Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ -
hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Diesmal
zeichne ich die TV-Zeitschrift GONG aus.
Gong erscheint
seit 1948 wöchentlich und wurde zunächst vom Sebaldus-Verlag (RKK-Beteiligung
24%) unter der Leitung des Prälaten Balthasar Moeckel herausgegeben. Der
GONG-Gruppe wurden weitere Zeitschriften hinzugefügt bis Sebaldus 1997 vom
WAZ-Konzern übernommen wurde. Heute gehört der GONG daher wie das Hamburger
Abendblatt, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Thüringer Allgemeine, Berliner
Morgenpost, Kronen Zeitung, Bild+Funk, Die Aktuelle, Das Goldene Blatt, Echo
der Frau, Frau im Spiegel, Hörzu und Bild der Frau zur Funke-Mediengruppe.
Über
Jahrzehnte blieb die TV-Zeitschrift recht christlich ausgerichtet und war
insbesondere im Süden der Republik sehr erfolgreich.
Ende der
1970er Jahre erreichte sie unter dem langjährigen Chefredakteur Helmut Markwort
(1970-1991) wöchentliche Auflagen von über 1,2 Millionen Heften. In den letzten
15 Jahren ging es mit der verkauften Auflage gewaltig bergab. Inzwischen schrumpften
die Verkäufe und dem Springerschen Tausendsassa-Chefredakteur Christian
Hellmann (GONG-Chef seit 2014) auf 234.800 Exemplare (IVW 1/2015).
Die Abonnentenzahl
fiel innerhalb eines Jahres um 6,48 Prozent auf jetzt 162.871 Abonnenten.
Derzeit beziehen 67,67 Prozent der Leser die Zeitschrift im Abonnement.
(Wikipedia)
Wieso
ausgerechnet ich Abonnent einer ehemals christlichen TV-Zeitschrift bin? Ganz
einfach, der GONG ist mit zwölf Seiten pro Programmtag das ausführlichste Heft
und bietet im Gegensatz zu den auf Spielfilme und Sport konzentrierten
14-tägigen Programmzeitschriften recht detaillierte Informationen über
Dokumentationen und politische Sendungen.
Es gibt
ohnehin keine TV-Zeitschriften aus sympathischen Verlagshäusern. Das ist alles
Bauer, Springer, Funke oder Burda.
Meine
Tage als Abonnent sind aber gezählt; folgenden Brief schicke ich heute an die
GONG-Redaktion.
Sehr
geehrter Herr Hellmann!
Wie Sie
wissen, weil Sie das an der rasant fallenden Auflage des GONGs mitbekommen, nimmt
die Bedeutung der gedruckten Programmzeitschriften ab.
Die
Jugend streamt, besitzt oft gar keinen Fernseher mehr oder informiert sich über
das Internet.
Aus
meiner Sicht ist der Versuch vergeblich sich mit einem Print-Produkt durch
Buntes, Poppiges, Schnelles anzupassen. Den Kampf kann man nicht gewinnen.
Ein
gedrucktes Heft kann sich nur behaupten, indem es auf andere Stärken setzt, die
im Internet nicht so leicht zugänglich sind: Ausführlichkeit, Seriosität,
Übersichtlichkeit.
Ich bin
einer der verbliebenen typischen TV-Zeitschriften-Konsumenten.
Ich
gucke noch Fernsehen, sogar eine Menge Fernsehen, tue das aber gezielt. Ich
zappe nicht, suche nicht Zerstreuung zum Zeitvertreib.
Marcel
Reich-Ranicki sagte „Fernsehen macht Kluge klüger und Dumme dümmer“ und das
glaube ich auch.
95% der
ausgestrahlten Programme halte ich zumindest für Zeitverschwendung, wenn nicht
gar für Volksverdummung.
Zu einem
willkürlichen Zeitpunkt willkürlich einen Sender einzuschalten, birgt also ein
enormes Risiko sich selbst dümmer zu machen.
Der GONG
druckt das Programm von 56 Sendern ab. Das sind also 1.344 Stunden Programm pro
Tag. Selbst wenn 95% davon aus meiner Sicht mindestens überflüssig sind,
bleiben mit gut 67 Stunden weit mehr Programm als ein Mensch sich ansehen kann.
