Ja,
das ist wohl die endgültige Lyse der Merkelregierung.
Sie befindet sich in
Auflösung.
Ein
erbärmliches Bild aus Zank und Arbeitsverweigerung liefern die schwarzgelben
Möchtegern-Minister nun seit drei Jahren. In alles Ressorts werden dringend
notwendige Reformen einfach ausgesessen, obwohl durchaus Konsens darüber
besteht welche Baustellen dringend angepackt werden müssen: Pflege,
Gesundheitsfinanzierung, Steuersystemvereinfachung, Bildung, Energie.
Einer
der vielen „bürgerlichen“ Treppenwitze ist es, daß die Berliner Gurkentruppe
ausgerechnet intensiv bei den Dingen in Wallung kommt, die absolut überflüssig
und kontraproduktiv sind: Hotelsteuer, Herdprämie, Entfernungspauschale.
Ganz
offensichtlich ist die Kanzlerin vom eigenen Personal dermaßen genervt, daß sie
gar nicht erst versucht diese Politinvaliden zum Jagen zu tragen.
Sie will nur noch diese vier Jahres des schwarzgelben Elends aussitzen bis sie endlich wieder eine große Koalition machen kann und dann von den Sozis einige Minister rekrutieren kann, die ihren Job verstehen.
Sie will nur noch diese vier Jahres des schwarzgelben Elends aussitzen bis sie endlich wieder eine große Koalition machen kann und dann von den Sozis einige Minister rekrutieren kann, die ihren Job verstehen.
Wie
muß sie sich zurücksehnen an die Zeiten, als sie Außenminister Steinmeier
guten Gewissens internationale Verhandlungen führen lassen konnte, ohne sich zu
sorgen, daß er eine diplomatische Krise auslöst.
Wie angenehm war es für sie
Ministerin Wieczorek-Zeul in der Dritten Welt herum reisen zu lassen! Die Frau
kannte sich aus und war international beliebt. Und nun die wandelnde
Peinlichkeit Niebel!
Welch
ein Segen war Brigitte Zypries für die Kanzlerin. Eine unprätentiöse Fachfrau,
die sich fleißig um die anstehenden juristischen Dinge kümmert. Und nun die
renitente Leutheusser-Schnarrenberger, die tatenlos zusieht, wie sich die
höchsten Richter zerstreiten, Stellen nicht besetzt werden und bei
internationalen Fragen (Datenspeicherung, SWIFT,..) einfach untertaucht und tut
als ob sie nicht da wäre.
Was
war das für einen Wohltat mit Olaf Scholz einen intensiven Arbeiter zu haben,
der die entscheidenden Weichenstellungen (z.B. Kurzarbeitergeld,
Konjunkturpakete,..) vollführte ohne wie seine mediengeile Nachfolgerin stets
sein eigenes Süppchen zu kochen.
Auch
öffentlich macht Merkel keinen Hehl daraus wie hervorragend sie sich mit Peer
Steinbrück verstand. Sie bekannte sich dazu ihn auch nach 2009 privat schon
angerufen und um Rat gefragt zu haben. Ihr imponierte sein Sachverstand und
seine Tatkraft. Schäuble hingegen hat es geschafft in Brüssel gehasst zu werden
und ignoriert sämtliche Aufgaben, für die er zuständig wäre
(Mehrwertsteuerreform, Unternehmenssteuern,..).
Und
sogar Sigmar Gabriel als Umweltminister kniete sich in seine Aufgaben, statt
wie Röttgen alles laufen zu lassen.
Wenn
Merkel am Sonntag zusammen mit Ehemann Joachim mal die Füße hochlegt und die
Gedanken schweifen läßt, träumt sie vom Herbst 2013, wenn die Union kurz vor
der SPD ins Ziel kommt, es für eine SPD-geführte Regierung nicht reicht und man
sich wieder in der 2005er Konstellation zusammenfindet.
Wie gerne würde sie die
fünf hepatitisgelben Loser in die Wüste schicken und durch richtige Minister
ersetzten.
Anderthalb
Jahre noch, die es auszusitzen gilt.
Und Merkel hat viel Sitzfleisch.
Warum
auch nicht?
Gott beglückt Merkel mit einer phlegmatischen SPD-Troika, die nicht
ernsthaft eine Gefahr ist und zudem tauchen dauernd neue Parteien auf, die
Rot/Grün am linken Rand die Eingeweide aufreißen, so daß die Kraft für eine
eigene Mehrheit fehlt.
Und dann kam die NRW-Pleite, die einkalkuliert und verkraftbar gewesen wäre, wenn
nicht Muttis Klügster in seiner ganzen Doofheit versucht hätte Mutti mit in den
Strudel zu ziehen, indem er behauptete die Landtagswahl sei eine Abstimmung
über Merkels Europapolitik.
