Dienstag, 7. April 2020

Unpopuläre Meinungen


Immer wieder staune ich welche extremen Meinungen und drastische Missstände schulterzuckend hingenommen werden.
Vieles gelingt durch verdrängen. Was nicht genau vor unseren Augen geschieht, wird auch nicht bemerkt.
20.000 Kinder, die jeden Tag elendig an Hunger krepieren, weil die EU und Nordamerika eine abartige Agrarsubventionspolitik betreiben? Ist uns vollkommen egal.
Tausende Menschen, die jedes Jahr aus den durch europäische Waffenexporte ermöglichten Kriegen fliehend im Mittelmeer ersaufen? Nehmen wir achselzuckend hin.
Eine weltumspannende Kinderfickerorganisation, die in allen Erdteilen Myriaden Kinder sexuell missbraucht und die Täter schützt? Wird weiterhin hofiert und finanziert.
Das deutsche Gesundheitssystem auf Gewinnmaximierung umstellen, so daß in 20 Jahren bei steigenden Fallzahlen 50.000 Pflegestellen abgebaut werden und die Hygiene so vernachlässigt wird, daß Myriaden an MRSA-Infektionen sterben?
Muss wohl so sein, denn Abhilfe gegen Krankenhauskeine zu schaffen, ist zwar möglich – siehe Holland – aber auch teuer.
40 Millionen Küken lebendig schreddern und Millionen Ferkel ohne Betäubung kastrieren stört uns gar nicht, weil dadurch die Mettwurst und die Hühnerbrüste im Discounter so schön billig sind.
Echte Faschisten, die den Rechtsradikalismus anheizen, so daß schon tausende Angriffe auf Flüchtlingsheime stattfanden und hunderte Menschen getötet wurden? Macht doch nichts; so eine Partei bekommt in Ostdeutschland mit 25% in die Landtage und kungelt dort mit FDP und CDU, um einen Ministerpräsidenten zu wählen.
Rechtsradikalismus stört gar nicht. Ronald Schill, „Corona sehe ich als Hysterie“, skandalumwobener ehemaliger zweiter Bürgermeister Hamburgs, einer der Wegbereiter des Ausländerhasses, politischer Erpresser, kategorischer Lügner, öffentlicher Großhetzer und schließlich vor der Justiz nach Brasilien geflohener Kokser und Exhibitionist, hockt derzeit wieder einmal in einer deutschen Realityshow und wird von allen anderen Teilnehmern bewundernd und ehrfürchtig als „Richter Schill“ angesprochen.
Es darf nicht nur alles geschehen; es darf auch alles gesagt werden, ohne daß Empörung aufbrandet.

Fast alles jedenfalls.
Wie ich als Tierhaarallergiker seit Jahrzehnten beobachte, gibt es ein Tabu in Deutschland, das aggressiv verteidigt wird: Hunde und Katzen.
Wehe wenn man einen Hundebesitzer in einem kleinen Laden höflich darum bittet das Tier zu sich zu rufen.
Da entwickeln sich die Halter sofort zu giftigen Furien und überziehen einen mit Pöbelattacken.
Ob man dabei Angst vor großen Hunden hat oder aber „nur“ allergisch reagiert, spielt keine Rolle. Sofort ist man „der Hundehasser“ und wird daher von allen Seiten beschimpft.
Fast hätte ich geschrieben „wird wie ein Kinderschänder verachtet“ – aber wer Kinder sexuell quält wird ja  - siehe RKK – toleriert und akzeptiert.
In keinem Fall, in dem ich von wütenden Haltern ausgeschimpft wurde, kam ich je soweit zu erklären, daß ich selbstverständlich nichts gegen Tiere habe, sondern die rücksichtslosen Besitzer das Problem sind. Ein Hund kann ja nichts dafür ein Hund zu sein und kann nicht wissen, daß sein natürliches Verhalten für andere bedrohlich ist oder eine Immunglobulin-E-Ausschüttung verursacht.
Das wäre die Aufgabe des Halters, der seinen Hund in die Öffentlichkeit bringt.

Katzenhalter sind kein bißchen besser. Die leiseste Kritik an ihrer Art sie zu halten oder an den Folgen der massenhaften Katzenhaltung wird sofort mit wütender Verachtung gestraft. Man gilt sofort als Katzenhasser.
Diese sich selbst als „Tierfreunde“ empfindenden Katzenhalter sind es auch, die aufjaulen, wenn es um Windräder geht, die bis zu 100.000 Singvögel im Jahr töten.
Ein schreckliche Zahl, aber die Heuchelei ist gewaltig, da Windräder  verglichen mit Katzen den aussterbenden Vogelarten kaum etwas anhaben.