Ich muß
also genau auswählen und abwägen welche Sendungen ich so priorisiere, daß ich
sie tatsächlich angucke. Dabei hilft mir der GONG. Ich streiche an, versehe
Sendungen mit verschiedenen Dringlichkeitscodes und zeichne schließlich das
auf, das mir wichtig erscheint. Dann bin ich unabhängig von den Anfangszeiten
und kann, sofern einmal ein Privatsender dabei ist, die Werbung überspringen,
um mich ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ein
System, das sicher altmodisch ist, aber für mich funktioniert.
Für mich
ist also nur der Programmteil des GONGs relevant, der Teil, der löblicherweise
12 Seiten jeden Tag beträgt.
Ob Sie
in ihrem Magazin darüber hinaus noch Backrezepte oder Schminktipps verbreiten,
ist mir relativ egal. Ich nehme das als (notwendiges?) Übel hin; sähe es aber
selbstverständlich lieber, wenn die anderen Seiten für zusätzliche
Programminformationen genutzt würden.
Es gibt
aber Grenzen dessen, was ich tolerieren kann, denn schließlich finanziere ich
mit meinem Abonnement auch die Verbreitung der anderen Heft-Inhalte.
Immer
wieder findet man im GONG Lobpreisungen der Homöopathie, also der Pseudowissenschaft,
die erwiesenermaßen vollkommen wirkungslos ist und sich auf Hitlers Heilpraktikergesetz
vom 17. Februar 1939 stützt.
Leider
ist die Homöopathie eben nicht nur eine unseriöse Geldschneiderei, sondern tatsächlich gefährlich.
[….]
Oftmals sind es Heilpraktiker, die ihren
Patienten von Impfungen oder anderen medizinisch sinnvollen Therapien abraten.
Was jedoch die wenigsten wissen: Heilpraktiker ist nicht mal ein anerkannter
Ausbildungsberuf wie Bäcker oder Kinderpfleger - und dies ist ein Erbe des
Nationalsozialismus. Die einzige Legitimation ist das Heilpraktiker-Gesetz von
1939.
Es
regelt nicht etwa Ausbildung und Ausübung des Heilpraktiker-Berufes, sondern
untersagt lediglich die Ausübung der Heilkunde ohne staatliche Zulassung und
listet entsprechende Straftatbestände auf.
Auch die
Bundesrepublik Deutschland hat es verpasst, diesen Beruf gesetzlich zu
definieren. Daher gibt es bislang keine Rechtsverordnung und kein Standesrecht.
Es existiert zwar eine Berufsordnung, die ist aber nicht rechtlich bindend.
Ebenso fehlt eine Ausbildungsordnung, die Inhalt und Ziele der Ausbildung
regeln würde. Heilpraktiker-Anwärter benötigen weder einen Eignungsnachweis
noch ein absolviertes Praktikum. Man kann Heilpraktiker werden, ohne je einem
Ausbilder, geschweige denn einem Patienten persönlich begegnet zu sein. Eine
solch laxe Praxis wäre in anderen Gesundheitsberufen undenkbar. [….]
Es ist
also unverantwortlich, wenn der GONG, wie zum Beispiel in der Ausgabe vom 01.07.2016
auf vier Seiten Globuli preist und damit nicht nur den Patienten einen enormen
finanziellen Schaden zufügt, sondern sie auch noch möglicherweise in ernst
gesundheitliche Gefahren bringt, indem suggeriert wird auf Schulmedizin zu
verzichten.
Ein
besonderer Dorn im Auge ist mir in Ihrer Zeitschrift „Das Wort zum Alltag“ in
der Rubrik „Blickwinkel“.
Die
frommen Texte Anselm Bilgris, Clemens Bittlingers, Rainer Maria Schießlers und Anselm
Grüns sehe ich als Atheist sogar recht gern, weil sie unfreiwillig sicher zu
den Kirchenaustritten beitragen.
Aber die
Texte der Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler
zeugen von so einem Übermaß der Verblödung, daß ich es einfach nicht über das
Herz bringen kann solche Ansichten mitzufinanzieren.
