Oh Herr Jesus! Kurt
Kister und Heribert Prantl haben aus unerfindlichen Gründen wieder Matthias
Drobinski von der Leine gelassen, um zu demonstrieren, daß auch Deutschlands
beste überregionale Zeitung, die SZ, durchaus eindrucksvoll darstellen kann,
wie Journalismus NICHT sein sollte:
Distanzloses, liebesdienerisches Stichwortgeben statt eines Interviews.
Distanzloses, liebesdienerisches Stichwortgeben statt eines Interviews.
Das ist einer der von mir immer wieder beklagten
Presse-Missstände.
Alle Kirchenthemen werden von frommen Gläubigen
behandelt.
Dafür hat Springer Badde und Englisch, der
Tagesspiegel die unvermeidliche Claudia Keller,
die Zeit Frau Finger und
die SZ eben Matthias Drobinski.
(Matthias Matussek vom SPIEGEL lasse ich in dieser
Aufzählung mal außen vor, weil er erstens absolut nicht zurechnungsfähig ist
und zweitens wenigstens nicht der einzige Kirchenfuzzi der Hamburger
ist)
Man stelle sich vor über die CDU würden nur noch
CDU-Mitglieder schreiben. Oder nur noch Soldaten über die Bundeswehr.
Geht es um die Grundfrage des Christentums in
Deutschland – was geht da eigentlich so sagenhaft schief, daß jedes Jahr
Hunderttausende aus der Religionsgemeinschaft flüchten, während aus anderen
Kontinenten ein reger Zulauf herrscht – wird es bei den großen Zeitungen ganz
gediegen.
Schon
vor zwei Jahren blamierte sich der fromme SZ-Theologe mit einem verbrämlichen
Interview des damaligen deutschen RKK-Chefs Zollitsch.
Ich
staune immer wieder über die Naivität von schreibenden Christen. Drobinski steigt hier regelrecht auf Käßmann-Niveau herab.
Mitten im
Sommerloch souffliert der katholische Theologe aus Gießen nun dem Religionssoziologen Dr. Dr. Detlef Pollack, 59, aus
Münster.
Der
Professor soll dem frommen SZ-Redakteur erklären wieso die Kirchen so viele
Mitglieder verlieren.
Die katholische Kirche
verzeichnete einen Rückgang von 230 000 Gläubigen, die evangelische Kirche von
410 000 - das zeigen neue Zahlen.
Der
Erkenntnisgewinn ist kaum messbar, da sich beiden Männern gar nicht erst die
Frage stellt, ob es positiv sein könnte, wenn Menschen die Kirchen verlassen.
Beide
sind perspektivisch so verengt, daß sie es als ganz selbstverständlich
voraussetzen die Kirchenaustritte zu bedauern.
Es geht
in beider Denken nur darum FÜR die Kirchen zu argumentieren.
Gänzlich
ungeniert stellt Drobinski Fragen, die offensichtlich von strenggläubigen
naiven Messdienerchen erdacht wurden:
MD: Dabei tun die Kirchen viel, um Mitglieder zu halten. Das hilft nichts? Nicht einmal der nette Papst Franziskus?
DP:
Das alles hilft wenig. Es kommt gar nicht
so sehr darauf an, was die Kirchen tun, wie sie öffentlich präsent sind, was
ihre Repräsentanten sagen. Die Zahl der Austritte macht sich meist an Faktoren
fest, die gar nichts mit den Kirchen zu tun haben.
MD:
Zum Beispiel die Einführung des
Solidaritätszuschlags 1992 oder jetzt die Reform der Abgeltungsteuer.
Man muß
sie lieben, die Religioten! Da beklagen beide Kirchenaustrittsgründe, die gar
nichts mit den Kirchen zu tun hätten und nennen als Beispiele die horrenden
Mitgliedbeträge von über 10 Milliarden Euro, die jedes Jahr einkassiert werden.
Was könnte MEHR mit der Kirche zu tun haben, als ihre Raffgier, die in Deutschland
sogar so weit geht, daß man automatisch exkommuniziert wird, wenn man nicht zahlen
will?
