Wenn ich
mir etwas wünschen dürfte?
Natürlich
wünschte ich mir dann das komplette Verschwinden der Religionen.
Wer im
jungen 3. Jahrtausend immer noch nicht bemerkt hat, wie systematische
Kinderficker-Vertuscher und religiotische Terroristen das ganz große Leid über
die Menschheit bringen, muß blind sein.
Einige
Religionen scheinen ausgeprägte Phasen der Unterdrückung zu erfahren – so zum
Beispiel das Judentum im Spätmittelalter („Rintfleischpogrom“ (1298), Armledererhebung
(1336–1338)), die „Muselmanen“ während der Kreuzzüge oder der tibetanische
Buddhismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Wenn in
einigen speziellen Jahrzehnten eine Religion sanfter auftritt und eine andere
mit besonderer Grausamkeit schockiert, kann das nicht übertünchen, daß über die
volle Distanz betrachtet alle Religionen grausam sind.
Sie alle
ticken im „wir sind besser als die“-Takt und somit sind diskriminierende
Aspekte religionsimmanent.
Ultraultraorthodoxe
Juden im 21. Jahrhundert verhalten sich so grausam wie die brutalen Buddhisten
der Mönchherrschaft im Tibet des 19. Jahrhunderts.
Allerdings
dürfte außer Zweifel stehen, daß keine Religion insgesamt so viel Schaden
angerichtet hat wie das Christentum, das seit 2.000 Jahren missioniert, Kriege anzettelt, Pogrome befiehlt und bei der Kolonialisierung der ganzen Welt
Genozide in auf vier Kontinenten durchführt. Über 100 Millionen Todesopfer
waren die Opfer der christlichen Konquistadoren in Lateinamerika.
Religionen
zu verurteilen bedeutet aber im Umkehrschritt NICHT, daß jeder einzelne
Religiöse Schuld auf sich geladen hat.
Religiöse
sind zwar im Durchschnitt ungebildeter und weniger intelligent als atheistische
Humanisten, aber dennoch können hochgebildete Menschen gläubig sein, weil sie an
einer „Inselverarmung“ leiden.
Es gibt
unter Juden, Muslimen, Christen, Hindus und Buddhisten zweifellos herzensgute
Menschen, die möglicherweise gerade wegen ihrer Güte auch eher die positiven
Aspekte ihrer Religion sehen.
Man darf
nur nicht auf den Trugschluss hereinfallen, gerade die Strenggläubigen als besonders
gute Menschen anzusehen.
Hätten wir halb so
viele gute Menschen als fromme – die Welt wäre ein Paradies!
(Otto
Weiss)
Es ist
also völlig absurd Menschen ob ihrer extremeren Religiosität staatliche
Privilegien wie Steuerbefreiung, Sitze in Kommissionen oder juristischen
Sonderrechte einzuräumen.
Wenn ich
mich vehement gegen Religionen ausspreche, bedeutet das also nicht, daß ich
einzelne Mitglieder einer Religionsgemeinschaft angreife oder daß ich Menschen
aufgrund ihres Glaubens diskriminiere.
Mein politisches
Anliegen ist lediglich die Erfüllung des seit knapp 100 Jahren bestehenden
Verfassungsauftrages der Trennung von Staat und Kirche.
Die
Kirchen sollen für ihre Mitglieder sprechen, sich aber vollständig aus staatlichen Angelegenheiten raushalten.
Dabei wäre die Lösung für all die Probleme so
einfach.
Jedes Mitglied der Kirche darf dann keine
Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen, darf nicht masturbieren, darf
nicht in homosexuellen Partnerschaften leben, darf keine Patientenverfügungen
aufsetzen, darf keinesfalls die PID nutzen und muß auch auf durch Gentechnik
gewonnene Medikamente gegen Parkinson, Krebs und MS verzichten. Und jedes
Kirchenmitglied soll natürlich mit allen Mitteln unter Aufbietung aller
erdenklichen Qualen so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden.
Jedem Mitglied der Kirche ist es streng verboten jedwede Form des Suizids in
Betracht zu ziehen.
