In der von mir geliebten US-Serie „Sons Of
Anarchy“ (jetzt gibt es sicher Ärger…) spielt der Charakter Chuck
"Chuckie" Marstein (Michael Marisi Ornstein) einen zwanghaften
Masturbanten. Er leidet an „ZMS“ (Zwanghafte Masturbationsstörung) und muß
Tourette-artig in den unpassendsten Situationen anfangen zu onanieren.
Eine schöne Idee der
Drehbuchautoren so eine psychische Störung unter den ultraharten Rockern zu
platzieren.
Piermont "Piney"
Winstons (William Lucking) reagiert immerhin mit einem guten Spruch, als er von
“ZMS” hört. „Das hatte ich auch mal! Und dann wurde ich 13.“
Da ich im Zeitalter von
Google lebe, wollte ich natürlich wissen, ob sowas tatsächlich existiert.
Im englischen Originaltext
heißt es:
Chuck
proved to be rather paranoid and also afflicted with compulsive masturbation
disorder that reared itself at inopportune times.
Eine Suche im Internet nach
compulsive masturbation disorder,
CMD, kommt zu keinem rechten Ergebnis. Offenbar streiten Sexualwissenschaftler
darüber, ob so
ein Syndrom existiert, oder ob es lediglich eine Form der
Hypersexualität ist.
In seriösen Portalen wird
aber eifrig darauf hingewiesen, daß Masturbation an sich nicht krankhaft,
sondern vielmehr a) ganz normal und b) sogar gesund ist. (Offenbar wirkt
Masturbation prophylaktisch gegen Hodenkrebs)
Warum diese eilfertigen
Rechtfertigungen?
Ganz klar, im religiösen Umfeld und insbesondere in Amerika ist Masturbation immer noch verpönt und wird sogar zunehmend bekämpft.
Ganz klar, im religiösen Umfeld und insbesondere in Amerika ist Masturbation immer noch verpönt und wird sogar zunehmend bekämpft.
Die mormonischen
Anti-Wichs-Verhaltensregeln, aufgestellt in den 1970ern von Mark E. Petersen,
einem der zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (The
Church of Jesus Christ of Latter-day Saints) gelten immer noch und ein echter
amerikanischer Präsidentschaftskandidat wie der frühere Mormonen-Bischof Mitt
Romney lebt danach.
Der Apostel hatte gütig
und einfühlsam auf die Masturbanten eingewirkt.
Be
assured that you can be cured of your difficulty. Many have been, both male and
female, and you can be also if you determine that it must be so.
This
determination is the first step. That is where we begin. You must decide that
you will end this practice, and when you make that decision, the problem will
be greatly reduced at once.
Petersen stellt einen “Guide
To Self-Control” auf und fügt im Anschluß wertvolle Tipps für hartnäckige
Wichser hinzu.
Das sollte das Leben aus
jeder Nudel vertreiben.
[…] 3. When the temptation to masturbate is strong, yell STOP to those
thoughts as loudly as you can in your mind and then recite a prechosen
Scripture or sing an inspirational hymn. […]
11.
In the field of psychotherapy there is a very effective technique called
aversion therapy. […] For
example, if you are tempted to masturbate, think of having to bathe in a tub of
worms, and eat several of them as you do the act.
12.
During your toileting and shower activities leave the bathroom door or shower
curtain partly open, to discourage being alone in total privacy. Take cool
brief showers.
[…] 15. Reduce the amount of spices and condiments in your food. Eat as
lightly as possible at night.
16.
Wear pajamas that are difficult to open, yet loose and not binding.
[…] 18. It is sometimes helpful to have a physical object to use in
overcoming this problem. A Book of Mormon, firmly held in hand, even in bed at
night has proven helpful in extreme cases.
19.
In very severe cases it may be necessary to tie a hand to the bed frame with a
tie in order that the habit of masturbating in a semi-sleep condition can be
broken. This can also be accomplished by wearing several layers of clothing
which would be difficult to remove while half asleep.[…]
In der Tat. Man muß das eigentlich für einen Witz halten.
Aber weit gefehlt.
Ähnlich der Promise-Keeper-Bewegung, der in Amerika Millionen Teenager angehören und damit schwören keinen
Sex vor der Ehe zu haben, gibt es jetzt vermehrt auch eine „NoFap“-Bewegung!
Interessanterweise
zeichnen sich die Promisekeeper durch rapide vermehrte
Teenagerschwangerschaften aus, weil sie aus einem Umfeld kommen, in dem
Sexualität einerseits so tabuisiert ist, daß niemand über Verhütung Bescheid
weiß. Andererseits breiten sich unter den Jungfräulichen Geschlechtskrankheiten
aus, weil nach Clinton-Vorbild „Sex“ streng als vaginale Penetration
interpretiert wird und Teenager auf exzessiven Anal- und Oralverkehr
ausweichen.
Die „NoFaps“ hingegen sind
echte Abstinenzler.
Und sie kommen gewaltig.
100.000 junge Männer haben
sich bei in einer Web-Community namens „No Fap“ zusammengeschlossen
und versprechen sich gegenseitig die Hand von der Nudel zu lassen!