Es wird
aber unkomisch wenn Breit-Keßler unfreiwillig durch ihre eigene Doofheit auf
braunen Spuren wandelt.
Über
Martin Luther, den fanatischen Judenhasser und großen Inspirator Adolf Hitlers,
den Richard David Precht am 22.01.2016 wie
folgt charakterisiert,
Luther. Ein
widerlicher Geselle, ein Verbrecher an der Menschheit. Den haben wir noch nicht
richtig aufgearbeitet. Wir gehen mit Luther um, als sei er ein „Heiliger“ der
evangelischen Kirche. Er war aber ein für die damalige Zeit untypisch
aggressiver Antisemit, Frauen verachtend bis ins Mark und vom Denken her völlig
mittelalterlich. Teufel war sein Lieblingswort. Die Gesellschaft war sehr viel
weiter.
Schreibt
sie in einem läppischen Satz die Hitler-Luther-Dualität hinweg.
Martin Luthers
Unfreundlichkeit gegenüber Frauen, seine Tiraden gegen Juden und Türken sind sattsam bekannt und ausreichend
konterkariert. Kein Protestant von klarem Verstand wird an diesen
Unsäglichkeiten festhalten. Die Evangelische Kirche in Deutschland rückt aber
neu die theologischen Einsichten in den Mittelpunkt, die er und seine
Mitstreitenden - unter ihnen auch Frauen - gewonnen haben.
Bleibenden Einfluss
hat sein theologischer Ernst, gepaart mit bodenständigem Witz. […]
So
einfach geht Moral den Augen einer Theologin; wir sprechen immerhin von einem
Jahrtausendverbrechen (Unfreundlichkeiten), einem Genozid an
sechs Millionen Menschen und Frau Regionalbischöfin wischt das damit weg, es
sei sattsam
bekannt und ausreichend konterkariert, also kein Thema mehr.
Hitlers
Kriegsverbrechen und der Holocaust, bzw Unfreundlichkeiten sind auch sattsam
bekannt und ausreichend konterkariert, daher können wir uns nun getrost
Hitlers Frisur, sowie seinen Gemälden und Postkarten zuwende
Im GONG vom 21.08.2015 gibt es ein
Statement von Susanne Breit-Keßler, das ebenfalls an ganz finstere Zeiten
erinnert – „Arbeit macht frei“.
Den Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können, ruft sie zu:
Arbeit und Alltag sind eine Form der
Selbstbestätigung, die einem zeigt: Hier hast du deine Fähigkeiten und Gaben-
es ist schön, was du alles kannst! Die gleichen Handgriffe, die gleichen
Gesichter. Tägliche Routine hat ihre guten Seiten. Es liegt an einem selber, ob
man den Werktagen zusätzliche funkelnde Glanzlichter aufsteckt. „Durch
Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein“ heißt ein biblisches Wort (Jesaja
30,15). Gebete am Morgen und Abend setzten Akzente, die die Tage voneinander
unterscheiden.
(Bischöfin
Susanne Breit-Keßler im GONG vom 21.08.2015)
Na, das hört eine alleinerziehende Mutter mit drei Putzjobs sicher gerne von einer Bischöfin, die aus Steuermitteln ein fünfstelliges Monatsgehalt bezieht.
Ähnlich
abstrus war der GONG-Titel vom 08.11.2013 – „Hat die Wissenschaft Gott
entdeckt?“, der so haarsträubend absurd ist, daß ich als Naturwissenschaftler
ihn zunächst für reine Comedy hielt.
Gott zu
„entdecken“, ihn also wissenschaftlich nachzuweisen, wäre in der Tat eine
hochinteressante Angelegenheit, die gewaltige Mea-Culpa-Aktionen der
Konfessionslosen und Atheisten erforderte.
Klar, es
verwunderte mich ein wenig, daß diese Gottesbeweise zunächst vom Gong und nicht
etwa Radio-Vatikan oder der EKD verbreitet werden, aber Gottes Wege sind
bekanntlich unergründlich!
Leider
gelingt es mir nicht heraus zu finden, ob der GONG-Michael-Schwelien derselbe
Michael Schwelien ist, den man schon ewig von der ZEIT kennt und
der spätestens seit seinem Buch „Das Boot ist voll“ (2004) eigenartigerweise
nicht nur Fans hat.
