Angesichts
der immer lauter werdenden xenophoben Töne aus den C-Parteien verweise ich noch
einmal dringend auf den Film „Süchtig nach Jihad“,
in dem man einen drastischen Eindruck von dem unfassbaren Elend in den
Flüchtlingslagern für Syrer bekommt.
Wir
geben unser Geld in Deutschland lieber dafür aus das Klima zu ruinieren, um so
Menschen in trockeneren und heißeren Gegenden das Leben unmöglich zu machen.
49000000000
Euro gegen das Klima
Deutschland
subventioniert Öl, Kohle und Gas mit riesigen Summen. Weltweit werden 5,3
Billionen Dollar Steuergeld für dreckige Luft verschenkt.
Deutschland gibt eine
Menge Geld für den Klimaschutz aus: Mindestens 6,5 Milliarden Euro zahlt allein
der Bund für Forschung, Beihilfen und Investitionen national und weltweit. Aber
gleichzeitig subventionieren Bund und Länder die fossilen Brennstoffe Öl, Gas
und Kohle im Jahr 2015 mit insgesamt 49,2 Milliarden Euro. Das hat der
Internationale Währungsfonds (IWF) in einem aktuellen Bericht über “Die Kosten der
Energiesubventionen“ errechnet, der unter die Lupe nimmt, mit wieviel
Steuergeld die Staaten ihre fossilen Industrien unterstützen.
Zu der gigantischen
Summe kommt der IWF, weil er neben direkten auch indirekte Subventionen zählt:
Vor allem die Schäden am Klima und die Gesundheitsschäden durch
Luftverschmutzung, für die nicht die Verursacher, sondern die Allgemeinheit
aufkommen. Die höchsten versteckten Kosten entstehen in Deutschland demnach
durch Luftbelastung aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas (etwa 21
Milliarden im Jahr) und den Klimaschäden (etwa 18 Milliarden). Als direkte
deutsche Subventionen rechnet der IWF dagegen nur 2,9 Milliarden Euro.
Während
wir als Deutschland, als EU, locker zweistellige Milliardensummen aufbringen,
um die weltweiten Fluchtursachen zu verschlimmern, indem wir beispielsweise die
Agrarwirtschaft Afrikas ruinieren, schafft es die Welt noch nicht einmal genügend
Lebensmittel zu bezahlen, daß die Menschen in den Flüchtlingslagern nicht
verhungern müssen.
Die Versorgung der
Syrien-Flüchtlinge in den Nachbarländern Libanon und Jordanien hat sich nach
Angaben der Vereinten Nationen dramatisch verschlechtert. Den Hilfsprojekten
fehlt Geld. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) musste nach eigenen Angaben die
Lebensmittel-Ausgaben für Flüchtlinge in beiden Ländern seit Beginn des Monats
im Durchschnitt halbieren. Statt 27 Dollar pro Person und Monat, die für eine
ausreichende Versorgung notwendig wären, erhielten die meisten Familien
durchschnittlich nur 13,50 Dollar – das sind 50 Cent pro Person am Tag.
Zudem hat die
Organisation damit aufgehört, die elektronischen Lebensmittelgutschein-Karten
für mehr als 360.000 Menschen aufzuladen. „Seit Beginn des Nothilfeeinsatzes
agiert das WFP von der Hand in den Mund. Doch die Finanzierungslage war noch
nie so schlimm wie in diesem Jahr. Hunderttausende Familien müssen darunter
leiden“, sagte WFP-Sprecherin Maria Smentek der Frankfurter Rundschau.
Nicht nur für die
Lebensmittelversorgung fehlt Geld. 4,5 Milliarden Dollar kostet der von den UN
initiierte Hilfsplan für die Versorgung von Flüchtlingen in den Nachbarländern
Syriens im laufenden Jahr. Anfang September sind jedoch nur 37 Prozent des
benötigten Geldes vorhanden.
Man
staunt – da reden dieses Wochenende landauf landab Politiker von
Einschränkungen des Asylrechts und fahnden verzweifelt nach Möglichkeiten irgendwie
die Flüchtlinge von Deutschland fernzuhalten – aber so eine einfache und
billige Maßnahme, wie die Lebensmittelversorgung in den jordanischen und
Libanesischen Lagern zu finanzieren, fällt weder Söder noch Seehofer ein.
