Samstag, 29. August 2015

Schwere Entscheidung



Langsam ist es soweit: Ich mag die zölibatären Misogynen von der RKK lieber als die vermeidlich liberaleren EKD-Kollegen.
Aber wer ist der schlimmste EKD-Bischof?

Am 5. November 1997 konnte Bischof Manfred Kock das Schlimmste verhindern, indem er überraschend zum EKD-Chef gewählt wurde.
Eigentlich stand schon damals der selbstverliebte Wolfgang Huber in den Starlöchern, um oberster deutscher Evangele zu werden.
Für einen Bischof war Kock geradezu angenehm und hielt immerhin sechs Jahre lang den professionellen Lügner Huber fern.

Dieser folgte allerdings und amtierte von 2003 bis 2009.
In seiner Amtszeit schaffte er den Evangelen-typischen Spagat aus Mitglieder-Exodus einerseits und maximaler Anbiederung an die Mächtigen andererseits.
Millionen traten aus der Kirche aus und umso fester verquickte Huber sich mit den Spitzen der Politik. Typisch für ihn, daß er sich gerne mit Orden, Medaillen und sonstigen Ehrungen überschütten ließ. Hamburger Politiker beispielsweise lehnen Orden grundsätzlich ab, weil es sich für einen Hanseaten nicht ziemt so eitel zu sein.
EKD-Ratschef Huber nahm auch die dubiosesten „Ehrungen“ an, wenn er nur im Rampenlicht stehen konnte:

    2004: Ehrenmitglied des Rotary-Clubs Berlin-Kurfürstendamm
    2005: Die Goldene Feder der Bauer-Verlagsgruppe
    2006: Ludwig-Wolker-Plakette des Deutschen Olympischen Sportbunds
    2007: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
    2007: Hermann-Ehlers-Medaille des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU
    2007: Ehrenmitglied von Hertha BSC
    2010: Ehrenmitglied des Rotary-Clubs Brandenburg/Havel
    2012: Karl-Barth-Preis der Union evangelischer Kirchen in der EKD
    2012: Ehrenbürger von Brandenburg an der Havel
(nur eine kleine Auswahl!)

Ich hätte mir damals kaum vorstellen können, daß es intellektuell und persönlich nach Huber noch bergab gehen könnte unter den EKD-Bischöfen.

Verglichen mit seiner Blitzbirnen-Nachfolgerin Käßmann, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland 2009–2010, ist Huber geradezu noch bescheiden und hochintelligent.
Margot Käßmann kann man durchaus als dümmste Theologin Deutschlands bezeichnen.
Ihre einzigartige Mischung aus Kamerageilheit, Populismus und geistiger Schlichtheit führte zur bekannten Allianz mit dem Anti-Asyl- und Anti-Griechenland-Hetzblatt BILD, dem sie immer noch als Kolumnistin dient.

Nikolaus Schneider folgte Käßmann nach ihrem überraschenden Rücktritt und amtierte von 2010 bis 2014.
Natürlich war es angenehm, daß der rheinische Bischof nicht ganz so extrem selbstverliebt war und es durchaus Tage gab, an denen es ihn nicht in ein TV-Studio drängte.
Wenn er allerdings einmal ausführlicher zu Wort kam, staunte man nicht schlecht über die Primitivität seiner Gedankenwelt.
Seit 2014 steht nun Bischof Bedford-Strohm an der Spitze der EKD und der Mann scheint sogar Margot Käßmann Konkurrenz machen zu wollen mit seiner Doofheit.

Man ahnt ja nicht was evangelischen Bischöfen unterlektuell möglich ist!
Angesichts der gigantischen Flüchtlingskatastrophe und den Zehntausenden Menschen, die aufgrund der maßgeblich von Angela Merkel in der EU betriebenen Abschottungspolitik verrecken, sagte Bedford-Strohm den anwesenden Regierungsspitzen kürzlich:

