheidung, dass der Parteivorstand keinen säkularen Arbeitskreis
einrichten wird und dass Ihr daher den Namen 'SozialdemokratInnen' nicht weiter
verwenden könnt." […..]
Bin ich sowas wie eine Ana Navarro der SPD, der Jahre nach
der Kaperung durch die Religioten die Werte der säkularen, humanitären,
pluralistischen SPD hochhält?
Vor zwei Dekaden sah das noch ganz anders aus – mutig verzichteten
Bundeskanzler, Vizekanzler und mehrere weitere Minister schon beim Amtseid auf
die Gottesformel und zogen sich den blanken Hass der Religioten Deutschlands
zu.
(…..) Das waren noch Zeiten, als im Jahr 1998 das
neue Kabinett vereidigt wurde und neben Bundeskanzler Schröder gleich sieben
weitere Minister auf die Gottesformel „so wahr mir Gott helfe“ verzichteten.
Oskar Lafontaine, Otto Schily,
Walter Riester, Edelgard Bulmahn, Bodo Hombach, Joschka Fischer und Jürgen
Trittin waren die „Skandalpolitiker“, die sich anmaßten ohne Gottes Hilfe
regieren zu können.
Frau Merkel war empört.
Die Gottlosen hätten nun das Ruder übernommen, hieß es, Religion werde
vollends aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Schröder begründete das Weglassen
der religiösen Schlussformel mit dem Hinweis, Glaube sei Privatsache. Dies
stieß bei Teilen der Kirchen auf Kritik, die Politik dürfe sich nicht nur an
Sachzwängen ausrichten, sondern müsse sich ihrer Verantwortung vor Gott bewusst
sein, hieß es beispielsweise in einem "Wort zum Sonntag". Der
Erfurter Bischof Joachim Wanke gab zu bedenken, dass mit der fehlenden
Rückbindung an eine transzendente Instanz auch andere "letzte
Überzeugungen" wie etwa die gleiche Würde aller Menschen oder die
Solidarität mit den Schwachen verloren gingen.
Dazu muß man wohl Katholik sein,
um zu erkennen, daß nach 16 Jahren Schwarzgelb nun unter RotGrün die
Solidarität mit den Schwachen verloren ginge.
Als die große Koalition 2005
unter Merkel vereidigt wurde, verzichtete nur noch ein Regierungsmitglied auf
die Gottesformel. Die Justizministerin Brigitte Zypries war die Übeltäterin und
die schlimmsten Befürchtungen wurden wahr! Sie offenbare ihre satanischen
Überzeugungen, indem sie Studien zitierte, nach denen Kinder, die von
homosexuellen Eltern großgezogen wurden sich mindestens genauso gut
entwickelten, wie die in „traditionellen Ehen“ und zog daraus den Schluß auch
gleichgeschlechtlichen Paaren eine gemeinsame Adoption zu erlauben.
Zum Glück konnten die
christlichen CDU-Minister diesen Frevel bis heute verhindern und Deutschlands
Kinder davor schützen massenhaft der Homoperversion anheim zu fallen. (…..)
Das war die Zeit, als ich stolz auf meine SPD war. Mutig,
säkular und fortschrittlich gab sich die SPD-Regierung, das Kanzleramt geführt
von einem der prominentesten Atheisten Deutschlands: Rolf Schwanitz.
Deutlich niedrigere Eingangssteuersätze (15% statt 26%!), Homo-Ehe,
Zwangsarbeiterentschädigung, Ökosteuerreform, Rehabilitierung der
Wehrmachtsdeserteure, Atomausstieg bis hin zu der Möglichkeit, daß
Prostituierte sich krankenversichern lassen können, etc.
Besonders aber hat man Schröder für ewig dankbar zu sein, daß wir eben NICHT mit im Irak stecken, weil nämlich
Schröder und Fischer sich mit aller Macht gegen Bush gestemmt haben und
schließlich den ganzen UN-Sicherheitsrat überzeugten, so daß USA und GB
isoliert waren.
Der sanfte klerikale Umsturz der SPD begann schon vor zehn
Jahren.
(…..) Genau wie in den USA, ist auch in Deutschland
die Kenntnis der eigenen Verfassung nicht besonders ausgeprägt.
Mit sagenhafter Ignoranz phantasieren die Spitzen der Parteien bei uns Dinge in das Grundgesetz, die es nicht gibt und die es nie gab.
Es mußte erst der atheistische Philosoph Michael Schmidt-Salomon kommen, um Figuren wie Merkel, Wulff und Seehofer ein paar simple Wahrheiten über unsere Verfassungsgeschichte mitzuteilen.
Nicht, daß es etwas genutzt hätte.
