Monotheismus und Intoleranz sind zwei Seiten einer
Medaille.
Ein
Wertekatalog, der mit „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ beginnt,
trägt schon den Keim des Unfriedens in sich.
Wenig
überraschend, daß 2000 Jahre Christentum auch 2000 Jahren Religionskriege,
Pogrome, Massaker, Auto Dafés, Missionierung, Sklaverei, Hexenverbrennung und Inquisition
bedeuten.
Es liegt in der Natur des von Pharao Echnaton
(1353–1336 v. Chr.) ersonnenen Monotheismus, daß er intoleranter als
Vielgötterei ist.
Wenn nur ein Gott der Richtige ist, dann sind die
Anderen falsch.
Damit ist die Saat der Intoleranz geschaffen.
Monotheismus führt zu metaphysischem Konkurrenzverhalten, welches sich in den
tausenden Religionskriegen manifestiert, die wir seit seiner Erfindung erlebt
haben.
Wenn man als einziger in einer Religionskonkurrenz
Recht haben will, dies aber prinzipiell nicht beweisen kann, weil es um Dinge
nach dem Tod geht, muß es irrational und potentiell gefährlich zugehen.
Es sind nicht «Gottlose», die Flugzeuge in Hochhäuser fliegen oder Menschen
in die Luft sprengen, weil sie meinen, im Jenseits für ihre Taten belohnt zu
werden. Wer nicht an ein Leben nach dem
Tod glaubt, kann auch nicht mit der Aussicht auf postmortalen Koitus dazu
verführt werden, sämtliche Grenzen der Menschlichkeit nieder zu reißen.
(Claude Fankhauser 20.11.2015) (…..)
Der
Glaube an den einen Gott kann aber problematisch sein, wenn dieser Eine
gelegentlich furchtbar unsympathisch daher kommt.
Die
Christen fanden dafür eine geniale Lösung; sie schufen den ersten
Vielgötter-Monotheismus.
(….. ) Während Jesus noch die Menschen nach ihrem
bedingungslosen Gehorsam bewertete, verlangte, daß sie nur ihm allein folgen
dürften, wurde diese Maxime in den nächsten 1000 Jahren ziemlich aufgeweicht.
Wie Pilze schossen Heilige aus dem Boden. Inzwischen
gibt es tausende Heilige, Selige und Schutzheilige, so daß sich jeder Christ
einen raussuchen kann, dem er huldigen will.
Der Monotheismus ist im Christentum polytheistisch.
Auch der ursprüngliche „eine“ Gott hat sich
mittlerweile vervierfacht.
Im Christentum steckt eine Reihe von seltsamen Phänomenen. Das Christentum
bildet sich ein, eine monotheistische Religion zu sein, ist es aber gar nicht.
Jesus Christus ist viel wichtiger als der liebe Gott. Und außerdem gibt es noch
einen Heiligen Geist – den hat Jesus Christus nicht erfunden, den hat ein
Konzil erfunden. Und neben dieser heiligen Dreieinigkeit gibt es noch die
Gottesmutter Maria, die in Polen viel wichtiger ist als Jesus und als der liebe
Gott. Der Monotheismus ist eine Selbsttäuschung. Das glaubt der Ratzinger, aber
der auch nicht ganz. Es ist auch eine Selbsttäuschung der Protestanten. Die
alten Griechen waren da viel ehrlicher, die haben gleich viele Götter erfunden.
Und nicht bloß vier.
Die vier christlichen Gottheiten konkurrieren
untereinander. (…..)
Die
beständig wachsende Zahl von christlichen Heiligen, die man um Fürbitte anbeten
soll, wuchert auch unter Bergoglio.
Kein
Christ kann da noch den Überblick behalten.
2004 wurde das
Martyrologium Romanum aktualisiert, worin 6650 Heilige und Selige verzeichnet
sind, sowie 7400 Märtyrer. Auch die katholische Kirche kennt nicht die genaue
Zahl, denn das Heiligenwesen in seiner heutigen Form wurde erst 1588 von Papst
Sixtus V. geregelt.
Die
Heiligen-Inflation bedeutet insbesondere für geistig ausgebrannte christliche
Kolumnenschreiber oft die letzte Rettung. Jede Woche müssen sie für die
verschiedenen TV-Beilagen einen neuen Sermon von sich geben.
Bei
14.000 Heiligseligmärtyrern kann man sich immer einen rauspicken und der
staunenden Leserschaft präsentieren.
Bonifatius,
Petrus von Mailand und Arnulf von Metz sind die Schutzheiligen der Bierbrauer. Franz
von Sales kümmert sich um Journalisten, Tobias und Antonius der Große um
Totengräber. Soldaten, eine bei Christen offenbar besonders angesehene
Berufsgruppe können gleich sechs Schutzheilige ihr eigen nennen: Erzengel
Michael, Georg, Martin von Tours, Gereon, Sebastian und Philaretos.
Um die
Übersicht zu behalten, schlage ich vor von einer heiligen Fünffaltigkeit zu
sprechen.