Zu Gottvertrauen angesichts unruhiger Zeiten hat der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), aufgerufen. Er sprach am 2. Juli auf dem Johannisempfang der EKD in Berlin. Daran nahmen rund 800 Gäste aus Politik und Gesellschaft teil, darunter Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Bedford-Strohm nannte Frömmigkeit eine innere Haltung, „die Gott mehr zutraut als sich selbst“. Sie habe ein Gespür dafür, dass alle Selbstoptimierung ihre heilsame Grenze findet und aufgehoben wird in dem tiefen Vertrauen auf Gott. Die Welt brauche Menschen, die von der Güte Gottes wissen, von der Barmherzigkeit reden und aus der Dankbarkeit leben. Frömmigkeit sei eine „heute weit unterschätzte Quelle einer Lebenshaltung, die sich eigentlich viele wünschen, zu der sie sich aber nicht in der Lage sehen“. Frömmigkeit sei „eine der produktivsten Kräfte der Veränderung“. Menschen mit Gottvertrauen engagierten sich für Flüchtlinge, stünden an der Seite der Schwachen und setzten sich für eine ökologische Neuorientierung der Gesellschaft ein. Zudem stumpften sie nicht ab, „sondern lassen sich das Leid der Welt nahegehen“. Sie übten nicht nur aus sicherer Warte Kritik, sondern übernähmen Verantwortung in der Politik.

(Dank an Skydaddy für diesen Link!)

Bayerische Evangeliban leben quasi in der Diaspora. Vielleicht sind sie deswegen geistig besonders schlicht.

Gerade konnte ich im GONG vom 21.08.2015 ein Statement von Susanne Breit-Keßler, der Regionalbischöfin für München und Oberbayern, lesen.
Uiuiui.
Den Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können, ruft sie zu:

Arbeit und Alltag sind eine Form der Selbstbestätigung, die einem zeigt: Hier hast du deine Fähigkeiten und Gaben- es ist schön, was du alles kannst! Die gleichen Handgriffe, die gleichen Gesichter. Tägliche Routine hat ihre guten Seiten. Es liegt an einem selber, ob man den Werktagen zusätzliche funkelnde Glanzlichter aufsteckt. „Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein“ heißt ein biblisches Wort (Jesaja 30,15). Gebete am Morgen und Abend setzten Akzente, die die Tage voneinander unterscheiden.
(Bischöfin Susanne Breit-Keßler)

Na, das hört eine alleinerziehende Mutter mit drei Putzjobs sicher gerne von einer Bischöfin, die aus Steuermitteln ein fünfstelliges Monatsgehalt bezieht.

Der neue Kollege aus Dunkeldeutschland, Carsten Rentzing, 47, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der just den ultrakonservativ-xenophoben PEGIDA-Freund Bischof Jochen Bohl (sächsischer Landesbischof 2004-2015) ablöste, schlug im Bundesland des Grauens gleich mal Pflöcke ein, indem er gegen Schwule und Lesben wetterte.
Das gefällt AfD-Wählern und Peginesen!

"Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht", sagte Rentzing der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe): "Diese Aussagen der Bibel machen es mir persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle." […] Wenn homosexuelle Beziehungen in Pfarrhäusern ohne Einschränkungen zugelassen würden, "würde die Kirche das Signal setzen, dass Homosexualität aus Gottes Sicht in Ordnung wäre", sagte Rentzing.

Homos mag er nun mal wirklich nicht. Deswegen denkt der HEUTE in sein Amt eingeführte Rentzing auch nicht daran irgendetwas zurückzunehmen.

Der neue sächsische evangelische Landesbischof Carsten Rentzing will seine umstrittenen Äußerungen über Homosexuelle nicht weiter kommentieren.
Rentzing sagte am Samstag im Hörfunksender MDR-Info, er habe damit kein Signal setzen wollen. "Es ist eine alte Debatte, die wir führen. Dazu bin ich befragt worden und habe ich mich so geäußert, wie schon viele Jahre zuvor auch." Rentzing hatte homosexuelle Partnerschaften als nicht gottgewollt bezeichnet. Homosexuelle Paare in Pfarrhäusern lehnt der Theologe ab.

Die Amtseinführung des schwer homophoben Sachsen, inspiriert nun wieder den EKD-Oberbischof aus Bayern an die Mikrophone. Er findet Rentzing toll. Genau wie dessen Vorgänger, den ausländerfeindlichen PEGIDA-Freund Bischof Bohl.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat dem neuen sächsischen Landesbischof Carsten Rentzing zur Amtseinführung gratuliert. "Wir sind gemeinsam auf dem Weg", schreibt Bedford-Strohm in einer am Freitag in Hannover veröffentlichten Gratulation.
Er freue sich auf die Zusammenarbeit. [….] In einem Festgottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche wird zugleich Vorgänger Jochen Bohl verabschiedet, der in den Ruhestand geht. Bedford-Strohm würdigte Bohl als "verlässlichen Begleiter". Bis November bleibt Bohl stellvertretender EKD-Ratsvorsitzender.

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