Verdammte
Hamburger Vermieter.
Nach
meiner Stammapotheke, dem Stammphotoladen und meinem Stammbuchladen, erwischt
es jetzt auch noch meinen Teeladen in
den Colonnaden. Mir fiel ein Hammer auf den Kopf, als ich da
heute die „Räumungsverkauf“-Beschilderung sah.
Da kaufe
ich schon ewig und da ich über ostfriesische Wurzeln verfüge, bin ich picky.
Auch der Teeladen macht nächsten Monat zu, weil Internet und raffgierige
Vermieter mit ihren gewaltigen Quadratmeterpreisen die kleinen inhabergeführten
Geschäfte verdrängen. Bis irgendwann nur noch Maklerbüros, Banken und große Ketten
die Innenstädte prägen.
Dafür
fährt man dann aber nicht mehr in die Stadt; so werden es weniger Kunden und
die verbliebenen individuellen kleinen Läden haben es noch schwerer.
Wie soll
man da noch in Ruhe seine Hamsterkäufer machen, zu
denen Blitzbirne de Maizière die Bevölkerung
aufruft?
Nun bin
ich angesichts des reziproken Verhältnisses zur Wahrheit
des Innenministers
ziemlich sicher, daß keinerlei Vorratshortung von Lebensmitteln notwendig ist,
aber ich habe meine individuellen Gründe.
Die
Wettervorhersage. Die nächsten Tage in Norddeutschland werden unerträglich
heiß.
Da kann
ich keinesfalls meine Wohnhöhle verlassen; also muß genug zum Überleben hier
sein: Rubbellose und Rucola, Kaffee und Kaneeltee.
Meine
Vorräte sind nicht so recht deckungsgleich mit dem was die Bundesregierung offenbar verlangt.
2 Liter
Wasser pro Tag sehe ich ja noch ein.
Aber Reis und Nudeln? Wie soll man die ohne Wasser und Strom zubereiten?
Dazu müsste
die öffentliche Wasserversorgung schon noch funktionieren und wenn die
funktioniert, wozu soll man dann derart viel Mineralwasser horten?
Das wird auch noch bekanntgegeben nachdem gerade vor zwei Wochen Studien kursierten, daß Leitungswasser in Deutschland besser als Mineralwasser ist. Letzteres ist mit Rückständen aus den PET-Flaschen belastet und kostet dafür 200 mal so viel, wie das H2O aus der Leitung.
Das wird auch noch bekanntgegeben nachdem gerade vor zwei Wochen Studien kursierten, daß Leitungswasser in Deutschland besser als Mineralwasser ist. Letzteres ist mit Rückständen aus den PET-Flaschen belastet und kostet dafür 200 mal so viel, wie das H2O aus der Leitung.
Mineralwasser
zu kaufen ist eine Dummensteuer zu Gunsten der Nahrungsmittelgiganten wie
Nestlé.
Das
Konzept des unbedingten Überlebens ist mir ohnehin rätselhaft.
Wozu?
Ich
fange doch nicht an wie ein polnischer Prepper uralte Würste im Vorgarten
zu vergraben für den Fall, daß die Zombiapokalypse ausbricht.
[WATCH ab
07:50]
Als ich
von Einkaufen nach Hause kam, lag in meinem Briefkasten ein satanischer
Handzettel.
Spannend.
Wer tippt heute noch solche Zettel zum Ausschneiden und wirft sie in die
Briefkästen fremder Leute?
Oder war
der Hinweis gezielt für mich bestimmt? Weil ich immer so fromm und gläubig
dreinblicke?
Bin ich
ins Visier radikaler Feministinnen geraten, die allen Männern etwas abschneiden
wollen?
SODOM UND GOMORRHA!
SODOM UND GOMORRHA!
Vielleicht
ist mein Troglodytentum noch nicht genügend perfektioniert.
Wasser,
Reis, Nudeln und Bibeln – das werde ich jetzt horten und dann nie wieder meine
Wohnung verlassen.
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