Der frisch eingeschulte Sechsjährige, Konrad, kam mit einer endlosen Liste nach Hause. Unterrichtsmaterialien, die sofort besorgt werden müssten. Ich erinnere mich dunkel zurück, wie ich damals mit Muttern in die schönen Schreibwarengeschäfte ging, um Schulhafte, Federtasche, Zirkel und Füller zu kaufen. 2008 kamen dann die viel größeren, billigeren und bei Weitem nicht so schönen Staples-Filialen aus den USA nach Deutschland. Die kleinen inhabergeführten Geschäfte mit den wunderbaren TeBe-Kalendern und Montblanc-Meisterstücken gingen alle pleite. Gegen Staples, Konzernumsatz 18 Milliarden US-Dollar, war kein Kraut gewachsen mit der Deutschen „Geiz ist geil“-Mentalität.
Staples Deutschland schloss im Mai 2022 alle seine Filialen. Corona und Management-Doofheit gaben den Rest.
Konrads Vater, genauso alt wie ich, wollte aber nicht das ganze Zeug bei Amazon ordern, sondern seinem Sohn ein haptisches Erlebnis bieten, suchte eins der wenigen verbliebenen Geschäfte auf und wurde vor der Tür von einer Reporterin des Frühstücksfernsehens aufgehalten. „Jetzt wo alles so teuer ist, wo sparen Sie noch?“
Er ließ sie ohne zu antworten, stehen. Was für eine blöde Frage, wo soll man da sparen? Das Kind braucht eine Federtasche, Bastelutensilien, Hefte, etc. Außer, wenn man es sich absolut nicht leisten kann, muss man diese Dinge kaufen. Der eigenen Leibesfrucht gleich den Schulstart zu versauen, sollte tunlichst vermieden werden.
Als Antinatalist habe ich selbstverständlich sowieso keine Kinder. Ich möchte auch keine Kinder. Wenn ich mir aber Kinder wünschen würde, hätte ich vermutlich dennoch keine, weil ich meine imaginären Kinder nur unter optimalen Bedingungen ins Leben starten lassen wollte. Das hieße, stabiles Umfeld, mehrere Menschen, die sich kümmern, viel Platz, Garten, bildungsbürgerlicher Hintergrund, so daß Kind X von verschiedenen Seiten inspiriert wird, lernen kann und ja, auch finanzielle Sorglosigkeit gehört dazu. Dieses Paket kann ich nicht bieten. Schon deswegen habe ich kein Kind. Natürlich verallgemeinere ich diese Maßstäbe nicht. Auch eine alleinerziehende HartzIV-Mutter soll ein Kind haben können.
Aber ICH hätte viel zu viel Angst vor der Verantwortung, um in Krisenzeiten, ohne Geld, ohne Ausbildung, ohne Job, ohne Partner einfach mal so schwanger zu werden, das Blag auszubrüten und nach dem alten sorglos-Spruch „Gibt Gott ein Häschen, gibt er auch ein Gräschen“ alles auf mich zukommen zu lassen.
Konrads Vater sieht das etwas ähnlich, wurde deswegen erst spät Vater, hat eine wunderbare Frau und sogar ein Häuschen im Grünen, mit seiner Mutter als Nachbarin. So eine eingebaute Kinderbetreuung, wurde pünktlich zum 80. Geburtstag der Oma auch bitter nötig. Eltern berufstätig, Corona, Kitas zu, Distanzunterricht. Konrads Mutter kenne ich auch schon ewig, ab und zu telefonieren wir. Nun geht es nur noch bis 19.00 Uhr. Anschließend fällt sie vollkommen erledigt ins Bett. „Ja, natürlich liebe ich meine Enkel und freue mich, die beiden jeden Tag bei mir zu haben, aber ich habe nicht mehr die Kraft dazu. Wenn die hier zehn Stunden rumgetobt sind, bin ich fix und fertig.“
Alle sind froh, daß nun die Schule – ohne Masken! – auch für den Jüngsten (wieder) begonnen hat. Die Schülerzahl wurde von 25 auf 29 pro Klasse aufgestockt. Long Covid, geburtenstarke Jahrgänge gehen in Rente, Lehrermangel eben.
