Der arme Herr Beckmann war leicht verwirrt.
Ihm ist da ein Booboo unterlaufen, wie er zerknirscht
zugeben musste.
Huch, da war ein Neonazi bei den ganzen anderen Rechtsextremen
und Identitären.
Wer konnte sowas ahnen, fragt sich jetzt der streng
katholische ehemalige Ministrant Reinhold Beckmann, 62, CDU-Mitglied und Träger
des Peter-von-Zahn-Gedächtnispreises der Hamburger CDU.
Er grämt sich öffentlich für seine peinliche Aktion:
Herr Beckmann war zum 65. Geburtstag seines alten Kumpels Matthias Matussek
erschienen, also dem Mann, der einst nur bösartig und handgreiflich war,
später fundamental-katholisch und schließlich so hartnäckig rechtsextrem und xenophob
wurde, daß er die „Merkel-muss-weg-Demos“ aufsuchte und Pegida
bejubelte.
Das ist nicht neu; schon vor fünf Jahren verortete sich MM
am äußersten rechten Rand des Springer-Universums, bis er selbst den Ultrakonservativen zu rechtsextrem wurde.
(…..) Die WELT nicht zu lesen hat
allerdings den Nachteil, daß man es gelegentlich verpasst Poschardt, Broder
oder Matussek herzlich auslachen zu können, wenn sie sich wieder einmal etwas
besonders Blödes ausgedacht haben.
Heute wurde ich ausgerechnet
durch einen Online-Welt-Artikel an den bis zur Handgreiflichkeit aggressiven Ultrakatholiken und
Generaldummbeutel Matthias Matussek erinnert.
Ein Artikel, geschrieben im wie
üblich unerträglichen Unterton, direkt übernommen von der dunkelkatholischen
KNA, der aber eine sehr gute Nachricht transportierte.
Wohl selten hat eine technische Verfahrensvereinfachung den Kirchen so
viel Ärger eingehandelt wie diese: Die zum 1. Januar 2015 in Kraft tretende
automatische Abführung von Kirchensteuern auf Kapitalerträge zog schon 2014
massenhaft Austritte nach sich, sagte der Bischöfliche Regensburger
Finanzdirektor Alois Sattler.
Tja, daran erkennt man in
erfreulicher Weise wie groß der mediale Einfluß der aggressivsten Katholiban
noch ist. Nämlich klein.
Die stramm katholischen
Journalisten beeinflussen durchaus die politische Klasse, die bis heute genauso
verbissen wie grundgesetzwidrig an den kirchlichen Privilegien festhält, aber
das gemeine Volk hat dennoch genug vom real existierenden Kirchismus der
Bundesrepublik D.
Immerhin mal ein Anlass zu
googeln, was der fromm-hysterische MM aktuell so von sich gibt. Irgendwie ist
es in letzter Zeit etwas ruhig um ihn geworden, so deucht mir. Hat er womöglich
inzwischen Vernunft angenommen? Oder wurde er endgültig zum Schweigen gebracht?
Trat er in einen Mönchsorden ein? Oder füllt ihn seine neue Rolle als Ehefrau
von Tebarzt-van-Elst so sehr aus, daß er die neue Regensburger Residenz gar
nicht mehr verlassen kann?
Alles weit gefehlt; er schreibt
noch. Und, oh Freude, man muß die Koordinaten seines Weltbildes nicht neu
bestimmen; er ist immer noch ganz der alte rechte Irre.
Der katholische Ritter, der auf
seiner Facebook-Seite Selfies von sich zusammen mit seinen Lieblingspolitikern
(Bernd Lucke, Volker Bouffier, Annette Schavan) postet, weiß auch über Pegida-Kritiker
das Richtige zu sagen.
(363 Chronik-Fotos,
an die 1500 Handy-Uploads – aber als ich beim Scrolen an
seine Urlaubs-fast-Nacktbilder geriet, gab mein Computer braune Rauchwolken von
sich und ich mußte mich spontan übergeben, so daß ich nicht weiter suchen
konnte…)
Die PEGIDA-Bewegung, die sich gegen eine angebliche Islamisierung des
Abendlandes richtet, ist ein gefundenes Fressen für den bei Springers Welt in
Diensten stehenden Borderline-Publizisten und katholischen Eiferer Matthias
Matussek. Zu Weihnachten machte Matussek auf Facebook mit einer Äußerung auf
sich aufmerksam, in der er PEGIDA-Kritiker mit Anhängern der Hitler-Jugend
verglich. Es ist nicht Matusseks erste Entgleisung zu diesem Thema aber wohl
die bislang drastischste.
