Freitag, 5. Oktober 2012

Der Wert des Lebens.

Christliches Menschenbild Teil I


Angela Merkel ist so populär wie nie. 
Die CDU kratzt an der 40%-Marke und erklimmt damit seit 20 Jahren nicht mehr erreichte Zustimmungswerte.
Innerhalb der Partei ist Angie unumstritten, ihr Wort ist Gesetz, niemand wagt es zu widersprechen.
Wer diese Frau ist und was sie eigentlich will ist bis heute ein Rätsel. Tagtäglich beißen sich Journalisten an der Sphinx die Zähne aus. Erklären kann sie niemand.
Vermutlich ist genau das der Grund für ihre Popularität. Jeder kann in sie hinein interpretieren, was er gerne möchte. 

Wer es genauer wissen möchte kann auf ihre Website gehen und dort „MEINE ÜBERZEUGUNGEN“ anklicken. Dort offenbart sie sich.
Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit - das sind die Grundwerte der CDU, die sich aus dem christlichen Menschenbild ableiten. Sie sind auch Richtschnur meines Handelns. Der Mensch mit seiner unveräußerlichen Würde und Einzigartigkeit muss im Mittelpunkt der Politik stehen.
Nun wüßte ich nur noch gerne, was dieses ominöse „christliche Menschenbild“ eigentlich ist, von dem die Frau da spricht.
Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eigentlich nicht dafür, daß sie eine Führungsrolle übernehmen sollte.
"Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)
"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."
(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."

(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)
"...wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und trügen lassen."
(Martin Luther)
Offensichtlich meint die Vorsitzende der CHRISTLICH-demokratischen Union nicht das mit CHRISTLICHEM Menschenbild, was die prominenten CHRISTENlehrer definieren.

So führte mich meine Suche zur CDU-Parteistiftung. 
Die werden es ja wissen und kaum etwas ihrer Chefin widersprechendes  schreiben.
Das christl. Verständnis des Menschen nimmt die jüdische Tradition in sich auf, so daß von einem jüdisch-christl. M. zu sprechen ist. Der Mensch erscheint einerseits in seiner Kreatürlichkeit, das heißt als einer, der sich in seiner Herkunft dem schöpferischen Handeln Gottes verdankt und in seiner Vergänglichkeit den übrigen Geschöpfen gleicht. Andererseits erscheint er kraft seiner Begabung mit Freiheit und Vernunft in seiner Kreativität, die ihn über die übrige Schöpfung erhebt und an der schöpferischen Kraft Gottes teilhaben läßt. Befähigt zur Selbstreflexion, Selbstüberschreitung und planender Vorausschau, ist er zur Gestaltung der natürlichen Umwelt und der sozialen Mitwelt berufen, zugleich erfährt er sich selbst in seiner Entwurfsoffenheit und Selbstaufgegebenheit und weiß um seine stete Gefährdung, hinter dem Anspruch dieser seiner Berufung zurückzubleiben. Der Mensch ist sittliches Subjekt, weil er in freier Entscheidung selbstbestimmt zu handeln und die Unterscheidung zwischen Gut und Böse zu treffen vermag. Sein Tun und Lassen ist ihm zuzurechnen. Er trägt dafür vor sich selbst, vor seinen Mitmenschen und vor Gott Verantwortung.
[….] Das jüdisch-christl. Verständnis des Menschen steht also in einem dialektischen Spannungsverhältnis: auf der einen Seite die kreatürliche Begrenztheit des Menschen und die geforderte Selbstbescheidung des Nicht-wie-Gott-sein-Wollens, auf der anderen Seite die besondere Erwählung, die schöpfungstheologisch in seiner Kreativität und heilsgeschichtlich im Handeln Gottes mit dem Menschen und, für den Christen, in der Menschwerdung des Gottessohnes hervortritt. […Die Menschen-] Rechte in einem optimierenden Gleichgewicht für alle Menschen innerhalb der nationalen und internationalen Rechtsgemeinschaften konkret durchzusetzen, ist Aufgabe einer am christl. M. orientierten Politik.
Als Literaturverweis taucht in Merkels Parteistiftung ausgerechnet der Blasphemiebestrafungsfetischt und Genitalverstümmlungspropagandist Spaemann auf.

