Wunder
gibt es immer wieder.
Vor 2000
Jahren bewirkte noch Jesus die Wunder.
Und als es Abend
geworden, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die
Stunde ist schon vorgeschritten; entlass das Volk, damit sie in die Dörfer
gehen und sich Speise kaufen! Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig
hinzugehen; gebt ihr ihnen zu essen! Sie sprachen zu ihm: Wir haben nichts hier
als fünf Brote und zwei Fische. Er sprach: Bringt sie mir hierher! Und er
befahl dem Volk, sich in das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei
Fische, sah zum Himmel auf, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die
Jünger aber gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt; und sie
hoben auf, was übrig blieb an Brocken, zwölf Körbe voll. Die aber gegessen
hatten, waren etwa fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder.
(Mt
14,15-21)
Heute
besorgt es der deutsche Staat.
Während die Kirchen rapide Mitglieder verlieren und damit jedes Jahr mehrere
100.000 Zahler ausfallen, füllen sich ihre Kassen immer praller. Da
machen Katholiken oder Evangelen keinen Unterschied – alle werden mit Geld
zugeschüttet.
Beispiele.
Die Kirchen in
Deutschland werden im Jahr 2014 so viel Geld einnehmen wie nie zuvor. Wie die
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet, wird das
Kirchensteueraufkommen nach den Rekordjahren 2012 und 2013 im laufenden Jahr
noch einmal kräftig steigen, voraussichtlich um vier bis fünf Prozent. Die
Katholische Kirche kann nach den jüngsten Steuerschätzungen der Bundesregierung
mit zusätzlichen 250 Millionen Euro rechnen. Die Evangelische Kirche erwartet
gut 200 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr; sie wird erstmals mehr als
fünf Milliarden Euro durch die Kirchensteuer einnehmen. Beide Kirchen zusammen
kommen nach den Prognosen auf knapp elf Milliarden Euro, berichtet die F.A.S.
43 Prozent Steigerung
seit 2005
[…]
Trotz
einer schlagartigen Zunahme von Kirchenaustritten hat die Evangelische Kirche
in Hessen und Nassau im vergangenen Jahr mehr Kirchensteuern eingenommen als
jemals zuvor. Insgesamt waren es knapp 490 Millionen Euro, 44,5 Millionen mehr
als erwartet.
Das geht aus dem am
Donnerstag in Darmstadt vorgelegten Jahresbericht der Landeskirche hervor.
Finanzdezernent und Kirchenverwaltungschef Heinz Thomas Striegler machte dafür
die gute Konjunktur verantwortlich.
[…]
Damit wurde der bisherige Höchstwert der
Einnahmen im Jahr 2007 um rund sechs Millionen Euro übertroffen, sagte der
Leiter der Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Stephan Krebs, dem epd. […] Insgesamt umfasste der Haushalt der
hessen-nassauischen Kirche im vergangenen Jahr 596 Millionen Euro, heißt es in
dem Bericht weiter. Der Überschuss betrug 30,3 Millionen Euro. […]
Das Erzbistum München
und Freising verzeichnet Rekorde, im Guten wie im Schlechten. 20 552 Menschen
sind hier im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten, fast so
viele wie im Missbrauchsjahr 2010. Ende 2014 lebten nur noch 1,739 Millionen Katholiken
auf dem Gebiet des Erzbistums, so niedrig war diese Zahl seit mehr als 50
Jahren nicht mehr. Doch finanzielle Konsequenzen für die Kirche hat der Mitgliederschwund
offenbar kaum.
Am Donnerstag hat das
Erzbistum seinen Etat für das Jahr 2015 veröffentlicht und einmal mehr einen
Rekord präsentiert. Die Kirche rechnet mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von
jeweils 735 Millionen Euro; das sind 36,5 Millionen Euro beziehungsweise 5,2
Prozent mehr als im Jahr 2014, der Haushalt ist ausgeglichen. Nie hat das
Erzbistum mehr umgesetzt - und dabei ist die tatsächliche Finanzkraft der
Kirche voraussichtlich noch einmal erheblich höher.
