Mittwoch, 29. Juli 2020

Partei schädigen.


Während die C-Minister in einem nie dagewesenen Maß debakulieren….

[…..] Dieser Mann ist so unglaublich gut im Schlechtsein!
Warum ist Andreas Scheuer noch Bundesverkehrsminister? Sein Schaffen sollte eigentlich für neun bis zwölf durchschnittliche Rücktritte ausreichen. […..]

…. sind die S-Minister Scholz, Heil und Maas die Stützen der Regierung. Die sechs sozialdemokratischen Kabinettsmitglieder sind der Grund weswegen Deutschland viel glimpflicher als andere Nationen durch die Corona-Krise geht.

Demoskopisch sieht es freilich völlig anders aus – die SPD stürzt in mehreren bundesweiten aktuellen Umfragen auf neue Minus-Rekorde von 14% ab, während CDUCSU bei komfortablen 38-39% liegen.

Das muss man erst mal schaffen angesichts eines Auslaufmodels als CDU-Kanzlerin Merkel, einer gescheiterten Parteivorsitzenden Kramp-Karrenbauer, die gar nicht mehr in Erscheinung tritt und von der man nur weiß, daß sie Ende des Jahres hinwirft. Dazu kommen mehrere potentielle Nachfolger – Merz, Laschet und Söder - die sich allesamt dabei blamieren Führungskraft zu zeigen. So daß man schon an die dritte und vierte Wahl – Röttgen und Spahn – denkt, wenn man sich versucht vorzustellen wie es mit der CDU im Dezember weitergeht.

Das Ausmaß des Totalversagens des Sozi-Führungsduos Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken ist beispiellos.
Das Positivste, daß man über die beiden sagen kann, ist daß Nowabo untergetaucht ist, also medial gar nicht vorkommt und Esken ohnehin nie aus ihrer winzigen virtuellen Twitterblase herauskommt.

Dabei sind die beiden ausdrücklich deswegen kein Teil der Regierung, damit sie unberührt von der Kabinettsdisziplin ihre gesamte Arbeitskraft der Partei widmen können, die SPD inhaltlich klar positionieren und wieder erkennbar machen.
Erreicht haben sie das diametrale Gegenteil.
Andrea Nahles war nicht beliebt und ließ jedes Gespür für die Basis vermissen, aber immerhin war sie bekannt und auffällig.
Ihre Nachfolger sind der Mehrheit der Wähler gänzlich unbekannt; niemand weiß wofür sie stehen.
Selbst ich als Polit-Junkie und Parteimitglied, der Walter-Borjans schon seit 2020 aufmerksam beobachtet, habe keine Erinnerung was er zuletzt zu irgendeiner politischen Frage gesagt hat. Gibt es überhaupt irgendwelche Aussagen zu den großen Themen in Deutschland? Geschweige denn zu internationalen Fragen.
Mir fällt nichts ein.

Das Umfrageinstitut Kantar befragte vom 22.07.-24.07.2020 knapp 1.100 repräsentativ ausgewählte Bürger welche SPD-Politiker sich zum Kanzlerkandidaten eigneten.
Das Ergebnis ist für die Parteiführung ebenso vernichtend wie plausibel.

Scholz 42%
Heil 19%
Giffey 16%
Klingbeil: 12%
Walter-Borjans: 11%
Esken: 11%
Mützenich: 6%

[….] Bundesfinanzminister Olaf Scholz wird laut einer Umfrage von Wählerinnen und Wählern als Kanzlerkandidat der SPD favorisiert. [….] Die SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wiederum konnte sich gerade einmal ein Zehntel der Befragten als Kanzlerkandidaten vorstellen. Weit mehr als die Hälfte bezeichnete sowohl Esken als auch Walter-Borjans als ungeeignet für das Amt an der Spitze der Bundesregierung. [….]
Unter den Anhängern der SPD sprachen sich in der Umfrage 72 Prozent für Scholz als Kanzlerkandidaten aus. Bei Giffey und Heil waren es jeweils 34 Prozent. Anhänger anderer Parteien sehen demnach ebenfalls in Scholz denjenigen Sozialdemokraten, der sich am ehesten für eine Kanzlerkandidatur eignet. [….]