Gesetze würden natürlich weiterhin für ALLE
Deutschen gelten - lediglich die angesprochenen gesetzlichen Einschränkungen
der Freiheit, die ausschließlich religiös begründet sind, würden in ihrem
Geltungsbereich auf die Kirchenmitglieder beschränkt.
Immerhin gibt es heute schon solche Zonen
eingeschränkten Rechts, wenn es um die Arbeitnehmerrechte der kirchlichen
Angestellten geht.
Ein Chirurg in einem katholischen Krankenhaus
kann gefeuert werden, wenn er sich scheiden läßt und mit einer anderen Frau
zusammen lebt.
Als Kirchenmitglied hat er also eingeschränkte
Rechte.
Diese Einschränkung sollte konsequent ausgeweitet
werden auf Verhütung, Homoehe, PID und Co.
Christen und Atheisten kämen sich nicht mehr in
die Quere und vor allem wäre endlich der Gesetzgeber aus der Schusslinie!
Wenn ein Atheist gegen passive Sterbehilfe oder
Stammzellenforschung ist, könnte er in eine Kirche eintreten.
Umgekehrt könnte eine christliche Schwangere, die
sich das Recht zur Abtreibung nehmen will, aus der Kirche austreten.
Die Rechte wären individualisiert, Kirchen und Parteien
und Politik müßten keine Stellvertreterkriege mehr führen.
Die augenblickliche Situation ist hingegen höchst
unbefriedigend.
Die Hauptkampflinien des Jahres 2013 sind
immer noch die rechtlich gleichgestellte Homo-Ehe, die steuerliche
Gleichstellung, die sogenannte Homo-Adoption und die Lust am straffreien
Verstümmeln von Kinderpenissen.
Aber
auch an anderen Stellschrauben versuchen die organisierten Christen immer noch
den Ungläubigen Vorschriften zu machen.
Eine
der widerlichsten kirchlich-staatlichen Bevormundungen betrifft das Intimste,
das es überhaupt gibt – nämlich das eigene Leben!
Selbstbestimmt über das Ende desselben zu entscheiden, verhindern die von Religionen beeinflussten Parlamentarier. Man ist in den meisten Fällen zur Todesfolter unter grausamen Schmerzen und entwürdigenden Bedingungen gezwungen. Die Kirchen wollen es so. Über 90% der Menschen sterben in Krankenhäusern, ohne daß man dem Leiden selbst ein Ende setzen darf.
Selbstbestimmt über das Ende desselben zu entscheiden, verhindern die von Religionen beeinflussten Parlamentarier. Man ist in den meisten Fällen zur Todesfolter unter grausamen Schmerzen und entwürdigenden Bedingungen gezwungen. Die Kirchen wollen es so. Über 90% der Menschen sterben in Krankenhäusern, ohne daß man dem Leiden selbst ein Ende setzen darf.
Ein
alter Bekannter dieses Blogs, der extrem Kamera-verliebte Hamburger Weihbischof
und Ratzinger-Schüler Hans-Jochen Jaschke, gibt mir zum Ende
seiner Amtszeit urplötzlich Recht.
Jaschke:
„Religion und Glaube sind die private
Entscheidung eines Menschen. Wenn Religion die öffentliche Ordnung betrifft,
ist sie in diese eingebunden. Religion hält sich an die Gesetze. Es gibt keinen
rechtsfreien Raum für die Religion. Wir haben gerade im Christentum die
Unterscheidung von Kirche und Staat. Es gibt keine göttliche Ordnung, die in
den Staat hineinwirkt.“ […..] Es darf keine religiösen
Sondergesetze geben, die in die Rechte der Menschen eingreift. Es gibt die schlimme
Fratze der Religion. Die Kirche aber hat unserem Abendland doch sehr gut getan.
Religion ist etwas Schönes. Religion darf nicht zur Ideologie werden, muss in
die Freiheit führen.
Das muß
man so einem Chefreligioten ja lassen; lügen ohne rot zu werden, kann er!