Etwa drei Viertel der
Einnahmen stammen aus der Kirchensteuer - und trotz der hohen Austrittszahlen
kalkuliert die Kirche hier mit deutlich mehr Geld, nämlich mit insgesamt 545,3
Millionen Euro. Das ist ein Zehntel mehr als noch im Haushalt für 2014.
"Kirche ... neigt
... dazu, einmal erworbenes Gut und erworbene Positionen zu verteidigen. Die
Fähigkeit zu Selbstbescheidung und Selbstbeschneidung ist nicht in der
richtigen Weise entwickelt."
(Joseph
Kardinal Ratzinger in dem Buch "Salz der Erde", Stuttgart 1996, S.
185)
"Wissen Sie, was
das größte Problem der Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld."
(Joseph
Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert Spaemann, zit.
nach Die Welt, 29.9.2011)
Indes;
die deutschen Kirchenführer kennen kein Schamgefühl, denken gar nicht daran
auch nur auf einen Bruchteil des Milliardensegens zu verzichten.
Auf den
ersten Blick könnte man meinen, es ginge uns als Konfessionslose nichts an,
wenn 50 Millionen Kirchenmitglieder ihr Geld an die steinreichen Kirchen zahlen
wollen.
Das ist
aber falsch! Denn große Teile ihres gigantischen Vermögens beziehen die Kirchen
direkt vom Steuerzahler.
Die Bundesregierung
hat am 26. August 2015 den 25. Subventionsbericht beschlossen. Darin enthalten
sind die Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen im Zeitraum von
2013 bis 2016. Demnach nehmen die staatlichen Subventionen an die Kirchen eine
Spitzenposition ein und steigen ungebremst.
[…]
Die steuerzahlenden Kirchenmitglieder und
damit die Kirchen als Institutionen profitieren mehr als jede andere
gesellschaftliche Gruppe oder Branche: die staatliche Subventionierung der
Kirchensteuer liegt 2016 mit knapp 4 Mrd. EUR auf dem ersten Platz der
Subventionsliste aller 36 Regelungsbestände in der Rubrik Einkommen- und
Körperschaftsteuer – bei wachsendem Abstand von über 2 Mrd. EUR auf den
zweitgrößten Subventionsposten.
[…]
Konkret, Steuermindereinnahmen durch die
unbegrenzte Abzugsfähigkeit der Kirchensteuer nach § 10 Abs. 1 Nr. 4
Einkommenssteuergesetz (EStG). Der 25. Subventionsbericht weist bei den
steuerlichen Sonderregelungen Mindereinnahmen als subventionsähnlichen
Tatbestand aus: Die entgangenen Einnahmen der öffentlichen Haushalte lagen im
Jahr 2013 bei 3.540 Mio. EUR und 2014 bei 3.650 Mio. EUR. Das
Bundesfinanzministerium rechnet für 2015 mit einer Erhöhung auf 3.770 Mio. EUR
und 2016 auf 3.890 Mio. EUR. […] Von
den 3.890 Mio. EUR im Jahr 2016 trägt der Bund 1.653 Mio. EUR. Auf die Länder
entfallen 2.237 Mio. EUR. Damit gehen 58 Prozent der Subvention zu Lasten der
Länderhaushalte – von Hamburg bis Bayern, von NRW bis Sachsen.
Sogar die Bundesländer
mit mehrheitlich konfessionsfreier Bevölkerung tragen in vergleichbarer Weise
die Kosten der Kirchensubventionen. Dies führt teilweise dazu, dass die Länder
wichtige Bildungs- und Sozialausgaben, oder auch aktuell für die
Flüchtlingshilfe, nicht in einem Umfang leisten können, wie wenn das Geld in
den Landeskassen wäre.
[…]
Ein Kostenausgleich für kirchliche
Sozialleistungen kann nicht als Begründung für Subventionen und Steuernachlass
gelten. Alle öffentlich von Kirchenlobbyisten benannten sozialpolitischen Ziele
der Subventionen an die Kirchen erscheinen vorgeschoben. Denn wie Frerk
nachwies, bleibt angesichts der Tatsache, dass die Kirchen heutzutage die
sozialen Leistungen der Caritas und Diakonie nur zu einem Bruchteil aus eigenen
Mitteln wie der Kirchensteuer bezahlen. Die Kirchen bringen oft gar keinen
Eurocent und in der Regel weniger als 2 Prozent an den Gesamtkosten für
Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf.
