Der Fundi-Flügel der GOPer, die immerhin vom amerikanischen Wahlvolk mit absoluten Mehrheiten in beide Parlamentskammern geschickt wurden, ist so doof, daß sie sogar Fakten und wissenschaftliche Tatsachen grundsätzlich ablehnen, weil sie nicht ihrem Glauben entsprechen.
Es ist wenig überraschend, daß diese
Teebeutler-Generation durch Mangelbildung, geistige Schlichtheit und Fanatismus
auf sich aufmerksam macht.
Der Zusammenhang „je doofer, desto religiöser“ ist
schon lange nachgewiesen.
Religion spricht eher die Emotionen an als die
Vernunft.
Je mehr Bildung ein Mensch erhält, umso wahrscheinlicher ist es, dass er
Atheist wird. Nichtglaube steigt ebenfalls mit Intelligenz und Einkommen. Die
Einwohner von gebildeteren Ländern empfinden Religion als weniger wichtig in
ihrem täglichen Leben. […]
Während amerikanische Fundis wie Osteen, Palin oder
Bachmann tatsächlich dumm wie Bohnenstroh sind, sind Europäische Religioten die
bizarrere Lebensform. Sie können höflich, gebildet und umgänglich sein, aber
dennoch an partiellem Schwachsinn leiden.
Unter „Religiotie“ (Kurzform für „religiöse Idiotie“) verstehe ich eine
spezielle Form der geistigen Behinderung, die durch intensive
Glaubensindoktrination vornehmlich im Kindesalter ausgelöst wird und die zu
deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie spezifischen
Einschränkungen des affektiven Verhaltens führt, sobald es um glaubensrelevante
Sachverhalte geht – etwa um das Anerkennen der empirischen Belege der
Evolutionsbiologie. Im Unterschied zu anderen Formen der Intelligenzminderung
muss sich Religiotie keineswegs in einem generell reduzierten
Intelligenzquotienten niederschlagen. So wie wir – beispielsweise beim
autistischen Syndrom – „Inselbegabungen“ feststellen können, gibt es allem
Anschein nach auch „Inselverarmungen“. Religiotie sollte deshalb vornehmlich
als „partielle Entwicklungsstörung“ verstanden werden – ein Begriff, den der
Entwicklungspsychologe Franz Buggle schon vor einigen Jahren vorgeschlagen hat,
um die spezifischen Denkhemmungen religiöser Fundamentalisten zu fassen.
Letzte Woche, auf Facebook, geriet ich wieder einmal
an einen Herrn mittleren Alters, nennen wir ihn Joseph Schmitt, der nicht ungebildet
und nicht unangenehm war.
Wie sich herausstellte war er aber ein klassischer
Bildungsbügertums-Religiot, der eins wirklich nicht leiden konnte:
Als das bezeichnet zu werden was er ist, obwohl er es doch so eindeutig war: Ein Religiot.
Als das bezeichnet zu werden was er ist, obwohl er es doch so eindeutig war: Ein Religiot.
MSS ist der letzte,
den man als Quelle für angeblich seriöse, differenzierte Religionskritik
zitieren sollte. "Religioten" ist ein pauschal diffamierender
Begriff, der Religiöse allgemein als geistig zurückgeblieben bezeichnet. So
wird er in der Mehrheit der Fälle eben auch gebraucht. Religiöse Fanatiker kann
man mit anderem Vokabular beschreiben. [….]
Und diese Pathologisierung von religiösen Weltanschauungen ist schon widerlich. Ich muss nicht jeden Quatsch teilen oder gut finden, den Menschen glauben können. Nichtmal "respektieren". Aber wenn ich alles als für "krank" erklärbar halte, was Glaubensfrage ist, dann ist das nichts als totalitär und gegen die Menschenrechte.
Damit wären wir letztlich wieder bei der Gesinnungshaft angekommen. Und man könnte letztlich ebenso die Nicht-Einsicht in die Gefahr solcher Bezeichnungen als weltanschaulich bedingte ethische Urteilsschwäche einstufen. Es ist eigentlich ein Treppenwitz der Geschichte, daß organisierte Atheisten oder "Areligiöse" sich irgendwann selbst die arrogante Überlegenheitshaltung zu eigen gemacht haben, die man früher nur von religiösen Hetzern kannte.
Mit Humanismus oder gar "Aufklärung" hat all das nichts zu tun.
Letztlich ist die selbstherrliche Bedienung bei sozialdarwinistischen Denkmustern der "Sündenfall" der Religionskritik. Religiöse für krank zu erklären und damit diese Position als vermeintlich seriös und wissenschaftlich daherkommen zu lassen, spricht dem Geist der Aufklärung und dem Geist der Menschenrechte Hohn. Das ist postaufgeklärte Hetze.
Und diese Pathologisierung von religiösen Weltanschauungen ist schon widerlich. Ich muss nicht jeden Quatsch teilen oder gut finden, den Menschen glauben können. Nichtmal "respektieren". Aber wenn ich alles als für "krank" erklärbar halte, was Glaubensfrage ist, dann ist das nichts als totalitär und gegen die Menschenrechte.
Damit wären wir letztlich wieder bei der Gesinnungshaft angekommen. Und man könnte letztlich ebenso die Nicht-Einsicht in die Gefahr solcher Bezeichnungen als weltanschaulich bedingte ethische Urteilsschwäche einstufen. Es ist eigentlich ein Treppenwitz der Geschichte, daß organisierte Atheisten oder "Areligiöse" sich irgendwann selbst die arrogante Überlegenheitshaltung zu eigen gemacht haben, die man früher nur von religiösen Hetzern kannte.
