Gerade
wird der Tod des einjährigen Taylers in Hamburg rauf
und runter in den Medien analysiert. Wieso schon wieder Hamburg und überhaupt
sollte man schreiende Babys nicht schütteln.
Angesichts
der rund 15.000 bis 20.000 Kinder, die jeden Tag auf der Welt verhungern
aufgrund unserer westlichen Agar- und Finanzpolitik, erscheint es mir allerdings
etwas grotesk, wenn Medien die Hintergründe eines Einzelfalls derart exzessiv
aufarbeiten und die Millionen Hungertoten nicht mit einer Zeile erwähnen.
Aber
klar, niemals sind Fakten und Zahlen so interessant, wie der Einzelfall mit Gesicht
und Namen vor der eigenen Haustür.
Ich tue
mich in diesen Fällen sehr schwer damit auf den Mitarbeitern des Jugendamtes
rumzuhacken – auch wenn sie offensichtlich versagt haben.
Sie
sitzen aber vor einer unlösbaren Aufgabe, denn um das Wohlergehen eines Kindes
in einem problematischen Elternhaus zu garantieren, müssten die Behörden jedes
Kind 24 Stunden am Tag überwachen. Das ist aber unmöglich.
Die
einzig andere sichere Methode wäre es all Kinder bei den kleinsten Anzeichen
von Instabilität sofort ihren Eltern zu entziehen.
Aber
auch das ist unmöglich, da man damit garantiert noch mehr Leid generiert.
Kleinkinder
werden in einem relativ zivilisierten Land wie Deutschland immer wieder
vernachlässigt, todgeschlagen, aus dem Fenster geworfen, in Kühltruhen gesteckt,
im Blumenkübel entsorgt oder bis zum Hirntod geschüttelt, weil jedes noch so
ungeeignete Paar Kinder zeugen und behalten kann.
Das ist „natürlich.“
So funktioniert unsere Biologie.
Man
könnte es auch Evolution nennen, daß solche offensichtlich ungeeigneten Eltern
ihre Gene in der Natur nicht weitergeben würden, weil ihr Nachwuchs nicht
überlebt. Die meisten gezeugten Embryonen killt Gott selbst noch vor der Geburt. Auch
das ist natürliche Auslese.
Natürlichkeit verträgt sich allerdings nicht mit
Zivilisation. Es wäre auch natürlich, daß Menschen ohne Zähne verhungern oder
daß alte Menschen sehr oft blind werden.
Die
Zivilisation ist aber unnatürlich.
Deswegen bekommen in Hamburg Menschen mit Grauem Star eine Cataract-Operation.
Wie am Fließband werden in einem kleinen ambulanten Eingriff neue Linsen
eingesetzt und dabei auch gleich die Kurzsichtigkeit korrigiert.
Wir
lassen der Natur eben nicht ihren Lauf, sondern greifen ein. Wir implantieren
Zähne, passen Hochleistungshörgeräte und Cochlea-Implantate an, setzen
Defibrillatoren und Pacemaker in die Brusthöhle, entfernen Tumore aus Prostata
und Dickdarm. All das ist völlig unnatürlich und in der Geschichte der
Menschheit sehr neu. Aber der evolutionäre Humanismus verlangt solche
technischen Korrekturen an der natürlichen Biologie.
Dementsprechend
wollen wir auch Kindersterblichkeit in Deutschland möglichst nicht akzeptieren –
auch wenn das ein natürlicher Ausleseprozess wäre.
In
vielen moralischen Aspekten ist Unnatürlichkeit überlegen.
Das
betrifft den Beginn genauso wie das Ende des Lebens, welches wir mit Opiaten
und Morphinen erheblich angenehmer gestalten, als es natürlich wäre.
Es ist
natürlich Kinder aus Versehen zu zeugen, sie durch Verhütungsmittelfehlfunktionen
zu generieren, sie aufgrund einer Gewalttat zu erschaffen. Das geht ganz
leicht. Zehnjährige Mädchen werden ohne den Vorgang zu verstehen von ihrem elfjährigen
Bruder geschwängert, oder es ist jemand nach einer nächtlichen Sauftour
schwanger, ohne sich überhaupt zu erinnern Geschlechtsverkehr gehabt zu haben.
In vielen Teilen der Welt gibt es Massenvergewaltigung im Zuge ethnischer
Kriege.
Die
Kombination von Ei und Samenzelle zu einem neuen Leben funktioniert ohne Liebe,
ohne Ethik, ohne Religion, ohne Vertrag und ohne Vertrauen.
Es
stellt sich nur die Frage, ob es nach unseren zivilisatorischen und
humanistischen Maßstäben auch gut ist
auf diese Weise Kinder zu zeugen.
Da wir
aber nicht mehr akzeptieren unseren Nachwuchs, der zufällig in suboptimale
Verhältnisse hineingeboren wird mit entsprechend höherer Wahrscheinlichkeit
wieder sterben zu lassen, regen wir uns über die Tayler-Fälle vor unserer Haustür
auf.
