Montag, 13. November 2017

Schlimme Nacht - Teil II



Heute wachte ich schweißgebadet auf und hatte wieder diesen gräßlichen Alptraum.
Unglaublich was für einen Scheiß man zusammenträumen kann.
Wie kommen diese völlig abstrus-destruktiven Plots in das eigene Gehirn? Wieso fühlen sich diese Alpträume so ungeheuer real an, daß man fühlt, schmeckt und riecht? Und wie ist es möglich, daß sich diese kurzen REM-Phasen anfühlen, als ob sie Monate und Jahre anhalten; man in endlosen Schleifen Qualen durchmacht? Und wie können Hirngespinste sich emotional so verdichten, daß man deutliche physische Auswirkungen spürt? Krämpfe, Schweißausbrüche, Zittern und wüstes Umsichschlagen. Bis sich Traum und Realität nicht mehr unterscheiden lassen.
Rätsel Mensch, Rätsel Gehirn.
Es war wieder dieser eine Alptraum, bei dem Hillary Clinton zwar drei Millionen Stimmen mehr als ihr Konkurrent errungen hatte, aber dennoch Donald Trump US-Präsident wurde und seither eine einzige Kette von Peinlichkeiten und Katastrophen anrichtet, während er mit den Atomcodes in der Hand mit anderen nuklearen Mächten  Schwanzvergleich spielt.
Völlig groteske Dinge bildet sich mein schlafender Verstand ein.
Trump tweetet in meinen Träumen wie ein Viertklässler die Welt in den Abgrund.
Kaum mal gelingt ihm ein einziger Satz ohne inhaltliche oder orthographische Fehler.


[….] Donald Trump Just Announced He’s Visiting A Country That Doesn’t Exist  […..] It’s just very difficult to ponder how this individual has absolutely desecrated the presidency and made a mockery of the United States on an international level. We have what amounts to a man who makes grammatical and spelling mistakes that a 4th grader doesn’t make. It would do the country good if he would just stop tweeting. His tweets are just senile. […..]


Nach dem strengen Motto „no day without being a national embarrassment” bemüht sich Trump selbst diejenigen, die das Schlimmste erwarten noch zu schockieren.

 
Bisher kannte Trump nur eine Handvoll Länder auf der Welt und war daher sehr verblüfft, daß es außer Mexiko, Europa, Russland, Israel, Takatukaland und Helgoland noch weitere Nationen gibt.


Es gibt scheinbar aber noch viel mehr Nationen als dieses “CHINA!”, von dem Trump im Wahlkampf so besessen war.


Dieses Reisen ist ja ganz lustig; Trump fühlt sich dabei immer gebummfiedelt.


Hofiert man Trump im Ausland, wird er zu Wachs in den Händen jedes Autokraten.
Trifft Trump auf irre Massenmörder wie Duterte, fühlt sich der Präsident des ehemaligen „Land Of The Free“ gleich wie zu Hause.
Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte prahlt sogar damit eigenhändig Hunderte Menschen getötet zu haben; ein ganz reizendes Kerlchen.

[….] Duterte wird zudem vorgeworfen, während seiner langjährigen Amtszeit als Bürgermeister von Davao Todesschwadronen befehligt zu haben, die mehr als tausend mutmaßliche Kriminelle töteten. Ende September sorgte Duterte für Empörung, indem er sich selbst mit Adolf Hitler verglich und seinen Kampf gegen Drogenabhängige mit der Judenvernichtung in der NS-Zeit. [….]

So einen nennt Trump stolz „my friend“.

[….] Dutertes Sprecher Harry Roque sagte, über Menschenrechte oder ungesetzliche Tötungen sei gar nicht gesprochen worden. Duterte habe von sich aus über die "Drogenplage" in seinem Land berichtet. Trump habe dazu keine rechte Position gehabt, aber mehrfach zustimmend genickt. Die Regierung Duterte geht mit großer Brutalität gegen das Drogenproblem seines Landes vor, Tausende Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Dutertes Sprecher zitierte den US-Präsidenten auch mit den Worten, er sei immer schon ein Freund der Regierung Duterte gewesen, anders als frühere Regierungen. Duterte hatte Barack Obama öffentlich als "Hurensohn" beschimpft. Trump selbst sagte, er und Duterte hätten eine großartige Beziehung. [….]
(SZ, 13.11.17)

Trump traf auch den ehemaligen KGB-Offizier Wladimir Putin, der ihm erklärte nicht in den US-Wahlkampf eingegriffen zu haben.
Damit steht er im diametralen Gegensatz zu den US-Geheimdiensten.
Wem glaubt nun der US-Präsident? Den CIA-Angaben oder den KGB-Angaben?
Rhetorische Frage; Trump glaubt den Russen.

