Bei
meiner politischen Bilanz nach 100 Tagen RotGrün in Hamburg,
erwähnte ich die FDP nur in Bezug auf ihren Verkehrspolitiker Wieland
Schinnenburg, der zwischen albern und peinlich changierend auffiel.
Das war
ungerecht von mir.
Die
liberalen Hanseaten haben außer Schinnenburg noch einen zweiten Politiker zu
bieten, der Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Die Rede
ist vom Bürgerschafts-Pykniker Immo von Eitzen, Jahrgang 1977, der schon in den
letzten Jahren für Furore sorgte, nachdem er als Bezirksabgeordneter in
Hamburg-Harburg kräftig in die Parteikasse gegriffen hatte.
Das haben sich die
Parteistrategen sicher anders vorgestellt: Ausgerechnet in der heißen Phase des
Bezirkswahlkampfs sorgen zwei Kandidaten für negative Schlagzeilen. So muss
sich der FDP-Bezirksabgeordnete Immo von Eitzen am Montag vor dem Amtsgericht
Harburg wegen angeblicher Untreue verantworten. Ihm wird vorgeworfen, in der
Zeit von Anfang Dezember 2010 bis Anfang April 2011 in zwölf Fällen mit Hilfe der
EC-Karte der FDP-Bezirksfraktion an verschiedenen Geldautomaten Abhebungen in Höhe von insgesamt 2.352,13 Euro getätigt
und das Geld für sich selbst verwendet zu haben.
Von
Eitzen gab sich alle Mühe seine Mauscheleien zu vertuschen.
Belastet wird Immo von
Eitzen von den FDP-Abgeordneten Kurt Duwe (63) und Carsten Schuster (40).
Nachdem von Eitzen nicht wiedergewählt wurde und Schuster sein Amt übernahm,
sollen sämtliche Belege und Kontoauszüge gefehlt haben.
Auch ein Kassenbuch
habe es nie gegeben. Die beiden verstehen nicht, warum von Eitzen überhaupt
eine EC-Karte besaß. Zudem gelte bei Anschaffungen das Vier-Augen-Prinzip.
Der
FDP-Politiker wurde im Oktober 2014 zu einer Geldstrafe verurteilt.
Zuvor
hatte von Eitzen seine eigene 94-Jährige Großmutter Wilma Stöterau
als FDP-Kandidatin für den Wahlkreis Hamburg Süderelbe gewonnen. Leider
vergeblich. Stöterau wurde trotz ihrer 94-jährigen Lebenserfahrung nicht in die
Bürgerschaft gewählt.
Mit dem
Mann kann man etwas anfangen, dachte sich der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Carl Jarchow
und bestellte Immo von Eitzen zu seinem persönlichen Referenten.
Jura-Student
von Eitzen (38) war nicht nur verbal gut für den Einsatz in Katja Sudings
Fraktion gewappnet, sondern zog auch mit einem langen Jagdmesser ins Parlament
ein.
Mit der
langen Klinge am Gürtel stapfte er die Sitzung des Innenausschusses.
Es soll ja noch immer
Menschen geben, die ein kleines Taschenmesser am Gürtel tragen. Aber ein 20
Zentimeter langes Jagdmesser? Mitten im Rathaus? So bestückt spazierte
FDP-Politiker Immo von Eitzen (38) in eine öffentliche Sitzung des
Innenausschusses. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen
das Versammlungsgesetz – erst im September hatte von Eitzen sich wegen Untreue
vor Gericht verantworten müssen.
Im Messer-Fall hat das
Gericht Immo von Eitzen eigentlich schon verurteilt. 30 Tagessätze zu jeweils
60 Euro soll er Strafe zahlen, weil er im August vergangenen Jahres im Rathaus
offen ein 20 Zentimeter langes Jagdmesser am Gürtel trug. Ein Polizeibeamter,
der Senator Michael Neumann (SPD) begleitet hatte, entdeckte es und leitete ein
Strafverfahren ein. Immo von Eitzen [….]
will jedoch nicht zahlen und geht in
Berufung.
Was wollte ein
FDP-Politiker mit einem Messer im Rathaus? „Ich gehe seit 30 Jahren nicht ohne
ein Messer aus dem Haus“, erklärt von Eitzen der MOPO. [….]
(HH
MoPo 15.06.2015)
Eine
tolle Truppe, diese FDP.
Für’s nächste Mal: Bitte nicht wiederwählen!
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