Donnerstag, 21. Februar 2019

Hinsetzen – Teil IV


Die 9,2% für Wagenknechts AfD-Light bei der Bundestagswahl von 2017 waren natürlich gar nichts angesichts einer ins Bodenlose wegschrumpfenden SPD.
Da andere Linke auch alles andere als brillieren, nicht die Kraft finden sich von ihrer rechts tickenden Fraktionsvorsitzenden zu trennen und sich sogar demonstrativ an Donald Trump heranwanzen, geht es demoskopisch hinab.
Forsa misst bundesweit gerade noch 6% für die Linke. Damit sind im Verglich mit dem Bundestagswahl ein Drittel der Wähler abgehauen. Also verloren Wagenknechts Leute prozentual sogar mehr als die SPD.
Damit ist eingetreten, was die meisten wohlwollenden Linksliberalen seit der ersten Ankündigung von Wagenknechts Ego-Projekt #aufstehen prophezeit hatten: Sie spaltet die Linke und schadet beiden.

  Ja, es gibt Querfront-affine Menschen, die für latente Gewalt zu haben sind.
Aber klassische Linke, die auf Solidarität und Menschenrechte Wert legen, sind natürlich von den xenophoben und antisemitischen Anleihen der Ex-Plattformerin Wagenknecht abgestoßen.

Ihre peinlichen Auftritte in gelber Weste und die tumben Versuche die französischen Protestler für die eigenen Zwecke auszunutzen schaden mehr als sie nutzen, weil die rabiaten Rebellen immer negativer konnotiert werden.

[…..] Antisemitische Ausfälle in Gelb
Französische Politiker streiten nach einem Vorfall bei einer Protestdemo der Warnwestenträger über den richtigen Umgang mit Judenhass. Geplant ist ein Solidaritätsmarsch - doch nicht jeder ist dazu eingeladen.
Frankreichs Politiker streiten über eine angemessene Reaktion auf den wiedererstarkenden Antisemitismus im Land. Auf einer Kundgebung der Gilets jaunes am Samstag in Paris wurde der Philosoph Alain Finkielkraut von Personen in gelben Westen beleidigt. Die Angreifer verwendeten dabei das Wort "Jude" als Schimpfwort. [….]

Schon lange wird darüber berichtet, daß sich Schwule oder Dunkelhäutige nicht unter die Kundgebungen der Gilets Jaunes trauen, weil dort eine scharfe ausländerfeindliche, rassistische Stimmung herrscht.

 (….) Das Thema Gelbwesten will ich nicht detailliert aufrollen; man möge das bei Sascha Lobo nachlesen.

Eine Bewegung, in der sich so viele Rechtsextreme und Rassisten tummeln, daß sich schwarze und LGBTI-Demonstranten nicht trauen dort mitzumarschieren, ist rundherum abzulehnen.
Aber auch die Gewalttätigkeit der Gelbwestenproteste ist indiskutabel.

Wo sich islamophobe Rechte tummeln, will Sahra Wagenknecht nicht fehlen.
Nach den schweren gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreich springt sie auch auf den Zug.
Sie baut sich in gelber Weste vor dem Kanzleramt auf, um die rechte Wut für ihre persönlichen Belange einzusammeln. (….)

In den folgenden zwei Monaten wurde die antihumane Hass-Stimmung unter den Gelbwestlern offenbar noch aggressiver.

 […..] Die Protestbewegung der Gelbwesten in Frankreich hat ihre Unschuld verloren. Sie zeigt inzwischen zunehmend eine hässliche Fratze.
[…..] Der streitbare Intellektuelle [Finkielkraut] war beim Verlassen eines Wohnhauses in den Aufmarsch der Gelbwesten geraten, wurde sofort umzingelt, bedroht und als „Judensau“, „Scheißzionist“ oder „Drecksrasse“ beschimpft.