“Die kluge Schriftstellerin Cora Stephan untersucht das dumpfe
Ein-Dreschen von Politik und Presse auf die 15 000 Demonstranten in Dresden.
Meine Ansicht: wer beim rituellen Treten gegen diese Menschen mitmacht, hat die
Gesinnung von HJ-Pöbeln”, schrieb Matussek am 26. Dezember um 17.06 Uhr auf
seiner privaten Facebook-Seite, die öffentlich zugänglich ist. Was der glühende
Katholik und bekennende Homophobiker Matussek genau mit “HJ-Pöbeln” meint, wird
nicht hundertprozentig klar. Es scheint, er will Kritiker der PEGIDA-Bewegung
mit Pöblern oder “dem Pöbel” der Hitler-Jugend (HJ) gleichsetzen. Ein wirrer
Nazi-Vergleich – exakt die Kragenweite des Schwadronierers Matussek. Das Wort
“Pöbel” gefällt ihm offenbar.
Schon zuvor hat er bei seinem Arbeitgeber, Springers Welt, Sympathie
für die diffuse Sache der PEGIDA erkennen lassen. […]
In den folgenden Jahren verließ MM endgültig die Sphären der
Realität, schloss sich verschwörungstheoretischen Identitären an und tickt nun
auf der Wellenlinie Gauland-Berger.
Zu seinem runden Geburtstag lud er das Who Is Who der
publizistischen braunen Szene und netzwerkte sich von David Phimoseblogs Desiderius-Erasmus-Stiftung
über Erika Steinbach und NPD-Mitgliedern zu verurteilten Nazis.
Mittendrin CDU-Beckmann, der a posteriori erklärt, er habe
MM nur mit einem Lied wieder auf den rechten, also nicht ganz so rechten, Weg
bringen wollen.
Ging leider schief.
[….] Ich weiß um Matthias Matussek. [….] Vor einigen Wochen kam die Einladung zu seinem 65. Geburtstag. Gehst du
hin oder bleibst du weg? Ich habe lange überlegt, dann beschlossen meinen
Gitarrenkoffer zu nehmen und ihm mein vergiftetes Geschenk mitzubringen, meine
Version des Bob Dylan-Klassikers „Things have changed“. Er sollte was zu kauen
haben. Schluckbeschwerden bekommen. Ich wollte so meine Widerworte gegen seinen
Irrweg setzen.
[….] Was mir nicht ganz klar war, in welcher Gesellschaft er da tatsächlich
seinen Geburtstag feiern würde. Klar, ich hätte es mir denken können. Ich muss
zugeben, ich habe mich da verlaufen, ich hätte dort nicht hingehen sollen. [….]
Ob wir so ein „Asche auf mein Haupt“ auch erlebt hätten,
wenn nicht ein Bild aufgetaucht wäre, auf dem ausgerechnet der Identitäre Kader
Mario Müller und verurteilte Nazi grinsend beim Liederträllern genau vor ihm
steht?
Sagen, was ist:— Jan Böhmermann
Die @DerSPIEGEL Redakteure Martin Müller und Alexander Smoltczyk machen ganz unbefangen Party mit Neonazi-Kader Mario "Wo wart Ihr Silvester?" Müller (IB), Erika Steinbach, JF-Chef Dieter Stein oder Pegida-Bücherwurm Susanne Dagen. https://t.co/mMqYjbhHXX
Blöd, nun wurde alles bekannt.
Wir kennen Mario Müller als Teil der rechtsextremen Schlägertruppe „Kontrakultur #Halle“, bei #Matussek feiern #Beckmann, #Fleischhauer etc. mit ihm und anderen Rechten. Unsere Pressemitteilung zur fehlenden Abgrenzung bürgerlicher Journalisten von der extremen Rechten: pic.twitter.com/1VYAwFMMiH— Halle gegen Rechts (@HalggR) 10. März 2019
Die Gefahr besteht nicht in Beckmanns mangelndem
Urteilsvermögen, schließlich wurde Beckmann nie vorgeworfen besonders moralisch
oder intelligent zu sein.
Erschreckend ist der hohe Vernetzungsgrad der verschiedenen
Ultrarechten und Staatsfeinde.
Erschreckend sind die mangelnden Berührungsängste.
Man umgibt sich jetzt mit solchen Typen und schämt sich nicht
dafür.
[…..] Matthias
Matussek hat Geburtstag. Seine Gästeliste steht symbolisch dafür, wie weit die
extreme Rechte in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Zum Geburtstag singt Reinhold Beckmann Matthias Matussek ein Ständchen.