Die fünf
Falten sind dabei neben den vier von Helmut Schmidt genannten Gott, Jesus,
HeiGei und Mami zuzüglich Luzifer.
Ohne
Hölle und Teufel funktioniert das Christentum nicht.
Luzifer und seine Dämonenarmee sind so
allgegenwärtig, daß jede katholische Diözese einen ausgebildeten und
hochqualifizierten Exorzisten aufbietet, der zwar gelegentlich
auch den Patienten umbringt, aber wenigstens dadurch auch
den Teufel vertreibt.
(….) Don
Massimiliano Pusceddu, Exorzist und Kaplan der italienischen Staatspolizei, ist
ebenfalls ein Mann nach Bergoglios Zuschnitt. Als ehemaliger Italienischer
Boxchampion ist er es wirklich nicht gewöhnt die andere Wange hinzuhalten,
sondern teilt ordentlich mit den Fäusten aus.
So ein
kampferprobter Geistlicher eignet sich natürlich am besten dazu, auch in
vorderster Front den Kampf gegen Satan und seine Dämonen aufzunehmen.
Der Teufel lauert immer und überall. Da muß
man sich zu helfen wissen.
Massimiliano Pusceddu:
Massimiliano Pusceddu:
"Es muss erst einmal eines klar gestellt werden:
wenn man mit dem Teufel zu tun hat, gibt es nichts zu scherzen. Deshalb hat die
Aufmerksamkeit der Kirche dem Bösen gegenüber nie nachgelassen.“
[…] Seit einiger Zeit werden innerhalb der
katholischen Kirche wieder mehr Exorzisten ausgebildet und eingestellt. Das
gilt vor allem für italienische Diözesen. Erst kürzlich wurden in der Diözese
Neapel drei neue Exorzisten ernannt. In Mailand waren es sogar sechs neue
Teufelsaustreiber auf einmal. Ähnliche Zahlen kommen auch aus zahlreichen
anderen italienischen Diözesen. Insgesamt sind in ihnen mehr als 250
ausgebildete Exorzisten im Einsatz. Vor einigen Jahren war es nur die Hälfte.
Gabriele Amorth weiß, warum das so ist. Der 88-jährige
Priester, der heute in einem römischen Altersheim lebt, gilt immer noch als
Doyen der katholischen Exorzisten. 1990 gründete Amorth, der nach eigenem
Bekunden rund 50.000 Teufelsaustreibungen vorgenommen hat, die Internationale
Exorzistenvereinigung:
"Es gibt ja auch Parawissenschaften und die
Kirche hat diesen Aspekt viel zu lange ausgeklammert. Es gab eine Zeit, die gar
nicht mal so lange zurückliegt, da hat die katholische Kirche alles, was mit
Exorzismen zu tun hatte, ins Abseits stellen wollen. Das hat sich radikal
geändert. Vor allem unter Benedikt XVI. hat sich die Idee eines quasi
wissenschaftlichen Umgangs mit Teufelsaustreibungen in der Kirche durchgesetzt.
Es ist eine - sagen wir - moderne Vorstellung von Exorzismus."
[…] "Heute findet sich der Teufelskult an
immer mehr Orten in der Gesellschaft. Sogar im Kirchenstaat. […] Italien weist mit über 500 Satanssekten eine
besonders hohe Anzahl solcher Gruppierungen in Europa auf. […]
Und wie kommt
der Teufel zu den Menschen?
Durch das Weib! Weil es schwach um Glauben ist!
Das hat schon Heinrich Kramer im Malleus Maleficarum (Hexenhammer) bewiesen. (…..)
Durch das Weib! Weil es schwach um Glauben ist!
Das hat schon Heinrich Kramer im Malleus Maleficarum (Hexenhammer) bewiesen. (…..)
Wenn man
bedenkt wie viele Milliarden Frauen es auch der Welt gibt, ist es kein Wunder, daß
uns Myriaden Dämonen überrennen. (…..)
Anders
als Vatikaner gern behaupten unterliegt die katholische Lehre einer ständigen
Veränderung; da macht der Herr der Fliegen keine Ausnahme. Er durchlebte in
2.000 Jahren gewaltige definitatorische Deformationen.
Der
Mainzer Philosoph Kurt Flasch stellt diese Metamorphose in seinem Buch
"Der Teufel und seine Engel – Die neue Biographie" dar.
Zunächst einmal stellte sich den frommen Priestern die Frage wie eigentlich ganz genau Luzifer in den Körper eindringt.
Zunächst einmal stellte sich den frommen Priestern die Frage wie eigentlich ganz genau Luzifer in den Körper eindringt.
[….]
Im Mittelalter war das eine ernsthaft zu
klärende Frage. Der Erzböse bestand schließlich, da war man sich einig, aus
Luft; er hatte ein Volumen. Und irgendwie musste das in den Sünder hinein.
Die Leibesöffnungen
boten sich an. Aber wie weiter? Der Zisterziensermönch Caesarius von
Heisterbach dachte den Vorgang unerschrocken zu Ende. Der Teufel, so folgerte
der fromme Mann, nehme seinen Aufenthalt "in Körperhöhlen und in Gedärmen,
wo sich der Kot befindet".