Es ist
ja nicht so, daß wir kein Geld hätten.
Wolfgang
Schäubles Kassen quellen gerade über.
Aber
unter der Kanzlerin, die gerade ernsthaft als Favoritin für den
Friedensnobelpreis gehandelt wird, geben wir den Großteil des Geldes lieber
dafür aus anderen zu schaden, statt zu helfen.
So
müssen private Spender ran. Es gibt glücklicherweise potente Wohltäter – so wie
die Melinda-und-Bill-Gates-Stiftung. Es
gibt sicher viele Gründe die Gates zu kritisieren, aber immerhin geben sie
jedes Jahr Milliarden ihres Vermögens für „wohltätige Zwecke“.
Das muß
auch so sein, denn andere Steinreiche halten ihr Geld lieber zusammen. Die EU
und auch Deutschland sind weit davon entfernt das selbstgesteckte Ziel zu
erreichen, 0,7% des Haushalts für Entwicklungshilfe auszugeben. Mit Mühe
bringen wir es auf 0,4%.
Andere
richtig Reiche geben gar nichts.
Die
reichste griechische Institution ist die griechisch-orthodoxe Kirche – der mit
Abstand größte Immobilienbesitzer des Landes. Daß die frommen Christen von der
Grundsteuerbefreiung befreit werden könnten, wagt niemand auch nur zu denken.
Und freiwillig gibt die Kirche gar nichts. Im Gegenteil, wie die Kollegen der
ungarischen Katholischen Kirche, sind sie menschenfeindlich und pervers; unterstützen die xenophoben Ansichten Orbans.
In
Deutschland ist es nicht besser.
Während
man Kinder und Frauen in den Elendslagern im Libanon und Jordanien hungern
lässt, erreichen uns solche Meldungen:
[…]
Rund vier Milliarden Euro beträgt das
Vermögen des Bistums Paderborn. Das wurde in dieser Woche bekannt gemacht. Darüber
hinaus gibt es Immobilienwerte, die schwer zu taxieren sind. Und den
sogenannten Erzbischöflichen Stuhl, der weitere Gelder verwaltet.
[…]. Vier Milliarden Euro Rücklagen bringen
optimistisch gerechnet 200 Millionen Euro Rendite im Jahr.
Und im sogenannten
Erzbischöflichen Stuhl werden weitere Gelder verwaltet. Höhe: Unbekannt.
Bösartige könnten von einem Reptilienfonds sprechen, aus dem sich der
Erzbischof nach Gutdünken bedient. […]
Wenn das Paderborner Bistum jetzt
verkündet, dass die Flüchtlingshilfe um zwei Millionen aufgestockt wird, ist
das angesichts der in dieser Woche bekannt gewordenen Summen nicht viel. […]
Blind vor Geld
[…]
Jahrzehntelang haben die frommen
Finanzchefs hinter den dicken Mauern der Ordinariate ihr Geheimnis bewahren
können. Und nun sickert Stück für Stück zumindest ein Teil der Wahrheit heraus:
Die katholische Kirche ist nicht arm, sondern reich, einige Bistümer sogar
superreich. Paderborn, wer hätte es gedacht? 3,6 Milliarden allein an Anlagevermögen!
[…]
Der Hinweis, den das Bistum Paderborn am
Dienstag beinahe wie eine Entschuldigung brachte, dass man schließlich mit dem
vielen Geld viele Altersheime, Kindergärten und andere Einrichtungen betreibe,
ist nicht einmal halbwahr. Denn diese Einrichtungen werden zumeist - wie bei
allen anderen Trägern - hauptsächlich vom Staat oder den Krankenkassen
finanziert. Kindergärten bekommen
Platzgelder, oft wird ein hundertprozentig katholischer Kindergarten zu rund 90
Prozent - mitunter sogar mehr - aus Steuergeldern finanziert. Aber die
katholische Kirche nimmt sich dennoch ihr eigenes Recht heraus, immer wieder
Erzieherinnen, Putzfrauen und auch Leiterinnen hinauszuwerfen, weil sie sich
scheiden lassen, wieder heiraten oder muslimisch sind.
Das viele Geld
versperrt offensichtlich den Blick der Kirchenoberen auf die notwendigen
Reformen. […]
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