Kann es
sein, daß alternde und zunehmen verwirrte ZEIT-Autoren zum GONG wechseln?
Der
GONG-Schwelien ist jedenfalls ein Wissenschaftler, der naturwissenschaftliche
Laien wie Hawking oder Dawkins alt aussehen läßt:
„In allen drei
Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik stoßen Forscher inzwischen an
die Grenzen des bisher Vorstellbaren und stellen mit ihren Entdeckungen das
bisherige Weltbild auf den Kopf. Ist am Ende das Unerklärliche der eigentliche
Beweis Gottes?“
(M.
Schwelien, GONG, 08.11.13, s.6)
Nun,
zunächst einmal wird es Kosmologen, Meteorologen, Klimatologen, Geologen,
Mineralogen, Meereskundler, Humanmediziner, Genetiker, Archäologen,
Paläontologen, Zoologen, Botaniker, Mykologen, Virologen, Bakteriologen,
Informatiker und Thermodynamiker natürlich enttäuschen zu hören, daß sie gar
keine Naturwissenschaftler sind.
Ich
selbst bin aber auch enttäuscht. Da habe ich lange Jahre eine der von Schwelien
genannten Naturwissenschaften an der Uni Hamburg studiert und gar nicht
gemerkt, daß damit die Existenz Gottes bewiesen werden sollte. Irrigerweise
ging ich davon aus gerade als Naturwissenschaftler die Idee eines Schöpfers ad
absurdum zu führen.
Im Gong
wird zunächst einmal für Laien verständlich rekapituliert, welche
naturwissenschaftlichen Hinweise es für Gottes Existenz schon gibt:
1.)
Das Higgs-Boson,
welches Leon Lederman eigentlich „The Godamn Particle“ nennen wollte, wurde von
seinem Verleger in „Gottesteilchen“ umbenannt und inzwischen bestätigt.
Francois Englert und Peter Higgs bekommen dafür jetzt den Nobelpreis.
2.)
Ist das Universum
selbst ist ein Hinweis auf Gottes Existenz, weil die vielen Galaxien über
geladene Teilchen so miteinander verwoben sind, daß sie einem menschlichen Hirn
ähneln.
3.)
Gottes Gegenwart sitzt
im Hirn, also IN UNS. Man spürt überirdische Kräfte, wenn Neurochirurgen
bestimmte Bereiche des vorderen Schläfenlappens stimulieren.
4.)
Die Erschaffung Adams.
Michelangelos berühmtes Deckengemälde in der Sixtina zeigt wie Gott Adam mit
dem Zeigefinger zum Leben erweckt.
5.)
Quatentheorie!
„Lebendige Seele: Die Quantenphysik baut Brücken zwischen Naturwissenschaft und
Glauben. Viele Physiker sagen heute, menschliches Bewusstsein sie außerhalb des
Körpers möglich, könne den Tod überdauern: Ein Nachweis für die unsterbliche
Seele. ÜBER DEN TOD HINAUS: Unser Körper besteht aus […] Teilchen. Da diese
Teilchen auch Wellencharakter haben, lässt sich sagen, dass belebte und die
unbelebte Welt miteinander verschränkt sind.“
Besonders
der 4. Punkt erscheint mir als klarer naturwissenschaftlicher Beweis
unumstößlich zu sein.
Der für Programmzeitschriften mit sechs Seiten (sic!) ungewöhnlich lange Artikel
widmet sich zunächst aber der Frage wieso wir eigentlich wissen wollen wer Gott
ist:
Wer ist wie Gott? Das
fragte der Erzengel Michael. Luzifer wollte so sein wie Gott. Eine Anmaßung!
Dafür wurde er aus dem Himmel gestoßen. Aus der Frage wurde ein Name. Michael
bedeutet nichts anderes als „Wer ist Gott?“
(M.
Schwelien, GONG, 08.11.13, s.7)
Der
GONGer fährt fort mit der Schilderung der bedauerlichen Trennung von
Wissenschaft und Kirche im Mittelalter. Erst die heutigen Evangelikalen fanden
den Mut „die Bibel buchstäbliche auszulegen“ und in den Evolutionsbiologen
„anmaßenden Ahnungslose zu sehen, die so sicher wie Luzifer zur Hölle fahren
werden“.