Jede Parteiführung mit auch nur rudimentärem Restverstand würde nun schnellstmöglich Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten ausrufen, um damit den einmaligen Vorteil zu nutzen gegenüber der chaotisierten CDU-Kandidatensuche mit geklärter Führungsfrage dazustehen.

Viele in der SPD verstehend die Situation. Daher haben sich bereits Außenminister Heiko Maas, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, der Schleswig-Holsteinische SPD-Linksaußen Ralf Stegner, der ehemalige Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz, Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann, Fraktionsvize Achim Post, SPD-Haushaltsexperte Dennis Rohde, Seeheimer-Chefin Siemtje Möller, Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte und auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer für einen Kanzlerkandidaten Scholz ausgesprochen. Beileibe nicht alles Scholz-Freunde, aber doch soweit rational denkend, daß sie keine andere Möglichkeit sehen.

Nur die SPD-Chefs Esken und Walter-Borjans stehen auf dem Schlauch und fragen sich offenbar nur eins: Wie kann man die SPD weiter in den Abgerund treiben? Wie kann man sie von 14% in Richtung Einstelligkeit bewegen?

Als Advocatus Diaboli kann man sich die Frage stellen und würde dann auf die Kantar-Umfrage gucken. Gibt es denn überhaupt jemand in der SPD, der tatsächlich NOCH unbeliebter und NOCH ungeeigneter als Kanzlerkandidat ist?
Tatsächlich. Einer liegt sogar noch hinter Esken und Walter-Borjans: Fraktionschef Mützenich.
Gerade mal sechs Prozent der Deutschen halten ihn für Kanzlerkandidaten-tauglich. Satte 94% wollen ihm kein Ja geben.

Und tatsächlich, es handelt sich um keinen Witz: Dieser Mann, also der potentielle Kandidat mit den mit Abstand schlechtesten Chancen ist der Favorit der Führung.



(……) Unfassbar wie sie zusammen mit Fraktionschef Mützenich ohne Not eine ganze Kaskade von Parteiaustritten auslösten und profilierteste Amtsträger davonjagten.  (……)

[….] Ist der Vizekanzler damit nicht der geborene Kanzlerkandidat für die SPD? Doch das Chef-Duo will Scholz eigentlich nicht. Esken und "Nowabo" waren bei der Mitgliederentscheidung über den Vorsitz 2019 vor allem angetreten, um Scholz zu verhindern. Mit Erfolg.
Ihn jetzt zu nominieren, käme einer 180-Grad-Drehung gleich. Und so sind Esken und “Nowabo” weiter auf der Suche nach einem linken Kandidaten. Der 61-jährige SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wäre wohl ihr Favorit. Zwar hat der Kölner vom linken Parteiflügel bisher öffentlich nicht Nein gesagt, aber intern hat er schon abgewunken.
Und so wird munter weiter sondiert. Zum Beispiel bei Reiner Hoffmann, wie es in SPD- und Gewerkschaftskreisen heißt. Der 65-Jährige ist DGB-Vorsitzender und SPD-Mitglied.
[….] Doch DGB-Boss Hoffmann fand die Idee so abwegig, dass er noch nicht mal will, dass man erfährt, dass die SPD-Spitze bei ihm angeklopft hat. [….]

Die Fehlleistungen Eskens sind so dramatisch, daß ich mir schon die wirklich extrem schlechte Parteivorsitzende Andrea Nahles zurückwünsche. (…..)

Ich habe keine Erklärung für die SPD-Vorsitzenden.
Unfähigkeit, Pech und Doofheit könnten zwar ihre miserable inhaltliche und strategische Performance erklären, aber der Hass auf Scholz und der Mützenich-Move sind mit Dummheit allein nicht zu erklären.
Das ist pure Destruktion. Oder werden sie doch von einer dritten Partei dafür bezahlt der SPD gezielt zu schaden?

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