Der Identitäre Kader Mario Müller von der »Kontrakultur Halle«, der 2012 zu
einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wurde, weil er einen
Antifaschisten mit einem selbstgebastelten Totschläger aus Socke und
Hantelmutter angegriffen und schwer verletzt hatte, ist wie selbstverständlich
lachend mit dabei.
Aber was solls, Matussek nennt den ehemaligen Jungen Nationalisten (JN)
Mario Müller schließlich seinen „Identitären Freund Mario“ und Müllers Buch
„Kontrakultur“ kann man auch ganz selbstverständlich im Buchhandel kaufen. Es
wird z.B. bei Thalia als eine mitreißende Mischung „für die Jugend, die ihr
Land nicht verloren geben möchte“ angeboten. Diese »Identitäre Jugendkultur«
ist für den Buchhandel* nämlich keine neofaschistische Gruppierung, sondern
„schillernde Vielfalt“ und „ein Muß für Aktivisten und für alle, die abseits
der großen Heerstraße das geistige und identitäre Abenteuer suchen.“ […..]
Im Abendblatt ist der entsprechende Artikel überschrieben
mit "Die Medienelite und der Neonazi"
[….] In der Nacht zum Montag, so
gegen 1.30 Uhr, war für Matthias Matussek die Welt noch in Ordnung: „Offenbar
ist mir die Party des Jahres gelungen“, schrieb der zuletzt durch äußerst
rechtes Gedankengut aufgefallene Hamburger Publizist beseelt auf Facebook. „Für
die nächste Geburtstagsfeier werde ich das ICC (gemeint ist das Internationale
Congress Centrum Berlin) anmieten, um all die Frustrierten, die nicht
eingeladen waren, zufriedenzustellen.“ […..] Unter
Matusseks Gästen war auch der rechtskräftig wegen Körperverletzung verurteilte
Neonazi Mario Müller, einst Mitglied der NPD-Jugendorganisation „Junge
Nationaldemokraten“, heute einer der führenden Köpfe der rechtsextremen
„Identitären Bewegung“.
Der Rechtsextremist feierte bei Matussek mit der Crème de la Crème der
deutschen Medienszene: ARD-Moderator Reinhold Beckmann war ebenso zugegen wie
„Bild“-Kolumnist Franz-Josef Wagner, die einstigen Feuilleton-Chefs von „Zeit“
und „Focus“, Ulrich Greiner und Stephan Sattler, sowie „Stern“-Autor Jochen
Siemens. Zudem waren drei „Spiegel“-Redakteure Matusseks Gäste, unter ihnen der
preisgekrönte Reporter Alexander Smoltzcyk und der viel gelesene Kolumnist Jan
Fleischhauer.
Diese alten Weggefährten trafen bei Matussek, einst angesehener
Reporter bei „Stern“, „Spiegel“ und „Welt“, auf dessen neue Freunde. Etwa auf
die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach.
Oder Michael Klonovsky, persönlicher Referent von Alexander Gauland, dem
Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion. […..]
Also, daß man Franz-Josef Wagner, Jan Fleischauer, Dieter
Stein von der JF , Alexander Smoltczyk, die radikale
Eiferin Bettina Röhl und Matthias Matussek als deutsche Medienelite, gar als Crème de la Crème bezeichnet, halte ich für eine sehr gewagte
These, Herr Renner.
Ich hätte die Überschrift „der unterste Medienabschaum und
der Neonazi“ für passender gehalten.
A propos
"Abschaum" - wo war eigentlich David Berger?
"A propos "Abschaum" - wo war eigentlich David Berger?"
AntwortenLöschenBerger ist sicherlich zu "schwul" für eine Party unter intimen Freunden.
Sehr interessant und beängstigend, wie sich die Geschwüre gegenseitig vernetzen und damit im Organismus festsetzen. Die neurechte Denke hat die Arteria cerebri media offenbar erreicht. Dass die Sekte selbst mit ihrer absolutistischen und strengen Lehre die Wurzel des Faschismus ist, war mir schon lange klar. Wer den Haufen Kinderficker sympathisch findet, hat auch kein Problem damit Scheiße anzufassen. Der Mensch ist schon total verkommen - der ideolgisch Geprägte noch viel mehr.
Das mit Beckmann hat was von Gabriels Versuch, mit den Rechten ins Gespräch zu kommen. Auch Dunja Hayali und andere haben sich da schon verzettelt. Extremisten geht es nie um Dialog, die wollen Gewalt und Macht ausüben. Und wenn man ihnen entgegenkommt, ist das wie Doping für die.
Fazit: Damals haben die Leute wenigstens noch geschwiegen und sich verschämt weggeduckt.