Samstag, 26. Januar 2013

Praktische Nächstenliebe -Teil III


"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
 - sprichwörtlich nach der Bibel 
(Matthäus 7,20: Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.)

In Fernsehtalkrunden, von Kanzeln aus oder auf Großevents beschwören professionelle Kirchisten immer ihre soziale Kompetenz, ihre Nächstenliebe.

Daß weltweit jährlich 80.000 Frauen bei illegalen Abtreibungen krepieren müssen, weil Christen ihnen die medizinische Versorgung verweigern, daß Millionen einen elenden AIDS-Tod sterben, weil Katholiken sich gegen Kondome aussprechen oder daß unzählige Männer vom Mob gemeuchelt werden, weil Christen homophobe Stimmungen schüren, erwähnen die organisierten Religioten eher nicht so gern.

Myriadenfaches Leid ist aber nicht nur eine indirekte Folge christlicher antihumanistischer Propaganda, sondern auch konkret geplante Polit-Agenda der Kirchen.

Dabei gilt: Wie der Herr, so das Gescherr!

Während die Kirchenfürsten in den bunten Kleidern von der Kanzel hetzen, wirft das Fußvolk Steine:
In Alexandria kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen durch christliche Demonstranten. Die koptischen Christen warfen mit Steinen und Flaschen auf Polizisten. Die Sicherheitskräfte wehrten sich mit Tränengas und Gummigeschossen.

Bei den traditionellen Protestanten-Märschen in Nordirland ist es am dritten Tag in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Katholische Demonstranten warfen am Dienstagabend im Belfaster Viertel Ardoyne Molotow-Cocktails, Steine und Flaschen auf die Sicherheitskräfte, wie die nordirische Polizei am Mittwoch mitteilte. Es seien auch Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt worden.

Orthodoxe Christen bewarfen eine Gruppe von Unterstützern der Homosexuellen-Rechte laut Medienberichten vor dem Parlamentsgebäude mit Eiern und Farbe. […] Homosexualität ist in Russland seit 1993 nicht mehr strafbar, wird aber auch wegen der einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert. Paraden von Homosexuellen werden stets verboten, Aktivisten sind oft das Ziel brutaler Angriffe.

Im nordirischen Belfast ist es in der vierten Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen.  […] Bereits in den vergangenen Nächten hatte es in Belfast Ausschreitungen mit zum Teil Hunderten Demonstranten gegeben. Laut Polizei wurden 52 Beamte verletzt, zudem gab es 70 Festnahmen. […]

In drei Jahrzehnten gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen London-treuen Protestanten und den nach einem vereinten Irland strebenden Katholiken wurden rund 3.500 Menschen getötet.
(Die ZEIT 07.01.13) 
Berühmt in Irland ist die Holy Cross Grundschule. Diese Schule steht am Ende einer nur von Protestanten bewohnten Straße und die katholischen Kinder müssen, wenn sie zur Schule wollen, durch diese Straße laufen. Der Weg zum Hintereingang der Schule führt durch andere Straßen und erfordert doppelte Zeit.
 „Fenian whores“ – „irische Huren“ wurde den kleinen Mädchen von den Holy Cross Protestierern entgegen gebrüllt. […] Die Protestierer haben den Kindern und ihren Eltern Schimpfworte wie Bastard, Ratte, Hure, Dreck, Scheiße und andere Unflätigkeiten ins Gesicht gebrüllt, sie angespuckt, sie mit Steinen, Flaschen, Golfbällen und mit Beuteln beworfen, die mit Urin und Exkrementen gefüllt waren und all das war möglich, ohne dass die Polizei jemanden festgenommen hat oder diesem Treiben ein Ende bereitet hat.
(info-nordirland 2004)

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