Herbeieilende Polizisten mussten den sich laut eigenen Worten in „großer Angst“ befindenden 69-Jährigen vor dem hasserfüllten Mob in Sicherheit bringen. […..] Zu antisemitischen Vorfällen und ­Hakenkreuzschmierereien ist es im Umfeld der Proteste aber gerade in den letzten Wochen immer wieder gekommen. Von Beginn an gab es zudem in den sozialen Netzwerken, über die die Gelbwesten sich fast ausschließlich organisieren, eine antisemitisch gefärbte Hetze gegen den ehemaligen Rothschild-Banker Emmanuel Macron, der vom jüdischen Großkapital im Élysée-Palast installiert worden sei.
[…..] Die Zahl antisemitischer Vorfälle war im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. […..] Ihre Radikalisierung und falsche Freunde lassen die Gelbwesten zusehends ins gesellschaftliche Abseits driften. […..] (HH Abla, 19.02.2019)

Sahra Wagenknecht, die schon seit Monaten von Pipi-Berger und Gauland gelobt wird, die in Frauke Petry nicht nur eine neue Freundin, sondern eine mögliche #aufstehen-Verbündete gefunden hat, stört das nicht nur nicht, sondern diese rechtsextremen Ausfälle führen sogar zu noch intensiverer Adaption.
Sie sieht den gewalttätigen Hass-Mob als Vorbild.

 [….] Protestforscher Dieter Rucht:
Die Gelbwesten werden auch hierzulande aufmerksam beobachtet. Und haben zum Beispiel auch das Interesse der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht gefunden, die hier selbst eine breite Bewegung starten will. Kurz vor Weihnachten trat sie in Gelbweste vor dem Kanzleramt auf, auch Ortsgruppen von „Aufstehen“ starteten verschiedene Gelbwesten-Aktionen. Frankreich ist für Wagenknecht offenbar ein leuchtendes Vorbild. Aber nach meiner Einschätzung wird diese Übertragung nach Deutschland vermutlich so nicht klappen, wie sie sich das vorstellt.

Tagesspiegel: In Deutschland ist ja nicht nur Sahra Wagenknecht in Gelbweste unterwegs. Auch Rechtsradikale versuchen, die Bewegung zu vereinnahmen – AfD, Pegida, die neonazistische Kleinpartei „Der III. Weg“. Ist das eine neue Querfront?


Protestforscher Dieter Rucht: [….] Es sind die alten Bemühungen, die es ja auch schon von Querfront-Seite gab. Die werden im Lichte der neuen Gelbwesten-Bewegung neu aufgelegt. [….] Was „Aufstehen“ angeht: Wenn die sich jetzt gelbe Westen anziehen, dann können wir nicht unbedingt sagen: Hier sind stramme oder dezidierte Linke unterwegs. Da sind dann auch Leute dabei, die solchen Querfront-Ideen nahestehen oder die sogar ideologisch eher rechts stehen, [….] Ich bin skeptisch. Und die bisherigen Auftritte – zuletzt auch am vergangenen Samstag in verschiedenen Landeshauptstädten – waren in der Summe eher kläglich. [….]

Liebe Linke, als linksgrünversiffter R2G-Freund benötige ich Euch, aber wenn Ihr Wagenknecht nicht rauswerft, führt sie euch zielgenau unter die 5%-Hürde.

Anfang gab es 280.000 Gilets jaunes bei französischen Demos.
Eine Aufstehen/Gelbwesten-Demo in München bekam ganze 100 Teilnehmer zusammen.
Wie lange will die Linke das tote Pferd noch weiterreiten?

 [….] Der langjährige Linken-Fraktionschef Gregor Gysi hat seine Nachfolgerin Sahra Wagenknecht für deren Politik kritisiert und ihr zu einer Neuorientierung geraten. "Ich glaube, Sahra muss ihre Rolle in der Partei für sich neu definieren", [….] Gysi geht nach eigener Aussage davon aus, dass sich die im September 2018 von Wagenknecht ins Leben gerufene "Aufstehen"-Bewegung nach und nach von selbst erledigen wird. "Man kann eine Bewegung nicht von oben beschließen", sagte der 71-Jährige. Aufrufe von "Aufstehen" zu Protestaktionen von "Buntwesten" in mehreren deutschen Städten stießen nur auf begrenzte Resonanz.
[….] Zudem äußerte sich Gysi skeptisch zu Wagenknechts Sympathien für die "Gelbwesten"-Bewegung in Frankreich[….] Die "Aufstehen"-Bewegung Wagenknechts hat für den heutigen Samstag in Anlehnung an die "Gelbwesten" zu Protesten von "Buntwesten" in gut einem Dutzend deutschen Städten aufgerufen. In Berlin blieb die Teilnehmerzahl allerdings deutlich hinter der zuvor angekündigten Zahl von 500 Demonstranten zurück. In Düsseldorf gab es laut WDR etwa 200 Teilnehmer, die mehr soziale Gerechtigkeit forderten, in Erfurt nahmen laut MDR etwa 100 Menschen an einer Kundgebung teil. [….]