Hätte Drobinski nicht so einen fanatischen Tunnelblick, würde er nun auf die 99% der Staaten verweisen, in denen die Kirchen keine Zwangsgebühr vom Staat eintreiben lassen.
Hätte Drobinski nicht so einen fanatischen Tunnelblick, würde er nun auf die 99% der Staaten verweisen, in denen die Kirchen keine Zwangsgebühr vom Staat eintreiben lassen.
Drobinski
stehen beim Fragen die Tränen in den Augen… O Gottogottogoott! Wo soll das
alles nur hinführen??? Sind nicht vielleicht die bösen Atheisten und Religionsfeinde
an allem schuld? Kirchen selbst machen ja keine Fehler.
MD:
Andere Dinge sind wichtiger geworden?
DP:
Das ist ein zentrales Motiv für den
Kirchenaustritt. Andere Lebensbereiche zählen mehr: der Beruf, die Familie,
Freizeit. Wenn wir fragen, was den Leuten wichtig im Leben ist, liegt die
Religion ziemlich weit hinten. Die Abkehr von Religion und Kirche ist weniger
ein entschiedener Schritt als ein schleichender Prozess.
MD:
Viele Kirchenvertreter beklagen eine
zunehmende Religionsfeindschaft.
DP:
Das gibt es. […]
MD:
Wo wird dieser Prozess hinführen?
DP:
Die Kirchenmitglieder werden zur
Minderheit, auch im Westen. Unter den Jugendlichen in Westdeutschland verstehen
sich nur noch 50 Prozent als Kirchenmitglieder. […]
Drobinski
befürchtet nun das Schlimmste:
MD:
Wie sehr wird der Islam die religiösen
Landschaften in Deutschland verändern?
DP:
Bei Muslimen ist die Bindung an die
Religion wesentlich stärker als bei Christen, auch unter den Jugendlichen. Die
spannende Frage ist, welche Auswirkungen das aufs Christentum haben wird, ob
das dort einen Selbstbesinnungsprozess auslöst, ob man sich wieder stärker an
die eigene Religion bindet.
[…]
MD: Die Christen werden lasch, die Muslime
frommer - werden da die Konflikte zwischen säkularer Mehrheit und religiös
gebundener Minderheit zunehmen?
DP:
[…] Und ja, da sind Spannungen zu
befürchten, auch innerhalb der muslimischen Gemeinschaft.
MD:
Welche Auswirkungen werden diese
Wandlungsprozesse auf das gegenwärtige Staat-Kirche-Verhältnis haben?
DP:
Das Staat-Kirche-Verhältnis steht vor
ganz großen Herausforderungen. Das Religionsrecht muss die muslimischen
Gemeinschaften integrieren, es muss sich in einer Gesellschaft bewähren, in der
die Christen langfristig nicht mehr in der Mehrheit sind. Aus meiner Sicht
wären die Kirchen gut beraten, dieses Feld offensiv anzugehen. […]
Jetzt
ist Drobinski völlig fertig und stellt die Frage der Fragen – sein absoluter
Alptraum:
Und am Ende steht die Trennung von Kirche und Staat?
Na hoffentlich
wird es zu so etwas Verfassungsfeindlichen niemals kommen, Herr SZ-Redakteur!
Man sieht, daß nicht nur das erbärmliche geistige Niveau der Theologen und Geistlichen die Menschen in den Kirchenaustritt treibt. Die Kirchen-affinen Politiker wie Nahles (liebt nur Jesus noch mehr als die Eifel) regen ebenfalls den Fluchtimpuls an.
Man sieht, daß nicht nur das erbärmliche geistige Niveau der Theologen und Geistlichen die Menschen in den Kirchenaustritt treibt. Die Kirchen-affinen Politiker wie Nahles (liebt nur Jesus noch mehr als die Eifel) regen ebenfalls den Fluchtimpuls an.