 [….]  US-Präsident Donald Trump hat in der Russland-Affäre erneut seine Position gewechselt. Am Sonntag sagte er bei einer Pressekonferenz in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi, er stehe zu den Erkenntnissen von FBI und CIA, wonach sich Russland mittels Cyberattacken in die amerikanischen Präsidentschaftswahlen eingemischt habe.
Einen Tag zuvor klang das noch anders. Vor amerikanischen Journalisten sagte Trump am Samstag noch, er habe Präsident Wladimir Putin am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels in Da Nang auf die Russland-Affäre angesprochen: "Jedes Mal, wenn er mich sieht, sagt er ,Ich habe das nicht gemacht', und ich glaube ihm wirklich, wenn er das sagt; er meint das so", sagte der US-Präsident an Bord der Air Force One. "Ich glaube, dass er deswegen sehr beleidigt ist, was für unser Land keine gute Sache ist", fuhr Trump fort, der die Einmischung Russlands in die US-Wahlen seit Monaten kleinzureden versucht. Trump hatte lange bestritten, dass Moskau hinter den Hackerangriffen stehe. [….] Trumps Worte vom Samstag versetzten Washington in Aufregung. Der US-Präsident vertraue Putins Aussagen mehr als den Berichten seiner Geheimdienste, hieß es in ersten Medienberichten. Der Demokrat Mark Warner, stellvertretender Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des US-Senats, sagte, der Vorgang mache ihn "komplett sprachlos". Der republikanische Senator John McCain schrieb: "Wenn man einem KGB-Offizier mehr glaubt als den amerikanischen Geheimdiensten, hat das nichts mit ,America first' zu tun."
[….] Der Kreml ließ verlauten, Putin und Trump hätten gar nicht über die Russland-Affäre gesprochen. "Das Thema kam nie auf", hieß es aus Moskau. "Nun ist alles durcheinander, wie zu Zeiten des Kalten Krieges", sagte der US-Journalist Ryan Lizza auf CNN. "Man weiß gar nicht mehr, wer lügt und wer die Wahrheit sagt, das Weiße Haus oder der Kreml?" Sicher sei nur eines, sagte Lizza: Der KGB-Mann Putin sei für Trump einfach "zu gerissen". [….]

Was für ein wirres Zeug ich träume. Wird jetzt aber wirklich Zeit mal wieder aufzuwachen.
Das ist ja unerträglich.

 Mich nerven übrigens die Vergleiche mit der Fernsehserie „House Of Cards“, die gegenwärtig in den Schlagzeilen ist, weil Hauptdarsteller Spacey wegen angeblicher sexueller Anzüglichkeiten – er soll anderen Männern in den Schritt gefasst haben – abgesetzt wurde.

Erstaunlich, daß ein fiktiver US-Präsident Underwood viel radikaler abgestraft wird, als ein Echter, der sogar mit Pussygrabbing prahlte.
Lächerlich wird der Vergleich der beiden tatsächlich recht skrupellosen Männer Trump und Underwood aber dadurch, weil letzter a) wirklich Positives für sein Land erreicht und dabei b) unfassbar intelligent und strategisch vorgeht.
Trump kann also noch nicht mal einem fiktiven Potus auch nur annähernd das Wasser reichen.

Undenkbar, daß Frank Underwood von irgendjemand so einfach verarscht werden könnte, wie Trump von Putin und Xi. „Trump Being ‘Played’ By Putin“

[…..] Two former top U.S. intelligence officials on Sunday denounced President Donald Trump’s repeated refusal to definitively affirm Russian meddling in the 2016 election, saying the president is being manipulated by Russian President Vladimir Putin.
“By not confronting the issue directly, and not acknowledging to Putin that we know that you’re responsible for this, I think he’s giving Putin a pass,” former CIA Director John Brennan told CNN. “And I think it demonstrates to Mr. Putin that Donald Trump can be played by foreign leaders who are going to appeal to his ego and to try to play upon his insecurities, which is very, very worrisome from a national security standpoint.”
James Clapper, former director of national intelligence, during an appearance with Brennan on CNN, warned that Trump’s downplaying of Russia’s involvement in the U.S. election “poses a peril to this country.” [….]

Und weil Trump Trump ist, endet es immer in einem doubling down, wenn er schon tief im Loch sitzt und sich rausreden möchte.

 […..]  Trump glaubt Putin mehr als seinen eigenen Geheimdiensten.
Die amerikanischen Geheimdienste sagen: Der Schnee ist weiß. Russlands Präsident Wladimir Putin sagt: Der Schnee ist schwarz. Und Donald Trump sagt: Ich habe Putin gefragt, ob der Schnee weiß sei, und er hat gesagt, er sei schwarz. Und ich glaube ihm, dass er glaubt, der Schnee sei schwarz. Leute, die mich politisch fertigmachen wollen, behaupten, der Schnee sei weiß. [….]

Hässlich zu sein, zu lügen, raffgierig und rassistisch zu sein – all das sind Dinge, die ich in Träumen durchaus ertragen kann.
Aber diese ostentative Dummheit Trumps ertrage ich nicht.
Das ist der schlimmste Alptraum.

Ich möchte jetzt geweckt werden.

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