E.-W. BÖCKENFÖRDE/R. SPAEMANN (Hg.): Menschenrechte und Menschenwürde (1987)

Sehr schön, immerhin weiß ich jetzt schon mal, daß ich nicht Merkels Menschenbild teile.

Ich verstehe mich als evolutionärer Humanist, wie es MSS definiert hat.
"Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern die Neandertaler von morgen". Die Giordano-Bruno-Stiftung vertritt die Position des „Evolutionären Humanismus“, die Mitte des letzten Jahrhunderts von dem bedeutenden Evolutionsbiologen und ersten Generaldirektor der UNESCO, Julian Huxley, formuliert wurde. […] Wie jeder konsequente Humanismus geht auch der Evolutionäre Humanismus von der Notwendigkeit und Möglichkeit der Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse aus. Evolutionäre Humanisten treten entschieden für die Werte der Aufklärung, für kritische Rationalität, Selbstbestimmung, Freiheit und soziale Gerechtigkeit ein. Allerdings begreifen sie den Menschen nicht mehr als „Krone der Schöpfung“, sondern als unbeabsichtigtes Produkt der natürlichen Evolution, das sich nur graduell, nicht prinzipiell, von den anderen Lebensformen auf diesem „Staubkorn im Weltall“ unterscheidet.
 Als Kinder der Evolution sind auch wir bloß „Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“ (Albert Schweitzer), was sich in einem verantwortungsvolleren Umgang mit der nichtmenschlichen Tierwelt niederschlagen sollte.
 Ethische Grundlage des evolutionären Humanismus ist das "Prinzip der gleichen Berücksichtigung gleichrangiger Interessen". Daher sind diskriminierende Ideologien wie Rassismus, Sexismus, Ethnozentrismus oder Speziesismus sowie sozialdarwinistische oder eugenische Konzepte [….] mit dem evolutionären Humanismus unvereinbar.
(gbs)
Als Humanist halte ich es nicht für vertretbar den Tod anderer Menschen zu verursachen.

Ich lehne die Todesstrafe ab. So wie es der Vatikan neuerdings auch tut. Über viele Jahrhunderte haben Päpste selbst begeistert auf ihr christliches Menschenbild gestützt Todestrafen angeordnet.

Ich bin kein Jurist und weiß nicht wie man es rechtlich organisieren könnte gefährliche Dinge, die unweigerlich den Tod von Menschen verursachen, politisch aus dem Weg zu räumen.

Wir haben in Deutschland jedes Jahr zehntausende durch Alkohol verursachte Todesfälle. 
Wieso ist also der Konsum und Verkauf von Alkohol erlaubt?


Auf den Straßen sterben jedes Jahr ein paar Tausend Verkehrsteilnehmer.
 Ein einfaches Tempolimit könnte die vielen Toten vermeiden. Z.B. Tempo 20 km/h in den Städten, 40 km/h auf Landstraßen und maximal 55 km/h auf Autobahnen.


Es sterben viele Hundert Menschen bei Sportunfällen. Dringend müßte also das Verbot von Reitsport, Skifahren und Formel1 ausgesprochen werden.


Die Bundeswehr müßte aufgelöst werden. 


Man ahnt schon, wo das Problem liegt: Zu viel Menschenfreundlichkeit wäre extrem unpopulär und würde garantiert die Wiederwahl kosten. 
Da nimmt man doch lieber ein paar Tausend Tote in Kauf, wenn man ein Christliches Menschenbild hat.

Es gibt aber auch Handlungen, welche direkt zum Tod von Menschen führen, die NICHT populär wie rasen oder saufen sind.

Da sollte Politik unbedingt anders handeln.
Drei Beispiele:

Papst Benedikt XVI. behauptet allen Ernstes Kondome verschlimmerten das Aids-Problem und läßt seine Afrikanischen Bischöfe in den HIV-verseuchtesten Gebieten des Planeten gegen Kondome wettern.

Das ist eine Art fahrlässige Massentötung und sollte zumindest mit einem scharfen Einreiseverbot für Apologeten dieses Wahns belegt werden. 
Man lädt ihn aber nicht ein und jubelt ihm im Bundestag zu.