[…]
Demnach kann die folgende politische Aussage
getroffen werden: Steuerpolitisch ist dem Staat die Bildung von Kindern, die
Förderung demokratischer Parteien und die Unterstützung gemeinnütziger
Organisationen weniger wichtig als die Begünstigung von Kirchenmitgliedern.
[…]
Wie die
Kirchen sozial und moralisch positioniert sind, kann man in diesen Wochen
eindrucksvoll feststellen.
Obwohl sie
für die von ihr betriebenen KITAs, Krankenhäuser und Pflegeheime lediglich 0-2%
der Kosten tragen und somit so gut wie gar keine soziale Funktion erfüllen,
mischen sie sich kräftig in die Debatte um die Hunderttausenden Heimatvertriebenen ein, die völlig verzweifelt in Deutschland ankommen – wenn sie
nicht vorher im Mittelmeer ersoffen oder in LKWs erstickt sind.
Die
Armen und Vertriebenen sollen nach Meinung der deutschen Top-Kleriker einen
Tritt in den Hintern bekommen und schnell abgeschoben werden. Beharrlich
weigert sich der größte Immobilienbesitzer Deutschlands auch nur ein einziges leerstehendes Kloster für Flüchtlinge
zur Verfügung zu stellen.
In
Sachsen mischt sich sogar der Pfarrer vor Ort in Großröhrsdorf ein, als ein
Unternehmer eine große Halle als Unterkunft anbietet. Der Pfaff protestiert und will keine Asylanten in seinem
Umfeld.
So
auch Sachsens Bischof Bohl, der sich nicht etwa dem Abschaum in den Weg
schützend vor Flüchtlingsheime stellt, sondern die Positionen von PEGIDA und
AfD nachplappert.
[….]
Der Landesbischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche plädiert für eine harte Linie in der
Flüchtlingspolitik. Asylverfahren von Balkanflüchtlingen müssen für Jochen Bohl
dringend verkürzt und beschleunigt werden. Probleme in Montenegro, Serbien oder
Bosnien-Herzegowina könnten nicht dadurch gelöst werden, dass ihre Bewohner
nach Deutschland kommen. »Das ist einfach undenkbar«, sagte der Bischof der
dpa. [….] Für Zuwanderer, die nach
Deutschland kämen, weil sie keine Zukunft sehen, sei das Asylrecht nicht
vorgesehen.
Bohl befürwortet, in
Verfahren von Balkanflüchtlingen das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten
anzuwenden. »Wenn man weiß, dass in einem Land (...) keine systematische
politische Verfolgung stattfindet, können die Anträge auch in verkürzten
Verfahren behandelt werden.« Angezeigt seien auch rasche Abschiebungen. Es
könne »nicht so sein, dass jeder, dem es gelingt, deutschen Boden zu betreten,
auch das Recht hat, hier dauerhaft zu bleiben.«
Indirekt deutete Bohl
sogar Verständnis für Mobilisierungen gegen Flüchtlingsunterkünfte an: Es führe
»bei vielen Menschen zu einem gewissen Verdruss«, dass »offenkundige Probleme
sehr schwer und mühselig geregelt werden und es nicht zeitnah zu einer Lösung
kommt.«
Die
Kombination aus „Sachsen“ und „Kirche“ ist eben genauso übel, wie man es
erwarten konnte.
Köln ist
die nach Rom reichste Diözese Europas. Der Metropolit, Rainer Maria Kardinal
Woelki, herrscht als Erzbischof der römisch-katholischen Erz-Diözese auch über
die Suffraganbistümern Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier.
Allein
Woelkis Kern-Bistum verfügt über Vermögen von vielen Milliarden Euro.
[…]
Das Erzbistum Köln legt sein Vermögen
offen: 3,35 Milliarden Euro - angelegt in Immobilien und Wertpapieren. Das ist
schlicht zu viel. Die Kirche sollte mehr Geld an die geben, die es nötig haben.
