Sonntag, 10. November 2019

Stimmungsdiktatur


Mit voller Verachtung blickt man derzeit auf die republikanische Hälfte Amerikas. Nicht nur der Präsident selbst, sondern auch seine gesamte Anhängerschaft, seine Partei und die GOP-Abgeordneten, sowie die gewaltige Welt der stramm rechten Medien haben endgültig der Realität abgeschworen.
Sie alle haben gelernt zu lügen wie Trump, sich genauso ungeniert selbst zu widersprechen.
Lindsey Graham, einer der mächtigsten US-Senatoren, einstiger Trump-Gegner und nun dessen eifrigster Speichellecker geht sogar so weit öffentlich zu verkünden, er lese die vielen Aussagen hochdekorierter Geheimdienstmitarbeiter und diplomatischer Experten, die seinen Cult-leader Trump belasten erst gar nicht.

[….] Selbst die schriftlichen Aussagen von wichtigen Zeugen wie den Diplomaten Bill Taylor oder Gordon Sondland, die nun öffentlichen werden, scheinen auf sie wenig Eindruck zu machen. Er lese das alles gar nicht mehr, sagt der republikanische Senator Lindsey Graham. Die ganze Untersuchung der Demokraten in der Sache sei doch sowieso ein einziger "Betrug". [….]

Die Trump-affinen Scheinjournalisten vollführen derweil groteske Pirouetten, um aus der häßlichen Realität eine orange Scheinwelt zu erzeugen, in der IQ45 wie ein strahlender Prophet dasteht.

Am Dienstag verloren Trumps Republikaner den Gouverneursposten von Kentucky, einer extremen GOP-Hochburg, die er 2016 mit 30 Prozentpunkten Vorsprung vor den Demokraten gewonnen hatte.
FOX und Kellyanne tischten einem Millionenpublikum anschließend eine abenteuerliche Sichtweise auf.

[…..] “I think the president made this race competitive,” Conway said of the gubernatorial election in Kentucky, a state that Trump won by 30 percentage points.
[…..] Kellyanne Conway is known for her unmatched ability to spin, but the White House counselor’s take on Tuesday night’s gubernatorial election in Kentucky took her gift to new heights.
During a Wednesday morning appearance on Fox & Friends, Conway spent several minutes cherry-picking the handful of wins for Republicans before co-host Brian Kilmeade stopped to remind her that the state of Virginia “did not go the president’s way,” pointing out that the state legislature there is now fully controlled by Democrats.
Then Kilmeade asked, “Does the president look at it as a personal loss that Tom Bevin, as of now, looks like he is going to lose?”
After correcting him that the current governor of Kentucky’s name is Matt Bevin, Conway deemed the race “too close to call” and suggested that the state is looking into “voter irregularities in some places.”
As of midday Wednesday, Democratic candidate Andy Beshear had declared victory over the sitting Republican governor, but Bevin has refused to concede. According to the AP, with 100 percent of precincts reported, Beshear leads Bevin by 5,333 votes for a margin of less than 0.4 percentage points.  […..]

Die Medien, die immer noch über die Realität berichten und wahrheitsgemäß schreiben, werden offiziell verbannt.

[…..] US-Behörden sollen "New York Times" und "Washington Post" abbestellen
Das Weiße Haus will, dass Bundesbehörden die Abonnements der beiden Zeitungen nicht verlängern. US-Präsident Donald Trump sprach von "Feinden des Volkes". […..]

Ein konsequenter Schritt, um die freie Presse endgültig lahm zu legen. Schon lange finden im Weißen Haus keine Pressekonferenzen mehr statt, wird niemand mehr die Gelegenheit gegeben kritische Fragen zu stellen. Im Trump-Universum ist nur Speichelleckerei erwünscht.

IQ45 konzentriert sich jetzt auf ganz wenige Ziele:

1.) sich und seiner Familie die Taschen vollstopfen
2.) nicht ins Gefängnis kommen
3.) um wiedergewählt zu werden, die Wähler in den kritischen Swingstates mit selbstverfassten Lobeshymnen bei Laune zu halten.

Weite Teile der amerikanischen Demokratie sind längst über den Punkt hinweg, bei dem Wahlentscheidungen rational und auf Basis von Fakten getroffen werden.

40, 50 Millionen Amerikaner sind einem destruktiven Kult verfallen, in dem die USA wieder so hell und blond aussehen, daß sogar die „Blacks for Trump“ weiß sind.



 
Möglicherweise war es nur eine der üblichen Trump-Übertreibungen, als er 2016 erklärte, er könne mitten auf der New Yorker 5th Avenue jemanden in den Kopf schießen, ohne deswegen Wähler zu verlieren.
Inzwischen steht fest, daß er zumindest damit Recht hatte.
Vergewaltigung, schwerer Rassismus, 14.000 Lügen, Raffgier, Diebstahl, Pädophilie – es gibt tatsächlich nichts, das diese Millionen Amerikaner dazu bringen könnte jemand anderen als Trump zu wählen.


Und wie es sich für eine debile Sekte gehört, wird gar nicht mehr versucht mit Argumenten und Ratio den Gegnern entgegen zu treten.
Trumps offizielle spirituelle Beraterin Paula White erklärt nicht nur Trump und den Boden, auf dem er wandelt für heilig….

The White House Is ‘Holy Ground’ Because ‘Where I Stand Is Holy’


…nein, die offizielle Perdigerin des mächtigsten Mannes der Welt weiß auch mit welchen Methoden Demokraten und andere Liberale gegen ihren Messias Trump vorgehen: Mit Hexerei!

[…..] Trump spiritual adviser prays against president's opponents, suggests they operate in "sorcery and witchcraft."
President Donald Trump’s personal spiritual adviser, Paula White, launched the One Voice Prayer Movement on Tuesday, which accused the president’s political opponents of being aligned with evil spirits and using sorcery, […..] The White House officially announced last week that White would spearhead the president’s Faith and Opportunity Initiative. The wealthy televangelist has been a key religious supporter of Trump, and has rallied her Christian base to back the president.
“Lord, we ask you to deliver our president from any snare, any setup of the enemy, according to Ephesians 6:12. Any persons [or] entities that are aligned against the president will be exposed and dealt with and overturned by the superior blood of Jesus,” White said during her prayer in a conference call with other Christian leaders. […..]

Die Strategie könnte funktionieren.
Die Tagesschau nennt Trumps Wiederwahl WAHRSCHEINLICH!

[….] Die Konservativen, die schwer an die Urne zu kriegen sind, hat Trump mit einem zentralen Versprechen mobilisiert: dass er konservative Richter berufen würde, die dann nachhaltige Grundsatz-Entscheidungen im Sinne traditioneller Werte fällen. Auch und gerade bei Fragen, die Amerikas Traditionalisten am Herzen liegen: Abtreibung, Einwanderung, Waffenbesitz. Trump hat geliefert: Nur George Washington hatte mehr neue Richter ins Amt gebracht.
Auch sonst begeistert Trump im eigenen Lager, weil er mit beispielloser Konsequenz den angekündigten Kulturkampf ausficht: Mauerbau an der Grenze, weg mit lähmender Umweltgesetzgebung, weiter Waffen für jedermann, Hurra-Patriotismus zu jeder Gelegenheit. Und er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es gegen die geht, von denen sich Trumps Fans seit Jahren bevormundet oder missachtet fühlen. [….]

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