Einst war sie nur die proppere Weinkönigin mit rosigen
Wangen und Kurven:
Julia Klöckner (* 16. Dezember 1972 in Bad Kreuznach), CDU-Vizechefin und Möchtegern-Kanzleraspirantin.
Julia Klöckner (* 16. Dezember 1972 in Bad Kreuznach), CDU-Vizechefin und Möchtegern-Kanzleraspirantin.
Streng katholische Tochter einer Winzerfamilie,
Religionslehrerin, Studium der katholischen Theologie und Magisterarbeit mit
dem Thema „Struktur und Entwicklung der europäischen Weinmarktpolitik“ –
anschließend Redakteurin eines Weinmagazins.
Es passte auch so gut zu dem behäbigsten Bundesland Deutschlands.
Rheinland-Pfalz ist die Inkarnation der Provinz, kein
Akzent klingt provinzieller als pfälzisch.
Wenn jemand pfälzisch redet, mag man nicht an einen
dreistelligen IQ glauben.
Pfälzer sind Langsam-Sprecher wie Scharping, bärtige
Pykniker wie Kurt Beck, Saumagen-Fresser wie Helmut Kohl, weinselige
Dampfplauderer wie Rainer Brüderle, die man mit Untertiteln versehen muß, wenn
sie im Bundestag sprechen.
Es gibt Pfälzer, die 20 Jahre in Hamburg oder Berlin
leben und immer noch darunter leiden für minderbemittelt gehalten zu
werden, sobald ihr Provinzidiom durchkommt.
Wer sollte diese Bundesländchen mit seinen noch nicht
mal vier Millionen Einwohnern überhaupt ernst nehmen?
Aber weit gefehlt.
Helmut Kohl war sieben Jahre Pfälzer
Ministerpräsident, unfassbare sechzehn Jahre Bundeskanzler und 25 Jahre CDU-Bundesvorsitzender.
Der Pfälzer Heiner Geißler gilt als einer der klügsten
Köpfe der CDU.
Die ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten Beck und
Scharping brachten es jeweils zum Bundesvorsitzenden, Scharping 1994 gar zum
Kanzlerkandidaten.
Karl Lehmann, seit 1983 Bischof von Mainz, war 21
Jahre Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und wurde 2001 von Woytila
zum Kardinal kreiert.
Offensichtlich werden Pfälzer auch gewaltig
unterschätzt und bringen es weit.
Anna Seghers, Karl Marx, Klemens Wenzel Lothar Fürst
von Metternich, Carl Zuckmayer, Curt Goetz, Stefan George, Clemens Brentano, Johannes
Gutenberg, Hildegard von Bingen, Ernst Bloch, Charles Bukowski, Valéry Giscard
d’Estaing, Joseph Kardinal Höffner und Guildo Horn – sie alle wurden in Rheinland-Pfalz
geboren.
Julia Klöckner, die bereits nach zwei Jahren mit dem
nicht eben anspruchsvollen Job als parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz genug von
der Bundespolitik hatte und freiwillig den Rücksturz nach Mainz einlegte,
dachte sich offensichtlich, es sollte in dem katholischen Flächenland nicht
allzu schwer sein Ministerpräsidentin zu werden.
2013 hatte Kurt Beck 19 Jahre am Stück als
Ministerpräsident regiert. Da war es Zeit für was Neues.
Natürlich blöd, daß er dann doch noch zurücktrat und
eine junge Frau das Amt übernehmen ließ.
Ganz so leicht würde die Amtsübernahme doch nicht
werden.
Klöckner reagierte in Ermangelung von politischer
Substanz mit einer Generalüberholung ihres Körpers.
Nach der Amtsübernahme Malu Dreyers 2013, hungerte sich Klöckner fast 20 Kilo Gewicht ab und verkündete diese politische Großtat standesgemäß in der Bunten.
Nach der Amtsübernahme Malu Dreyers 2013, hungerte sich Klöckner fast 20 Kilo Gewicht ab und verkündete diese politische Großtat standesgemäß in der Bunten.
Schaut man sich ein Bild von Julia Klöckner (41) aus dem Vorjahr an und
vergleicht es mit einem aktuellen Foto der CDU-Vizechefin, kann man kaum
glauben, was man sieht. Fast unglaublich, dass es sich um ein und dieselbe Frau
handelt!