Noch immer wird fleißig die Lüge von der „jüdisch-christlichen Leitkultur“ bemüht, die erst die Werte des Grundgesetzes ermöglicht hätten - obwohl gerade umgekehrt ein Schuh draus wird - seit 200 Jahren haben sich Aufklärer in Deutschland gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Institutionen für gleiches Wahlrecht, Frauenrechte, die Ächtung von Kinderarbeit, etc pp eingesetzt.
Es ist erschreckend zu sehen, daß trotz des stetigen Mitgliederverlustes der Kirchen ausgerechnet die höchsten Vertreter unseres säkularen Staates ein klerikales Rollback versuchen.
Als 1998 Joschka Fischer und Gerhard Schröder ihre Amtseide als Kanzler und Vizekanzler leisteten, geschah das erstmalig ohne die Formel „so wahr mir Gott helfe“.
Ein schönes hohes Amt erklomm auch Wolfgang Thierse, der sogar formal über dem Bundeskanzler stehend Bundestagspräsident wurde.
Einwände gegen die Amtseide Fischers und Schröders gab es nicht vom neuen Bundestagspräsidenten, der sie einschwor.
12 Jahre später ist alles anders. Inzwischen ist Thierse genau wie seine Kollegin Nahles, die ebenfalls 1998 ganz zufrieden war, deutlich in die klerikale Ecke gerutscht und läuft schon verbal Amok, wenn nur darüber berichtet wird, daß sich einige Genossin in seiner Partei zu einer laizistischen Gruppe zusammenschließend wollen.
Es wird mir Angst und Bange, wenn ich sehe, wie die obersten Vertreter unseres Landes, die verdammt noch mal auch für die Mehrheit der Menschen, die nicht der protestantischen oder der katholischen Kirche angehören, da zu sein haben, sich als Werkzeuge der Neumissionierung inszenieren. [….]
Mit sagenhafter Ignoranz phantasieren die Spitzen der Parteien bei uns Dinge in das Grundgesetz, die es nicht gibt und die es nie gab.
Es mußte erst der atheistische Philosoph Michael Schmidt-Salomon kommen, um Figuren wie Merkel, Wulff und Seehofer ein paar simple Wahrheiten über unsere Verfassungsgeschichte mitzuteilen.
Nicht, daß es etwas genutzt hätte.
Noch immer wird fleißig die Lüge von der „jüdisch-christlichen Leitkultur“ bemüht, die erst die Werte des Grundgesetzes ermöglicht hätten - obwohl gerade umgekehrt ein Schuh draus wird - seit 200 Jahren haben sich Aufklärer in Deutschland gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Institutionen für gleiches Wahlrecht, Frauenrechte, die Ächtung von Kinderarbeit, etc pp eingesetzt.
Es ist erschreckend zu sehen, daß trotz des stetigen Mitgliederverlustes der Kirchen ausgerechnet die höchsten Vertreter unseres säkularen Staates ein klerikales Rollback versuchen.
Als 1998 Joschka Fischer und Gerhard Schröder ihre Amtseide als Kanzler und Vizekanzler leisteten, geschah das erstmalig ohne die Formel „so wahr mir Gott helfe“.
Ein schönes hohes Amt erklomm auch Wolfgang Thierse, der sogar formal über dem Bundeskanzler stehend Bundestagspräsident wurde.
Einwände gegen die Amtseide Fischers und Schröders gab es nicht vom neuen Bundestagspräsidenten, der sie einschwor.
12 Jahre später ist alles anders. Inzwischen ist Thierse genau wie seine Kollegin Nahles, die ebenfalls 1998 ganz zufrieden war, deutlich in die klerikale Ecke gerutscht und läuft schon verbal Amok, wenn nur darüber berichtet wird, daß sich einige Genossin in seiner Partei zu einer laizistischen Gruppe zusammenschließend wollen.
Es wird mir Angst und Bange, wenn ich sehe, wie die obersten Vertreter unseres Landes, die verdammt noch mal auch für die Mehrheit der Menschen, die nicht der protestantischen oder der katholischen Kirche angehören, da zu sein haben, sich als Werkzeuge der Neumissionierung inszenieren. [….]
2019 ist die Wende vollzogen, die Parteispitze der SPD ist
sicher nichts mehr, auf das man stolz wäre. Die Religioten haben übernommen. Statt
bei Schröders bundesweiten 41% liegen wir nun bei 15%. Die Partei- und
Fraktionsvorsitzende ist eine einzige Katastrophe.
(….) Ich muss nicht an dieser
Stelle alle Vorwürfe wiederholen, die ich seit elf Jahren öffentlich über ihr
ausschütte.
Nehmen wir nur mal als Beispiel
ihre radikale Religiosität. Ja, sie soll natürlich so fühlen dürfen; für diese Freiheit trete ich ausdrücklich ein.
