Das ist
eine Pest, wenn sich viele Ärzte, die lange studiert haben um ein sehr krankes
Kind kümmern, gewaltige Kosten anfallen und bei einem Heilungserfolg Jesus und
Gott gedankt wird.
Vor
einigen Monaten konnte ich mir eine entsprechende Bemerkung gegenüber einer
amerikanischen Cousine nicht verkneifen, die sich nach kompletter Entfernung von
Eierstöcken, Brüsten und Uterus sowie Chemotherapie anschließend dank der
modernen plastischen Chirurgie nicht nur wieder gut und gesund fühlte, sondern
der man äußerlich auch nichts mehr ansah.
Sie
bedankte sich bei all ihren Freunden, die für sie gebetet hätten. Die prayers
hätten sie gerettet.
Natürlich
hatte ich Mitleid ob ihrer ursprünglichen Befundes; ich kenne sie mein ganzes
Leben lang.
Aber
andererseits kann ich nicht völlig ignorieren Atheist zu sein und daher mußte
ich schon erwähnen, daß es angemessen wäre den Ärzten und Forschern in der Pharmaindustrie
zu danken, die mutmaßlich nur zu geringem Teil Christen sind und im Übrigen
wäre mir ein Gott lieber, der erst gar nicht so vielen Menschen Krebs verpasst.
Für
Atheisten ist das ungerecht, wenn ein allmächtiger Gott den Lob einheimst eine
Krankheit geheilt zu haben, aber nie beschuldigt wird, die Krankheit überhaupt
ausgelöst zu haben,
Jesus
steht in den Augen der Gläubigen immer gut da. Wenn das Kind, der Ehepartner
oder der Bruder doch stirbt – und wir sterben schließlich alle - wird
ein Behandlungsmisserfolg nur den Ärzten und nicht Jesus angelastet.
Das
Denken der Religioten stellt für mich immer noch ein Faszinosum dar.
Obwohl
es offensichtlich ist, daß Gott noch nie einen Gelähmten wieder gehend machen
konnte, daß nie ein fehlendes Bein nachwuchs, oder fehlende Augen plötzlich
erschienen, glauben sie hartnäckig an Gottes Wirken bei kleineren Krankheiten.
Und
nicht nur das.
Obwohl
Gott für alles einen Plan hat und alles vorbestimmt ist, glauben Gläubige
blasphemisch doch, sie könnten IHN durch Gebete beeinflussen.
Für sie
ist Gott sogar bestechlich. Es kommt nämlich auf die Quantität der Gebete an.
So ein
einzelnes schwarzes Kind im Südsudan mit schwerem Marasmus geht eben schnell
drauf, weil es niemand kennt und daher auch nur wenige für es beten. Wenn aber
Millionen für eine (mutmaßlich weiße) Person beten, weil sie reich und berühmt
ist, ist Gott schon eher bereit zu helfen.
Für
Syrien und die in Afrika verhungernden Kindern zu beten, sollte eigentlich
jeden denkenden Menschen zum kleinen Bruder der großen Theodizé-Frage führen,
nämlich Why Won’t God Heal Amputees?
Daß
Päpste so eindringlich das Nichtfunktionieren der Beterei beweisen erinnert an
QVC-Moderatoren, die einen Fleckentferner anpreisen, der aber kontinuierlich
bei Demonstrationen im Studio keinen einzigen Fleck rausbekommt.
Deswegen beten Amputierte nicht dafür, daß ihnen über Nacht ein Bein oder ein Arm nachwächst.
Dies ist nichts anderes als das Eingeständnis, daß Gott gar nicht heilen kann.
Denn WÄRE er ALLmächtig, könnte er schließlich genauso einen Arm nachwachsen lassen („ein Wunder“) wie die französische Ordensschwester Marie Simon-Pierre „über Nacht“ von Parkinson zu befreien und damit seinem ehemaligen Vize Woytila zur Seligkeit zu verhelfen.
In Wahrheit wissen wir aber keineswegs, weswegen die Nonne geheilt wurde.
Deswegen beten Amputierte nicht dafür, daß ihnen über Nacht ein Bein oder ein Arm nachwächst.
