[….] In den Bischöfen, denen die Priester zur Seite stehen, ist also inmitten der Gläubigen der Herr Jesus Christus, der Hohepriester, anwesend. Zur Rechten des Vaters sitzend, ist er nicht fern von der Versammlung seiner Bischöfe (53), sondern vorzüglich durch ihren erhabenen Dienst verkündet er allen Völkern Gottes Wort und spendet den Glaubenden immerfort die Sakramente des Glaubens. Durch ihr väterliches Amt (vgl. 1 Kor 4,15) fügt er seinem Leib kraft der Wiedergeburt von oben neue Glieder ein. Durch ihre Weisheit und Umsicht endlich lenkt und ordnet er das Volk des Neuen Bundes auf seiner Pilgerschaft zur ewigen Seligkeit. Diese Hirten, die ausgewählt sind, die Herde des Herrn zu weiden, sind Diener Christi und Ausspender der Geheimnisse Gottes (vgl. 1 Kor 4,1). [...] Um solche Aufgaben zu erfüllen, sind die Apostel mit einer besonderen Ausgießung des herabkommenden Heiligen Geistes von Christus beschenkt worden (vgl. Apg 1,8; 2,4; Joh 20,22-23). Sie hinwiederum übertrugen ihren Helfern durch die Auflegung der Hände die geistliche Gabe (vgl. 1 Tim 4,14; 2 Tim 1,6-7), die in der Bischofsweihe bis auf uns gekommen ist.“ […..] Sache der Bischöfe ist es, durch das Weihesakrament neue Erwählte in die Körperschaft der Bischöfe aufzunehmen. [….]
Der durchaus machtbewußte Mega-Papst JP-II biss sich daher auch an dem abtrünnigen französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) die Zähne aus. Woytila konnte ihm nicht das Bischofssakrament entziehen und ihn damit auch nicht daran hindern, immer neue Katholischen Priester und weitere Bischöfe zu weihen, bis ihm dann nervige rechtsextreme Holocaustleugner wie Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X, FSSPX-Bischof Richard Williamson (*1940) auf der Nase herumtanzten. Woytila ließ die fünf Pius-Bischöfe im Jahr 1988 exkommunizieren, also aus der RKK ausschließend, konnte damit aber nichts an der Gültigkeit der Bischofsweihen an sich ändern. Wegen HeiGei; siehe oben. Da Problem löste sich erst, als der im polnischen Widerstand gegen Nazi-Deutschland sozialisierte Woytila 2005 zum Chef abberufen wurde und sein Nachfolger, der frühere bayerische Hitler-Junge Ratzinger sich sagte „Holocaustleugner? Schwamm drüber, das stört mich nicht“, die Exkommunikation von 1988 aufhob und die vier FSSPX-Bischöfe 2009 zurück in die RKK holte.
Da der katholische Bischof Williamson aber privat eine Pestbeule zu sein scheint, geriet er mit seinen Co-Sektierern aneinander, den drei von Marcel Lefebvre geweihten Bischöfen Alfonso de Galarreta, Bernard Tissier de Mallerais und Bernard Fellay, die daraufhin ein Schisma im Schisma vollzogen und Holocaust-Richi im Jahr 2012 aus der FSSPX verbannten.
Damit stießen sie aber bloß an die Grenze, an der JP-II schon 1988 stand. Man kann einen Bischof zwar piesacken und ihm seine weltlichen Ämter aberkennen, aber er bleibt dennoch ein vom HeiGei erwählter Bischof und hat damit das Recht, andere Spinner kirchenrechtlich gültig zu Bischöfen zu erheben.
Williamson machte ab 2012 davon regen Gebrauch und erhob inzwischen sogar acht Geistliche zu regulären katholischen Bischöfen seiner eigenen Klein-Sekte St.-Marcel-Initiative. 2013 hatte Ratzi bekanntlich keinen Bock mehr auf das Amt, das ihm der HeiGei beim Konklave von 2005 aufgebrummt hatte und gab an den argentinischen Einlunger ab, der ab jetzt das zweifelhafte Vergnügen hatte, den 1988 exkommunizierten und 2009 ex-exkommunizierten Williamson bei seiner wilden Weiherei zu beobachten. 2015 platze Bergoglio der Kragen und er warf Williamson erneut raus. Der Holocaustleugner wurde also gewissermaßen ex-ex-exkommuniziert und wartet nun mit seinen acht St.-Marcel-Initiative-Bischöfen möglicherweise darauf, von einem ultrakonservativen Bergoglio-Nachfolger ex-ex-ex-exkommuniziert zu werden.
