Ein halbes Dutzend Schulen zu schließen war für Hamburgs
Erzbischof Heße weniger eine Frage der laufenden Kosten.
Er schielte auf die enormen Grundstückspreise und hoffte richtig abzukassieren mit dem
Bauland, das ihm die Stadt extra für die Bildungseinrichtungen überlassen
hatte.
Daher war das Erzbistum auch a priori nicht bereit mit den
betroffenen Schülern und vielen Initiativen, die finanziell aushelfen wollten,
zu sprechen.
In Hamburg ist es der Erzbischof Heße selbst, der Schülern die Tür vor der Nase zuknallt, ihre
Schulen schließt, weil er die Grundstücke lieber profitabel verticken will. Bis
ihn der rotgrüne Senat stoppte.
(…..) Und nun ist das Erzbistum not amused. Ganz offensichtlich wollte es
mit den von der CDU auf Kosten der Hamburger Bürger geschenkten
Filetgrundstücken ordentlich die Kassen klingeln lassen, statt sie weiterhin
gemeinwohlorientiert zu nutzen.
Zu blöd, daß zwischenzeitlich die Farben des Landesregierung wechselten und
der SPD-Bürgermeister Tschentscher das finanzielle Wohl der
Multimilliarden-Organisation RKK nicht als vorrangig vor den Interessen der
Hamburger Bürger betrachtet, so wie es Heße mutmaßlich erwartete.
So hat der Erzbischof also nicht nur die Schulen, die immerhin auch eine
Einnahmequelle waren, geschlossen und weite Teile der Katholikenschaft Hamburgs
gegen sich aufgebracht, sondern sein
eigentlicher Plan, sich damit finanziell gesundzustoßen, ist nun ebenfalls
Makulatur. (….)
Das Erzbistum ist bis heute weder lernfähig, noch
einsichtig.
Offenbar versuchen die frommen Männer erneut ihre soziale
Verantwortung loszuwerden, um mit rasant gestiegenen Grundstückpreisen Reibach
zu machen.
Neues Opfer der hanseatischen Katholiken ist die
Pflegeschule des Krankenhauses Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg.
Es ist ja bekannt, daß wir in Deutschland eine derartige
Pflegekräfte-Schwemme haben, daß niemand noch mehr Krankenschwestern oder
Altenpfleger gebrauchen kann.
Außerdem haben wir in Hamburg insgesamt genau eine
Pflegeschule im Großraum Harburg-Bergedorf; da kann man sie doch ebenso gut
schließen.
[…..] Die Krankenpflegeschule am katholischen Krankenhaus Groß-Sand in
Wilhelmsburg wird Anfang Oktober geschlossen. Hamburg verliert damit die
einzige Krankenpflege-Schule südlich der Elbe. Der Schritt stößt bei den
Betroffenen und den Hamburger Behörden auf Bedauern und Unverständnis.
Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler seien aus allen Wolken
gefallen, als die Schließungspläne verkündet wurden, erzählt eine Betroffene
NDR 90,3. Die Schule sei im Quartier etabliert, hätte akademisch
überdurchschnittliche Absolventinnen und Absolventen und wurde sich finanziell
quasi selbst tragen. […..]
Es ist daher auch ganz unverständlich wieso ausgerechnet in
den eher sozial schwachen südlichen Stadtteilen Menschen den Pflegeberuf
erlernen wollen.
Haben die denn noch nie von der Friedrich-Merz-Alternative
gehört? Statt umständlich so einen Pflege-Unsinn zu lernen, könnten sie doch
lieber in Hedegefonds und Private Equity investieren. Wissen das die Migranten auf
der Veddel etwa nicht?
[……] Auszubildende und Beschäftigte des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß
Sand wehren sich gegen die zum 1. Oktober geplante Schließung der Pflegeschule.
[……] Die Gesundheits- und
Krankenpflegeschule Groß-Sand zeichnet sich insbesondere durch die direkte
Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund aus. Sprachbarrieren zu
beseitigen und in den kulturellen Austausch zu gehen war stets Teil des
Unterrichtskonzepts. [……] Weder Gespräche mit den Dozentinnen und
Dozenten, noch mit den Schülerinnen und Schülern haben im Vorhinein
stattgefunden. Eine fundierte Diskussion über die Zukunft der Pflegeschule
wurde nicht einmal in Erwägung gezogen“, beklagt Anastasia Stumpf, die 2019 ihr
Examen am Groß Sand gemacht hat. […..]
Nun demonstrieren die 55 Azubis auch noch, statt ihrem
geschätzten Erzbischof seine Einnahmen einfach mal zu gönnen! Sehr frech.
[……] Unter dem Motto „laut werden“ versammelten sich am Dienstag Nachmittag
rund 150 Menschen auf dem Bonifatiusplatz vor der Pflegefachschule des
katholischen Krankenhauses Groß-Sand in Wilhelmsburg[……] Die 1958 eröffnete Einrichtung am 1. Oktober
zu schließen, sei eine „unternehmerische Entscheidung“, sagt
Krankenhaus-Sprecherin Sarah Sieweke. Grund seien „höhere Anforderungen an die
IT“ im Zusammenhang mit dem 2017 verabschiedeten Gesetz zur Reform der
Pflegeberufe, mit dem seit diesem Jahr die Ausbildung von Alten-, Kranken- und
Kinderkrankenpfleger*innen zusammengelegt wurde.