Dies ist nichts anderes als das Eingeständnis, daß Gott gar nicht heilen kann.
Denn WÄRE er ALLmächtig, könnte er schließlich genauso einen Arm nachwachsen lassen („ein Wunder“) wie die französische Ordensschwester Marie Simon-Pierre „über Nacht“ von Parkinson zu befreien und damit seinem ehemaligen Vize Woytila zur Seligkeit zu verhelfen.
In Wahrheit wissen wir aber keineswegs, weswegen die Nonne geheilt wurde.
(Franz outed sich – Teil VI, 20.04.2014)
Für den zu Parkinson analogen Fall eines Tumors schreibt „whywontgodhealamputees.com“ sinngemäß:
Für den zu Parkinson analogen Fall eines Tumors schreibt „whywontgodhealamputees.com“ sinngemäß:
Bevor man sich nicht die Zeit nimmt hierüber einmal rational
nachzudenken, erscheint die Situation nicht eindeutig zu klären. Sowohl Gott
kann hier geheilt haben, wie die Gläubigen glauben, wie auch der Arzt und die
Medizin. Oder es kam zur Spontanheilung durch das eigene Immunsystem. Wenn der
Tumor verschwindet kann dies mit anderen Worten durch verschiedene Ereignisse
geschehen sein. So kann es lediglich ein zufälliges Zusammentreffen von
Ereignissen gewesen sein, dass Sie gebetet haben und die Heilung erfolgte. Dann
hätten die Gebete absolut Nichts mit der Heilung zu tun gehabt. Wie können wir
also entscheiden, ob Gott die Heilung verursachte oder irgendein anderer
Effekt?
Ein Weg besteht darin, die Uneindeutigkeit aus solchen Ereignissen zu eliminieren. In einer eindeutigen Situation können wir entscheiden, ob Gott etwas mit der Heilung zu tun hat oder nicht.
Ein Weg besteht darin, die Uneindeutigkeit aus solchen Ereignissen zu eliminieren. In einer eindeutigen Situation können wir entscheiden, ob Gott etwas mit der Heilung zu tun hat oder nicht.
Eindeutigkeit, also Hoffnungslosigkeit besteht aber bei Amputierten.
Es gibt kein medizinisches Verfahren Beine nachwachsen zu lassen. Es ist noch nie eine Spontan-Beinnachwachsung beobachtet worden. Ein allmächtiger Gott sollte das aber können, sonst wäre er qua Definition gar kein Gott. Zudem sagt Jesus, daß jedes Gebet erhört wird.
Was passiert also, wenn wir zu Gott beten, er solle einen Amputierten heilen? Nach Aussage der Bibel müssten nun die fehlenden Gliedmaßen nachwachsen. In Wirklichkeit tun sie dies natürlich nicht. Warum tun sie es nicht? Weil Gott eine Illusion ist! Man beachte, dass es in dieser Situation keinerlei Mehrdeutigkeit gibt! Es gibt absolut nur einen einzigen Weg wie ein amputiertes Glied nachwachsen kann. Dieser einzige Weg würde darin bestehen, dass Gott ein Wunder wirkt. Gott müsste die Gebete erhören! Was wir aber finden ist, dass wann immer wir eine eineindeutige Situation herstellen, in der es keinen Raum für das Zusammentreffen zweier Ereignisse gibt, wir niemals eine Antwort Gottes auf Gebete finden. Gott beantwortet NIEMALS Gebete, wenn diese Antwort nicht durch bloßen Zufall geschehen kann.
Tatsächlich gibt es diverse groß angelegte Studien, die finanziert von Christen zu dem für sie niederschmetternden Ergebnis kamen, daß Gebete beim Krankheitsverlauf gar nicht helfen.
Würde
stimmen, was in der Bibel steht, könnten wir ohnehin Hunger und Krankheiten
recht einfach überwinden:
You can see the same effect in the following prayer. Let's assume that you are a true believer and you do believe that God cures cancer. What would happen if we get down on our knees and pray to God in this way:
Dear God, almighty, all-powerful, all-loving creator of the universe, we pray to you to cure every case of cancer on this planet tonight. We pray in faith, knowing you will bless us as you describe in Matthew 7:7, Matthew 17:20, Matthew 21:21, Mark 11:24, John 14:12-14, Matthew 18:19 and James 5:15-16.
