Dienstag, 14. Oktober 2014

Franz outet sich – Teil VIII


Wenn jemand sagt „Ich bete für Dich“ kann das auch eine schöne Umschreibung für „ich habe keine Lust Dir wirklich zu helfen“ sein.
Interessanterweise glauben allerdings auch Menschen, die Jahrzehnte lang ohne Effekt gebetet haben hartnäckig daran, daß Gebete einen Effekt hätten.
Um nicht ungerecht zu sein: Ich weiss sicher, daß viele Betende es wirklich gut meinen, wenn sie für jemand beten. In meiner eigenen Verwandtschaft gibt es Katholiken, die wohlwissend, daß ich Atheist bin, auch schon für mich gebetet haben, wenn ich mal krank war oder sonstige Schwierigkeiten hatte.
Das sind wirklich gute Menschen, die sogar einen enormen Aufwand treiben, indem sie beispielsweise ihr Gebetsanliegen schriftlich beim Pfarrer einreichen und damit sogar die gesamte Gemeinde dazu bringen eine Woche lang für jemanden in Not zu beten.
Gemein wir ich bin, habe ich schon vor 20 Jahren mal nachgefragt, ob da auch schon für die Wiederauferstehung eines Gestorbenen oder das Nachwachsen eines amputierten Beines, bzw ganz konkret „einer herausgeschnittenen Niere“ per Gebetsanliegen der gesamten Gemeinde gebetet wurde.
Für einen „Allmächtigen“ dürfte das ja kein Problem darstellen.



Aber Gläubige schützen sich selbst vor der Erkenntnis, daß ihr Gott nicht hilft, indem sie ihn gar nicht erst auf die Probe stellen.
Sie beten also ohnehin nicht für das Nachwachsen eines amputierten Körperteils, weil sie wissen, daß es dafür eine klare 0%-Chance gibt.
Das ist bei weiträumig streuendem Krebs anders. Die Chancen für eine Heilung sind zwar extrem mies. Aber es gibt Spontanremissionen. Hier ist Gottes Aufgabe nicht unlösbar.

Bedenklich ist es da schon eher, wenn weltliche Führer zum Gebet übergehen.
In dem Fall ist die eigene Bankrotterklärung offensichtlich.
Papst Franziskus ist als Staatsoberhaupt auch ein weltlicher Führer.
Beim ihm liegt das Beten allerdings nahe. Und daher tut er das auch viel und reichlich.

Papst Franz weiß wie man gute PR macht, wie man sich vor den Massen inszeniert.
In diesen Dingen ist er Ratzi mit seiner wenig heterosexuellen Stimme, der abstoßenden Physionomie und der demonstrativen Prachtentfaltung deutlich überlegen.
Ihn deswegen zum großen Erneuerer, oder gar Marxisten hochzustilisieren, ist aber vollkommen absurd.
Natürlich ist der Jesuit Franz ein konservativer Mann, der niemals einem minderen Weibsbild erlauben würde Priesterin zu sein und akzeptieren könnte, daß ein gleichgeschlechtliches Paar dieselben Rechte wie ein Gegengeschlechtliches erhalten dürfte.

Die Begeisterung der deutschen Medien für Ratzingers sympathischeren Nachfolger ist also ungebrochen groß.
Ich sehe das allerdings anders. Bergoglio ist auch nur ein konservativer Menschenrechtsantagonist.

Er läßt Ex-Staatssekretär Bertone in einer 700-Quadtrameterwohnung im Vatikan einziehen.


Mit den neuen Kardinälen Gerhard L. Müller und Ricardo Ezzati Andrello erhob Franz zwei in den zweithöchsten Stand, die dezidiert gegen die Aufklärung von sexuellem Kindesmissbrauch durch ihre Priester gearbeitet haben. Zwei Ex-Bischöfe, die vertuschten und die kinderfickenden Pädo-Priester protegierten.

Er beharrt auf homophober Politik.

Er läßt die schmutzigen Vatikanbanker weiter Geld waschen.


Franz ist ein moderner Papst und setzt Prioritäten.

Viele Katholiken hatten sogar erwartet, daß Franzl den Friedensnobelpreis 2014 bekäme.
Tja, blöd für ihn, daß ihm eine Göre und ein oller Inder den mit €800.000 dotierten Preis weggeschnappt haben.
Das IOR kann frisches Kapital immer gebrauchen.
Besonders begeistert die frommen Feuilletonisten wie Kissler und Matussek Franzls Einsatz für die auf dem Weg nach Lampedusa umkommenden Flüchtlinge.