Das ist also so ähnlich wie der deutsche Affentanz vom Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Atomausstieg, den Söder, Merz und Lindi derzeit propagieren.
Bischöfe wieder loszuwerden, ist also keine triviale Angelegenheit, die auch im Kirchenrecht bemerkenswert vage geregelt ist.
Das Rentenalter für Bischöfe lautet 75 Jahre. Kardinäle müssen bis 80 durchhalten. Eigentlich.
Uneigentlich verlieren sie keineswegs mit dem entsprechenden Geburtstag automatisch ihr Amt, sondern bieten dem Vatikan ihren Rücktritt an, den die Bischofs-Präfektur prüft und dem Papst zur letzten Entscheidung vorlegt. Das kann dauern. So bot Kardinal Woelki Franzi bereits Anfang 2022 seinen Rücktritt an, über den der Argentinier aber bis heute nicht entschieden hat. Erzbischof Heßes Rücktrittsangebot vom März 2021, lehnte Bergoglio ein halbes Jahr später ab – zum Glück, den Heße ist Norddeutschlands wichtigster Säkularisationsbeschleuniger. Der dritte Bischof aus der Meisnerschen Kinderfi**er-Koalition, „Brüder im Nebel“, Weihbischof Schwaderlapp, hatte ebenfalls dem Papst im März 2021 seinen Rücktritt angeboten, aber der wurde am 25.09.2021 aus Rom abgeschmettert.
Es bleibt ein heikler Prozess, weil weniger papsttreue Bischöfe, die sich vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn sie aufhören sollen, aber im Amt bleiben möchten, immer versucht sein könnten, die Lefebvre/Williamson-Karte zu ziehen, um ihr eigenes Ding zu machen. Recht bald nach seiner Amtsübernahme straffte Bergoglio daher das Kirchenrecht diesbezüglich.
[….] Die neue Verfügung, die Papst Franziskus in einer Audienz für Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin billigte, schreibt dieses Vorgehen nun fest. Weiterhin könnte es aber vorkommen, dass der Betreffende die Bitten des Heiligen Stuhls ignoriert. Im Extremfall hat der Papst die harte Möglichkeit einer Amtsenthebung - wie zuletzt die des paraguayischen Bischofs Rogelio Livieres, dem Falschaussage und üble Nachrede vorgeworfen wurden. Die sieben Artikel umfassende Anordnung ergänzt die Canones 401, 402, 411 und 354 des katholischen Kirchenrechts. Im Wesentlichen schreibt sie fest, was schon bisher Praxis war. Das gilt für den Amtsverzicht von Bischöfen, der nur selten pünktlich zum 75. Geburtstag mitgeteilt wird und beispielsweise auch erst nach dem 91. Geburtstag erfolgen kann. Das war das Alter, in dem der weißrussische Kardinal Kazimierz Swiatek seinen Bischofsposten aufgab. Indem Benedikt XVI. ihn so lange im Amt ließ, wollte er Swiatek als große Bekennergestalt seiner verfolgten Kirche ehren. [….]
(Domradio, 06.11.2014)
Im August wurde Erzbischof Wolfgang Haas, Haasi, der womöglich irrste Bischof des deutschsprachigen Raumes, gewissermaßen eine gemäßtete Williams-Version, 75 Jahre alt.