In Jesus' name we pray, Amen. We pray sincerely, knowing that when God answers this completely heartfelt, unselfish, non-materialistic prayer, it will glorify God and help millions of people in remarkable ways.
If God cures cancer, then this is an easy prayer for an omnipotent, all-loving God to answer.
The fact is, what this prayer does is remove ambiguity. As soon as we do that, we see the true nature of "God."
There is no way that a coincidence can answer this prayer, and, sure enough, the prayer goes unanswered.
If you look at the data, you can see exactly what is happening here:
When we pray to God about any non-ambigous situation, God never answers the prayer.
When we analyse any ambiguous prayer using statistical tools, we find zero effect from prayer.
Gott existiert also nicht, oder das was in der Bibel über ihn steht ist alles Bullshit.
Es ist
offensichtlich, daß Gott keine Armen mag.
So ließ
sich der fromme John McCain seinen Hirntumor in einer sehr teuren Privatklinik
und nicht etwa in einem staatlichen Veteranenkrankenhaus operieren, um dann
rapid-geheilt in den US-Senat zu eilen, damit er die entscheidende Stimme
abgeben konnte, um 30 Millionen ärmeren Amerikanern die Krankenversicherung zu
nehmen.
Des lo
vult.
Übrigens
ist Gott recht kreativ dabei Kinder leiden und im Stich zu lassen.
SZ-Autor
Johannes Böhme leistete vor neun Jahren seinen Zivildienst im Norden Hamburgs.
Dabei
fuhr er kranke, unterentwickelte und psychisch auffällige Kleinkinder zur Sonderschule.
Vor zwei
Wochen berichtete er im SZ-Magazin davon wie sich
diese Kinder nach neun Jahren entwickelt hatten.
Gott hat
für die Jungs und Mädchen so einiges ausgedacht.
Lion zB,
inzwischen 15, wurde sein Leben lang gehänselt, war sein Leben lang krank.
Seine Mutter hat fünf Kinder von fünf Vätern, ist alleinerziehend. Ihm hat der
Liebe Gott das Alagille-Syndrom aufgedrückt.
[….]
Das Alagille-Syndrom ist eine
"multisystemische Entwicklungsstörung". Die Eltern vererben sie an
die Kinder. Wenn man Glück hat, trifft es nur die Leber, den Gallengang. Wenn man
Pech hat, auch das Herz, das Auge, dann verformen sich das Skelett und das
Gesicht, und das Gehirn ist beeinträchtigt. Es ist, als würde ein grausamer
Gott mit den Teilen des Körpers Schiffeversenken spielen.
Die Krankheit wurde
bei Lion erst vor fünf Jahren festgestellt. Er hat eine "schwere
Lerneinschränkung an der Grenze zur geistigen Behinderung" - eine Folge
des Alagille-Syndroms. Seine Leber ist nicht voll funktionsfähig. Er hat einen
Nystagmus, ein Flimmern der Augen, bei dem seine Pupillen hin und her zucken
wie ein Ball in einem Flipperautomaten. Er wird sein Leben lang darauf achten
müssen, was er isst. Alles, was seine Leber belastet, ist tabu; er braucht
viele leichtverdauliche Fette.
Die Diagnose war
Schreck und Erleichterung zugleich. Erleichterung, weil sie endlich wussten,
woran sie waren. Schreck, weil klar war, dass Lion für den Rest seines Lebens
gegen die Krankheit kämpfen würde. Kein Arzt kann die Krankheit heilen, aber
sie lässt sich mit richtiger Ernährung im Griff behalten. [….] Lange Sätze strengen ihn an.
Lion ist groß
geworden, aber schmal, als hätte man den kleinen Jungen einfach in die Länge
gezogen. [….] Doch das größte Problem ist die Schule. Das
Mobbing fing schon in der Grundschule an. Da haben sie ihn gehänselt, weil er
die Fragen der Lehrer nicht verstanden hat. Beim Fußballtraining haben sie ihn
gehänselt, weil er den Anweisungen des Trainers nicht folgen konnte. Lion ist
aufgewachsen mit dem Gefühl, zu dumm zu sein, zu langsam. Er hat auf seine Art
reagiert. Hat Feuerzeuge geklaut und versucht, sein Bett und seine Matratze
anzuzünden. Seine Mutter lag abends mit ihm zum Kuscheln im Bett, als sie
lauter schwarze Kreise mit braunem Rand fand, Kokelspuren, die die Matratze
überzogen wie kleine Krater den Mond.