Er, der
sich in einem zutiefst säkularen Bundesland mit homöopathischen Katholikenanteil
vom Staat bezahlen lässt, von staatlich eingetriebenen Kirchensteuern lebt, von
Steuern befreit ist und sich manisch in alle politisch-gesellschaftlichen Belange
einmischt, der jahrzehntelang der Ratzinger-Oder folgte keine sexuellen
Gewalttaten an Kindern den Behörden zu melden, der die staatlich finanzierten
Caritasverbände Hamburg und Schleswig-Holstein führt, der als Aufsichtsratsvorsitzender
des staatliche finanzierten Marienkrankenhauses fungiert, der als Vertreter der
katholischen Kirche im Stiftungsrat der Stiftung Flucht, Vertreibung,
Versöhnung sitzt und der bischöflicher Beauftragter der Seelsorge in der Bundespolizei und im Bundesgrenzschutz
ist, sagt mit Blick auf den Islam, die Kirche habe nicht in den Staat
hineinzuwirken?
Das
Jaschke-Zitat stammt aus einem SPRINGER-Interviews, welches mit „die schlimme
Fratze der Religion“ überschrieben ist.
Skydaddy
schickte mir den Link mit folgender Bemerkung:
Meinst Du, “die
schlimme Fratze der Religion” bezieht sich auf Jaschke?
Genitalverstümmelung?
Auch da sieht Jaschke einen Primat der Religion über das staatliche Recht.
Auch da sieht Jaschke einen Primat der Religion über das staatliche Recht.
Kubicki:
[….] Die Beschneidung ist eine
Körperverletzung, hat das Landgericht Köln entschieden. Kinder können eine
Einwilligung in diese Verletzungshandlung nicht geben. Zudem ist die
Beschneidung medizinisch überflüssig und daher eine Verletzungshandlung, die
nur im Rahmen der Religionsausübung toleriert wird. [….] Der
Gesetzgeber hat einen neuen Paragrafen in das Bürgerliche Gesetzbuch
eingeführt. Hoch umstritten. Die Durchführung der Beschneidung durch
nicht-medizinisches Personal dürfte verfassungswidrig sein, die Entscheidung
steht noch aus. [….]
Jaschke: Die
Beschneidung ist nicht irgendein religiöses Gesetz, sondern ein uraltes religiöses
Brauchtum. Hier geht es um menschliche Kultur mit tiefen Wurzeln. Es ist ein
Wesensmerkmal für Muslime und Juden. Wenn wir keinen Weg finden, damit
vernünftig umzugehen, bekommt uns das nicht.
Kubicki:
[….] Brauchtum ist keine ausreichende
rechtliche Grundlage. Im Rahmen unserer gesellschaftlichen Entwicklung frage
ich mich, ob man diese Form des Brauchtums dauerhaft akzeptieren muss. Ich
halte es für grenzwertig. Auch ein Kind muss entscheiden können, ob es sich der
Religion unterwerfen möchte oder nicht. Die Genitalverstümmelung von Frauen,
die wir ebenfalls nicht zulassen, ist auch ein Brauchtum. [….]
Eine
gute Woche später folgte das nächste lange Interview mit Jaschke; diesmal in FUNKEs „Hamburger Abendblatt“.
Darin
nennt er den homophoben, Holocaustleugner-freundlichen Pädophilen-Beschützer
Joseph Ratzinger einen „großen Theologen, im guten Sinne liberal. Keinen
Betonkopf.“
Politisch
wünscht er sich, daß CDU und CSU stärker werden. „Der Streit zwischen den
beiden christlichen Parteien ist eine ärgerliche Torheit“.
Na, ob
Thierse, Nahles und Göring-Kirchentag das so gerne hören, daß sie nicht
christlich genannt werden?
Wenn man
bedenkt, daß Hans-Jochen Jaschke als „liberales Aushängeschild“ der
katholischen Bischöfe gilt, sollte man umso dringlicher der Kirche ihre
staatlichen Privilegien und die Finanzierung entziehen.
Jaschke
reichte mit 75 Jahren wie für Weihbischöfe üblich sein Rücktrittsgesuch ein.
In
Hamburg sagt man „tschüss“.
Und auf Nimmerwiedersehen.
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