Und wie
eben gesehen, die frommen Kirchenjournalisten sind genauso schwach. Intellektuelle
Leerstellen.
Wer so
über Kirche schreibt, muß sich nicht wundern, daß diejenigen, die ihr Gehirn
benutzen, aus den Vereinen austreten wollen.
Schließlich
leidet die Evangelische Kirche nachhaltig unter dem intellektuell dürftigen
Niveau ihrer Top-Kleriker.
Offensichtlich
wird jeder, auch wenn er in der Schule nur Singen und Klatschen belegt hat, zum
Theologiestudium zugelassen und umso schneller zum Pastor gemacht, je
mangelhafter seine Allgemeinbildung ist.
(…….)
Möglicherweise
ist es tatsächlich so, daß der intellektuelle Niedergang der evangelischen
Theologie, der in Huber und Käßmann ihre Apotheose fand, die eigentlich noch
absurderen Katholiken (Zölibat, Primat des Papstes, Frauen-Ausschluss,..) in
Relation gut dastehen läßt.
Im aktuellen
SPIEGEL (15/2015 vom 04.04.2015) gibt es ein vierseitiges Doppelinterview mit
dem EKD-Chef Bischof Heinrich Bedford-Strohm und dem Präsidenten des
Zentralrats der Juden, Josef Schuster unter anderem zum Thema „militanter
Islam“.
Gratulation
auch an die morialogische Glanzleistung des SPIEGELS zum Thema Gewalt im Islam
von Juden und Christen nur ÜBER den Islam zu sprechen und nicht MIT ihm; ein
muslimischer Vertreter darf gar nicht erst mitreden.
An einen
Humanisten oder Atheisten wird ohnehin gar nicht gedacht.
Die Redakteure
Frank Hornig und Katja Timm stellen die üblichen harmlosen Fragen nach
Integration und Glaubensferne.
Ein
Freifahrtschein für die beiden Top-Religioten zu überzeugen und für sich zu
werben.
Schuster, als
Vertreter einer in Deutschland sehr kleinen Minderheit schlägt sich nicht
schlecht, fällt zumindest nicht durch besondere Doofheiten auf.
Aber der
Nachfolger von Huber, Käßmann und Schneider gibt Plattitüden von sich, daß man
immerhin wunderbar Heinz-Werner Kubitzas Essay wider die Theologie als
„Wissenschaft“ bestätigt bekommt.
Bedford-Strohm
ist Professor und demonstriert eine
Anti-Intellektualität, daß er jeden Denkenden aus der Kirche treiben muß. (…..)
(……….) Der Niedergang
des deutschen Protestantismus ist vermutlich unaufhaltsam.
Der Grund ist,
daß es einfach keine sympathischen Führungspersönlichkeiten in der EKD gibt.
Die Laien
werden von Politikern dominiert, die sich aus dem unsympathischsten Bodensatz
ihrer jeweiligen Parteien rekrutieren: Volker Kauder, Hermann Gröhe, Günther
Beckstein, Kathrin Göring-Kirchentag, Irmgard Schwätzer (FDP), Christoph
Matschie (SPD), Kerstin Griese (SPD), Josef Philip Winkler (Grüne), Pascal
Kober (FDP) oder Stefan Ruppert (FDP) sind die schlimmen Namen.
Bei den
Theologen der EKD sieht es sogar noch düsterer aus: Huber, Schneider, Käßmann,
Bedford-Strohm oder gar Petra Bahr heißen die Menschenschrecker, die meistens
in die Talkshows geschickt werden.
Kein Wunder,
daß die Gläubigen schneller aus der EKD flüchten als aus der zölibatären
Kinderficker-RKK. (………….)
Konsequenterweise
wurde Plapperista Käßmann als BILD-Kolumnistin
genau dort geparkt, wo sie intellektuell hingehört - bei F.J. Wagner und Kai Diekmann.
Wenn man es gut
mit der EKD meint, könnte man hoffen, daß Käßmann bei der enthirnten
BamS-Leserschaft auch keinen Schaden mehr anrichten kann.
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