Ein anderes Mal rannte
er vor den Augen der Nachbarn einfach auf die Hauptstraße, mitten in den
Verkehr. Ein Nachbar zog ihn von der Straße. Offenbar wollte er, dass ein Auto
ihn anfährt. Ein anderes Mal versuchte er, sich oben im Treppenhaus vom
Treppengeländer zu stürzen. Man hat diese Hilfeschreie, in Ermangelung eines
besseren Ausdrucks, "Selbstmordversuche" genannt.
Lion kam in die
Psychiatrie. Und danach in eine neue Schule. Eine Sonderschule. Dort wurde es
eine Zeitlang besser. [….]
Es war eine sehr übersichtliche Schule,
fast mehr eine große Familie, und er gehörte zu den besseren Schülern. Aber die
Schule wurde geschlossen.
Nun ist er wieder da,
wo er angefangen hat. In einer normalen Schule. Es läuft nicht gut. Wenn er aus
der Schule kommt, wirft er sich oft in Klamotten aufs Bett und steht bis zum
nächsten Morgen nicht mehr auf. Seine Mutter muss ihn dann abends zwingen,
zumindest noch etwas zu essen.
[….] Er muss immer noch jedes Jahr ins
Krankenhaus, immer das volle Programm, Uniklinik in Eppendorf, erst
Kardiologie, dann Nephrologie, Leberambulanz, Stoffwechselambulanz und zum
Schluss der Augenarzt. Einmal den gesamten Körper durchchecken lassen.
Krankenhäuser werden Lion immer begleiten. [….]
(SZ-Magazin,
07.07.17, s.20)
Wie Gott
doch alle liebt!
Oder
Patrick, heute 16, bei dem erst im Alter von fünf Jahren entdeckt wurde, daß er
nicht sprechen und hören konnte, weil er eine Wassereinlagerung hinter den Ohren
hatte. Die Eltern bemerkten es nicht. Die Mutter schizophren, der Vater
überfordert. Patrick wurde dann operiert, konnte aber den Rückstand nie mehr
aufholen.
[…..]
Patrick ist immer noch auf derselben
Schule, und auch sonst ist Patrick das Kind, bei dem sich am wenigsten geändert
hat. Er wohnt in derselben Wohnung wie damals, er wird morgens mit einem
Sprinter abgeholt. Er hat anders als die anderen Kinder nie aufgehört, diese
Fahrt zu machen. Wenn er um drei Uhr nach Hause kommt, ist er meistens so müde,
dass er Mittagsschlaf macht. [….] Es
gibt einige Fortschritte: Er spricht jetzt. Klar und deutlich. Aber in wenigen
Worten, kurzen Sätzen und mit etwas kreativer Grammatik. Er kann lesen und
schreiben, worauf er stolz ist. Es gibt bei Patrick keinen biologischen Grund,
keinen Gehirnschaden, keine Erbkrankheit, die es unmöglich machen würden, dass
er einen Hauptschulabschluss schafft. Und dennoch wird es dazu wahrscheinlich
nie kommen.
Woran das liegt, kann
niemand endgültig sagen. Eine Pädagogin, mit der ich spreche, vergleicht die
Intelligenz eines Kindes mit einem Gefäß, das gefüllt werden muss. Es gibt
Kinder, die hatten schon immer mehr Platz in ihrem Gefäß. Aber die alles entscheidende
Sache ist, dass es gefüllt werden muss.
An meinem ersten Tag
im Kindergarten hatte mir mein Chef verboten, Patrick an seine Mutter
abzugeben. Sie hatte gerade das Sorgerecht verloren, war drei Monate in der
Psychiatrie gewesen, wegen ihrer Schizophrenie. […..]
(SZ-Magazin,
07.07.17, s.26)
Danke
Gott für so ein schönes Leben.
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