29 gelten heute als sehr viel. Ich war nie mit weniger als 36 anderen Kindern in einer Klasse, aber das war auch vor den Social-Media-Zeiten; als die Mütter noch nicht 24/7 am Klugtelefon klebten und unsere Aufmerksamkeitsspanne länger als drei Minuten währte. Wir blieben sogar ohne Ritalin auf unseren Plätzen sitzen.
Aber Konrads Erzeuger ist fertig mit den Nerven beim gegenwärtigen Schulchaos. Sein Ältester ist nun in der sechsten Klasse und scheitert, wie so viele an der Rechtschreibung. Auf dem Gymnasium gibt es nämlich „kleine Buchstaben“. Die sind ihm ganz neu. In seiner Grundschule war zuvor nämlich die Schreibschrift abgeschafft worden. Das verwirrte die Klugtelefonkinder zu sehr. Die Übungshefte mit den hübschen Schreibschrift-Hilfslinien gibt es nicht mehr. Nur noch kariertes Papier und die Kinder lernten große Druckbuchstaben. „Du kannst echt froh sein, Dich um sowas nicht sorgen zu müssen“ sagt Konrads Vater zu mir. Vor zwei Wochen habe ich ihm ein Exemplar von Philipp Möllers „Isch geh Schulhof“ mitgebracht, das noch in Reserve bei mir rumstand. Doch, doch, ich kann mir lebhaft vorstellen, was für ein komplettes Chaos an Grundschulen herrscht. „Hier, das Buch habe ich vor zwei, drei Jahren gelesen und war so geschockt, daß ich bestimmt zehn Exemplare davon verschenkt habe. Dabei war das noch vor Corona“
Zu Hause fummelte ich mein Exemplar aus dem Regal, weil ich mir bei der Zeitangabe unsicher war. Vermutlich ist die Lektüre schon länger her. Glücklicherweise schreibe ich immer in meine Bücher, wann ich sie gelesen habe. 2012 also. Na gut, in meinem Alter fühlen sich drei Jahre und zehn Jahre Abstand gleich an.
(….) Meine rudimentären Erkenntnisse von all dem, was schief geht an deutschen Schulen, fand ich in Philipp Möllers „Isch geh Schulhof“ bestätigt.
Die Lehrerausbildung verläuft katastrophal falsch und das Schulsystem krankt an der Unstetigkeit. Die allermeisten Änderungen der 16 einzelnen Kultusminister sind durchaus sinnvoll, oder zumindest gut gemeint, aber sie kommen so häufig, daß die Lehrer keinerlei Elan mehr aufbringen alles umzusetzen.
(….) Es dürfte sogar noch viel schlimmer werden, wenn die asozialen und desintegrierten gegenwärtigen Klein-Bälger erwachsen werden.
Lehrer berichten von unfassbaren Zuständen an den Schulen.