Aber wenn sie ihre persönliche
beschränkte Weltsicht auf die Partei überträgt, treibt es viele Menschen von
der SPD weg.
Als
Humanist, der länger Parteimitglied ist als Andrea Nahles, sehe ich mich von
dieser Religiotin aus der Partei gedrängt!
Nahles, die im Bundestag einen Pädophilenförderer bejubelte, dann in die Kamera jubelt Papst Benedikt habe mit seinen Anmerkungen zum „Naturrecht“ für die Umwelt Partei ergriffen und damit ihre grenzenlose Ungebildetheit zu erkennen gab (offensichtlich hat sie nicht den geringsten Schimmer was „Naturrecht“ im katholischen Zusammenhang bedeutet), als Generalsekretärin den säkularen Arbeitskreis in der SPD verbot (dafür aber Thilo Sarrazin in der Partei hielt) und schließlich auch noch im Bundestag für die Genitalverstümmelung an Kleinkindern und gegen das Recht auf einen selbstbestimmten Tod votierte. (….)
Nahles, die im Bundestag einen Pädophilenförderer bejubelte, dann in die Kamera jubelt Papst Benedikt habe mit seinen Anmerkungen zum „Naturrecht“ für die Umwelt Partei ergriffen und damit ihre grenzenlose Ungebildetheit zu erkennen gab (offensichtlich hat sie nicht den geringsten Schimmer was „Naturrecht“ im katholischen Zusammenhang bedeutet), als Generalsekretärin den säkularen Arbeitskreis in der SPD verbot (dafür aber Thilo Sarrazin in der Partei hielt) und schließlich auch noch im Bundestag für die Genitalverstümmelung an Kleinkindern und gegen das Recht auf einen selbstbestimmten Tod votierte. (….)
Mit der Frage der Säkularität endet aber die
Ana-Navarro-Parallelität.
Die GOP ist durch und durch verdorben. Es gibt rein gar nichts
mehr, für das man sich als Republikanerin nicht schämen müsste.
Als SPD-Mitglied schäme ich mich zwar für einiges, aber die
Religiotengang hat noch nicht die gesamte Mitgliedschaft durchsetzt. An der Basis
wird der ostentative Katholizismus der Nahles nicht verstanden, nicht goutiert.
Nahles ist noch nicht mal beliebt, wurde nur sehr knapp gewählt,
weil niemand anders den Job wollte.
Es gibt sehr starke Kräfte in der SPD, die gegen Nahles
opponieren.
Sie wird niemals Kanzlerin werden.
Die SPD verfügt über gute Minister, sehr gute Landesminister
und ist in der Groko zumindest in dem Sinne unverzichtbar, daß alle Alternativen
viel schlimmer wären:
Merkel-Minderheitsregierung mit noch mehr
Ministern à la Spahn und Seehofer – toleriert von AfD und FDP?
Koalition mit der Lindner-FDP, also Pharma- und
Industrielobbyisten statt der Sozi-Minister im Kabinett?
Neuwahlen mit Kanzlerkandidatin AKK?
Neuwahlen mit Kanzlerkandidat Merz und einer erstarkten AfD
und einer schwarz-braunen Koalition?
Bedauerlicherweise machen Nahles und Klingbeil die
Konfessionslosen, die immerhin die relative Mehrheit der Deutschen bilden,
heimatlos.
(…..)
Im aktuellen MIZ, den Materialien und Informationen zur Zeit,
fand ich einen Hinweis auf das Evangelische Sonntagsblatt.
Die Ausgabe vom 26.06.2016 des frommen
Bayernblattes zitiert eine INSA-Conulare-Umfrage, welche die Parteipräferenzen
nach Konfessionen aufschlüsselt.
Das interessierte mich natürlich
brennend, weil ich bekanntlich seit Jahren die zunehmende Christianisierung von
Grünen und SPD scharf kritisiere.
Als „christlich“ werden in erster
Linie aufgrund ihres Namens und der konservativeren Haltung die „C“-Parteien
CSU und CDU verstanden. Das ist naheliegend, weil sie das „christlich“ auch in
ihrem xenophoben Kampf wider die Menschenrechte vor sich her tragen.
Die AfD-artigen Ausfälle der
Bayerischen C-Schwester brachten zuletzt allerdings mehrfach ausgerechnet die Kirchen in Stellung gegen die Partei.
Kann man also heute überhaupt
noch sagen, daß die rechten Parteien die Kirchenfreunde und die linken Parteien
eher die der Aufklärung Verpflichteten sind?
