Geistig zurückgebliebene Radikalinskis wie
Palin und Bachmann, sowie bösartige ultrarechte Demagogen und Lügner wie Rubio
und Ryan sind für die Wähler aus der Mitte einfach zu extrem.
Andererseits
vertreiben die wenigen verbliebenen Republikaner, die noch halbwegs
zurechnungsfähig sind – wie zum Beispiel der neue Verteidigungsminister Chuck
Hagel oder der einstige Hoffnungsträger Chris Christie - die fanatisierten
Teebeutler von den Urnen.
Schwer
vorstellbar, daß sich demnächst eine republikanische Führungsfigur finden läßt,
die wie einst Ronald Reagan das ganze GOP-Spektrum abdeckt.
Das
Spektrum ist nämlich breiter und bunter geworden.
Langfristig
wird eine zerfasernde GOP die Mehrheitsfähigkeit verlieren und den Demokraten
wieder Mehrheiten in beiden Kongresskammern ermöglichen.
Sie
könnten sich dann auch wieder ein bißchen nach links orientieren – so wie es
sich die Basis wünscht.
Dann
könnte es wieder voran gehen in Amerika.
Insofern
bin ich froh über jeden
rechtsextrem-religiösen Spinner im GOP-Lager, der sich und seine Partei
mehr ins Aus schießt.
Der Dreizehnte geistige Gigant
des Konservatismus (GGK), den
ich in dieser neuen
Reihe vorstellen möchte bringt alles mit, das man sich von einem
amerikanischen Fundi wünscht:
Paul
Collins Broun Jr. (* 14. Mai 1946) kommt aus dem 110 %igen GOPer-Staat Georgia,
den er seit sieben Jahren im US-Kongress vertritt, schickt sich an US-Senator
zu werden, gehört zur Tea-Party-Convention und weiß als Humanmediziner Bescheid
über Urknall und Evolution. Er MUSS darüber auch Bescheid wissen, denn er ist
Mitglied im "Committee on Science, Space and Technology". Man kann
froh sein, daß der Kongress der stärksten Wirtschaftsmacht der Erde solche
Fachleute einsetzt.
Das sind
nämlich alles Lügen
aus dem tiefsten Höllenkreis („Pit Of Hell“).
Das
Universum wurde nämlich in genau sechs Tagen von Gott erschaffen.
Ebenfalls im Rennen ist Paul Broun, auch er ein Mediziner. Broun will als Senator endlich mit der gefährlichen Pseudowissenschaft aufräumen, die Kindern von der Regierung Obama eingetrichtert werde: In einem Internet-Video erklärt er vor einer Wand aus präparierten Tierköpfen, weshalb „Evolution, Embryologie und die Urknall-Theorie“ allesamt „Lügen direkt aus dem Schlund der Hölle“ seien. Broun hat Obama mit Hitler verglichen und verlost in seinem Wahlkampf ein AR-15-Maschinengewehr – eine Waffe jenen Typs, wie sie beim Schulmassaker von Newtown Verwendung fand und die Obama verbieten lassen wollte.Der Staat als Unterdrücker, der Präsident als Diktator, Wissenschaft als Teufelswerk und Waffen als Volksrecht – wer immer glaubte, die Tea Party habe sich mit der erzwungenen, unpopulären Schließung der Bundesregierung vorigen Herbst erledigt, hat sich geirrt. In Georgia lebt sie munter weiter, ebenso in Mississippi, Kentucky oder Kansas, wo sie etablierten republikanischen Kandidaten das Leben schwer und die Wiederwahl streitig macht.(SZ 16.04.14)
Eigentlich
haben die Demokraten in Georgia derzeit keine Chance. Aber Michelle Nunn, die
Tochter des langjährigen Senators Sam Nunn – ein Mann, den auch gemäßigte GOPer
respektieren, hat als Brouns Gegenkandidatin nun plötzlich Chancen auf einen
Senatssitz. Denn auch unter den Republikanern gibt es welche, denen die völlige
geistige Umnachtung der Teebeutler zu weit geht.
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