Freitag, 23. Dezember 2016

Reicher als Gott



Seine Exzellenz Hans-Josef Becker (* 1948), Erzbischof von Paderborn herrscht als Metropolit der Archidioecesis Paderbornensis auch über die Suffraganbistümer Erfurt, Fulda und Magdeburg.
Der Großoffizier und Prior der Ordensprovinz Rheinland-Westfalen des Päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem verfügt über die größtmögliche Machtfülle, die es vorm Kardinal gibt.


Hungern muß der gute Mann in der Besoldungsstufe B10 (Grundgehalt 11.000 Euro) ebenfalls nicht, da der bischöfliche Privathaushalt aus der Kirchensteuer bezahlt wird.
Natürlich werden die finanziellen Privilegien des Paderborner Metropoliten nicht offengelegt – obwohl das Gehalt eben nichts aus Kirchenmitteln, sondern aus dem Haushalt des Landes NRW berappt wird.
Rechnet man aber die finanziellen Privilegien der Pfarrer hoch, dürfte Herrn Becker am Ende des Monats ein hübsches Sümmchen bleiben.

[….] Zusätzlich sind aber folgende Faktoren zu berücksichtigen:

·        Geistliche erhalten grundsätzlich (mit wenigen Ausnahmen) ein volles 13. Monatsgehalt und alle im öffentlichen Dienst üblichen Zuschläge (z. B. Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen). Die Höhe der Zusatz-Einkünfte für besondere Dienste (z. B. Taufen, Trauungen, Bestattungen, Religionsunterricht, Meßstipendien) hängt von der Regelung in der einzelnen Diözese/Landeskirche ab.
·        Fast immer wohnen Geistliche in einem Pfarrhaus o. ä., wo sie nur eine geringe Miete entrichten. Im Vergleich zum Normalbürger sparen sie je nach Wohnort und Lage einen Mietaufwand von 400 bis 1200 (im Schnitt etwa 700) Euro. Diesen "geldwerten Vorteil" müssen sie versteuern; er gilt als Zusatz-Einkommen.
·        Von den Bruttogehältern ist neben der Steuer nur noch ein Eigenbeitrag zur Krankenversicherung von etwa 250 EUR monatlich abzuziehen. Weitere Sozialversicherungsbeiträge fallen nicht an.
·        Bei der Krankenversicherung, der Kfz-Haftpflicht und anderen Versicherungsarten erhalten Pfarrer Vorzugstarife. Auch können sie bei einer kirchlichen Bank ein gebührenfreies Gehaltskonto führen.
·        Wegen des Pfarrermangels steigen katholische Kapläne in den meisten Diözesen relativ schnell in die Besoldungsstufe A 14 auf - meist mit einer deutlich günstigeren Dienstaltersstufe als im öffentlichen Dienst.
·        Die Kosten der kath. Pfarrhaushälterinnen werden zu 50 bis 75 Prozent (je nach Bistum) aus Kirchensteuern bezahlt, nur den Restanteil zahlen die Pfarrer selbst, können ihn aber von der Steuer absetzen.
·        Fahrten zur Arbeitsstelle werden voll erstattet; andere Arbeitnehmer erhalten nur einen Teil über die Steuer.

Die Veranschlagung des monatlichen Pfarrer-Durchschnittseinkommens auf 6.000 EUR (Stand 1.3.16) ist eher noch abgerundet. [….]

Erzbischof Becker legt genauso wenig wie seine Brüder im Amt alle Vermögenswerte seiner Kirchenprovinz offen.
Niemand außer ihm und dem Domkapitular dürfte Einblick in wirklich alle Kassen haben.
Aber selbst die bisher offengelegten Summen aus Paderborn lassen darauf schließen, daß die RKK Paderborn nicht unbedingt darauf angewiesen ist sich die Gehälter der Topkleriker vom verschuldeten Bundesland NRW bezahlen zu lassen.

Erzbistum Paderborn steigert Vermögen
[….]  Das Erzbistum Paderborn verzeichnet für 2015 einen Jahresüberschuss von rund 44,2 Millionen Euro. Das geht aus dem am Dienstag in in Paderborn vorgestellten Finanzbericht hervor. Im vergangenen Jahr hatte der Überschuss 41 Millionen Euro betragen. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer stiegen um 20 Millionen Euro oder 5,3 Prozent auf rund 396 Millionen Euro. [….] Das Vermögen der Erzdiözese stieg nach den Angaben um 3,7 Prozent auf 4,16 Milliarden Euro, vor allem wegen zusätzlicher Mittel für die Altersversorgung aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen. Damit liegt Paderborn hinter dem Erzbistum München-Freising mit einer Bilanzsumme von 6,26 Milliarden Euro und vor der Erzdiözese Köln mit einem Vermögen von 3,52 Milliarden Euro. Allerdings sind in der Paderborner Bilanzsumme der Erzbischöfliche Stuhl und das Domkapitel noch nicht erfasst.  [….]
(gho/KNA 25.10.2016)

Das Geheimnis des Beckerschen Reichtums ist leicht ergründet.
Sein Trick ist wie beim eigenen Gehalt immer einen anderen Blöden zu finden, der die Rechnungen bezahlt.

Der Erzbischof hätte gern eine neue Bass-Glocke, um das Geläut zu optimieren.

Spendenaufruf für neue Domglocken
[….]  Die große Glocke soll 13.000 Kilogramm wiegen, die kleine 1.000 Kilogramm. Die geplanten neuen Glocken des Hohen Domes sollen ab 2018 für eine musikalische Optimierung des Domgeläutes sorgen. [….]
Die Kosten für die große Glocke belaufen sich laut Angebot auf 275.000 Euro. Die kleine Glocke, deren Preis sich auf 17.000 Euro beläuft, ist bereits gestiftet. Das Paderborner Metropolitankapitel wirbt um Spenden für die Bass-Glocke des Domes (Ton e), denn, wie bei allen Kirchen im Erzbistum Paderborn, müssen Glocken durch Spenden finanziert werden. Selbstverständlich kann für eine Spende auch eine Spendenquittung ausgestellt werden. "Interessierte Einzelspender und Vereine können ab jetzt alle Fakten in einem speziellen Spendenflyer nachlesen, der im Hohen Dom, im Erzbischöflichen Generalvikariat und auch in den Paderborner Kirchengemeinden ausliegt", so Dompropst Monsignore Joachim Göbel, der stellvertretend für das Metropolitankapitel Paderborn um Unterstützung bittet. [….]

Mit derselben Berechtigung könnte Bill Gates per Crowdfunding darum bitten ihm ein neues Notebook zu kaufen.

1.549.231 Menschen finden das offenbar so wenig seltsam, daß sie immer noch Mitglieder der RKK Paderborn sind.

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