Denn nicht nur 17 Kilo hat die Politikerin in den letzten sechs Monaten
verloren, auch mindestens zehn Lebensjahre scheinen wie weggeblasen. Wie der
ehemaligen Weinkönigin das gelungen ist? Die 41-Jährige zählt Punkte mit dem
Ernährungsprogramm des Diät-Unternehmens Weight Watchers.
Während Dreyer regierte, reagierte Klöckner auf dem
Boulevard.
Sie wurde CDU-Bundesvize und drängte mit eher
substanzlosen Sprüchen in die Talkshows.
Inhaltliche Arbeit ist nicht ihre Domäne; dafür hat
sie lockere Sprüche drauf, präsentiert ihren superschlanken Körper und handelt
stets nach der Devise volksnah.
Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner hat noch keine Wahl
gewonnen und gilt schon als Alternative zur Kanzlerin. Was sagt das über den
Zustand der Konservativen?
[….] "Fleischwurst, jemand?", fragt
Julia Klöckner, die vorn im Bus sitzt. Hunger macht schlechte Laune, das weiß
sie. "Ein Glas Wein?" Die Fleischwurst findet Abnehmer, für den Wein
ist es zu früh. "Weintrinker sind anständige Leut'", sagt Klöckner
aufmunternd. Sie hat viele Sätze im Repertoire, die gut in einen
Schlagerrefrain passten.
[….] "Menschen,
die nicht gern essen und trinken, sind echt suspekt", sagt Klöckner. Sie
ist jetzt sehr fröhlich. Wo Klöckner ist, muss Spaß herrschen. [….] Sie
ist eine Art Helene Fischer der deutschen Politik. Gnadenlos volksnah, dabei
aber doch so diszipliniert, dass sie in eng geschnittene Hosenanzüge passt.
[….] Klöckner
kann sich zu einem Standpunkt bekennen und dann das Gegenteil vertreten. Das
hat sie in der Flüchtlingskrise zur Perfektion gebracht. Bei einem Frühstück in
Berlin lobt sie Angela Merkel. Noch gilt es als Auszeichnung für einen
CDU-Politiker, ganz nah bei der Kanzlerin zu sein. Ganz beiläufig erwähnt
Klöckner eine SMS, die sie von Merkel bekommen habe. Offenbar stehen die Frauen
in einem permanenten Austausch über die großen Fragen der Politik.
Natürlich unterstütze sie Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik voll,
sagt Klöckner. Doch sie sagt dauernd Sätze, die Merkel nie sagen würde: dass
die Probleme mit den Flüchtlingen "mit Malkästen und Luftballons
allein" nicht gelöst würden. Oder dass es um die Kapazitäten gehe,
"die wir haben, und um die, die wir nicht haben. Es gibt eine faktische
Belastungsgrenze". Das ist ziemlich nah dran an der Obergrenze, die Merkel
seit Monaten entschieden ablehnt.
[….] An einem
regnerischen Novembernachmittag ist Klöckner zu Gast bei der
Kreisschülervertretung Bitburg-Prüm. Es ist die Woche nach den Terroranschlägen
von Paris. Die Schüler haben konkrete Fragen. "Warum sollte Frankreich
mehr Flüchtlinge aufnehmen, wenn Deutschland nicht beim Kampf gegen den IS
hilft?", will ein Schüler wissen.
[….]Klar sei,
sagt sie: "Der IS ist nicht mit der Yogamatte zu besiegen."
Das gibt einige Lacher im Publikum. Es ist eine Methode, auf die Klöckner
häufig zurückgreift, wenn es schwierig wird. Ein Witzchen machen, gern auf
Kosten des Gegenübers. Als Markus Lanz sie in seiner Talkshow fragt: "Sind
Sie eher Merkel oder eher Seehofer?", antwortet sie, das sei ja wohl
"eher die schlichte Variante von Fragen". Dabei ist das eine
interessante Frage. Aber wer bohrt schon nach, wenn ihm gerade journalistische
Einfältigkeit attestiert worden ist?
Der schnelle Spruch ist Klöckners bevorzugte Methode, unangenehmen Fragen
auszuweichen. Gern empfiehlt sie ihrem Gesprächspartner, sich "locker zu
machen". Dem Pianisten und früheren Fifa-Schiedsrichter Herbert Fandel
riet sie bei einem Gespräch im Bitburger Kulturhaus, "mal ganz entspannt
zu bleiben". Dabei wirkte Fandel deutlich entspannter als Klöckner selbst.[….]