Als die CDU im Jahr 2001 die Regierung in Hamburg stellte, wurden als erstes auf Betreiben des engen persönlichen Freundes des Bürgermeisters, Justizsenators und späteren Sterbeapparat-Verkäufers Roger Kusch in allen Hamburger Gefängnissen die zuvor von Rot/Grün eingeführten Spritzenautomaten demontiert.
Die CDU/FDP/Schill-Regierung war somit direkt dafür verantwortlich, daß drogensüchtige Gefangene keine hygienischen Spritzen mehr bekommen konnten und sich durch gemeinsames Benutzen selbstgebastelter Spritzen mit hepatitis oder dem tödlichen HI-Virus ansteckten.

Seit vielen Jahren wissen wir durch unzählige TV-Dokumentationen und Zeitungsberichte, daß in deutschen Krankenhäusern fleischfressende Antibiotika-resistente Superbakterien wie MRSA regelrecht herangezüchtet werden.
 Das führt pro Jahr zu mindestens 40.000 Toten in Deutschland. 
Über hundert Menschen sterben an diesen Krankenhauskeimen JEDEN TAG!
Auch „Tammoxsche Gedanken hat seit Jahren immer wieder über MRSA geschrieben.)

Das ist kein unabwendbares Schicksal. 
Man kann durch Hygiene und Quarantäne die Neuinfektionen auf Null herunterfahren. In Holland beispielsweise wird das seit Jahren konsequent betrieben.

Dazu bedarf es nur des politischen Willens und einiger finanzieller Anstrengungen.

Die Merkel-Regierung läßt aber konsequent die Hände davon; will den Milliardengewinnen der Klinikbetreiber nicht im Wege stehen.
 Merkel und insbesondere ihre Gesundheitsminister Rösler und Bahr nehmen billigend den Tod Hunderter Menschen am Tag in Kauf.

Wer starke Nerven hat, möge sich den gestrigen KONTRASTE-Bericht zum Thema ansehen.


Knapp 500.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland durch Infektionen mit multi-resistenten Krankenhauskeimen, etwa 40.000 sterben. Schlampige Hygiene in den Krankenhäusern sei oft die Ursache, kritisieren Experten. Um kostengünstiger zu arbeiten, sparen die Einrichtungen bei der Reinigung der Stationen und Operationssäle. Die Leistungen werden an externe Firmen vergeben. Doch deren Reinigungskräfte können wegen schlechter Arbeitsbedingungen die Vorgaben der Krankenhaushygiene nicht mehr erfüllen - mit verheerenden gesundheitlichen Folgen.
Gefährliche Keime in Krankenhäusern sind in Deutschland vermutlich für mehr Tote verantwortlich als Verkehrsunfälle, Verletzungen und Vergiftungen zusammen! Immer wieder alarmieren uns solche Meldungen. Deshalb sollte man eigentlich davon ausgehen, dass die Kliniken alles dran setzen, um für größtmögliche Hygiene zu sorgen. Doch tun sie das tatsächlich? Wir haben in über 200 Klinken nachgefragt und mussten feststellen: Viele Krankenhäuser sind heutzutage profitable Wirtschaftsunternehmen, bei denen das hochsensible Thema Reinigung einfach outgesourced wird.  [….] Wir wollen es genau wissen, schreiben Kliniken in ganz Deutschland an und fragen sie, wie sie es mit ihrer Reinigung halten. 26 Kliniken und Klinikkonzerne antworten, insgesamt repräsentieren sie 265 Krankenhäuser in Deutschland.
Nur zwei von ihnen geben an, ausschließlich eigenes Personal zur Reinigung einzusetzen, der Rest beauftragt Tochter- oder Fremdfirmen. Und: Mit Ausnahme von vier Kliniken und einem Konzern geben alle Häuser Abstriche bei der Reinigung am Wochenende zu.
Gerade sonntags ist es weit verbreitet, nur sichtbaren Schmutz zu entfernen. Professor Heike Martiny, Hygieneexpertin, kritisiert diese Praxis scharf.
(Kontraste 04.10.12)


Ist das Politik, die sich am „christlichen Menschenbild“ orientiert?

Vermutlich.

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