Dabei
wissen wir alle, daß Kinder in Deutschland mit sehr unterschiedlichen Chancen
geboren werden. Das Portemonnaie der Eltern bestimmt über die Bildung. Arbeiterkinder
gelangen üblicherweise nicht in DAX-Vorstände und Arme sterben viele Jahre
früher als Reiche.
Es gab
schon mehr Chancengleichheit in Deutschland und man könnte politisch die größten
Ungerechtigkeiten durch verwahrloste Schulen, Kinder in HartzIV und
unterschiedliche medizinische Versorgung minimieren, aber das ist
offensichtlich politisch und gesellschaftlich nicht gewollt – das zeigen
unsere Wahlergebnisse.
Es
stellt sich als Unglück für die Kinder heraus, daß sie so leicht gezeugt werden
können.
Jeder
Depp bekommt Kinder. Je schlechter die Bildung und je prekärer die
Lebensumstände, desto mehr.
Man
braucht weder Führerschein, noch irgendeine sonstige Qualifikation. Lange bevor
man wählen darf oder ein Bier trinken kann, arbeiten Uterus und Hoden schon.
Im Sinne
der Kinder müßte man sich wünschen, sehr viel schwerer schwanger zu werden.
Zumindest
so schwer, daß all die ungewollten, zu kurz überlegten oder aus fragwürdigen
Gründen geplanten Schwangerschaften nicht möglich wären.
Es ist
für Akademikerinnen über 40 schon schwerer schwanger zu werden, da ihre
Eizellen schon entsprechend lange rumliegen und sie aufgrund der insbesondere
von gebildeten Frauen praktizierten sozialen Homogamie schwer Partner finden.
Probleme, die eine 17-Jährige Schulabbrecherin in der Vorstadt nicht kennt.
Daher
haben mehr als die Hälfte der über 40-Jährigen Akademikerinnen auch keine
Kinder – obwohl gerade sie beste Voraussetzungen für die Entwicklung des Nachwuchses
bieten könnten.
Noch schwerer
ist es für homosexuelle Paare. Auch hier ist es nicht so natürlich schwanger zu
werden.
Aber wie
wir gesehen haben, ist Natürlichkeit
kulturell betrachtet negativ.
Schwule
und Lesben, die Kinder bekommen, müssen sich eine Menge einfallen lassen. Sie
werden fast niemals ungewollt oder aus Versehen schwanger. Das bedeutet im
Umkehrschluss, daß alle ihre Kinder Wunschkinder sind.
Wunschkinder
starten aber mit erheblich besseren Voraussetzungen ins Leben.
Sie haben weniger finanzielle Sorgen, werden
geliebt und gehegt, so daß sie sich emotional besser entwickeln und werden
kulturell so gefördert, daß sie auch intelligenter und gebildeter werden.
Studien
bestätigen inzwischen, daß Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren glücklicher
und selbstbewußter sind und in der Schule weniger Probleme haben.
Das ist
ein absolut zu erwartender Befund. Nicht, weil ihre Eltern lesbischen Sex
mögen, sondern weil sie alle erwünscht sind. Unter ihnen gibt es kaum
vernachlässigte und ungeliebte Wesen wie den kleinen Tayler.
Zum
Wohle der Familien wäre es also absolut geboten sich für die sogenannte „Homo-Adoption“
einzusetzen, endlich auch in Deutschland die Ehe ohne Wenn und Aber für alle zu
öffnen.
CDU und
CSU, die dies in Deutschland noch verhindern, sind also nicht nur generell
antihumanistisch, sondern auch noch explizit gegen das Kindeswohl engagiert.
Noch
schlimmer ist die katholische Kirche, die ohnehin durch ihren massenhaften
Kindesmissbrauch - sowohl sexuell als auch gewalttätig in den christlichen
Kinderheimen – bewiesen hat, daß sie moralisch jedes Recht verloren hat sich zu
Erziehungs- und Familienfragen zu äußern.
Explizit Menschen-, Familien- und Kinder-feindlich agitiert auch die slowenische Bischofskonferenz
nach ihrem Sieg von vorgestern.
Die Slowenische
Bischofskonferenz hat am Montag große Freude über das Ergebnis des Referendums
zur rechtlichen Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der
traditionellen Ehe geäußert. Die Slowenen hatten sich am Sonntag zu 63 Prozent
deutlich gegen die volle rechtliche Gleichstellung ausgesprochen. Damit wurde
die von den linken und liberalen Regierungsparteien bereits im März im Parlament
verabschiedete Novelle des Ehegesetzes gekippt.
[…]
Durch die Reform wären homosexuelle Paare
indirekt auch bei der Adoption von Kindern gleichgestellt worden.
Die Wahlberechtigten
seien "für die Werte der Familie und für die Rechte der Kinder
aufgestanden", sagte der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz,
Diözesanbischof Andrej Glavan von Novo Mesto. Er betonte die zentrale Rolle von
Gruppen - auch Facebookgruppen - und Initiativen beim Lobbying. "Ich danke
auch allen Gläubigen und den kirchlichen Erneuerungsbewegungen", betonte
er.
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