The benefits listed here are
based on the anecdotal reports of NoFap community members. They range from zero
to life-changing. Individual results will vary; they are absolutely not
guaranteed.
Abstaining from PMO (Porn,
Masturbation, Orgasm) has often resulted in…
Recovery from porn-induced sexual dysfunction. Many fapstronauts report
that NoFap’s programs have cured erectile dysfunction and delayed ejaculation,
along with other sexual issues.
Increased self-control. Some fapstronauts
do not feel like they have a pornography or masturbation problem. They are here
to put their willpower to the test by facing their own instincts to pursue easy
sexual arousal or indulge in certain sexual behaviors.
More hard-drive space. Some of the larger
porn collections we’ve heard about can take up terabytes of information. No
more hoarding. Permanently deleting it will free up a lot of hard drive space.
As an added bonus, you won’t be hesitant to let people borrow your computer
anymore.
More time. No more spending hours at the
computer looking for that one video to get you off. That time can be better
spent pursuing your passions, bettering
your life, and spending time with friends or a significant other. The
possibilities are endless.
Improved attitude. Many nofappers described
increased happiness throughout their lives, especially in their attitudes
towards sex and interpersonal relationships.
The preceding was only a brief
overview and we recommend that you browse through the various sections of the
website to gain a fuller understanding on what you may have to gain by
participating in a challenge.
In der Süddeutschen
Zeitung erschien heute ein Interview mit dem “NoFap”-Gründer Alexander Rhodes,
24, einem Programmierer aus Pittsburgh, der darauf schwört, sein Leben habe
sich ohne Onanie enorm verbessert.
Alexander
Rhodes: Pornos brachten mich dazu, meine
Lust über alles andere zu stellen – über Liebe, Zuneigung, Einfühlungsvermögen.
Keine Pornos mehr zu schauen war der Versuch, diese Fähigkeiten
zurückzubekommen.
SZ: Wie schwer ist dir das Aufhören gefallen?
Alexander
Rhodes: Ich war ein wirklich
hypersexualisierter Junge. Ich habe mindestens sechs mal am Tag masturbiert.
Eine Woche oder ein Monat Pause sind da eine harte Nummer. Oh Mann, das war ’ne
krasse Zeit! Der Slogan auf der Website heißt: „Mach mit bei der ultimativen
Herausforderung“. Den habe ich nicht einfach so gewählt.
SZ: Auf der Seite heißt es außerdem: „Erlange
die Kontrolle über deine Sexualität und verwandle sie in Superkräfte!“
Alexander Rhodes: Das ist keinesfalls
nur lustig gemeint. [….] Viele haben berichtet, dass ihr Leben sich
dramatisch zum Besseren gewendet hat. Für manche sind die Veränderungen
minimal, aber für jemanden, der süchtig nach Pornos war und sehr viel
masturbiert hat, fühlen sie sich an wie Superkräfte. Außerdem spielt es auf das
Konzept der sexuellen Transformation an: Das Umlenken der Energie des
menschlichen Sexualtriebs in andere Bahnen, um dein Leben insgesamt zu verbessern.
SZ: […] Die
meisten Fapstronauten sind in deinem Alter oder jünger. Warum ist das Thema vor
allem für Teenager und Jungs bis 25 so attraktiv?
Alexander
Rhodes: […] Wir sind mit Youporn
erwachsen geworden. Und jetzt haben wir mit den Auswirkungen davon zu kämpfen.
Ich glaube, dass „NoFap“ noch ganz schön wachsen wird. […]
Vor meinem geistigen Auge
sehe ich den Hamburger Weihbischof Jaschke frohlocken und jubilieren. Das Konzept der sexuellen Transformation,
nämlich das Umlenken der Energie des
menschlichen Sexualtriebs in andere Bahnen, um dein Leben insgesamt zu verbessern,
hatte er in Talkshows schon auf seinen Zölibat angewendet und behauptet die
„Sublimation“ seines Sexualtriebes in geistige Kraft helfe ihm sehr.
Rhodes‘ Aussagen klingen
im SZ-Interview allerdings wenig fanatisch und nicht religiös.
So weit, so gut.
Wer einer Angewohnheit frönt, die ihm wenig
Spaß macht und zu viel Zeit kostet, mag tatsächlich froh sein, sich wieder
anderen Dingen zuwenden zu können.
Die Religioten dieser Welt
werden aber entzückt auf den Zug aufspringen.
Und damit komme ich auf
den bereits portraitierten Christen des Tages Nummer 62.
Es
ist der erst 18-Jährige Würzburger Katholik Rudolf Gehrig,
der passende Worte findet, um Papst Benedikt XVI. zu beschrieben:
Verzeihen Sie, wenn ich das so flapsig sage, aber ich
finde den Kerl einfach nur genial! Er ist genau der
Richtige zur richtigen Zeit! Er ist der einzige auf Gottes weiter Erde, der
keiner politischen Lobby verpflichtet ist, sondern ganz allein Gott und der ihm
anvertrauten Herde. Und er macht seine Sache gut.