Man
darf annehmen, daß Mutti ihrem Ziehsöhnchen die Hammelbeine lang gezogen hat.
Es
störte sie aber zunächst nicht einen erwiesenermaßen unfähigen Politiker im Amt
des Umweltministers zu belassen.
Die fachlichen Anforderungen an ihre eigenen
Minister sind so niedrig, daß auch ein x-beliebiger Hauptschulabbrecher in ihr
Kabinett gelangen könnte.
Röttgens
Sargnagel war aber, daß er so weidwund geschossen ist, daß er für Seehofer und Co zum Ventil wurde den ganzen Frust über die schlechteste Regierung in der
Geschichte der Bundesrepublik abzulassen.
Solange
Röttgen im Amt war, konnte die Kanzlerin mit Sicherheit davon ausgehen, daß der
bayerische Horst weiterzetert.
Das
Leck mußte nun in der Tat gestopft werden.
Dem Bayern-Querulanten mußte der Hebel
entzogen werden.
Daher entließ Merkel heute zum ersten mal in ihrer über siebenjährigen Kanzlerschaft einen Minister. Und zwar den Minister, dem sie noch 12
Stunden vorher hervorragende Arbeit bescheinigte, obwohl längt jedem klar war,
daß dieser eitle Geck die Energiewende niemals managen würde.
Mehr und mehr zeigte sich, dass Röttgen zwar ein Meister der Ankündigungen ist, doch bei der Umsetzung dieses gigantischen Projekts kaum Erfolge vorzuweisen hatte. Die Wirtschaft stöhnte seit Wochen über das Chaosmanagement der schwarz-gelben Koalition. Merkel muss sich um den Euro kümmern - sie braucht deshalb jemanden, der das Projekt Energiewende zumindest einigermaßen geräuschlos organisieren kann.
Nun
ist die Kanzlerin tatsächlich allein zu Haus.
Röttgens
Nachfolger Altmaier verfügt über zwei Qualitäten. Er könnte jederzeit als Helmut-Kohl-Body-Double
auftreten und er gilt als 110%ig Merkel-loyal.
Von
Umweltpolitik hat er zwar gar keine Ahnung, aber fachliche Eignung ist für Merkel
bekanntlich völlig irrelevant.
Aber
wen hätte sie sonst nehmen können?
Da
ist einfach niemand mehr in der CDU, der zu höheren Aufgaben taugt.
Merkel
war dementsprechend auch nicht in der Lage einen Nachfolger für Altmaier als
Parlamentarischen Geschäftsführer zu benennen.
Diese Position klingt wenig
glamourös, ist aber extrem wichtig.
Insbesondere wenn die Abgeordneten mehr und
mehr als Stimmvieh benutzt werden und einfach Dinge abzunicken haben, die
unpopulär sind.
Eine Lösung à la Kristina Schröder verbietet sich also.
Der
Altmaier-Nachfolger muß extrem gut vernetzt sein, in der Fraktion beliebt sein,
bis zur Selbstaufgabe Kanzler-treu, möglichst aus NRW kommen und muß sich zudem
auch noch gut mit Kauder verstehen - auch nicht jedermanns Sache.
Einen
Nachfolger für Merkel selbst gibt es sowieso nicht.
Gestern versuchten einige
konservative Blätter Ministerpräsident McAllister hochzuschreiben.
Der
müßte aber erst mal am 20.01.2013 seine Landtagswahl gewinnen und nach
derzeitigen Umfragen liegt dort die SPD vor der CDU, die FDP ist unter 5% und
die Grünen liegen bei 12-14%.
Da
konnte sich auch der liebe Gott nicht verkneifen eine Zeichen zu setzen und
zeigte was er von McAllisters bundespolitischer Zukunft hält.
McAllister
machten gestern mit dem größten Teil seiner Landesregierung eine Drachenboottour auf dem Zwischenahner Meer und soff kläglich ab.
Blubb
Blubb weg war er.
Nun
ist wohl Bayern das letzte verbliebene Kraftzentrum der Union.
Aber
auch da konnte sich der liebe Gott einen Fingerzeig nicht verkneifen, als der
Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann in einem Bagger sitzend symbolisch den
ersten Spatenstich für eine Umgehungsstraße im bayerischen Kempten tun wollte.
Das
sollte Dynamik darstellen, wie der Minister persönlich die Schaufel Aushub
erledigen wollte.
Der
CSU-Mann schaffte es stattdessen aber den ganzen Bagger umzukippen und kläglich im Führerhäuschen eingeklemmt zu werden, so daß seine Leibwächter die Scheiben
einschlagen mußte und ihren Boss leicht verletzt ans Tageslicht zurück zerrten.
Ziemlich viel Symbolik heute.
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