Bei den
„drängenden Fragen“ nach dem Ende unserer Zeit oder den Grenzen des Weltalls
(„solche Fragen hat sich jeder schon einmal gestellt.“), käme man unweigerlich
zu dem Schluß, das „Unbegreifliche, das höhere Wesen – das muss Gott sein!“
Michael
Schwelien hat die wissenschaftliche Arbeitsweise von These, Gegenthese und
Beweisführung an dieser Stelle vorbildlich adaptiert.
Er
betont, daß das Higgs-Teil an sich noch nicht die Existenz Gottes beweise, aber
immerhin würden die Fragen „Gott oder Urknall“ nicht mehr als Gegensätze
erforscht!
„Die
beiden Grundansätze zur Erklärung des Seins werden als miteinander vereinbar
erforscht.“
Es gebe
weltweit eine Renaissance der Religionen und ein Miteinander mit den
Wissenschaftlern.
„So sagt der
Religionswissenschaftler Michale Blume [in diesem MICHAEL Schwelien-Text wimmelt es von
Michaels. –T.], Spiritualität und
Frömmigkeit seien als segensreiche Resultate der Evolution zu begreifen.“
(M. Schwelien, GONG, 08.11.13, s.8)
(M. Schwelien, GONG, 08.11.13, s.8)
Es ist
eine glückliche Koalition aus Theologen und Naturwissenschaftlern, die sich nun
daran macht die Seele und das Jenseits zu erklären.
Wer ist wie Gott?
Können wir ihn sehen? Nein, das geht über unseren Verstand hinaus. Was ist ein
Gottesteilchen? Können wir es sehen? Nein, es wurde nur erforscht, dass es eine
Masse bildet und dabei eine Spur hinterlässt. Früher dachte man, ein Strahl sei
„ein Ding an sich“. Jetzt sehen wir, dass ein Strahl einmal als Strom von
Teilchen „in Erscheinung tritt“, und unter anderen Umständen als Wellenbewegung
erscheint.
(M.
Schwelien, GONG, 08.11.13, s.9)
Dass mit
dem Welle-Teilchen-Dualismus die Koexistenz von Naturwissenschaft und
Schöpfungsgeschichte bewiesen ist, hat Schwelien damit klar erläutert.
Ich bin
insbesondere davon beeindruckt wie toppaktuell die Wissenschaftsredaktion des
GONGs ist.
Denn
nach den Entdeckungen von Plack und Einstein hat Louis de Broglie den Welle-
und Teilchencharakter ja gerade erst 1924, als „jetzt“ wie Schwelien es nennt,
erkannt.
Die
aktuellste Ausgabe des GONGs (Heft 26.08.2016) läßt mir allerdings keine Wahl
mehr.
Ich muß
mein Abonnement kündigen.
Auf den
Seiten 15 und 17 bejubelt Franz Alt faktenwidrig Mutter Teresa als „Engel der
Armen“, die auch als Heilige „kleine Fehler“ habe.
Kleine
Fehler also?
„Mutter
Teresa“ war eine wahrhaft dämonische Frau, die dreistellige Millionenbeträge an Spenden veruntreute und
absichtlich Menschen leiden ließ,
Todkranken in offenbar sadistischer Absicht Schmerzmittel entzog.
[….]
In
den Berichten, die sich teilweise auf Aussagen ehemaliger MitarbeiterInnen der
Nonnengemeinschaft stützen, tritt die ungeheure Menschenverachtung zutage, mit
der die Missionarinnen der Nächstenliebe den Armen entgegentraten. [….] In
einer Reportage des Magazins „Stern“ kommen Menschen aus den Slums in Kalkutta
zu Wort, die übereinstimmend berichten, dass die Missionarinnen – ganz im
Gegensatz zu ihrem Image – fast nichts für die Menschen dort tun. [….] Das
meiste Geld des Ordens landet in Rom, auf einem Konto bei der Vatikanbank. [….]
