Also das mit dem Rüstungsexport-Stopp ist keine einfache Sache.
Es war
natürlich zu erwarten, daß die Lobbyisten dieser recht kleinen Branche gegen
Einschränkungen PR machen werden. Es war natürlich zu erwarten, daß einige der
moralisch völlig verkommenen politischen Kräfte wie Waffen-Volker Kauder und der psychotische Seehofer sich heldenhaft vor die Killerkonzerne werfen würden.
Aber es
sind nicht nur die politisch korrumpierten Kriegs-freundlichen Konservativen,
die deutsches Tötungswerkzeug in alle Welt liefern wollen, damit noch mehr
Menschen verletzt werden und sterben.
Da Wirtschaftsminister
Gabriel jetzt tatsächlich ernst macht und
massiv die Waffenexportgenehmigungen verweigert und sogar von schwarz-gelb genehmigte Rüstungsdeals a posteriori zurückzieht,
formiert sich jetzt massiver Widerstand.
CDU und
CSU wollen Gabriel die Kompetenz für Rüstungsexportgenehmigungen entziehen.
Einige
SPD-Verteidigungspolitiker wie Hans-Peter Bartels begehren inzwischen gegen den
harten Gabriel-Kurs auf.
Geradezu
unverfroren schmeißen sich die angeblich so friedensbewegten Gewerkschaftler
auf die Seite der kriminellen Waffenschmieden.
Die IG-Metall
kreischte als erstes nach staatlichen Soforthilfen für die darbende
Waffenindustrie.
Eine
Päppelung mit Steuergeldern, die den Bossen der Mördermafia noch nicht mal
selbst eingefallen war.
Löwe
Gabriel brüllt im Moment ziemlich laut und er hat offenbar ein breites Kreuz.
Kauder
und Seehofer verhalten sich wie erwartet.
Interessant
ist aber wer in diesem Konflikt gar nichts sagt.
Da ist
zunächst einmal die Kriegsministerin von der Leyen; also Hauptabnehmerin der
deutschen Waffenproduzenten. Sie ginge es direkt etwas an, wenn die Vorwürfe
aus ihrer Partei stimmten, daß Gabriel die deutsche Rüstungsindustrie kaputt
mache. Die Bundeswehr braucht diese Lieferungen.
Aber von
der Leyen ist nicht ohne Grund viel beliebter als Gabriel. Sie hält sich aus
allen Problemen raus und sagt öffentlich nicht ihre Meinung zu den
Waffenexporten.
Sie
taucht wie ihr Vorbild Merkel ab, wenn es brenzlig wird.
Dann ist
da die fromme Faschisten-Freundin Kathrin Göring-Kirchentag, die die militanten
Brutalos der nicht gerade legitim gebildeten und zur Zeit auch zurückgetretenen
Ukrainischen Regierung unterstützt.
Hat die Grüne
Theologin eine Meinung zum Thema Waffenindustrie?
Man weiß es nicht.
Man weiß es nicht.
Und
schließlich ist da unser ach so meinungsstarker Bundespräsident Gauck, diese Rostocker Dreifaltigkeit aus
Dorfpfaff, Bundespräsident und gleichzeitig seinem eigenen größten Fan.
Gauck,
der so gerne in politische Debatten eingreift und sich für die größte
moralische Instanz der Erde hält, fiele es nicht ein den Waffenstopp-Kurs
Gabriels gegen die CSU zu verteidigen.
Im
Gegenteil, ein bißchen Krieg spielen, findet der Pfarrer richtig prima.
»Germans to the
front!« Seit einiger Zeit versucht Bundespräsident Joachim Gauck, die Deutschen
auf mehr Auslandseinsätze der Bundeswehr einzustimmen. So etwa in seiner
Eröffnungsrede auf der Münchner Sicherheitskonferenz Ende Januar. Bei einem
möglichen Einsatz der Bundeswehr dürfe Deutschland »weder aus Prinzip ›nein‹
noch reflexhaft ›ja‹ sagen«. Im »Deutschlandfunk« betonte der ehemalige Pfarrer
jüngst, dass die Bundesrepublik »an der Seite der Unterdrückten« stehe. »In
diesem Kampf für Menschenrechte oder für das Überleben unschuldiger Menschen
ist es manchmal erforderlich, auch zu den Waffen zu greifen«, so Gauck.