Mittwoch, 20. Februar 2019

Du musst jetzt ganz stark sein, Lindi!


Der arme FDP-Chef hat es schwer.
Bambi nullte im Januar. Nun ist er 40 und absolviert im Rekordtempo das übliche Programm für Millionäre in der Midlife crises:

1.   Haartransplantation, um jünger auszusehen.
2.   Jagdschein, um mit männlich-derben Sportarten zu prahlen.
3.   Sexuelle Attraktivität mit teurer Uhrensammlung steigern.
4.   Porsche kaufen.
5.   Die gleichaltrige Frau (stellvertretende „WeltN24“-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld, 43) abschießen und gegen ein 15 Jahre jüngeres Modell ersetzten. 

  
Die neue Frau an seiner Seite, RTL-Sternchen Franca Lehfeldt (28), wurde als Potenzbezeugung des jungalten FDP-Vorsitzenden bereits durch alle Boulevardmagazine gescheucht.
Wie sein unpolitische Vorbild Guido Westerwelle hat auch Christian Lindner sachlich leider nichts Relevantes zu den Debatten in Deutschland beizutragen.
Also geht er unermüdlich zu allen Yellowpress-Terminen, um es mit seinem Privatleben in die Klatschspalten zu bringen.  

Das Liberalen-Fachblatt BUNTE präsentierte sofort Tittenbilder.

Christian Lindner: Hammer-Body! Seine Freundin Franca zeigt im Bikini, was sie hat. [….] Er war sichtlich stolz auf seine elf Jahre jüngere Freundin, derzeit macht er mit seiner Franca auf Ibiza Urlaub. Auf Instagram zeigt sie uns ihren perfekten Bikinibody - in Topform für die Sonneninsel.

Der Münchner Merkur analysiert Lindis Huhn genauer:

Das Paar feierte in der Käfer-Wiesnschänke. Lindner erschien in knielanger Lederhose, Samtweste und Janker, die RTL-Moderatorin hatte sich für ein champagnerfarbenes Seiden-Dirndl mit dunkelblauer Samt-Schürze und Blumenapplikationen entschieden. Auffällig: Sie trägt das Dirndl mit angeschnittenen Ärmeln ohne Bluse.

Extratipp freut sich über „heiße Schnappschüsse aus dem Urlaub“.

Die Gala staunt über die „unerwartete Liebesshow“:

Beim Styling vertraute sie Lindners Urteil, so Lehfeldt weiter: "Für diesen Anlass kamen nur zwei Kleider aus meinem Schrank infrage: ein langes Rotes und das Schwarze, das ich getragen habe. Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich das letzte Wort meinem Freund überlassen – dreißig Minuten vor Beginn der Veranstaltung." 

Nahles und AKK machen offenbar sehr viel falsch. Von ihren Partnern gibt es keinerlei Speedo-Bilder; über deren Schwanzlänge ist rein gar nichts bekannt.


Stattdessen nervt ihn die SPD-Vorsitzende mit Politik und ventiliert anrüchige Überlegungen über 447-Euro-Zuschläge für Rentner, die nach 35 Jahren Beitragszahlung dennoch unter Grusi liegen.

Wozu denn auch noch 447 Euro im Monat, fragt sich der Porschefahrer mit Rolex und nennt sofort die wahren Einkommensverhältnisse der Rentner aus dem Lindi-Universum:

[….] Lindner hatte in einem Interview erklärt: "Derjenige, der eine kleine Rente hat, aber einen Ehegatten mit einer hohen Pension... Oder eine kleine Rente, und fünf Millionen Euro geerbt, der braucht keine zusätzliche Leistung von Herrn Heil." Wer eine kleine Rente habe, keine Unterstützung vom Ehepartner und kein Vermögen, "der soll meinetwegen auch eine komfortablere Grundsicherung als Sozialleistung erhalten", ergänzte Lindner. [….]

Welcher bedürftige Rentner kennt das nicht?
Ewig diese Millionen-Erbschaften, die alles durcheinanderbringen.