Der
Abiturient ist nicht irgendein Christ, sondern ein von Kath.net international preisgekrönter „Lebensschützer“,
welcher bei der Preisverleihung eine bemerkenswerte Rede hielt.
Die
Einleitung war ein selbstgedichtetes Poem, welches Günther Grass locker in den
Schatten stellt.
Revolution frisst ihre Kinder -
Vater Staat treibt sie ab.
Der Staat ist so entsetzlich dumm
täglich bringt er seine Kinder um
mit den Steuern staatlich subventioniert
werden tausende Frauen traumatisiert
Vater Staat ist höchst kriminell
Er mordet lautlos und professionell
Anderseits ist er wieder entsetzt
Wenn man Babyleichen im Müll entdeckt
Vater Staat ist so selbstgerecht
Spricht arrogant vom „Selbstbestimmungsrecht“
„mein Bauch gehört mir“, wie man gerne spricht
Doch Eigentum verpflichtet, oder nicht?
Weil Vater Staat seine Kinder gar nicht will
Heißt das Motto „I’m not born but killed“
Und so redet er uns ständig ein
Herr über Leben und Tod zu sein.
Den
Preis der katholischen Ultras bekam er für die von ihm gegründete
Facebook-Gruppe, AIAC: ABORTION IS A CRIME ("Abtreibung
ist ein Verbrechen"), welche jeden Abend um 20.00 Uhr (wenn die bösen
Atheisten die Tagesschau gucken) einen Gebetssturm auslöst, um die ungeborenen
Kinder zu retten.
Der fromme Rudi, mittlerweile 20 Jahre alt, arbeitet inzwischen für den katholischen Sender EWTN, den die amerikanischen Nonne „Angelica“ gründete.
Mutter Angelica, 90, Klarissin
vom Orden der Poor Clares of Perpetual Adoration (Arme Klarissen der ewigen
Anbetung) wurde in Canton, Ohio, geboren und gründete 1976 den religiösen
Sender Eternal Word Television Network, EWTN.
Der Erfolg ist enorm, nach
eigenen Angaben erreicht das inzwischen auch in deutscher Sprache gesendete Programm
200 Millionen Haushalte und ist damit der weltweit größte katholische
Privatsender.
Man orientiert sich streng
am päpstlichen Lehramt, lehnt Frauenpriestertum, Homosexualität, Ehescheidungen
und andere Perversionen strikt ab.
Aber man muß der lieben
Mutter Angelica einfach zustimmen, weil sie so sympathisch ist.
Der
fromme Rudi betätigt sich für EWTN unter anderem als Aktivist, der wider die
Sexualaufklärung an Schulen agitiert.
Daß
die Baden-Württembergische Landesregierung nun sogar in der Schule zu einer toleranten Sicht auf Homosexuelle
einwirken will, geht dem Ex-Würzburger gegen den
katholischen Strich.
Der
fromme Rudi hat noch nie masturbiert und will auch nicht, daß andere Kinder mit
solchen Perversionen konfrontiert werden.
Der
fromme Rudi schreibt mitreißende Reportagen von Anti-Sex-Demos auf Kath.net,
die den Schülern ihre masturbationsfreie Jugend ohne Gedanken an Homoperversion
erlauben sollen.
Denn
eins ist für den frommen Rudi ganz klar: SEX IST SCHECHT!
Amen.
Amen.
'Kinder brauchen
Liebe, keinen Sex!'
Die Initiative
„Besorgte Eltern NRW“ hat am vergangenen Wochenende zu einer Demonstration in
Köln aufgerufen, um gegen den Sexualkunde-Zwang an deutschen Grundschulen zu
protestieren. Das Aktionsbündnis um Mathias Ebert wollte darauf aufmerksam
machen, dass der Staat auch beim Thema „Aufklärung“ die Erziehungsrechte der
Eltern zu respektieren habe, die in Artikel 6 des Grundgesetzes festgelegt
sind. Dort heißt es unter anderem: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das
natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“
[….] Am Rande der Veranstaltung bekundeten auch
andere Organisationen ihre Solidarität mit den Demonstranten von „Besorgte
Eltern NRW“. Hedwig von Beverfoerde, Sprecherin der „Initiative Familienschutz“
erklärte: „Diese Demonstration ist Teil einer wachsenden Bewegung. Immer mehr
Eltern wehren sich endlich gegen die massive Zwangsindoktrinierung unserer
Kinder mit einer zerstörerischen Sexualisierungsideologie, die über das
staatliche Bildungssystem rücksichtslos in das intimste Empfinden der Kinder
eingreift und die Werterziehung der Eltern gezielt unterminiert."
Angela Doose von
der „Jugend für das Leben Deutschland“ unterstrich ebenfalls die Wichtigkeit
der Elternrechte in Erziehungsfragen: "Ein so sensibles Thema wie
Sexualität gehört in das vertraute Umfeld einer Familie. Fürsorgliche und
verantwortungsbewusste Eltern wissen am besten, wann ihre Kinder in welchem
Ausmaß aufgeklärt werden müssen. Sexualkunde gehört nunmal zur Erziehung und
das Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen, garantiert das
Grundgesetz!" [….]
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