Da hat
ein Mann sein Thema gefunden.
Daß die Deutschen ja nicht allzu sehr in den Pazifismus abgleiten, will der erste Mann im Staat unbedingt verhindern.
Daß die Deutschen ja nicht allzu sehr in den Pazifismus abgleiten, will der erste Mann im Staat unbedingt verhindern.
Den
reinen Pazifismus mag er nicht.
Daß
seine ehemaligen Pfaffenkollegen im Osten das anders sehen, missfällt dem
Bellizisten-Joachim. 67 Ost-Theologen um die Initiatoren Klaus Galley und
Siegfried Menthel widersprachen Gauck öffentlich und forderten den Verzicht auf
militärische Gewalt als politisches Mittel. Der Präsident is not amused.
Offenbar wollte Gauck
die Kritik nicht unwidersprochen lassen. Am Freitag wurde bekannt, dass
mittlerweile ein Antwortschreiben des Staatsoberhauptes vorliegt. Wie wichtig
ihm dieser theologische Disput ist, zeigt der Umstand, dass nicht Gauck
persönlich, sondern der Chef des Bundespräsidialamtes David Gill die Antwort
verfasste. »Ohne Einsatz bewaffneter Kräfte« wäre »keine Befreiung von der
Hitler-Diktatur möglich gewesen«, heißt es in dem Brief, aus dem die »Berliner
Zeitung« zitierte. Er könne nicht erkennen, so Gauck bzw. Gill weiter, dass »der vom Evangelium gewiesene Weg
ausschließlich der Pazifismus sei«.
[…] Der Theologe Siegfried Menthel zeigte sich
gegenüber »Zeit Online« enttäuscht: »Gauck liefert nur erneut die Begründung,
warum er Krieg als Ultima Ratio für legitim hält«. […] Der DDR-Bürgerrechtler und Pazifist Georg Meusel kündigte am Freitag
an, aus Protest gegen Gaucks Äußerungen sein Bundesverdienstkreuz
zurückzugeben.
Bekanntlich
waren Christen in den letzten 2000 Jahren fast immer die größten Förderer von
Mord, Totschlag, Krieg und Gewalt.
Die Bibel ist ein Gewalt-propagierendes
Buch. Gott geht mit dem Beispiel von brutaler Gewalt voran.
Frage
also, wie sich eigentlich die andere große christliche Konfession im
deutschen Protestantenstreit um das Gewaltgebot des Evangeliums positioniert.
Nun, um
es vorweg zu nehmen: Wie es zu erwarten war. Krieg = gut
Der Präsident des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, stärkt
Bundespräsident Joachim Gauck in der Debatte über die Beteiligung Deutschlands
an Militäreinsätzen den Rücken. "Ich halte es für absolut richtig und
notwendig, dass der Bundespräsident darauf hinweist, dass wir international
mehr Verantwortung übernehmen müssen", sagte Glück dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Montag).
"Wir sind
weltweit zunehmend eine Schicksalsgemeinschaft. Wir werden damit auch immer
mehr Betroffene von Konflikten in der Welt. In dem Zusammenhang können
militärische Einsätze zum Schutze von Menschen auch die Teilnahme der
Bundesrepublik erfordern", sagte Glück.
(KNA
04.08.2014)
Eines
ist damit klar: Der Christ Gabriel kann sich bei seinem Vorhaben die deutschen
Waffenexporte in Krisengebiete völlig zu stoppen jedenfalls nicht auf die
Kirchen stützen.
Die
sagen nun nichts mehr öffentlich zu dem Thema, da es um die Wurst geht.
„Schwerter
zu Pflugscharen“ war nur so lange populär, solange sicher war, daß es bei
Schwertern bleibt.
Nun, da
erstmals einer tatsächlich Pflugscharen machen will, werfen sich die Kirchen
auf die Seite der Bellizisten.
Bei den
Kardinälen herrscht das große Schweigen.
Zwei Gedanken möchte ich dazu teilen. Leider muss ich mich dazu wiederholen.
AntwortenLöschen1. Christen lieben den Sünder, der mit seinem Gewissen ringt.
Auf der einen Seite Pilatus, den netten Herrn Unterdrücker, der mit seinem Gewissen ringt aber nicht anders kann, als das Todesurteil über das Christenidol zu bestätigen. Auf der anderen Seite unsere Kanzlerin, die über das Morden in der Welt zerbricht, aber ihr Volk ernähren muss.
