Ins Kino zu gehen
nervt mich.
Das ist da viel zu laut, die Leute um einen herum
machen Geräusche, man kann den Film nicht zwischendurch anhalten, wenn man auf
Klo will und teuer ist es auch noch.
Ich war das letzte Mal
1993 im Kino. Nachtvorstellung „ What's
Eating Gilbert Grape“ von Lasse Hallström. Trotz der bedauerlichen Tatsache,
daß der unsagbar ekelige Leonardo DiCaprio darin eine tragende Rolle spielt,
ist der Film überraschend gut. DiCaprio mimt allerdings einen geistig
Behinderten, so daß er sich nicht als Liebhaber oder mit einer Actionrolle blamieren
muß.
Ja, doch, hat mir gut
gefallen. Dennoch ist mir in den nächsten zwanzig Jahren kein Film mehr
aufgefallen, den ich hätte so dringend sehen müssen, daß ich deswegen ins Kino
gerast wäre.
Zuletzt war ich
richtig begierig einen Film zu sehen, als Mahers „Religulous“ rauskam, aber
bevor ich mich aufmachte, hatte mir den schon ein Freund aus Amerika
zugeschickt und warum für eine Doku ins Kino gehen, wenn man das bequem zu
Hause sehen kann?
Aber zugegebenermaßen
bin ich auch einfach kein Filmfreund.
Diese ganze Action-Blockbuster-Kacke
nervt mich, ich begreife einfach nicht wieso man als erwachsener Mensch diese
sinnlosen Comic-Verfilmungen mit irgendwelchen US-Schauspielerzwergen in
Strumpfhosen ansehen muß. Oder deutsche Komödien, die so ungeheuer erfolgreich
sind. OK, Til Schweiger ist so schlecht, daß man ihn auslachen muß, wenn er versucht
zu schauspielern, aber deswegen kann ich doch nicht anderthalb Stunden mit dem Nullmimiker
und seiner Piepsstimme verbringen! Oder sein kleiner lockiger Freund Matthias, der einen Hit nach dem nächsten
landet.
OK, Schweighöfer ist bei
weitem nicht so abstoßend wie Lindenstraßen-Til, aber hat er irgendetwas
substantielles gemacht, das man erinnern müßte?
Und der Gipfel des Schwachsinns sind Animationsfilme. Ich nenne das nach wie vor „Trickfilm“. Ich mochte schon als Kind „Heidi“ und „Wicki“ nicht besonders. Aber jetzt bin ich definitiv zu erwachsen für Nemo-Shrek und Co.
Und der Gipfel des Schwachsinns sind Animationsfilme. Ich nenne das nach wie vor „Trickfilm“. Ich mochte schon als Kind „Heidi“ und „Wicki“ nicht besonders. Aber jetzt bin ich definitiv zu erwachsen für Nemo-Shrek und Co.
Zum Glück gibt es
jede Menge amerikanische Dramaserien auf intellektuell und schauspielerisch
höchstem Niveau. Und wenn es mal ein richtiger Film sein soll, kann man auch
genügend zeitlose Meisterwerke zurückgreifen, die man aufgezeichnet, bzw
gespeichert hat. Wer „Harold And Maude“, „Cabaret“ oder „A Foreign Affair“
nicht kennt, soll das erst mal sehen, bevor er ins Kino geht, um sich dort „Stromberg
– der Film“ zu geben.
Ich halte meine
künstlerische Ader für sehr ausgeprägt, aber es ist eben eine Ader und kein
breiter Strom. Meine Gebiete sind Prosa, Lyrik, bildende Kunst und Musik.
Ballett und Blockbuster bitte ohne mich.
Vermutlich würde ich
mit einem größeren Faible für Filme auch aufgeregter die Oscar-Verleihungen
verfolgen.
Gestern hatte ich
tatsächlich ein Auge drauf, weil ich zufällig eben vorher im „Kultur-SPIEGEL“
(Heft 3, März 2014) die Titelstory „Betriebsanleitung für den Oscar-Gewinn“
gelesen hatte. Unter anderem waren darin Prognosen für die Gewinner in den
sieben Hauptkategorien (bester Film, Regie, Haupt- und Nebenrolle m+w, sowieso
Musik).
7/7. Der „Kultur-SPIEGEL“
lag in allen Fällen richtig. Aha, also ist es recht durchschaubar wie der
amerikanische Branchengeschmack funktioniert.
Jared Leto hat auch
einen abbekommen. Das ist zu begrüßen, weil Leto ein guter Typ ist und sich
schon immer am besten anziehen konnte.