Wie kann es nur angehen, daß die FDP nach den 10,7% der Bundestagswahl auf ~ acht Prozent abgerutscht ist, während die Grünen von 8,9% auf ~20% kletterten?



Dienstag, 19. Februar 2019

Echte Probleme


Das war ja mal was.
Huch, da konzentrierte sich die öffentliche Diskussion kurz mal auf Dinge, die wirklich wichtig sind.
Klimawandel und die dramatische soziale Schieflage im Land.
Aber dank der C-Parteien und tumber Talkshow-Redaktionen konnte dieser Lapsus schnell bekämpft und wieder gegen Migranten gehetzt werden.
#AKK setzt Themen.

[….] Madame Gnadenlos
Unter der neuen Chefin rückt die CDU nach rechts. Dass die Partei das Thema Grenzschließungen forciert, ist nur noch tiefenpsychologisch zu erklären. [….] Die neue CDU-Vorsitzende wischt in der Flüchtlingspolitik mit einem Satz weg, was Angela Merkel jahrelang verteidigt hat. Wenn es wieder zu einem Flüchtlingsandrang wie 2015 käme, hielte sie es für richtig, die deutsche Grenze dicht zu machen. „Wir haben gesagt, als Ultima Ratio wäre das durchaus auch denkbar“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer am Montagabend in den Tagesthemen.
Unter Kramp-Karrenbauer, seit Dezember im Amt, rückt die CDU in der Flüchtlingspolitik also noch weiter nach rechts, das ist nach dem zweitägigen „Werkstattgespräch“ der Partei deutlich geworden. [….]
Zur Erinnerung: Erst im Sommer vergangenen Jahres trieb der damalige CSU-Chef Horst Seehofer die große Koalition mit der Forderung in eine Krise, Geflüchtete, die aus anderen EU-Staaten einreisen, an der Grenze zurückzuweisen. Merkel blieb in der Sache hart und setzte sich durch, Seehofer musste mit einem Minimalkompromiss zurück nach München reisen. Sie hatte recht.
Die Argumente von damals sind nicht falscher geworden. Nationale Maßnahmen greifen angesichts einer globalen Herausforderung zu kurz. Und, das vor allem: Wendete sich die größte Volkswirtschaft der EU von Schengen ab, also vom Verzicht auf Grenzkontrollen in der EU, wäre der symbolische Schaden immens.
Überhaupt fragt man sich ja, warum die CDU dieses Theater noch veranstaltet. Angesichts der geringen Flüchtlingszahlen ist es nur noch tiefenpsychologisch zu erklären, dass sie erneut die leidigen Grenzschließungen hochzieht. [….]

Das ist schon fast Trumpisch. Das orange Monster inszeniert einen nationalen Notstand angesichts einer seit zehn Jahren kontinuierlich schrumpfenden Anzahl von Grenzübertritten im Süden der USA.

Auch in Deutschland kommen inzwischen so wenige Flüchtlinge an, daß die Gemeinden riesige Verluste mit alle den leeren Unterkünften einfahren.

Ein Megathema, das tatsächlich unbedingt politisch gelöst werden muss, fassen C-Politiker hingegen gar nicht an.

[….] Das Wohnen ist zur zentralen sozialen Frage geworden, die Politik wird getrieben von Daten, Zahlen, Prognosen. Und von jenen Defiziten einer desaströsen Wohnungspolitik, die auch jetzt, da sie im Innenministerium verantwortet wird, nicht durch Weitsicht auffällt. Sondern allenfalls mit dem Populismus, der darin liegt, das Bundesministerium des Innern und für Bau auch noch eines für "Heimat" sein zu lassen. Wo doch schon die zunehmende Zahl von Volks- und Bürgerentscheiden offenbart, dass es gerade diese Heimat ist, die in der Bevölkerung als gefährdet und bedroht gilt. Dieser Angst käme man mit Wohnsicherheit, also mit einer nicht nur privat, sondern auch öffentlich organisierten Wohnungsbauwirtschaft eher als mit dem vagen Begriff "Heimat" entgegen. Die Wohnungspolitik befindet sich nahe am Rand zur Kapitulation.  [….]

Die Verschärfung der Wohnungsnot ist durchaus auch der Groko zu verdanken, die mit falschen Anreizen alles dafür tut, um Bauen und Wohnen noch teurer zu machen.