Außer der pfälzischen Volkstümlichkeit fehlte Klöckner
noch ein bißchen klare Kante, um die CDU-Basis zu überzeugen.
So ersann sie ihr Leib-und Magenthema „Burka-Verbot“,
das sie bei jeder Gelegenheit lautstark forderte.
Es hat zwar noch niemand eine Frau mit Burka in
Deutschland gesehen – angeblich sollen es insgesamt unter einem Dutzend sein -
aber es klingt so schön zackig. Also versteift sich Klöckner auf dieses
Pseudo-Thema – auch wenn die Münchner Boutiquenbetreiber schwer genervt sind,
daß von solchen Überlegungen auch die schwerreichen Scheich-Ehefrauen, die im
Niqab zum Shoppen einfliegen, verschreckt werden könnten.
In ihrem Übereifer Ministerpräsidenten zu werden,
versucht Klöckner nun einen interessanten Spagat.
Sie will ihre mächtige Förderin Merkel nicht vergraulen,
aber andererseits dem AfD-affinen Wahlvolk genügend xenpophob erscheinen.
Zu diesem Zweck ersann sie ihr Plan-A2-Projekt zur Eindämmung der Flüchtlingsbewegungen.
Klöckners Vorschläge sind so unausgegoren, daß sie
nicht mal in der eigenen Partei ernst genommen werden, also auch keine Rolle in
der GroKo spielen, aber so schafft sie es wieder in die Medien.
Julia Klöckner,
rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidatin, gerät in der Flüchtlingskrise
zunehmend in Bedrängnis. Ihre eigene Partei ist zerstritten und verliert vor
den Landtagswahlen im März in Umfragen, gleichzeitig legt die AfD zu. Klöckner
versucht nun mit einem "Plan A2" zur Flüchtlingspolitik in die
Offensive zu kommen. Er wirkt bei genauerem Lesen wie ein Unions-Befriedungsmodell
- Klöckner erntet dafür bislang nur verhaltene Unterstützung.
Da die
Welt ungerecht ist und die AfD mutmaßlich eine rotgrüne Mehrheit am 13.März
2016 in Mainz verhindern wird, könnte Klöckner tatsächlich Ministerpräsidentin
werden.
Schön
für sie.
Sie muß
allerdings darauf hoffen die SPD als Juniorpartner zu gewinnen, um einen
Vorwand zu haben ihren unsinnigen „A2-Plan“ wieder einzustampfen.
Denn das
ist natürlich schlicht gaga, was Klöckner da vorträgt. Genauso sinnlos wie ihr
Burkaverbot für nicht vorhandene Burkas.
[….] Eins kann man schon jetzt über die
Vorschläge der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner zur Begrenzung
der Flüchtlingszahlen sagen: Sie haben keine Chance auf baldige Umsetzung. [….] Ausgerechnet
das Nein der Sozialdemokraten schützt sie vor einem Realitätstest, der sie
schlecht aussehen ließe. So aber hat sie es mit ihrem für die SPD nachgerade
perfiden Vorschlag geschafft, die Kritiker von Angela Merkel - seien sie nun in
der CDU oder nicht - plötzlich mit ein paar Vorschlägen zu beschäftigen, die
deren Bedürfnisse zu befriedigen scheinen. In Klöckners Papier steht zwar
nichts von einer Obergrenze. Sie meidet das Wort, das Merkel ablehnt. Aber Klöckner empfiehlt, dass sich die Zahl
der Flüchtlinge, die künftig in Deutschland auf Länder und Kommunen verteilt
würden, nicht mehr an der Zahl der Ankommenden orientieren sollte, sondern an
den Möglichkeiten der Gemeinden. Das würde die Verhältnisse umdrehen: Nicht das
Asylrecht wäre mehr der Maßstab, sondern eine wie auch immer geartete
Kapazitätsgrenze. Man muss das nicht Obergrenze nennen, um es für eine
Obergrenze zu halten. [….] Klöckner dagegen muss hoffen, dass
die Kanzlerin trotzdem die Probleme löst - und niemand ihre Ideen testet.
Andernfalls würde schnell klar, wie sie mit einem schwachen Konzept
Wählertäuschung betreibt. Bleiben die Flüchtlingszahlen wie vorausgesagt, hätte
man binnen Tagen Zigtausende, die in Klöckners Grenzzentren untergebracht
werden müssten. Im Voralpenland würden mittelgroße Flüchtlingsstädte aus dem
Boden schießen. Das hat sie dann doch
lieber verschwiegen.
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