Für Mirjam Mikoleit, Leiterin der Pflegefachschule, sind „die genannten
Gründe der Geschäftsführung zur Schulschließung nicht nachvollziehbar“. Denn
mit der Pflegeberufereform wurden Landesfonds eingeführt, die eine „wettbewerbsneutrale“
Finanzierung dieser Ausbildungsplätze ermöglichen sollen. Auch die
Krankenhäuser und die Stadt Hamburg zahlen in diesen Fond ein. Alle laufenden
Kosten der Ausbildung werden finanziert, bestätigt Waltraud Jansen,
Geschäftsführerin des Ausbildungsfonds Pflege Hamburg. Nur Investitionskosten
seien ausgeschlossen.
[……] Dass sich durch die Reform die Bedingungen für die Schulen verbessert
haben, bestätigt auch Karlheinz Kruse, Projektleiter der Pflegeberufereform am
Hamburger Institut für Berufliche Bildung. Für die technische Ausstattung
stünden zudem Mittel aus dem Digitalpakt bereit. [……] Für die Ärzte des Krankenhauses, in dem die praktische Ausbildung
stattfindet, wäre die Schließung der Pflegeschule „ein großer Verlust“, sagt
der Chefarzt der Chirurgie, Wolfgang Reinpold. [……]
Und die nörgeligen Linken haben auch immer was zu meckern.
Wie kommen sie dazu die Argumente des Erzbischofs für die Schließung der Schule
zu widerlegen?
Im Zeitalter von Querfront, Aluhüten und Facebook-Blasen
sind Fakten und Realität doch nur noch etwas für Versager und weinerliche
Gutmenschen.
Ein aufrechter Konservativer hat sich von dem Zwang der
Wirklichkeit befreit und kümmert sich lieber darum abzukassieren!
[…..] Die Pflegeschule Groß-Sand
soll zum 30.09. geschlossen werden. Als Grund wurde bisher genannt, durch das
neue Pflegeberufegesetz und durch die notwendige Digitalisierung entstünden
finanzielle Belastungen, die das Bistum als Trägerin nicht schultern könne.
Das Bündnis „Pflegeschule bleibt“
und das Team der Pflegeschule Groß-Sand hatten diese Gründe von Anfang an
angezweifelt. Antworten auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE bestätigen
nun, dass sie damit recht hatten. „Die
Argumentation des Bistums ist in allen Punkten widerlegt“, sagt Deniz
Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE
in der Hamburgischen Bürgerschaft.
„Unsere Anfrage zeigt, dass
die Kosten der generalisierten Ausbildung vollständig vom Ausbildungsfonds
getragen werden. Für die Digitalisierung stehen durch den Pakt für
Digitalisierung ebenfalls ausreichende Mittel zur Verfügung.“
Durch die Schließung könnten im
Gegenteil sogar finanzielle Rückforderungen auf das Bistum zukommen, denn die
Stadt Hamburg hat für die Erweiterung der Pflegeschule bereits
Investitionsmittel in Höhe von 817.000 Euro gezahlt.
Celik: „Die Senatsantwort bestärkt unsere Befürchtung,
dass die Schließung der Pflegeschule Teil eines Plans des Bistums ist, das
Krankenhaus oder bestimmte Fachbereiche zu schließen, und dass die angeblichen
Gründe nur vorgeschoben sind.“
Darüber hinaus belegt die Anfrage
die exzellenten Leistungen der Pflegeschule, etwa überdurchschnittliche
Bestehensquoten und unterdurchschnittliche Abbruchsquoten.
„Wir können als Stadt auf
eine hervorragende Pflegeschule wie Groß-Sand auf keinen Fall verzichten. Im
Gegenteil brauchen wir mehr Pflegeschulen, die so erfolgreich ausbilden“,
sagt Celik. [……]
SPD und Grüne unterstützen die Pflegeschule; setzen eine Sitzung
an.
[….] Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der
SPD-Bürgerschaftsfraktion mahnt: „Als langjährige Mitarbeiterin stelle ich
regelmäßig fest, dass das Krankenhaus Groß-Sand für viele Wilhelmsburgerinnen
und Wilhelmsburger ein wichtiges Stück Identität ist. Die unklare
Nachrichtenlage sowie Berichte über eine möglicherweise bevorstehende
Schließung des Krankenhauses haben in den vergangenen Wochen für erhebliche
Verunsicherung im Stadtteil und bei den Beschäftigten gesorgt. […..]
Wie gemein von Linken, Grünen und SPD!
Und an die Bedürfnisse des Hamburger Erzbischofs, nämlich
schön in Ruhe ein paar Millionen zu machen auf dem Rücken der Pflegeschüler,
denkt wieder niemand.
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