[….] Seit neun Jahren hält nun der Anstieg der Kaufpreise für Wohnimmobilien an - und er hat sich zuletzt sogar noch verstärkt: Im Jahr 2018 sind Eigentumswohnungen in Deutschland im Schnitt um 8,2 Prozent teurer geworden, so stellt es das Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft fest. [….] Anlässlich des am Dienstag vorgestellten Gutachtens im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) formulieren die sogenannten Immobilienweisen deutlich, wer aus ihrer Sicht Mitschuld am ungebremsten Preisanstieg hat: die Politik. Genauer die Bundesregierung, die durch zwei Maßnahmen eigentlich für mehr Wohnraum sorgen will - das Baukindergeld und befristete Steuerboni für Mietwohnungsbau. [….] Das Baukindergeld, das bereits im vergangenen Jahr eingeführt wurde, macht Häuser, Wohnungen und Grundstücke den Experten zufolge aber noch teurer. [….] Auch der vom Bundestag beschlossene, aber noch nicht wirksame Steuerbonus für Mietwohnungsbau wird laut Prognose der Immobilienweisen zu noch höheren Preisen führen. [….] Dabei ist die Teuerung ohnehin rasant, wie die Entwicklung im Jahr 2018 zeigt. Das gilt insbesondere für die sogenannten A-Städte, also die sieben größten Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. [….] Prognose für 2019: Es wird ungebremst teurer. [….]

Eine besondere Tragik besteht in dem Umstand des Super-Bauministeriums. Der zuständige Bundesminister vereint mehrere Ressorts in Personalunion, könnte also durchaus kraftvoll agieren, ist aber leider CSU-Mitglied – und diese versagen traditionell als Bundesminister – und zudem auch noch stinkend faul.

Seit er Super-Bundesheimatminister wurde fällt Seehofer durch ostentatives Schwänzen auf.

(….) Seehofer ist nicht mit rationale Maßstäben zu bewerten, sondern eher neroesk-Trumpisch.
Ihm gelingt nichts. Er sät nur Zwietracht.
All seine CSU-Herzensprojekte wie die Herdprämie oder die Antiausländermaut sind verfassungswidrig und/oder gescheitert, seine CSU-Minister können einfachste Rechtsstaatsprinzipien nicht einhalten, mit Grausen werfen prominente Parteimitglieder ihre Parteibücher weg, er konnte nicht verhindern, daß der von ihm zutiefst gehasste Söder sein Nachfolger wird, er konnte KTG nicht zurückbringen und insbesondere ist er nicht in der Lage sein Amt in Berlin auszufüllen. Er ist so überfordert, daß er seit Wochen alle wichtigen Termine schwänzt. Seehofer erschien nicht zum Integrationsgipfel und stellte fürderhin seine Arbeit ein.

[….] In den vergangenen Tagen hat sich Seehofer nicht gerade konstruktiv verhalten. In der CDU ist man genervt von seinen ständigen Absenzen. Dass er die Unionsfraktionssitzung am Dienstag geschwänzt hat, habe nicht zur Befriedung beigetragen, sagt einer aus der Fraktionsspitze. Zur Aktuellen Stunde über das Flüchtlingsschiff Lifeline am Mittwoch habe er herbeizitiert werden müssen. Und bei der Regierungserklärung der Kanzlerin am Donnerstag habe er wieder gefehlt. Auch in der CDU-Zentrale haben sie keine Erklärung. Was treibt den CSU-Chef wirklich? [….]

Seehofer hat scheinbar noch nicht mal begriffen, daß er nun Bundesminister unter Merkels Anleitung ist und in Berlin arbeitet.

[…..] Horst Seehofer ist Bundesminister mit Dienstsitz in Berlin. Laut "Bild"-Zeitung ist er dennoch über das Gespräch mit Kanzlerin in der Hauptstadt unglücklich: „Ich fahre extra nach Berlin, und die Kanzlerin bewegt sich null Komma null“, zitiert ihn die Zeitung. [….]

Der arme Irre hält sich offenbar immer noch für den König von Bayern und glaubt Merkel müsse devot zu ihm kommen. (….)

Seehofer ist Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Integration und die Verfassung; hätte also eigentlich mehr zu tun als alle anderen Minister.
Aber auch nachdem er mehrfach fast die Bundesregierung sprengte, dachte er nicht daran mal richtig zu arbeiten.

