Trump hasst den Iran wie die Pest.
Für den Hass amerikanischer Erzkonservativer auf andere
Nationen – Kuba, Nordkorea, Irak, Sowjetunion beispielsweise – gibt es viele
historische Gründe.
Da Trump aber vollkommen ungebildet ist und rein gar nichts
über Geschichte weiß, kann man solche Beweggründe ausschließen. Seine
Begeisterung für Putin und Kim Jong Un zeigt es deutlich.
Nein, IQ45 wird in diesem Fall, wie so oft, von seinem
Minderwertigkeitskomplex gegenüber Barack Obama und dem tiefsitzenden Rassismus
angetrieben.
Sein Vorgänger hatte nach Jahrzehnten der Konfrontation ein
neues Kapitel der Verständigung mit dem Iran aufgeschlagen, ein tragfähiges
Abkommen geschlossen. Das triggert Trump mehr als alles andere, versetzt ihn in
unbändige Rage – er muss alles zerstören, was #44 erreichte.
Wenn es nicht so brandgefährlich wäre, könnte man laut lachen: Die Konservativen Republikaner-Falken werden seit Reagan/Oliver North/1980 von der Idee getrieben dem Iran zu schaden.
Aber es waren zwei republikanische US-Präsidenten, die dem
Teheraner Regime einen gewaltigen Machtzuwachs bescherten.
Zunächst #43 George W. Bush, der beide verfeindeten großen
Nachbarn des Irans plattmachte – erst Afghanistan im Osten, dann den Irak im
Westen. Im anschließenden Chaos konnte die schiitischen Machthaber ihren
Einfluss massiv in den Jemen, den Libanon, Syrien und natürlich den Irak
ausbauen.
Noch hilfreicher für Teheran ist allerdings #45, der erst
die Kurden opferte, Syrien räumte, um den iranischen Revolutionsgraden freien
Lauf zu lassen und nun auch noch mit seinem zutiefst geistesgestörten Mordanschlag auf General Soleimani, den
de facto zweitmächtigsten Mann des Irans, verübte.
Um die Situation maximal zu verschlimmern, fand die Aktion
völkerrechtswidrig in einem Drittstaat, nämlich in Bagdad ohne das Wissen der
irakischen Regierung statt und es wurde auch ein hochrangiger irakischer
Offizier getötet.
Offiziell tobt Teheran vor Wut und sicher ist die Trauer um
den geradezu kultisch verehrten Volkshelden Soleimani echt, aber in Wahrheit
stärkt Trumps Blödheit den Iran enorm.
1.)
Trump hat es nach 17 Jahren erstmals vermocht den irakischen
Ministerpräsident und das irakische Parlament dazu zu bringen sich offen gegen
die USA zu stellen und den Abzug aller 5.000 G.I.s aus dem Land zu verlangen –
freie Bahn für die Teheraner Militärs.
[…..] Das irakische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, die die
Regierung auffordert, für ein Ende der militärischen Präsenz aller
ausländischen Truppen im Land zu sorgen. Zudem solle die Regierung ihr
Hilfsersuchen im Rahmen der Anti-IS-Koalition widerrufen. Das wäre faktisch sowohl das Ende der
US-Präsenz im Land als auch das Ende des Antiterrorkampfes gegen den IS im
Irak. Die USA haben derzeit rund 5000 Soldaten im Irak stationiert. Auch die
Bundeswehr ist in dem Land präsent.
[….]
2.) Da Trump gleich allen Unterstützernationen der
Iran-Atom-Deals die Testikel zertrümmerte, haben die Teheraner Hardliner nun
freie Hand das alte Atomprogramm mit aller Macht wieder aufzunehmen.
[…..] Der Iran hat seinen Rückzug aus dem Wiener Atomabkommen von 2015
verkündet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna will die Regierung des
Landes ihr Atomprogramm nun unbegrenzt weiterführen. Uran solle unlimitiert
angereichert werden. Es sei die "fünfte und letzte Phase" des
Rückzugs aus dem Atomabkommen, teilte die Regierung mit. [….]
3.) Der wichtigste Aspekt ist aber die innere
Wiedervereinigung des Irans. Seit Jahren muckt die säkularisierte
Internet-affine Jugend gegen die Mullahs auf. Chamenei bekommt nicht seinen
Wunschkandidaten als Präsident, es gibt Aufstände, die Theokraten müssen die
Wahlen fürchten.
Aber Dank Trump ist die liberale Opposition nun verstummt
und die Nation stellt sich ganz ohne Zwang der Religionspolizei wie ein Mann
hinter die Führung. Hunderttausende versammeln
sich, um Soleimani zu ehren.
Dümmer als Trump hätte man es aus US-amerikanischer Sicht
nicht anstellen können.
Man stelle sich die Situation umgekehrt vor: Die Iranische
Revolutionsarmee hätte US-Vizepräsident Pence bei einem Besuch in Ottawa mit einem
Raketenanschlag getötet, dem auch kanadische Politiker zum Opfer gefallen
wären.
OK, schlechtes Beispiel, viele Amerikaner würden nicht um
Pence weinen, aber es wäre eher unwahrscheinlich, daß Washington daraufhin die
Hände in den Schoß läge und das als Strafe für die doofen Äußerungen des
Trump-VP hinnähme.
Trump bekommt unterdessen wieder erektile Erregungen und
fabuliert auf Twitter-Rants von seinen „wunderschönen billionenteuren Waffen“,
die er auf den Iran niederregnen lassen werde.
Die Schüler im Geschichtsunterricht des Jahres 2120 werden
sich freuen, wenn sie als Hausaufgabe bekommen die Gründe für die totale
Eskalation am Golf Anfang des 21.Jahrhunderts zu erklären.
Das wird leicht. Da muss man nur auf Trump gucken und
bekommt eine mustergültige Vorstellung davon, wie man sich als Präsident auf
keinen Fall verhalten darf.
Andererseits muss es auch nicht mehr unbedingt zu
Geschichtsunterricht in 100 Jahren kommen. Vielleicht hat die Erde dann ja das
Glück, daß DANK TRUMP keine Menschen mehr existieren.
Das kommt eben von sowas.
Januar 2020"This is what happens when you put a narcissistic, megalomaniacal, former reality TV star with a thin skin and a very large temper in charge of the world's most powerful military... You know who else attacks cultural sites? ISIS. The Taliban." - me on Trump/Iran on MSNBC today: pic.twitter.com/YCRARB2anv— Mehdi Hasan (@mehdirhasan) 5.
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