„Die Gläubigen sind selten Denker
und die Denker selten gläubig.“
(Hans Daiber)
(Hans Daiber)
Heute
darf ich nicht tun was ich will.
Völlig
antiquierte Gesetze aus den 1950er Jahren – also der Zeit, als Frauen noch
nicht ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes arbeiten durften und Schwule ins
Gefängnis gesteckt wurden – legen fest, daß man am Karfreitag nichts
vergnügliches tun darf.
[….]
Tanz, Konzerte und in manchen
Bundesländern sogar Sportveranstaltungen: Am Karfreitag ist einiges verboten,
was sonst erlaubt ist. Eine Initiative in Bochum wehrt sich dagegen - mit der
Aufführung eines Monty-Python-Klassikers.
Der Karfreitag ist
nicht nur ein christlicher Feier- sondern ein Trauertag, auch "stiller
Tag" genannt: An so einem Tag sollen Bürger in Deutschland nicht tanzen,
zu Konzerten oder Sportveranstaltungen gehen. So ist es in den Bundesländern
mehr oder weniger scharf gesetzlich geregelt - die Verbotszeiten variieren
dabei.
Verstöße werden mit
Ordnungsstrafen geahndet, und dabei geht's manchmal gar nicht ums Tanzen oder
Sport treiben: Für die Aufführung des Monty-Python-Klassikers "Das Leben
des Brian" am Karfreitag hat die Bochumer Initiative "Religionsfrei
im Revier" im vergangenen Jahr einen 300 Euro Bußgeld-Bescheid bekommen.
Nun droht dasselbe noch einmal.
[….]
Wie
immer sind es die Kirchenvertreter, die sich bis zuletzt gegen den
gesellschaftlichen Fortschritt wehren und damit am Ende als die Ewiggestrigen
dastehen, die sich für Diskriminierungen einsetzen.
Nun wird
diese anachronistische Absurdität 2015 nicht das erste mal in Frage gestellt.
Jahr für
Jahr laufen mehr Menschen dagegen Sturm, treffen sich demonstrativ zum Tanzen,
Singen und Filme gucken.
Das
zwingt die Kirchisten dazu sich zum Thema zu äußern.
Wären sie
gut beraten oder gar intelligent, wüßten sie, daß der Kampf nicht zu gewinnen
ist.
Sie
würden die Initiative ergreifen und öffentlich erklären, daß karfreitagliches
Partyverbot zu den Dingen gehört, auf die man nicht stolz ist.
So wie
die kirchliche Unterstützung für Krieg und Hitler, wie das Waffensegnen, der
Widerstand gegen Frauenwahlrecht und Sklavenbefreiung.
Aber man
lerne schließlich dazu und wolle nun lediglich Anregungen geben und nicht mehr
mit dem Strafrecht seine religiösen Überzeugungen den Konfessionslosen aufzwingen.
Das
brächte den Kirchen mit Sicherheit einen großen Imagegewinn.
Statt
Klugheit bestimmen aber Platthirne wie Kässmann und
Bedford-Strohm die Topetage der EKD.
(Von den Katholiken rede ich erst gar nicht. Die sperren sich ja sogar noch gegen Gleichberechtigung von Frauen!)
(Von den Katholiken rede ich erst gar nicht. Die sperren sich ja sogar noch gegen Gleichberechtigung von Frauen!)
[….]
Der
EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte dem Radiosender SWR 2 am
Donnerstag, er habe kein Verständnis dafür, die Karfreitagsruhe infrage zu
stellen. Auch die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann zeigte sich
irritiert über die Diskussion.
Bedford-Strohm sagte,
er könne nicht nachvollziehen, dass manche Menschen es als Zumutung empfänden,
an einem der 365 Tage des Jahres «an die Leidenden der Welt zu denken». Der
Karfreitag habe eine Bedeutung über die christliche Religion hinaus und sollte
als stiller Tag gesetzlich geschützt bleiben.
Käßmann sagte der in
Oldenburg erscheinenden «Nordwest-Zeitung» (Donnerstagsausgabe), in den anderen
Wochen des Jahres würde auch nicht «jeder jeden Tag tanzen gehen». Am
Karfreitag gehe es darum, innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Die
Reformationsbotschafterin der EKD bezeichnete die stillen Tage als «heilsame
Unterbrechungen».[….]
Was für
eine widerlich perfide Unterstellung, Nichtchristen würden nie an die „Leidenden
der Welt denken!“
Zumal
die Mehrzahl der Leiden durch religiös induzierten Wahnsinn entsteht.
Man fasst die Doofheit der Käßmann nicht. Wieder einmal.
Begreift
sie denn nicht, daß sie gerne alle Christen vorschreiben soll was sie möchte,
daß aber in unserer Verfassung steht, Staat und Kirche sind getrennt und daß
sie deswegen kein Weisungsrecht gegenüber Konfessionslosen hat?
Kein Atheist will Karfreitags in der Kirche tanzen.
Kein Atheist will Karfreitags in der Kirche tanzen.
Alle
Christen können heute ruhen und depressiv vor sich hinbeten. Alle christlichen
Einrichtungen dürfen heute geschlossen und unbetanzt bleiben.