In drei Jahrzehnten sollen auf ihrem Weg von Nordafrika nach Europa auf dem Mittelmeer mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen sein. […]  An diesem Montag hat Papst Franziskus Lampedusa besucht und ein Ende der Gleichgültigkeit gefordert.
Im Anschluss an die Bibelgeschichte von Kain und Abel stellte der Papst bei einer Messe mit 10.000 Flüchtlingen und Einheimischen die Frage: "Wer ist verantwortlich für das Blut dieser Brüder und Schwestern? Niemand! Wir alle antworten so: Nicht ich, ich habe damit nichts zu tun, das sind andere, aber nicht ich." Franziskus kritisierte das Desinteresse der Welt - er sprach von einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit" - am Schicksal der unzähligen Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren: "Wir sehen den halbtoten Bruder am Straßenrand und denken vielleicht 'der Arme!', und gehen weiter unseres Weges, weil es nicht unsere Aufgabe ist; und wir glauben, dass alles in Ordnung sei."

Als echter Katholik ist man nämlich FÜR das Wohl der Flüchtlinge engagiert. Sie sollen nur eben irgendwo anders hin, außer ins eigene Land. Und es darf nichts kosten.


Franziskus ist gut für die großen Gesten, denen aber oft genug diametral entgegengesetzte Taten folgen.
Hieran lässt sich auch wunderbar zeigen wie viel von Franzels Einsatz für Flüchtlinge zu halten ist; nämlich nichts.

Horst Seehofer besuchte Franziskus schon mehrfach im Vatikan und wurde immer wohlwollend zur Privataudienz empfangen.

[….] Jetzt aber sitzt Horst Seehofer hier auf der Dachterrasse der Residence Paolo VI., hinter ihm der Petersdom, und wirkt dann doch ziemlich bedeutend. Bereits zum vierten Mal ist er als Ministerpräsident nach Rom zum Papst geflogen, an diesem Montag wird Seehofer innerhalb einer Stunde von Papst Franziskus und dem emeritierten Papst Benedikt empfangen - ein Privileg, das noch kein ausländischer Staatsgast habe genießen dürfen, wie es im Vatikan heißt.
Seehofer [….] hat gerade mit dem Papst über die quälenden humanitären Probleme Europas diskutiert, über Flüchtlingsprobleme und "ethische Verantwortung der Wirtschaft für das Wohl des Einzelnen". Seehofer ist schwer beeindruckt von der 25-minütigen Begegnung mit "einer sehr starken Persönlichkeit", mit einem "Anhänger des Zupackens", der qua Amt die Welt verändern wolle.
[….] Brav berichtet er dem Papst, dass die Staatsregierung auch ihre Asylpolitik geändert und Erleichterungen für Flüchtlinge geschaffen habe. Zur Illustration bringt Seehofer dem Papst einen 5000-Euro-Scheck für syrische Flüchtlinge im Libanon mit - während gleichzeitig die Bundesregierung keine zusätzlichen Flüchtlinge aufnehmen möchte.
[….] Der Papst schenkt ihm zum Abschied eine Ausgabe seiner Denkschrift "Evangelii gaudium". Dort schreibt Franziskus: "Ich bete zum Herrn, dass er uns mehr Politiker schenke, denen das Volk, das Leben der Armen wirklich am Herzen liegt." [….]

So viel erbärmliche Heuchelei wie bei den beiden frommen Katholiken Seehofer und Bergoglio erlebt man selten.

Das war lustig bei Franzi. Der Oberbayer, dessen reiches Bundealand als einziges unter 16 Bundesländern kein eigenes Programm zur Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen ins Leben gerufen hat, spendet dem Papst 5000 Euro für die Lampedusa-Flüchtlinge – und damit gerade mal einen Bruchteil dessen, was der Flug nach Rom gekostet hat.

Man staunt dann doch immer mal wieder, wie schamfrei einige Politiker sein können.
[….]
Bayern und BW sind übrigens auch die Bundesländer, in denen die meisten Rüstungsbetriebe zu Hause sind. Sie werden von der Landesregierung großzügig gefördert. Die mittelbaren Konsequenzen – Tod und Elend – sollen aber andere ausbaden.

Keiner heuchelt so gut wie Crazy Horst, also kennt auch nach dem Papstbesuch seine Selbstzufriedenheit keine Grenzen. Die Revolte der Ferbers und Hubers ist beendet. Sie werden zusammen mit Gauweiler zu Buhmännern erklärt, während Seehofer weiterhin unangefochten König sein darf.

Seehofer ist der teuerste Politiker Deutschlands, der dem Steuerzahler viele Milliarden Euro Kosten verursacht.

Jeder Politiker kostet Geld. Horst Seehofer kostet ein Vermögen [….]

Seehofer bringt dem Papst dann einen €5.000-Scheck und erhält dafür jede Menge kostenlose Wahlkampfhilfe vom Papst, während der Bayern-MP zu Hause in geradezu widerlicher Art und Weise die Flüchtlinge misshandeln läßt.