Christen lieben dieses Motiv des mit-sich-ringenden Sünders. Da bekommen sie ein ganz feuchtes Höschen und vergeben selbst das Verdealen von schweren Waffen an diktatorische Regimes. Denn sie erkennen sich selbst darin wieder. Weil sie Heuchler sind! Denn obwohl sie die armen und hungernden Flüchtlingskinder beweinen, kaufen sie sich lieber einen Porsche Cayenne.
2. Tammox feiert die SPD
Ich glaube nicht, dass Gabriel hier seinem Gewissen folgt, sondern seinem Spin Doctor. Er inszeniert sich als Hardliner gegen Krieg und Unterdrückung. Sein Umfragewert hat vielleicht was davon. Aber bei der nächsten Wahl, wird das zum Bumerang. Beim Wähler bleibt hängen, dass er damit der Wirtschaft schadet. Und beim Geld, versteht der Wähler keinen Spass. Die CDU wird das ausschlachten, wenn die Zeit reif ist.
Ein echtes Dilemma. Da macht er mal was richtig und dann isses doch wieder falsch. Demokratie kann ja so lästig sein.
Hast Du eigentlich irgendwann mal genug rumgetrollt?
AntwortenLöschenDu machst Dich nur noch lächerlich.
Gerade seit dem Beginn der GroKo habe ich Gabriel immer wieder massiv und grundsätzlich kritisiert. Dutzendfach und ausführlich.
Nun schreibe ich EINMAL; daß er mal was richtig macht und sofort faselst Du vom „SPD feiern“ und willst natürlich als klassischer Verschwörungstheoretiker nicht akzeptieren, daß 1+1 = 2 ist. Sondern dahinter muß ein finsterer Spin-Doktor stehen.
Und dann willst DU, ausgerechnet DU (Hahahahaha) auch noch wissen, was „der Wähler“ davon hält???
Du, der im Wähler einen mehrheitlich aufgeklärten linken Aktivisten sieht, der nur darauf wartet, daß scharf links-revolutionäre Parteien kommen, nach denen er sich so sehnt?????
Guter Witz!
Eins finde ich prima an Dir:
Zu wissen, daß solche Leute wie Du die Piraten wählen und unterstützen , ist für mich eine wohltuende Garantie, daß die Piratenpartei mit Sicherheit völlig untergehen wird. Das haben sie ja auch schon so gut wie geschafft.
ab jetzt werde ich mich an den guten Rat halten:
LöschenDON'T FEED THE TROLL
Vor ner Woche versteht der Waehler bei irgendwelchen Kosten keinen Spass, was dann Merkels politischer Tod waere.
AntwortenLöschenJetzt versteht der Wähler beim Geld keinen Spass zu Ungunsten der SPD.
Ist das jetzt dein imbeciles Standartargument um den Eindruck zu erwecken der gemeine deutsche Waehler waere wirtschaftlich/etc.politisch aufgeklaert und wuerde daraufhin zusammenhaengend logische Schluesse ziehn?
Sind das die Waehler, welche sich zB. unter ihren Beliebten zwischen Merkel, Gauck und v.d. Leyen streiten, oder vielleicht welche wie zB. Du, der als Gelfan die Piraten waehlt und als Hobby penetrant als Troll stalked.
Tammox, es gab, was Bundespraesis angeht schon so einige Griffe ins Klo und Gauck ist, was seine staendige Klage/Beschuldigung des beschaemenden Friedenskomplex dieser uneinsichtigen Deutschen angeht, der ekelhafteste.
Dieser staendige Druck die Deutschen auf eine eher warmongerische Linie zu bringen, war schon Jahre vor Gauck staendig present und wird auch weiterhin verschaerft aggressiv betrieben. Nicht nur, aber gerade was Deutschland angeht, habe ich dafuer nicht das geringste Verstaendnis und jeder Politiker, der tatsaechlich so dermassen verschissen indoktriniert, sollte unverzueglich abgesetzt und vor einem ordentlichen Gericht fuer diese groebste Kriegshetze verurteilt werden.
Man darf ihn mir auch gerne vor die Tuer stellen. Ein paar Saetze heisse Ohren und die Garantie auf mehr davon, may does the Trick too. :-)
Gruss
Jake