Niemand
stört sich an den kirchlichen Merkwürdigkeiten
- IN KIRCHEN.
Aber
schreibt uns anderen nicht vor, was wir in unseren eigenen vier Wänden tun und
lassen.
Für
IHRE Mitglieder können sie gerne jede Regel aufstellen - und sei sie noch so
absurd.
Aber warum sollte das für die Konfessionsfreien ebenfalls gelten?
Dazu hatte ich schon vor Jahren einen Vorschlag zur Güte unterbreitet.
Dabei wäre die Lösung für all die Probleme so einfach.
Mir schwebt eine christlich/atheistische Entkoppelung vor:
Jedes Mitglied der Kirche darf dann keine Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen, darf nicht masturbieren, darf nicht in homosexuellen Partnerschaften leben, darf keine Patientenverfügungen aufsetzen, darf keinesfalls die PID nutzen und muß auch auf durch Gentechnik gewonnene Medikamente gegen Parkinson, Krebs und MS verzichten. Und jedes Kirchenmitglied soll natürlich mit allen Mitteln unter Aufbietung aller erdenklichen Qualen so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden. Jedem Mitglied der Kirche ist es streng verboten jedwede Form des Suizids in Betracht zu ziehen.
Für die Menschen, die nicht in den Mitgliederlisten des real existierenden Kirchismus geführt werden, entfallen alle diese Einschränkungen.
Gesetze würden natürlich weiterhin für ALLE Deutschen gelten - lediglich die angesprochenen gesetzlichen Einschränkungen der Freiheit, die ausschließlich religiös begründet sind, würden in ihrem Geltungsbereich auf die Kirchenmitglieder beschränkt.
Immerhin gibt es heute schon solche Zonen eingeschränkten Rechts, wenn es um die Arbeitnehmerrechte der kirchlichen Angestellten geht.
Ein Chirurg in einem katholischen Krankenhaus kann gefeuert werden, wenn er sich scheiden läßt und mit einer anderen Frau zusammen lebt.
Als Kirchenmitglied hat er also eingeschränkte Rechte.
Diese Einschränkung sollte konsequent ausgeweitet werden auf Verhütung, Homoehe, PID und Co.
Christen und Atheisten kämen sich nicht mehr in die Quere und vor allem wäre endlich der Gesetzgeber aus der Schusslinie!
Wenn ein Atheist gegen passive Sterbehilfe oder Stammzellenforschung ist, könnte er in eine Kirche eintreten.
Umgekehrt könnte eine christliche Schwangere, die sich das Recht zur Abtreibung nehmen will, aus der Kirche austreten.
Die Rechte wären individualisiert, Kirchen und Parteien und Politik müßten keine Stellvertreterkriege mehr führen.
Die augenblickliche Situation ist hingegen höchst unbefriedigend.
Aber warum sollte das für die Konfessionsfreien ebenfalls gelten?
Dazu hatte ich schon vor Jahren einen Vorschlag zur Güte unterbreitet.
Dabei wäre die Lösung für all die Probleme so einfach.
Mir schwebt eine christlich/atheistische Entkoppelung vor:
Jedes Mitglied der Kirche darf dann keine Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen, darf nicht masturbieren, darf nicht in homosexuellen Partnerschaften leben, darf keine Patientenverfügungen aufsetzen, darf keinesfalls die PID nutzen und muß auch auf durch Gentechnik gewonnene Medikamente gegen Parkinson, Krebs und MS verzichten. Und jedes Kirchenmitglied soll natürlich mit allen Mitteln unter Aufbietung aller erdenklichen Qualen so lange wie nur irgend möglich am Leben gehalten werden. Jedem Mitglied der Kirche ist es streng verboten jedwede Form des Suizids in Betracht zu ziehen.
Für die Menschen, die nicht in den Mitgliederlisten des real existierenden Kirchismus geführt werden, entfallen alle diese Einschränkungen.
Gesetze würden natürlich weiterhin für ALLE Deutschen gelten - lediglich die angesprochenen gesetzlichen Einschränkungen der Freiheit, die ausschließlich religiös begründet sind, würden in ihrem Geltungsbereich auf die Kirchenmitglieder beschränkt.
Immerhin gibt es heute schon solche Zonen eingeschränkten Rechts, wenn es um die Arbeitnehmerrechte der kirchlichen Angestellten geht.
Ein Chirurg in einem katholischen Krankenhaus kann gefeuert werden, wenn er sich scheiden läßt und mit einer anderen Frau zusammen lebt.
Als Kirchenmitglied hat er also eingeschränkte Rechte.
Diese Einschränkung sollte konsequent ausgeweitet werden auf Verhütung, Homoehe, PID und Co.
Christen und Atheisten kämen sich nicht mehr in die Quere und vor allem wäre endlich der Gesetzgeber aus der Schusslinie!
Wenn ein Atheist gegen passive Sterbehilfe oder Stammzellenforschung ist, könnte er in eine Kirche eintreten.
Umgekehrt könnte eine christliche Schwangere, die sich das Recht zur Abtreibung nehmen will, aus der Kirche austreten.
Die Rechte wären individualisiert, Kirchen und Parteien und Politik müßten keine Stellvertreterkriege mehr führen.
Die augenblickliche Situation ist hingegen höchst unbefriedigend.
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