[….]
Außer
über Frauen verbreitet sich Luzifer seinen Gedärm-Gewohnheiten entsprechend
gern beim schwulen Sex.
[….]
Als bester Jagdgrund des Seelenfängers
galt die Sexualität, vor allem die "widernatürliche". Kam es etwa zum
Verkehr zwischen Mann und Mann (womöglich sogar im Kloster), schlüpfte
unbemerkt ein Teufel dazwischen, stahl den Samen und machte sich daraus einen
neuen Körper.
Das Reich des Bösen
dehnte sich aus. Manche fürchteten, es sei dem Reich Gottes schon fast
ebenbürtig – hatte nicht der Apostel Paulus den Teufel den "Gott dieser
Welt" genannt? Zwei Imperien jedenfalls standen einander gegenüber, beide
wohlorganisiert, beide geleitet von überragenden Majestäten. Der Teufel war dem
Allmächtigen verblüffend ähnlich geworden: sein Zerrbild. "Affe
Gottes" wurde er genannt.
[….]
Mephistopheles
ist mächtig, kann seinen Götter-Kollegen ordentlich Probleme bereiten.
[…..]
Dennoch blieb der Teufel seinem Schöpfer
untergeordnet – der Islam beharrt auf dem Vorrang des einen Gottes. Seine Macht
zu teilen kam nicht infrage.
Die Christen dagegen
handelten sich mit dem Aufstieg des Teufels schwere Probleme ein. Denn wenn
Gott dem Bösen so viel Spielraum zugesteht, ist er entweder selbst nicht gut –
oder er hat seine Schöpfung nicht im Griff. Beides ist misslich; Scharen von
Theologen waren damit beschäftigt. In ihrer Not verfielen sie auch auf
Advokatentricks: Der Teufel handele auf eigene Faust, habe aber seinen Auftrag
von Gott – zweifellos ein Fall von Scheinselbstständigkeit. Muss Gott dann
nicht trotzdem für die Folgen haften? […..]
Die
Arbeitsverteilung des divina quintet kann man nur als zutiefst unfair
betrachten.
Marie
beschränkt sich darauf fromm auszusehen, gelegentlich bittere Tränen zu weinen
und alle 50 Jahre irgendwo zu erscheinen – und auch das ist ihr offensichtlich
zu anstrengend geworden, seit die Smartphones erfunden wurden und sie dabei
gefilmt werden könnte.
Der
HeiGei ist viel in den Pfingstkirchen unterwegs, muß allerlei Pastoren bei
TV-Übertragungen aus Megachurches ohrpenetieren und so von innen kitzeln, daß
sie gar lustig tanzen.
Gottvater
ist der faulste von allen; er nahm schon vor Hitler und Auschwitz eine Auszeit
und meldet sich nur noch mit gelegentlichen Tsunamis, wenn eine linksgrüne
Regierung die Homoehe einführt.
Jesus
hingegen hat seine Augen überall; immerhin ist er dafür zuständig allen
Christenkindern beim Masturbieren zuzusehen, um das den Pfarrern bei der
Beichte zu stecken.
Satan
aber muß richtig racken. Bisher haben ungefähr 100 Milliarden Menschen auf der
Erde gelebt. Bedenkt man die Quote der Ungläubigen, Falschgläubigen, Onanisten,
Ehebrecher, Stolzen, Geizigen, Wollüstigen, Neidischen, Trägen, Gefräßigen und
Wütenden unter ihnen, die Diabolo in der Hölle zu versorgen hat, dürfte es sich
dabei um kein Zuckerschlecken handeln.
Man
bedenke allein die Höllendimensionen des Purgatoriums; wohin mit den
Abermilliarden zu quälenden Seelen?
Glücklicherweise
hat Lieblingstheologe des Berliner Urinduschers dazu schon
praktische Lösungen erdacht.
Thomas
von Aquin ist das denkende Idol von Kreuznets Liebling David Berger.
Und
womit? Mit Recht!
[….]
Wer
nicht der Kirche angehörte, war dem ewigen Feuer verfallen. Selbst die
nobelsten Gutmenschen unter den Heiden: alle verloren. Die ungetauft
verstorbenen Säuglinge: hinab in die Hölle. Ausnahmen gab es nicht.
Der weit überwiegende
Teil der Menschheit würde folglich brennen müssen. Das waren so viele Seelen,
dass sich der große Kirchenlehrer Thomas von Aquin Sorgen um das
Fassungsvermögen der Hölle machte. So riesig könne der Hohlraum im Erdinneren
gar nicht sein, dass all die Verdammten nebeneinander Platz fänden.
Erforderlich sei also, schloss Thomas, ein vielstöckiger Ausbau, ein System von
Kammern, Blasen und sonstigen Aushöhlungen.
Immerhin, die
Stapelarchitektur der Hölle sah auch Zonen gemäßigten Klimas für minder
Schuldige vor, darunter den sogenannten Limbus, in dem die ungetauften Kinder
vergleichsweise erträglich schmachten sollten. [….]
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