Welcher Mann kann
schon genauso gut blaue, wie pinke Haare tragen?
Jared sagte auch nette Sachen. Sachen, die man so sagt als Teil der „liberal
media“ und wenn man gerade einen AIDS-Film gedreht hat:
“Incredible. Ellen, I love you. To my fellow nominees, I’m so proud to
share this journey with you. I’m in awe and have so much respect for you all.
To the Academy, thank you. […] "To
all the dreamers out there around the world watching this tonight in places
like the Ukraine and Venezuela, I want to say we are here and as you struggle
to… to make your dreams happen, to live the impossible… We’re thinking of you
tonight.
This is for the 36 million people who have lost the battle to AIDS. And
to those of you who have ever felt injustice because of who you are and who you
love, I stand here in front of the world with you and for you. Thank you so much, and good night.”
("An alle Träumer da draußen
in aller Welt, die sich das hier ansehen an Orten wie der Ukraine und
Venezuela. Ich möchte sagen, dass wir hier sind - während ihr Probleme damit
habt, eure Träume zu verwirklichen und das Unmögliche zu leben: Wir denken an
euch heute Abend." …."Dieser Preis ist für die 36 Millionen Menschen,
die den Kampf gegen Aids verloren haben - und für alle, die jemals
Ungerechtigkeit empfunden haben wegen dem, wer sie sind oder wen sie lieben.
Heute Abend stehe ich hier vor der Welt mit euch und für euch. Vielen Dank und
gute Nacht.")
Die lesbische
Moderatorin Ellen DeGeneres war übrigens auch recht lustig.
Man darf dann nur
nicht daran denken, wie tumb, dumm und proletig in Deutschland solche „Showevents“
moderiert werden, sonst muß man sofort seine Finger in der Autotür klemmen
gehen.
Es ist aber
keineswegs alles gut in Amerika.
Aus dem christlichen
Fundi-Sumpf kommen dann nämlich solche Kommentare.
Fast noch schlimmer
wurde es, als nach Letos Nebenrollen-Oscar auch der männliche Haupt-Oscar an
denselben Film ging und der texanische Schönling Matthew David McConaughey die
Bühne betrat.
In unterirdischer
Weise transportierte er das amerikanische Debilen-Gottesbild, nach dem Gott
immer nur für die Reichen, Schönen und Erfolgreichen da ist, während ihm offenbar
die zu Myriaden abgeschlachteten Syrer oder gar verhungernde schwarze Kinder
vollkommen egal sind.
"First off I want to thank God, because
that's who I look up to. He's graced my life with opportunities that I know are
not of my hand or any other human hand. He has shown me that it's a scientific
fact that gratitude reciprocates. In the words of the late Charlie Laughton,
who said, 'When you got God you got a friend and that friend is you.'"
Wie schön für McConaughey, daß er, der gesunde amerikanische Multimillionär Gott als
Freund hat.
Andere haben nicht so
ein Glück.
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AntwortenLöschenIst ja gut, Hyde!
AntwortenLöschenMannomann, Du willst aber auch alles missverstehen und bist nicht im Stande Ironie zu begreifen.
Es ging hier überhaupt nicht um Kunst, sondern lediglich darum wie texanische Christen ihren Glauben verstehen.
Du hast rein gar nichts begriffen.und interpretierst mal wieder frei erfundene Dinge in meinen Text, die ich nie geschrieben habe und nie gemeint hatte.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenUnd wusstest du, dass Leto Werbung für Hugo Boss gemacht hat? Und Hugo Boss hat Anzüge für die SS genäht. Ist das kein Thema?
AntwortenLöschenDie Texaner erwähnen Gott in jedem zweiten Satz. Das ist mehr eine Floskel. Eine lächerliche obendrein. Für alle Nicht-Texaner, sind sie das Negativbeispiel des indoktrinierten Christen, der Glaube wie ein Accessoire bei sich trägt. Außerdem hattest du das Thema vor ein paar Tagen schon einmal.
Hyde, jeder sachliche Kommentar ist willkommen. Ich diskutiere gerne über andere Meinungen und tausche Argumente aus - aber von Dir kommt in jedem Kommentar eine persönliche Beleidigung.
AntwortenLöschenDafür ist mir dan ndoch meine Zeit zu kostbar.
LGT
Weil du ein dummer Spinner bist. Und dafür ist mir meine Zeit zu kostbar, Arschloch. So, jetzt hast du was zum Löschen.
AntwortenLöschenJekyls Zustand hat sich so gar nicht verbessert, armer Kerl.
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