„Pinsel und Malutensilien werden verteilt – und die Klopperei beginnt! Es wird laut, Kinder müssen ihrem Nachbarn ins Gesicht schreien, dass sein Bild doof (das Wort war ein anderes) ist.“
„Einige werden maulig, geben unpassende Kommentare ab und antworten auf Fragen von Frau G. mit Fäkalsprache.“
„Wir malen noch einmal auf dem Fußboden der Sammlung – eigentlich eine tolle Erfahrung für Kinder. Freud- und anstrengungslose Versuche vieler Kinder, Striche aufs Papier zu bringen.“ „Endlich stehen alle, da trampeln Kinder mit dreckigen Schuhen über die Bilder! Absichtlich! Am nächsten Tag wird mir ein Kind erklären, dass ihm langweilig war – und dass es dann ja wohl klar ist, dass es das tun kann.“ „Ältere Herrschaften steigen über Butterbrotpapiere, Rucksäcke und Kinder. Den Kindern kommt das nicht einmal komisch vor. Als ich sie auffordere, Platz zu machen, schauen sie mich verständnislos an – und essen in Ruhe weiter!“
„Die Mitschüler werden angeschrien, geboxt, getreten und Rucksäcke umhergeschleudert. Ein älterer Herr bekommt auch einen ab. Eine Entschuldigung ist nicht zu erwarten.“ „Kinder lassen die Hälfte ihrer Sachen liegen in der Erwartung, dass es ihnen schon jemand hinterhertragen wird.“
„Es ist für die Kinder nicht einsehbar, dass wir in dem wuseligen Hauptbahnhof dicht zusammenbleiben müssen. Ich komme mir vor wie ein Schweinetreiber.“ „In der Bahn plötzlich vertraute Geräusche. Rülpsen! Kein Versehen, sondern volle Absicht. Wer kann es am lautesten? Sie denken: Die redet sicher von meinem Nachbarn? Falsch: Gehen Sie davon aus, dass ich auch von Ihrem Kind spreche – es gibt nur sehr wenige Ausnahmen!“
[…] „Kinder kommen bereits um 8 Uhr früh gut gefüllt mit einer Stunde Super RTL, gewalttätigen und blutrünstigen Gameboy-Spielen und einem beachtlichen Blutzuckerspiegel in die Schule.“
„Sie springen mit erhobenen Fäusten wie Ninjakämpfer in die Klasse, semmeln erstmal drei Mitschüler über den Haufen und merken es nicht einmal.“
(Lehrerin Dagmar Biesterfeld, Grundschule Neuland)
Und wenn man Philipp Möllers brillantes und lehrreiches Buch „Isch geh Schulhof“ gelesen hat, möchte man sich bei dem Gedanken an die Zukunft gleich erschießen.
Dabei ist das Unfassbare, daß wir sehenden Auges in die Katastrohe schlittern. Wir wissen wie man es besser machen kann; Möller hat das in seinem Buch alles dargelegt. Wir wissen auch aus den PISA-Spitzenländern, warum ihre Schulen so viel besser als die Deutschen sind. Aber Kleinstaaterei, Phlegma und Ideologie verhindert, daß Deutschland endlich was ändert. (…)
(Wenn Schule Politik wird, 19.01.19)
Da Konrads Vater versprach, mir zu berichten, wenn er es durchgelesen hat, nahm ich es auch noch mal kurz zur Hand. Noch mal kurz reinsehen klappt natürlich nie, also habe ich nun, zehn Jahre später, noch mal das ganze Buch durchgelesen.
(…) Nachdem ich Philipp Möllers „Isch geh Schulhof“ begeistert und aufmerksam gelesen habe, sollte ich mich über gar keine Berichte aus Berliner Schulen wundern.
In der deutschen Hauptstadt gibt es Schwimmunterricht schon ab der dritten Klasse. Das ist schon mal erfreulich.
Da Kinder, die im 21. Jahrhundert in Deutschland aufwachsen aber tumb und ungelenk sind, bereits daran scheitern auf einem Bein zu stehen oder sich die Schuhe zuzubinden, reicht heute aber ein ganzen Jahr Schwimmunterricht nicht mehr aus, um zu lernen nicht abzusaufen.
Wir haben anhand der Versagerquote beim Eingangstest für das Sportstudium in Köln schon gesehen, wie unkoordiniert und ungeschickt sich selbst muskelbepackte Typen sich im Becken anstellen.
Also wen wundert es, daß Berliner Kinder auch nicht mehr in Lage sind schwimmen zu erlernen?
Nichtschwimmer in Berlin Grundschüler: Es reicht kaum für das Seepferdchen
[….] Viele Grundschüler können nicht schwimmen. In Neukölln sind es rund vierzig Prozent der Schüler am Ende der dritten Klasse - und das, obwohl sie das ganze Jahr über eigentlich Schwimmunterricht hatten.
[….] Es sind alarmierende Zahlen: Fast neunzehn Prozent der Berliner Grundschüler können nach der dritten Klasse nicht schwimmen, obwohl in dieser Jahrgangsstufe das ganze Schuljahr über Schwimmunterricht stattfindet. Besonders viele Nichtschwimmer gibt es in Bezirken mit sozial schwierigen Bedingungen. So können in Neukölln 40 Prozent der Kinder am Ende der dritten Klasse nicht schwimmen, in Mitte sind es knapp 30 Prozent, danach folgen Spandau (26 Prozent) und Reinickendorf (24,2 Prozent).
