Sonntag, 18. Januar 2015

Same procedure as every week, Jorge.



Es nervt mich ja selbst mich immer zu wiederholen.
Aber was soll ich machen?
Mit dem frommen Katholik Matthias Drobinski berichtet in der SZ wieder einmal nur der größte Papstfan über den Papst-Besuch in Manila.

[….] Am Sonntag wird es wahrscheinlich die größte Menschenansammlung in der Weltgeschichte geben: Sechs Millionen Katholiken werden in Manila Papst Franziskus zujubeln, so die Prognosen stimmen, viermal so viele, wie am Wochenende zuvor in Paris der Opfer des Terrors gedachten. Das zeigt, welche Meisterin der Inszenierung die katholische Kirche nach wie vor ist. [….] Für Papst Franziskus ist Asien noch aus einem anderen Grund wichtig: Nirgendwo sonst existieren Turbokapitalismus und bittere Armut so unmittelbar nebeneinander, wachsen Volkswirtschaften derart rasant und ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt. Gerade hier ist für Franziskus die Kirche gefragt: Sie muss bei den Armen sein, den Opfern von Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung, des Klimawandels. [….] Europas Katholiken - und viele Menschen über die Kirche hinaus - sind mehrheitlich begeistert von dem Mann, der so bescheiden lebt und sich darangemacht hat, die Verhärtungen seiner Kirche aufzubrechen. [….] Dieser Papst ist nicht nur bemerkenswert, weil er sich im Mittelklassewagen fahren lässt. Mit ihm ist die katholische Kirche im Zeitalter der Globalisierung angekommen.

Kritik käme dem Kirchenmann nie in den Sinn. Es ist so überfällig, daß sich Herr Kister einen anderen Religionsredakteur für sein Blatt sucht.

Dabei hat Bergoglio gerade in der letzten Woche schlimme Dinge von sich gegeben.
Da war zunächst sein Einsatz gegen die Meinungsfreiheit, seine perfide Äußerung nach den 17 Toten von Paris, mit der er andeutete, die Charlie Hebdo-Redakteure hätten irgendwie selbst schuld. Schließlich dürfe man Religionen nicht kritisieren und im Übrigen würde er auch jedem in die Fresse hauen, der seine Mutter beleidige.


Das Jahr 2015, ja, in der Tat, wir befinden uns im 21. Jahrhundert, zog der fiese Franz aber noch einmal über die Schwulen her.

[….]  Bei einer Messe vor 10.000 Familien in Manilas Sportpalast "Mall of Asia Arena" warnte das Kirchenoberhaupt am Freitag – wie seine Vorgänger – vor einer "Gefährdung" und "Zerstörung" der Familie durch eine "Neu-Definition" der Ehe.
Ohne das Wort "Homosexuelle" dabei in den Mund zu nehmen, sagte Papst Franziskus: "Nehmen wir uns in Acht vor den neuen ideologischen Kolonisierungen! Es gibt ideologische Kolonisierungen, die versuchen, die Familie zu zerstören. Sie gehen nicht aus dem Traum, aus dem Gebet, aus der Begegnung mit Gott hervor, aus dem Auftrag, den Gott uns gibt; sie kommen von außen."
[….] Die Familie sei "außerdem bedroht durch zunehmende Bemühungen einiger, die Institution der Ehe selbst neu zu definieren, durch Relativismus, durch die Kultur der Kurzlebigkeit und durch mangelnde Offenheit für das Leben". Jede Gefährdung der Familie sei eine Gefährdung der Gesellschaft selbst.
Den Kampf gegen die Gleichstellung von Homosexuellen im Eherecht verglich der Papst dabei mit dem Kampf gegen Kolonialismus: "Und wie unsere Völker in einem bestimmten Moment ihrer Geschichte zu der Reife gelangten, 'nein' zu sagen zu jeglicher politischer Kolonisierung, so müssen wir als Familie sehr, sehr klug, sehr geschickt, sehr stark sein, um 'nein' zu sagen zu jeglichem Versuch ideologischer Kolonisierung der Familie."
[….] In der Medienberichterstattung zum viertägigen Papst-Besuch auf den Philippinen kam die Messe zum "Traum der Familie" kaum vor. [….]


Eine ekelhafte Aktion Bergoglios, da in vielen Teilen der Welt Homosexuelle aufgehängt, gesteinigt und drangsaliert werden.
Der Mann sollte sich schämen für seine mitleidslose Aufstachelung zum Hass.


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