Montag, 5. Juni 2017

Trumps dummes Team



Donald Trump ist dumm und ungebildet.
Das ist schon mal schlecht, aber man könnte das Problem abmildern, indem er dazulernt und von wissenden Menschen umgeben wird.

Aber da Trump ein Trump ist, kann man die Probleme eben nicht in den Griff bekommen, weil er

 a) zutiefst ignorant ist, also gar nichts dazulernen will,
 b) über eine so winzige Aufmerksamkeitsspanne verfügt, daß er gar nichts dazu lernen könnte und
 c) auch noch von Deppen umzingelt ist.

Punkt c ist womöglich das größte Problem.

Es gibt republikanische Politologen, die wie Ana Navarro Trump extrem scharf kritisieren.

Navarro und Gleichgesinnte wie Tara Setmayer glauben aber immer noch an die GOP, halten also viel von Menschen wie Paul Ryan oder Reince Priebus, die als Vertreter des Partei-Establishments Trump einhegen und beraten würden.


In diesem Punkt irren aber die GOPphilen Trump-Gegner. Die republikanischen Abgeordneten winkten sämtliche vollkommen unqualifizierten Kleptokraten als Kabinettsmitglieder durch, debakulieren bei der Abschaffung von Obamacare und beeindrucken den Rest der Welt mit amerikanischer Stupidität, wie es sie nie zuvor gegeben hat.

Trump kann man nicht einhegen, weil sein Stab, sein Kabinett ebenfalls aus Totalausfällen besteht.


Inzwischen haben selbst die enthusiastischsten Amerikafans resigniert.

[….] Mer­kels Trump-Bild hat sich seit­her ge­än­dert, nicht zum Po­si­ti­ven. Die ersten Kon­tak­te mit der neu­en Re­gie­rung wa­ren er­nüch­ternd. Als Christoph Heusgen, ihr au­ßen­po­li­ti­scher Be­ra­ter, zum ers­ten Mal mit dem späte­ren Nationa­len Si­cher­heits­be­ra­ter Mi­cha­el Flynn zu­sam­men­traf, war er über des­sen au­ßen­po­li­ti­sche Un­kennt­nis scho­ckiert. Aber es gab auch Raum für Hoffnung.

Ge­ra­de we­gen der Nai­vi­tät der neu­en Re­gie­rung, glaub­te Mer­kel an­fangs, sei Trump mög­li­cher­wei­se be­ein­fluss­bar. Es war ein er­zie­he­ri­scher An­satz, der zunächst er­folg­reich zu sein schien. In ei­nem Te­le­fo­nat im Ja­nu­ar erklär­te Mer­kel Trump die Si­tua­ti­on in der Ukrai­ne. Sie hat­te den Ein­druck, dass er sich zu­vor nie ernst­haft mit dem The­ma be­schäf­tigt hat­te. […..]


Selbstverständlich ist Trump vollkommen verblödet und weiß rein gar nichts über die Welt und Politik.
Aber auf der Ebene der Amerikanischen Minister, der Staatssekretäre, der Abteilungsleiter und Sherpas herrscht ebenfalls blanke Doofheit.

Inzwischen lernen wir, daß nicht nur Trump eine wirtschaftspolitische Niete ist, sondern daß sein ganzes Team nicht nur auf protektionistischen Irrwegen wandelt, sondern auch schlicht und ergreifend die Fakten nicht kennt.

[….] Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zeigte sich die EU-Seite insgesamt entsetzt darüber, wie wenig Ahnung die Amerikaner von der Handelspolitik zu erkennen gaben. Offenbar war den Gästen unklar, dass die EU-Länder Handelsverträge nur gemeinsam abschließen. Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn soll demnach in dem Gespräch gesagt haben, zwischen den USA und Deutschland herrschten andere Zolltarife als zwischen den USA und Belgien. [….]

[…..] Am Donnerstagvormittag trifft Trump EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk. Zwischen Ankunft, Fototermin und Abreise bleibt für das Treffen allerdings nur eine Viertelstunde. Immerhin wird Trump die beiden Herren nun persönlich kennenlernen. Zwar hatte Tusk kurz nach Trumps Wahlsieg in Washington angerufen, um zu gratulieren. Der US-Präsident aber konnte sich später in einem Interview nicht einmal mehr an Tusks Namen erinnern, sondern verwechselte ihn mit Juncker, dem "Chef der EU". [……]

Die armen Deppen denken Amerika wäre unabhängig von anderen Ökonomien, man müsse nur die Verbindungen in die Welt kappen, um die USA erblühen zu lassen. (….)

Bizarrerweise scheint die allgemeine Verblödung des amerikanischen Regierungsapparates besonders beim ureigenen Trump-Thema „Wirtschaft“ extrem ausgeprägt zu sein.

[…..] Wie groß die Kluft dort in­zwi­schen ist, er­leb­ten Bundeswirtschaftsminis­te­rin Bri­git­te Zy­pries und ihr Staats­se­kre­tär Matthias Mach­nig in der ver­gan­ge­nen Wo­che in der ame­ri­ka­ni­schen Hauptstadt. Die bei­den So­zi­al­de­mo­kra­ten wa­ren nach ih­ren Ge­sprä­chen mit republikani­schen Ab­ge­ord­ne­ten und den Han­dels­ex­per­ten des Prä­si­den­ten geschockt.

„Ei­ni­ge un­se­rer ame­ri­ka­ni­schen Ge­sprächs­part­ner un­ter­lie­gen ei­ner gro­ben öko­no­mi­schen Fehl­ein­schät­zung. Sie glau­ben, die ho­hen Handelsbilanzdefi­zi­te der USA ge­gen­über an­de­ren Län­dern sei­en vor al­len Din­gen auf schlech­te Han­dels­ver­trä­ge zu­rück­zu­füh­ren“, be­rich­tet Staatssekre­tär Mach­nig. Sie be­haup­te­ten stän­dig vor den Ge­rich­ten der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on WTO zu un­ter­lie­gen. „Da­bei nutz­ten die USA das WTO-Sys­tem bei Han­dels­strei­tig­kei­ten wie alle an­de­ren Län­der. Und sie sind dar­in häu­fig er­folg­reich.“ Mit Trump sei­en die USA auf dem bes­ten Weg in die Selbst­iso­lie­rung. [….]

Die aberwitzige Ami-Verdummung erstreckt sich nicht nur in Bezug „Unkenntnis“ auf Trumps gesamten Apparat, sondern auch Faulheit und Ignoranz ziehen sich durch alle Ebenen. Der Fisch stinkt vom Kopfe her, ja. Aber der ganze Fisch mieft erbärmlich.

[….] „Ob wir un­se­re An­lie­gen als Eu­ro­pä­er laut ver­kün­den oder nicht, die Haupt­sa­che ist, tat­säch­lich hand­lungs­fä­hi­ger zu wer­den“, sagt ein französischer Di­plo­mat. Auch die Fran­zo­sen se­hen in Trumps Wa­shing­ton kei­nen zu­ver­läs­si­gen Ver­bün­de­ten mehr. Ma­crons Äuße­rung vor dem G-7-Gip­fel, er sehe Trump als „Part­ner“, war nichts als ein Lip­pen­be­kennt­nis. Fran­zö­si­sche Di­plo­ma­ten wa­ren scho­ckiert dar­über, wie un­vor­be­rei­tet die Ame­ri­ka­ner sich in Brüs­sel und Ta­or­mi­na zeig­ten. […]

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