[….] Schulleiterin Sabine Weber von der Neuköllner Elbe-Grundschule bestätigt den Befund. „Bei uns kann zu Beginn der dritten Klasse meistens kein Kind schwimmen, und dieses Jahr schaffen gerade mal die Hälfte am Ende das Seepferdchen.“ Für das Schwimmabzeichen muss ein Kind 25 Meter schwimmen und aus schultertiefem Wasser einen Ring vom Boden holen können. „Wir bräuchten mindestens zwei Jahre lang Schwimmunterricht.“
Die Bildungsverwaltung verweist darauf, dass sich das motorische Können der Schulanfänger in den letzten Jahren insgesamt verschlechtert habe. Zudem gebe es bei der Wertschätzung der Schwimmfähigkeit kulturelle Unterschiede. [….]
(Sylvia Vogt, Tagesspiegel, 19.06.14)
Die Kunde hör‘ ich wohl –
Allein mir fehlt der Glaube. Ein ganzes Jahr Schwimmunterricht mit Kindern und anschließend können trotzdem 20 – 40 % nicht schwimmen? (…)
(Ich bin alt und konservativ – Teil IV, 19.06.2014)
Die absurden Fakten kenne ich nun schon, also achtete ich beim zweiten Lesen mehr auf stilistische Details. Vielleicht liegt es auch nur daran, daß ich nun Anfang 50 und nicht mehr Anfang 40 bin: Möllers Plauderton geht mir auf die Nerven. Über seinen Lieblingskollegen „Geicherchen“ heißt es „der Typ ist so geil!“
Auf jeder zweiten Seite findet man den Ausdruck „krass“ und die Schüler sind für ihn nur „Kids“. Das klingt in meinen Ohren wie eine despektierliche Amerikanisierung und ich mag nicht auf einer Seite neunmal „die Kids…“ lesen.
That said, ist eine Sache an Möllers Buch wirklich schlimm: Die Aktualität. Da beschreibt er 2012 in einem Bestseller in aller Ausführlichkeit, was an deutschen Schulen, insbesondere Grundschulen alles schiefgeht. Die Crux ist, daß er 2009, mit 29 Jahren von eben auf jetzt, ganz ohne Ausbildung, Lehrer an einer Berliner Schule wird. Mathelehrer in fünf Minuten. Als er Englisch und Musik in einer fünften Klasse, Sport in einer sechsten Klasse unterrichten soll, erfährt er dies erst unmittelbar vorm Klingeln. Schon damals sind die Berliner Schulen so katastrophal unterbesetzt, daß sie sich auf unausgebildete Hilfslehrer verlassen, die immer nur für ein paar Monate angestellt werden und mit dem Beginn der Schulferien in HartzIV fallen, weil das für den Senat billiger ist. Erst kurz vor Ferienende kommt die Anfrage der Schulbehörde, ob man weiter unterrichten will.
Qualifikation egal, Motivation egal, Bezahlung mau. Bei Klasse 1-6 ist es ja egal, wer da als Lehrer steht. Gymnasiallehrer werden besser bezahlt, Oberstufenlehrer noch besser und Uni-Dozenten viel besser.
Der pure Irrsinn. Es müsste genau umgekehrt sein. Die ersten Schuljahre sind wichtig. Wenn man mit 16 oder 18 mal eine schlechten Lehrer bekommt, ist das viel besser zu kompensieren. Ausführlich beschreibt Möller die katastrophalen Räumlichkeiten, unfassbar stinkende Klos, zugige Fenster, löcherige Decken, Unterrichtsmaterialien, die schon vor 40 Jahren veraltet waren.
Selbst die engagiertesten Grundschullehrer sind aber schnell ausgerannt, weil sie die meiste Zeit für Sozialarbeit benötigen. Kinder kommen hungrig, unausgeschlafen oder gar nicht in die Schule, werden nicht medizinisch und pädagogisch betreut.
Lehrer müssen das auffangen, was zu Hause nicht funktioniert.