(….) Immerhin ist der Bundesinnenminister offenbar noch nicht mal in der Lage sich rechtszeitig dort einzufinden, wo die Musik spielt. Erneut schwänzte er die CDUCSU-Fraktionssitzung, als wäre das heute eine minderwichtige Angelegenheit, die ihn nicht betreffe.

[…..] CSU-Chef Horst Seehofer bleibt mitten im dramatischen Unionsstreit über die Migrationspolitik zum zweiten Mal in Folge einer Sitzung der Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU fern. Er sei im Auto auf dem Weg zum Krisentreffen mit der CDU-Spitze nach Berlin, hieß es am Nachmittag in Parteikreisen. Es sei auch nicht notwendig, dass er noch in die Sitzung der Unionsfraktion nachkomme. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt saß auf dem Platz rechts neben Kanzlerin Angela Merkel an der Fraktionsvorstandsbank. Bereits in der vergangenen Woche war der Bundesinnenminister nicht zur Fraktionssitzung gekommen. [….]

Wir lernen also, daß Seehofer nicht fliegt und nicht Zug fährt. Und obwohl er als Innenminister schließlich seinen Dienstsitz in BERLIN hat, will er da nicht wohnen.
Also läßt er sich ständig mit dem AUTO zwischen Bayern und Berlin hin und herfahren. Daher steckt er scheinbar immer mal wieder im Stau und kommt nicht zu der Fraktionssitzung, wie alle anderen Abgeordneten, die natürlich einfliegen, wenn es dringend ist. (….)

Fleißig zu arbeiten ist seine Sache nicht.
Soooo dringend wird das mit den Wohnungen schon nicht sein, befindet der Heimat-, Bau- und Innenminister.

[….]Dabei weiß die Bundesregierung eigentlich, was zu tun ist. Regierungsberater haben das in der sogenannten Baukostensenkungskommission analysiert: Das Ergebnis ist 185 Seiten stark. Mit konkreten Vorschlägen, wie man Bauen billiger macht. [….]
O-Ton Dietmar Walberg, Mitglied Baukostensenkungskommission :„Für diese Punkte gibt es eigentlich eine ganz klare Zuständigkeit, die liegt beim für das Bauen und für den Wohnungsbau zuständigen Fachministerium. Das ist das Bundesministerium des Inneren und Heimat und die sind aus unserer Sicht nicht umgesetzt worden.“
Das ist der zuständige Bauminister: Horst Seehofer! Viel getan hat das Bau-Ministerium bisher nicht, die Aufgaben immer nur weiter vertagt.
[….] Wir sprechen Bauminister Seehofer am Rande eines Termins an.[….] Wann reagiert er auf die Vorschläge der Baukostensenkungskommission.

O-Ton Panorama: „Mitglieder dieser Kommission werfen Ihnen jetzt vor, dass Sie die Vorschläge nicht umsetzen. Was sagen Sie zu dem Vorwurf?“

O-Ton Horst Seehofer, CSU, Bundesminister für Bau: „Kommissionen neigen dazu,zu glauben, wenn sie ihre Arbeit abgeschlossen haben, dann müsste am Abend des gleichen Tagesschon die Umsetzung vollendet sein.“

O-Ton Panorama: „Die Baukostensenkungskommission hat 2015 die Vorschläge schon auf den Tisch gelegt. Das ist ja jetzt nicht gestern.“

O-Ton Horst Seehofer, CSU, Bundesminister für Bau: „Ja, dawar ich noch bayerischer Ministerpräsident.“

O-Ton Panorama: „Aber jetzt sind Sie ja Bauminister!“

O-Ton Horst Seehofer, CSU, Bundesminister für Bau: „Ja, aber wissen Sie, so wie Sie Ihr Leben auch nach Prioritäten abschichten müssen, wie jetzt die Hilfskräfte Prioritäten setzen müssen, was ist am Wichtigsten..., so muss ich das auch, muss es die Politik ja auch. Aber es ist auch nicht ganz einfach, Vorschläge zur Reduzierung des Bauaufwandes zu realisieren.“

Der Minister hat andere Prioritäten. Wer eine bezahlbare Wohnung sucht, dem kann das allerdings nur wenig Hoffnung machen. [….]