[…]Braucht ein Bistum wirklich ein 2,3 Milliarden
Euro schweres Wertpapierdepot? Braucht es mehrere Immobilienfirmen, von denen
eine auch noch in den Niederlanden sitzt, um Steuern zu sparen? Braucht es 1,6
Milliarden Euro hohe Rücklagen für eventuelle Verpflichtungen in der Zukunft?
[…]
Das Bistum Köln hat im Jahr 2013 fast 60
Millionen Euro Gewinn ausgewiesen - und gleich in die Rücklagen geschoben.
Hinzu kamen noch einmal rund 30 Millionen Euro Erträge aus dem Wertpapierdepot,
die direkt wieder angelegt wurden.
Insgesamt also etwa 90
Millionen Euro - mit denen man zum Beispiel dafür hätte sorgen können, dass
Flüchtlinge rund um Köln menschenwürdig untergebracht und betreut werden. […]
Während
wir heute sehen wie kleine Kinder durstend und hungernd mitten in der EU verzweifelt
auf der Straße liegen, oder auch als Leiche des dreijährigen Aylan Kurdi an die Strände des reichen Westeuropas angespült
werden, hat der Milliarden-Kleriker Woelki eine klare Meinung zu den
Hilfesuchenden:
Sie müssen abgeschoben werden. Raus aus Deutschland.
Sie müssen abgeschoben werden. Raus aus Deutschland.
Und
dieser widerliche Kardinal Woelki, der Michael
Schmidt-Salomons Diktum von dem FERNSTENHASS, der mit Nächstenliebe einhergehe,
bestätigt indem er konsequente Abschiebungen fordert. […]
Der Kölner Erzbischof Rainer
Maria Kardinal Woelki (59), ist wegen eines Interviews mit dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ zur Flüchtlingspolitik in die Kritik geraten. Woelki hat sich
dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aus „sicheren“ Herkunftsländern wie Albanien
schneller abzuschieben.
„Man kann den Westbalkan nicht als sicher
bezeichnen, wenn dort Roma keinen Zugang zu Bildung und Gesundheit haben oder
Schwule diskriminiert werden“, sagte Sven Lehmann (35), Landeschef der Grünen
in NRW, dem EXPRESS. Niemand verlasse seine Heimat ohne Grund, auch Armut sei
ein Fluchtgrund: „Wir brauchen bessere Möglichkeiten der Einwanderung nach
Deutschland, auch für Menschen aus dem Kosovo oder Albanien.“
Tatsächlich
ist es eine fatale Illusion man könne sich durch Abschieben, Mauern, Zäune und
Militär von Migration freihalten.
[….]
Richtig wäre das diametrale Gegenteil.
Die
Grenzen müssen aufgemacht werden!
Was sind
wir nur für ein erbärmliches Land, in dem die Bundesregierung 2013 binnen Tagen
10 Milliarden für Hochwasserschäden in Passau
aufbringen kann, in dem sie 2008 von eben auf jetzt 30 Milliarden Euro für die
Sicherung der Sparguthaben zur Verfügung stellt und nach Monaten des
Flüchtlingselendes gerade mal eine Milliarde ausgibt?
Was sind
wir nur für ein erbärmliches Land, in dem steinreiche Bischöfe und Kardinäle
sich für Abschiebungen aussprechen, gleichzeitig aber als „moralische Instanzen“
unsere Ethikkommissionen und TV-Talkshows bevölkern?
"Heute fließt mit
der vom Staat eingezogenen Kirchensteuer noch viel mehr Geld nach Rom als
damals zur Zeit Luthers, was die Deutschen inzwischen widerspruchslos ertragen.
Gegen die vom deutschen Staat eingezogene Kirchensteuer und die hohe Bezahlung
der Bischöfe und Kardinäle seitens des Staates wehren sie sich nicht."
(Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann, zit. nach
debattiersalon.de, 21.10.2013; siehe auch ihr Beitrag zur bischöflichen
Privatkapelle in Limburg)
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