[….] Katzen & Vögel sind ein höchst emotional besetztes Thema wie viele Millionen Katzenvideos auf Youtube zeigen. Über 8 Millionen Katzen in Deutschland töten viele Millionen Vögel. Amerikanische Studien kamen zu dem Ergebnis, dass jedes Jahr in den USA zwischen 1,4 und 3,7 Milliarden Vögel und zwischen 6,9 und 20,7 Milliarden kleine Säugetiere von Katzen getötet werden. Diese Zahlen lassen sich nicht so einfach auf Deutschland übertragen und viele Fachleute gehen bei uns von geringeren Zahlen aus. Doch jährlich 5 bis weit über 20 Vögel töten viele "Hauskatzen mit Ausgang" und diese Zahlen sind sehr niedrig angesetzt. Das größte Problem für Natur und Vögel ist die zunehmende Zahl von verwilderten Hauskatzen. Allein in Deutschland gibt es schätzungsweise 2 Millionen verwilderte Katzen. [….]
(BUND)

Niemand bezichtigt eine Katze eine Katze mit ihren natürlichen Instinkten zu sein.
Solche Zahlen über Singvögel zu nennen sind kein Zeichen von Katzenhass, sondern eine neutrale Feststellung.
Während aber die Singvögel versuchen in ihrem angestammten Habitat zu überleben, werden Hauskatzen künstlich von Menschen hinzugefügt.

Der Corona-Virus bringt nun eine spannende Frage auf die Tagesordnung.

Bei Millionen infizierten Menschen und dem wirtschaftlichen Shutdown in weiten Teilen der Welt stellt sich die Frage nach allen Übertragungswegen.

[….] Zunächst war es nur ein Spitz in Hongkong, in dessen Schnauze das Coronavirus gefunden wurde. Dann wurden mindestens ein weiterer Hund und zwei Katzen positiv auf das Coronavirus getestet. Auch in Experimenten infizierten sich Katzen und gaben das Virus anschließend an Artgenossen weiter. Doch bislang gibt es keinen Nachweis, dass die Tiere Virusmengen ausscheiden, die für eine Infektion des Menschen ausreichen. Das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut sieht daher keine Veranlassung, dass Menschen jetzt ihren Kontakt zu Haustieren einschränken oder ihre Haustiere abgeben sollten. Wie immer gelten jedoch die Hygieneratschläge: Halter sollten Tiere fern von ihrem Gesicht halten und sich nach dem Kontakt gründlich die Hände waschen. Wer selbst erkrankt ist, sollte das Tier durch ausreichend Abstand schützen. Für Landwirte gab es bereits eine erste vorsichtige Entwarnung. Zumindest Schweine und Geflügel scheinen nicht anfällig für eine Infektion mit Sars-CoV-2 zu sein. [….]

Diesmal also keine Gefahr durch Geflügel, aber wie die Zoo-Tiger und Löwen in New York zeigen, kann das Virus offenbar recht leicht auf Angehörige der Katzenfamilie übertragen werden.

Nachdem nun in den USA 400.000 Menschen infiziert und 13.000 an den Folgen der Covid19 gestorben (Stand heute) sind, fragt man sich welche Maßnahme immer noch als zu drastisch gelten könnte, um sie zu ergreifen.

[….] In der Bronx befindet sich der größte Zoo von New York City. Er meldet die ersten Corona-Fälle. Nadia, ein vier Jahre alter Tiger, wurde positiv getestet. Mehrere Löwen und weitere Tiger zeigten auch Symptome. Das führt zu zwei Fragen. Wenn es für Menschen in New York so schwierig ist, getestet zu werden, wieso wird dann ein Tiger getestet? Und wenn Großkatzen sich mit dem Virus infizieren können, was ist dann mit den laut Schätzung des Haustierverbandes 95 Millionen Hauskatzen in den USA? [….]

Eins ist sicher: Politiker mögen alles tun, um die Kindersexorganisation RKK zu schützen, Waffenhändler pampern, Kriege anzetteln und grauenvolle Zustände in Krankenhäusern oder Gefängnissen achselzuckend akzeptieren.
Aber niemand wird es wagen 95 Millionen Hauskatzen töten zu lassen.
Schweine, Vögel, Küken, Rinder ja. Täglich hunderte Tier- und Pflanzenarten aussterben lassen ist kein Problem.
Aber bei Hauskatzen ist alles anders.

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