Mit
quadratischen Augen, die Hände um den Kaffeebecher geschlungen, krieche ich
nach dem Trump-Schock an den Schreibtisch, will mich endlich mal ablenken und
schlage dazu das brandneue SZ-Magazin auf.
Den
Teil mit den Geschenk-Tipps schnell überblättert, bleibe ich auf s.78 an einem
Text von Moritz Baumstieger mit der Überschrift „WÜRG“ hängen.
Schon
wieder US-Wahl?
Metaphorisch
betrachtet durchaus: Allen
Wittman und Andrew Masters, ehemalige Arbeiter eines
Lastwagenherstellers im Mike-Pence-Staat Indiana hatten vor 15 Jahren die
Millionen-Idee, fulfilling the american dream.
Seither
stellen sie äußerst erfolgreich den schlimmsten Gestank der Welt her und füllen
ihn in Flaschen ab – Liquid Ass.
[….]
Once unleashed, this power–packed,
super–concentrated liquid begins to evaporate filling the air with a genuine,
foul butt–crack smell with hints of dead animal and fresh poo. Each spray of this soul shattering liquid
summons the ASS Genie to manhandle your senses. [….]
Yummie!
“fauliger Arschritzengestank mit Noten von totem Tier und frischer Kacke” –
darauf hat die Welt gewartet.
Wie
hellsichtig von Wittman and Masters – denn das ist genau das, was jetzt auch
der manisch homohassende designierte US-Vizepräsident
aus Indiana verbreitet.
Und
nein, liebe Deutsche, die Ihr jetzt sagt, man müsse erst mal abwarten was Trump
tue. Vielleicht habe das ja auch seine guten Seiten.
Nein.
Der
Mann ist nicht nur selbst Rassist und holt sich Blitzbirnen wie Sarah Palin und
Ben Carson ins Kabinett, um die USA lächerlich zu machen.
Der
Mann ermutigt Rassisten in Amerika und der Welt jetzt aktiv zu werden, das Maul
auf zu reißen und zur Tat zu schreiten.
Die
Jagd auf Schwarze und Schwule und alle, die irgendwie nicht ins weiße,
christliche Idealbild passen, ist eröffnet.
Trump supporters brutally attack gay man in California
Trump supporters shouted slurs at a gay man from
Canada who was in a Santa Monica, CA bar Tuesday night watching Trump win the
Presidential election, and upon leaving the bar, the man says, these supporters
attacked him.
Calgary filmmaker Chris Ball said that he was watching
the election results when supporters of the Republican candidate began to lob
epithets. ‘We got a new president you
fucking faggots,” they said, Ball told Metro Calgary.
When Ball left the bar alone later in the night, Trump
supporters followed him to an alley way and assaulted him, Ball said. The last
thing he remembers before awaking bloody on the pavement was having a beer
bottle smashed over his head. Friends
took him to the hospital. [….]
Wir
erleben das seit drei Jahren in Frankreich. Dort herrschte immer ein
vergleichsweise liberales Klima gegenüber LGBTIs, aber als dann Franzls
Katholiban zusammen mit dem ultrarechten Front National immer wieder zu
Großdemonstrationen gegen die „Homoehe“ aufriefen, verschlechterte sich die
Stimmung signifikant.
[….] Hetze gegen Homosexuelle nimmt zu
Frankreichs
Parlament will am Dienstag der Homo-Ehe zustimmen. Doch die Debatte hat das
Land gespalten. Schwulenhetze nimmt zu, Verbände beklagen eine gestiegene
Aggressivität. Jüngstes Beispiel: Der Vorsitzende der Nationalversammlung
erhielt einen mit Schießpulver gefüllten Drohbrief.
"Das
ist das Gesicht der Homophobie", schrieb Wilfred de Bruijn unter das Foto,
das er Anfang April auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte. Der
Niederländer war am Abend zuvor mit einem Freund im 19. Arrondissement von
Paris unterwegs, eingehakt, als drei oder vier Personen über die beiden
herfielen. "Ach schau mal, Schwule", soll einer von ihnen gesagt
haben. Dann verprügelten sie de Bruijn auf brutale Weise.
[….] Schwule und Lesben werden beschimpft, beleidigt, bespuckt. Gerade
Jugendliche, von denen viele am Sonntag an der Place de la Bastille gegen die
Homophobie demonstrierten, sind verunsichert. "Wir erhalten derzeit mehr
und mehr Anrufe von jungen Menschen, die total durcheinander sind", sagt
Nicolas Noguier von der Beratungsorganisationen Refuge ("Zuflucht").
[….] "Eine Explosion von Hass und Gewalt", konstatiert der Pariser
Verein Act Up, die Organisation SOS Homophobie beklagte eine Woche von
Gewalttaten. "Es gibt ein Klima der Homophobie, die zu aggressiven
Handlungen veranlasst", so deren Präsidentin Elisabeth Ronzier. Grund für
die "Verkrampfung" und die "Radikalisierung" sei die seit
Monaten schwelende Debatte über die Homo-Ehe. [….]
Natürlich
ist dieser Menschenhass auf Frauen, Schwule, Schwarze, Muslims immanent.
Aber,
die allermeisten Menschen unterdrücken diese Gefühle.
Es
braucht erst einen, der den Hass entfesselt, die Eisdecke einschlägt, damit er
richtig blutig wird.
Das
tun rechte Parteien, das tut die katholische Kirche, das tut die AfD, das tut
Donald Trump.
Rassisten
haben jetzt Oberwasser.
[….]
Ku Klux Klan Will Rally in North Carolina
to Celebrate Trump's Victory
Following Donald Trump’s win in the 2016 presidential
race, the Ku Klux Klan has announced plans for a celebratory rally in North
Carolina, an important swing state in which Trump ultimately received 51% of
the vote.
[….]
On the Loyal White Knights’ website, they
write that a “klavalkade Klan parade” at an undisclosed location will be held
on December 3.[….]
Den
USA droht eine neue Welle des Rassismus
[….] "Aus Nachrichten und Hinweisen haben wir derzeit 80 Vorfälle wie
Belästigung, Bedrohung oder Vandalismus", erklärte Rebecca Sturtevant vom
Southern Poverty 48 Stunden nach der Wahl der Süddeutschen Zeitung. Das ist
eine deutliche Vervielfachung der üblichen Zahlen. Die Bürgerrechtsorganisation
sammelt auch über den Hashtag #ReportHate Berichte über Vorfälle. [….]
[….]
A University of Wisconsin-Stout student
from Saudi Arabia died one day after being assaulted on a street in downtown
Menomonie, Wis., about 70 miles east of Minneapolis, police and school
officials said.
Hussain Saeed Alnahdi, 24, was a junior majoring in
business administration who enrolled in 2015 at UW-Stout, according to a
statement from the university, whose campus is in Menomonie.
"Our deepest sympathies, thoughts and prayers go
out to Hussain’s family in Buraydah, Saudi Arabia, and his friends at
UW-Stout," UW-Stout Chancellor Bob Meyer said Monday in the statement. [….]
Die
Jagd auf Menschen ist eröffnet, Trump versprüht Liquid Ass über den gesamten
Planeten.
Was will man da noch abwarten?
Was will man da noch abwarten?
Der
Schaden ist schon eingetreten.
Daher
soll man auch nicht mit ihm zusammenarbeiten, sondern a priori klar opponieren.
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