Zeugen beschreiben
zudem menschenverachtende Zustände, die in den Stationen der Missionarinnen
herrschen sollen: Tuberkulosekranke werden nicht isoliert, Spritzen nicht
anständig desinfiziert, aus Prinzip wird auf die Verabreichung von
Schmerzmitteln verzichtet, denn für Mutter Teresa war der Schmerz “das schönste
Geschenk für den Menschen”, weil er so, “am Leiden Christi teilnehmen kann”.
Die britische Zeitung Guardian hingegen sah in den Sterbehospizen nur eine
“organisierte Form unterlassener Hilfeleistung”. Als wäre dies nicht schon
genug, sind nun auch noch Vorwürfe aufgetaucht, dass der Orden in
Kinderhandelsaktivitäten verstrickt sei. Wiederum der „Stern“ berichtet von
einem Fall aus Indien, wo Nonnen einer Mutter ihr Kind wegnahmen und nach
Deutschland vermittelten – ohne dass die Adoptiveltern ahnten, dass die
leibliche Mutter des Kindes noch lebte und ihre Tochter nicht freiwillig
weggegeben hatte. Vermittlungsstelle in der BRD ist der Verein pro infante, der
wegen seiner Praktiken von einer Reihe von Adoptionsexperten heftig kritisiert
wird. Die Motivation dürfte sowohl bei den Missionarinnen als auch bei ihren
deutschen Helfern in erster Linie ideell sein: arme Heiden-Kinder zu guten
Christen machen. [….]
Welche war die
richtige Mutter Teresa: Jene, die der Welt von den PR-Fachleuten des Vatikans
verkauft wurde, oder die gnadenlose, nur ihren Zielen Konversion und Geld
verpflichteten bösen kleinen Frau? Jene, die lastwagenweise dringend benötigten
Medikamente, die von vielen Menschen und Organisationen gespendet wurden, um
die grösste Not, die Schmerzen zu lindern, nicht an ihre Patienten weiter gab,
sondern auf dem Markt zu Geld machte. Weil, wie sie immer wie-der betonte, der
Schmerz "das schönste Geschenk für den Menschen" sei, weil er so
"am Leiden Christi teilnehmen könne." Der Ideologie Mutter Teresas
folgend ging es nicht um "die Armen" selbst. Es ging um die Seelen
der Armen, und diese sollten den Schmerz fühlen. [….] Mutter Teresa dagegen, so sagt
Wissenschaftler Larivée, habe sich am Ende ihres Lebens in den USA behandeln
lassen und ihr eigenes Leiden sogar mit palliativen Methoden gelindert.
[….]
Else Buschheuer, heute TV-Moderatorin
beim MDR, arbeitete 2004 sechs Wochen in dem ersten von Mutter Teresa gegründeten
Hospiz Nirmal Hriday. [….] Buschheuer berichtet vom Putztag: “Geputzt
werden die plastikbezogenen Matratzen – aber wohin so lange mit den Patientinnen?
Wie Würmer kringeln sich die Frauen auf dem Steinfußboden, vierzig von ihnen
oder mehr, vertiert, halb nackt, sich beschmutzend, mit geschorenen Köpfen. [….]
Ich brülle: Es sind Menschen! Seit
Urzeiten wird das so gemacht am Putztag. Buschheuer spricht von einem „Kuschelzoo
des Grauens“. Die freiwillige Mary Loudon fühlte sich beim Anblick der
Sterbenden an die KZ-Bilder von Bergen-Belsen erinnert: „Es gibt keinen Garten
- nichts. Ich konnte es nicht fassen. Zwei Räume mit 50 bis 60 Männern in dem
einen und 50 bis 60 Frauen in dem anderen. Sie sterben, sie bekommen kaum
medizinische Versorgung, warum auch. Sie bekommen keine Schmerzmittel außer
Aspirin, und das bei den Schmerzen bei Krebs im Endstadium.” [….][….]
Verehrter
Herr Hellmann, als aufgeklärter Menschen kann ich Lobpreisungen dieser Art
nicht dulden und möchte hiermit zum nächstmöglichen Zeitpunkt mein Abonnement
des GONG kündigen.
Mit
freundlichen Grüßen…
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