(….) [….] Der frühere Churer Weihbischof Peter Henrici hat seinem ehemaligen Bischof, dem heutigen Erzbischof von Liechtenstein, Wolfgang Haas (73), und der Kirchenleitung unter Papst Johannes Paul II. schwere Vorwürfe gemacht. Haas [….] „war nicht fähig, sich als Bischof anerkennen zu lassen oder gar zu regieren", so Henrici in einem neuen Interviewband, aus dem die "Neue Zürcher Zeitung" (Samstag) zitiert. Haas' gröbste Fehler macht Henrici demnach bei der Priesterausbildung aus. Es sei ihm darum gegangen, möglichst viele Jungpriester nachzuziehen, die sein äußerst konservatives Weltbild geteilt hätten. "Der Bischof nahm ungeeignete Priesteramtskandidaten auf, betreute sie persönlich und weihte sogar den einen oder anderen gegen den ausdrücklichen Rat von Regens Peter Rutz", so der frühere Churer Weihbischof und Generalvikar mit Sitz in Zürich (1993-2003). Der Schaden, den Haas dem Bistum zugefügt habe, liege "weniger in dem, was er tat, als in dem, was er nicht tat oder nicht tun konnte". [….] Unter dem sehr konservativ agierenden Haas (1988/90-1997) stürzte das Bistum in eine tiefe Krise, der der Papst aus Polen schließlich dadurch begegnete, dass er 1997 das kleine Erzbistum Liechtenstein schuf, um Haas aus Chur in seine Heimat zu befördern. Diese Ära der Spannungen wiederholte sich unter Bonnemains Vorgänger Vitus Huonder (2007-2019).[….]
Die Kombination aus Frauen- und Schwulenhass einerseits und freundlicher Toleranz gegenüber Kinderfi**ern andererseits, wird allerdings auch im Vatikan nicht mehr so uneingeschränkt positiv gesehen, wie früher. Also rüstete der Liechtensteiner Pykniker in den 10ner Jahren verbal etwas ab, um nicht wie ein zweiter TVE, als Kurienerzbischof im Vatikan zu versauern.
Das wäre natürlich insbesondere für die Atheisten äußerst bedauerlich, wenn ein Bischof mit einer so enormen Gläubigen-Vertreibungspotenz nutzlos in Rom versteckt würde. So wirkungsvolle Helden der Säkularisierung gibt es selten und sollten wie Woelki, Meisner, Mixa, Huonder, Krenn, TVE, Groer, Laun, Dyba, Burke, Viganò oder Bertone öffentlich maximal präsent sein, um die Kirchenaustrittszahlen kontinuierlich zu erhöhen.
Deshalb war ich sehr glücklich über Haasis Rückkehr in die Öffentlichkeit. Mit einem Paukenschlag reihte er sich in der Kaczyński-Kyrill-Putin-Orbán-Front ein und hetzte in einer derben menschenfeindlichen gegen Schwule. (….)
(Wieso sich die konservativen Dunkelkatholiken im Aufwind wähnen, 18.03.2022)
Wie würde Papst Bergoglio mit dem formal angebotenen Rücktritt vom Traum-Posten des prunkverliebten Moppels umgehen?
Ein paar Jahre drüber nachdenken, wie bei Woelki?
Ihn noch weitere 16 Jahre im Amt lassen, wie Kazimierz Swiatek?
Oder würde er Haasi so schnell wie möglich absägen, mit der Gefahr, daß dieser auf den Lefebvre-Geschmack kommt und ein Dutzend homophober Liechtensteiner Nazi-Stampfer zu Bischöfen macht?
Aber in diesem Fall reagierte der Papst verblüffend klar; zu groß ist offenbar seine Abneigung gegen den dicken Aluhut aus dem Bergreich.
[….] Kontroverser Bischof geht in Ruhestand
Der Erzbischof von Vaduz in Liechtenstein, Wolfgang Haas, ist zurückgetreten. Papst Franziskus nahm den altersbedingten Amtsverzicht des 75-Jährigen an. Als Erzbischof von Vaduz und zuvor Bischof von Chur ist er oft angeeckt.
Mit der Übergangsleitung beauftragte der Papst den Bischof von Feldkirch in Österreich, Benno Elbs,wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte. Haas war der letzte Amtsträger aus einer Riege kontroverser und entschieden konservativer Bischofsernennungen der späten 80er Jahre unter Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im deutschen Sprachraum. Dazu gehörten etwa die Kardinäle Hans Hermann Groer (Wien) und Joachim Meisner (Köln) oder Bischof Kurt Krenn in Sankt Pölten. […]
(Domradio, 20.09.2023)
Ach Haasilein, ich werde ihn vermissen!
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