Die gesamte Bundesregierung ist
christlich; es gibt keinen einzigen konfessionsfreien Minister, evangelische
Kirchentage gleichen einem Grünen-Kongress, die ultrafromme SPD-Christin Kerstin Griese
setzt ihren religiotischen Kurs in der Frage der Patientenverfügungen und Sterbehilfe
im ersten Wahlgang gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung durch und
die ultrafromme damalige Generalsekretärin Andrea Nahles verbietet zusammen mit
dem gläubigen Parteichef Gabriel die Einrichtung eines laizistischen
Arbeitskreises in der SPD.
Unglaublich! 1998 schworen der
atheistische Bundeskanzler und sein ebenfalls atheistischer Vizekanzler
demonstrativ mit weiteren sechs Ministern nicht die Formel „so wahr mir Gott
helfe“ bei ihrer Vereidigung.
Wenige Jahre später, im September 2013 verbieten Nahles und Gabriel,
daß in der SPD überhaupt über sowas wie Konfessionsfreiheit und Atheismus
nachgedacht werden darf.
Offensichtlich haben schwere
Religioten wie Thierse und Nahles, die mal eher die Ausnahme bei den
Sozialdemokraten waren, inzwischen die Partei gekapert und tun alles dafür, um
die Säkularen zu verdrängen.
Die bedeutenden
sozialdemokratischen Intellektuellen Ingrid Matthäus-Maier (Rechtsexpertin,
Finanzexpertin, langjährige stellvertretende Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion) und Rolf Schwanitz (sieben Jahre Staatsminister im
Bundeskanzleramt) wurden also von der eher schlichten Denkerin Nahles
(keinerlei Expertentum) ausgebremst.
Wer ist also im Jahr 2016
wirklich eine christliche Partei?
Und was bedeutet das für die Wählerpräferenzen?
Ich kann doch nicht der einzige eher links positionierte Mensch in Deutschland sein, den die Grieses-Nickels-Kretschmanns-Nahles-Thierses-Göring-Eckardts eher davon abhalten deren Parteien zu wählen.
Und was bedeutet das für die Wählerpräferenzen?
Ich kann doch nicht der einzige eher links positionierte Mensch in Deutschland sein, den die Grieses-Nickels-Kretschmanns-Nahles-Thierses-Göring-Eckardts eher davon abhalten deren Parteien zu wählen.
Offensichtlich werden meine
Bedenken in der SPD-Parteiführung auch nicht verstanden, sonst würde
irgendjemand schon mal den wie wild gegen Atheisten hetzenden Wolfgang Thierse
wegen parteischädigenden Verhaltens zur Raison gebracht haben.
Unglücklicherweise finde ich
keine Originalquelle für die oben erwähnte INSA-Consulare-Umfrage. Wer hat das
in Auftrag gegeben? Welche Methode wurde verwendet? Wie viele Menschen wurden
befragt?
Zudem ist INSA von den größeren deutschen Instituten sicher das Unseriöseste.
Zudem ist INSA von den größeren deutschen Instituten sicher das Unseriöseste.
Es gibt aber wenig seriöse Zahlen
zur konfessionellen Anhängerschaft der Wähler.
Gelegentlich wird nachgewiesen,
daß AfD-Fans rassistischer und antisemitischer als anderen Wähler sind – so
eine Überraschung.
Untersucht man solche
rechtsextremen Tendenzen, gibt es ebenso wenig überraschend den Befund der Uni
Leipzig, daß Christen generell ausländerfeindlicher sind.
[….] Von den Befragten gehören 905 der evangelischen und 773 der
katholischen Kirche an. Keine Konfession haben 687 Personen. Die Erhebung
zeigt, dass Katholiken mit Ausnahme der Dimension „Sozialdarwinismus“ in allen
anderen Bereichen häufiger rechtsextreme Positionen vertreten. Personen ohne
Konfessionen stimmten im Vergleich mit den Angehörigen der beiden großen
christlichen Glaubensrichtungen seltener antisemitischen – also
judenfeindlichen – Aussagen zu. Katholiken und Protestanten lagen in dieser
Dimension nahezu Kopf an Kopf. Einzig in der Dimension „Sozialdarwinismus“
waren die Konfessionslosen einen Hauch rechtsextremer eingestellt. [….]
Nach INSA ist es nun so, daß
CDU-Wähler sich aus 39% RKK, 32% EVG und 23% Konfessionsfrei zusammensetzen.
Die Betonung des „C“ nützt ihnen
also tatsächlich, weil sie überdurchschnittlich viele Stimmen von evangelischen
und katholischen Wählern bekommen.
Die Konfessionslosen sind
hingegen heimatlos; sie werden von ostentativ frommen Führungsfiguren der SPD-
und Grünen-Parteiführung abgeschreckt.
Das mickrige SPD-Wählerpotential
setzt sich aus aktuell nur noch 17% RKK, 23% EVG und 16% Konfessionsfreien
zusammen. (….)
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