In diesem Umfeld werden die guten Schüler mit intaktem Elternhaus hoffnungslos unterfordert, bleiben auf der Strecke, was zur Folge hat, daß selbst die linkesten und liberalsten Eltern alles daran setzen, vor der Schulpflicht ihrer Kinder, in teure Stadtteile umzuziehen, so daß sie in einem besseren Umfeld lernen. Im Umkehrschluss bedeutet das eine Konzentration der „Problemschüler“ in anderen Stadteilen. Die katastrophale Segregation der Schülerschaft nimmt immer mehr zu. Bildung hängt ausschließlich vom Portemonnaie der Eltern ab, weil in den „schlechten Gegenden“ die Schulen so verwahrlost sind, daß selbst die schlauesten Schüler unter die Räder geraten.
Als Philipp Möller das alles 2009 erlebt, ist er unendlich frustriert, weil zu dem Zeitpunkt bereits unzählige Pisa-Studien und Analysen alle Mängel aufgedeckt hatten. Allein, die föderale Struktur Deutschlands und das völlige Desinteresse Merkels und ihrer CDU-Bundesbildungsministerinnen, ließ alles nur schlimmer werden.
2020 bricht die Pandemie über uns hinein. Urplötzlich wird festgestellt, daß Hygienemaßnahmen in Schulen nicht durchführbar sind, weil die sanitären Bereiche so vergammelt sind, daß man sich gar nicht die Hände waschen kann. Luftfilter gibt es nicht. Die Minister Ramsauer, Dobrindt, Oettinger, Bär und Scheuer haben außerdem 20 Jahre lang die Digitalisierung verschlafen. W-Lan ist Fremdwort an deutschen Schulen und Laptops haben nur die Schüler, deren Eltern wohlhabend genug sind. Distanzunterricht funktioniert an top-finanzierten Privatschulen in Hamburg-Blankenese hervorragend.
In zerrockerten Stadtteilschulen in Hamburg-Neuwiedenthal hingegen findet mehr als zwei Jahre de facto gar kein Unterricht statt.
Im Winter 2022/23 gibt es immer noh keine Luftfilter in deutschen Schul-Räumen und man wird on einer weiteren Corona-Welle völlig überrascht sein. Wer hätte das ahnen können?
2012 war ich entsetzt, ob der von Möller beschriebenen Verhältnisse.
2022 sehe ich, daß es nicht nur keine Fortschritte gab, sondern daß Bildungspolitik weiterhin so ein Stiefkind der Politik ist, daß sich die Verhältnisse deutlich verschlechterten. Zehn Jahre absolutes Nichtstun im Kanzleramt.
[…. ] Zum Schuljahresbeginn fehlen an den Schulen in Deutschland nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbands bis zu 40.000 Lehrerinnen und Lehrer. Die Unterrichtsversorgung habe sich in allen Bundesländern verschlechtert, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. "Bundesweit gehen wir von einer echten Lücke von mindestens 30.000, vielleicht sogar bis zu 40.000 unbesetzten Stellen aus." Die Situation, Stellen mit voll ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen, habe sich "im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich verschärft", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern. "Unterrichtsausfall gleich zu Beginn des Schuljahres ist bereits Tatsache, größere Lerngruppen, Zusammenstreichen von Förderangeboten, Kürzung der Stundentafel usw. sind an der Tagesordnung", sagte Udo Beckmann, der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). […. ] Aus einzelnen Ländern kamen bereits die ersten Alarmmeldungen: In Bayern hieß es schon kurz vor den Sommerferien, dass im neuen Schuljahr Unterrichtsangebote gestrichen werden müssten, um genug Pädagogen als Klassenleiter zu haben. In der Bundeshauptstadt Berlin begann das Schuljahr mit so vielen Schülern wie nie, bei gleichzeitig 875 fehlenden Lehrkräften [….]
Was für ein Glück es doch ist, Antinatalist zu sein.
Wer Kinder hat, muss verzweifeln. Und wer an Deutschlands Zukunft denkt, auch.
So wird das natürlich nichts mit der Bekämpfung des Fachkräftemangels.
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