Von allen Regierungschefs ist Tony Abbott sicher einer der frommsten Katholiken.
Der Australische Premierminister ist so stramm christlich, wie man es sich als Europäer nach der fortschrittlichen Vorgängerin Julia Gillard (24. Juni 2010 bis 27. Juni 2013) kaum vorstellen konnte. Abbott weiß Bescheid. Homos kommen in die Hölle, Abtreibung muß mit langen Haftstrafen belegt werden und der Klimawandel ist eine Erfindung von linken Spinnern.
Der 56-Jährige Konservative ist so gläubig, daß man ihn in Australien auch „Mad Monk“ nennt. Er ist katholischer als der Papst.
Als größter Papst-Fan unter den Regierungschefs gestaltet der Australische Premierminister auch die Flüchtlingspolitik in Übereinstimmung mit dem Vatikan.
Ausländer raus!


"Wenn ihr mit dem Boot kommt, kriegt ihr kein Visum": Australien versucht illegale Einwanderer mit Plakaten und Werbespots abzuschrecken. Und gibt richtig viel Geld dafür aus.
Angus Campbell blickt streng in die Kamera. "Wenn Sie ohne Visum mit dem Schiff zu uns kommen, dürfen Sie nicht in Australien bleiben", sagt der Mann in Tarnkleidung ernst. Das gelte auch für Familien und Kinder - sogar für Kinder ohne Begleitung, betont er in dem kurzen Video. "Es gibt keine Ausnahmen."
[…] Ein gutes Jahr lang, von Juli 2013 bis August 2014, lief deshalb in mehreren Ländern eine umstrittene Kampagne zur Abschreckung illegaler Einwanderer - etwa in Sri Lanka, Indonesien und Pakistan. […] Neben Radio- und Fernsehspots gehörten Plakate mit einschüchternd hohen Wellen und Slogans wie "By boat, no visa" ("Wenn ihr mit dem Boot kommt, kriegt ihr kein Visum") zum Programm. Auf der Homepage der Kampagne erklärt die Regierung in 17 Sprachen - darunter Nepali, Pashtu und Somali - wie aussichtslos der Seeweg nach Australien sei.
Dem australischen Steuerzahler hat dieses Abschreckungsinstrument fast 23 Millionen Australische Dollar (etwa 15,7 Millionen Euro) gekostet, […]  Seit Anfang des Jahres fängt Australien entsprechende Schiffe auf dem Meer ab und zwingt sie zur Umkehr. Nur ein Boot mit 157 Flüchtlingen aus Sri Lanka hat seit Beginn der Grenzschutzmission australische Gewässer erreicht. Die Asylsuchenden wurden über Wochen auf einem australischen Schiff festgehalten. […]


Australien geht radikal gegen Bootsflüchtlinge vor - selbst Kinder werden auf hoher See zurückgeschickt. […] In den vergangenen Monaten hat die konservative Regierung von Premierminister Tony Abbott die Asylgesetze immer weiter verschärft. Inzwischen setzen die Behörden Boote ein, mit denen illegale Einwanderer zurück nach Indonesien fahren sollen. […] Flüchtlinge, die es trotzdem nach Australien schaffen, werden in Internierungslagern im Ausland festgehalten - auf Nauru und in Papua-Neuguinea. Menschenrechtsgruppen verurteilen die verheerenden Zustände, unter denen die Migranten dort leben müssen - unter ihnen Hunderte Minderjährige. Derzeit haben etwa 3300 Menschen, die in den Lagern einsitzen, Asyl beantragt.
Bürgerrechtler kritisieren die Haltung der australischen Regierung scharf: "Fast alle Tode sind durch den abstoßenden Umgang der australischen Küstenwache verursacht worden, der es wichtiger ist, die Boote zu stoppen, als Leben zu retten."  Einige Australier haben die Webseite "Sorry Asylum Seekers" ins Leben gerufen, auf der sie sich bei Asylsuchenden für die Politik ihres Landes entschuldigen. […]

Wie auch gegenüber Seehofer, kommt von Papst Franziskus kein einziges kritisches Wort zur Australischen Flüchtlingspolitik

Wahrscheinlich versteht der mitfühlende Papst Tony Abbotts Gründe.

Daß Australien niemand mehr reinläßt, liegt vermutlich daran, daß sie einfach keinen Platz haben. Es ist ja eins der kleinsten Länder der Erde.
Wenn ich mich recht erinnere ist Australien ungefähr so groß wie
Monaco oder Andorra. Da muß man schon mal aufpassen, daß es nicht zu eng wird. Sonst bekommt man ja keine Luft mehr.
Verständlich, daß die Uraustralier, also die weißen Briten, keine Fremden da dulden wollen.
Vielleicht ist Tony Abbott ja auch nur fürsorglich und will nicht, daß die Flüchtlinge Frostbeulen kriegen.  Weil Australien so winzig ist, kommt ja auch keine Sonne rein und daher ist es da immer eiskalt!

Schlußwort:
Trotz dieser brutalen Politik nimmt Australien pro Einwohner immer noch vier Mal so viele Flüchtlinge auf wie Deutschland.
Die 100% Christliche Regierung in Berlin ist noch viel härter.

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