Mit Humanismus oder gar "Aufklärung" hat all das nichts zu tun.
Letztlich ist die selbstherrliche Bedienung bei sozialdarwinistischen Denkmustern der "Sündenfall" der Religionskritik. Religiöse für krank zu erklären und damit diese Position als vermeintlich seriös und wissenschaftlich daherkommen zu lassen, spricht dem Geist der Aufklärung und dem Geist der Menschenrechte Hohn. Das ist postaufgeklärte Hetze.
Okay, wir halten fest:
Der "Otto Normalchrist" im Jahre 2014 beißt sich im Allgemein eher
auf die Lippen, bevor er böse Worte über Religionsferne oder Atheisten findet,
hat nach langem Ringen in Folge des 2. Weltkriegs eine überdurchschnittlich
zustimmende Haltung zu Demokratie und Menschenrechten und ist durch Kirchentage
und dergleichen sensibilisiert für die Probleme der Welt, auch für Homophobie,
überdurchschnittlich sozial engagiert und ist durch den Umgang mit der eigenen
Geschichte, durch Workshops und Diskussionsveranstaltungen daran gewöhnt, die
eigene Geschichte kritisch zu hinterfragen.
[….] Aber mit Persönlichkeiten anstatt systemischer Kritik - übrigens ein typisch deutsches Phänomen - schaffe ich keine Veränderung und ermögliche keine sachgerechte und letztlich aufgeklärte Kritik. Und diese Persönlichkeiten, Diffamierungen und Klischees sind nicht ohne Grund nicht mit den Menschenrechten vereinbar.
[….] Aber mit Persönlichkeiten anstatt systemischer Kritik - übrigens ein typisch deutsches Phänomen - schaffe ich keine Veränderung und ermögliche keine sachgerechte und letztlich aufgeklärte Kritik. Und diese Persönlichkeiten, Diffamierungen und Klischees sind nicht ohne Grund nicht mit den Menschenrechten vereinbar.
(J.S.
25.11.14)
Ein Musterreligiot gewissermaßen. Eloquent und
larmoyant zugleich.
Sieht sich selbst fern von jedem Fanatismus, hält ganz
selbstverständlich Christen für die besseren Menschen (überdurchschnittlich
sozial engagiert) und sieht sich überall von den bösen Atheisten angefeindet.
Mit der Realität hat das alles herzlich wenig zu tun.
Christen sind in allen deutschen Gremien – vom Ethikrat
der Bundesregierung über Talkshows, Rundfunkräte bis zu KITA-Betreibern –
exorbitant überrepräsentiert.
Die Bundesregierung besteht aus 100% Christen und die
beiden großen Deutschen Kirchen verfügen jeweils über ein hohes dreistelliges
Milliardenvermögen und einen Immobilienbesitz, der die Größe des Bundeslandes
Saarlands erreicht. Christen-Kirchen besitzen Verlagshäuser, Zeitungen,
TV-Sender und bekommen zudem auch noch kostenlose Plattformen als Kolumnisten
der größten Boulevardblätter der Welt. Man denke nur an Käßmanns wöchentliche
BILD-Kolumne.
EKD und RKK zusammen haben 50 Millionen Mitglieder.
Caritas und Diakonie beschäftigen 1,5 Millionen
Menschen, die arbeitsrechtlich diskriminiert nicht weltanschaulich frei sind
und zu ~ 99% vom Staat bezahlt werden. Bischöfe und Theologieprofessoren
werden ebenfalls vom Staat bezahlt.
Die entsprechenden Atheistischen Organisationen
bestehen aus wenigen hundert Mitgliedern, werden überhaupt nicht staatlich
gefördert und haben bundesweit zusammen ein Budget, mit dem nicht eine einzige
kleine Pfarrei auskäme.
An Bischofspaläste wie das prachtvolle Rokoko-Palais
Holnstein, in dem Kardinal Marx residiert können Atheisten noch nicht einmal denken.
Und „Ottonormalchrist“ fürchtet sich so sehr vor der
geballten Macht der Atheisten, daß er sich noch nicht mal mehr traut seine
Meinung zu sagen?
Es stimmt, daß Christen weniger und Atheisten mehr
werden, aber gegenwärtig ist die „Macht“ noch so extrem ungleich zu Gunsten der
Christen verteilt, daß wir noch sehr lange nicht auf Augenhöhe miteinander
reden werden.
Aber keine Sorge, liebe Christen Wir als Atheisten sind viel toleranter als
Religiöse und würden diese niemals auch nur annähernd so bestialisch behandeln,
wie Religiöse uns über Jahrhunderte verfolgt haben.
Im Gegenteil, Atheisten sind prinzipiell tolerant und lassen jeden so religiös bleiben wie er möchte.
Wir wehren und nur dagegen von Religiösen mitbestimmt zu werden.
Wenn Kirchisten Homoehe, Pilledanach, Sterbehilfe und PID verbieten wollen, dann sollen sie nur für sich sprechen.
Im Gegenteil, Atheisten sind prinzipiell tolerant und lassen jeden so religiös bleiben wie er möchte.
Wir wehren und nur dagegen von Religiösen mitbestimmt zu werden.
Wenn Kirchisten Homoehe, Pilledanach, Sterbehilfe und PID verbieten wollen, dann sollen sie nur für sich sprechen.
Die Menschenrechte, die in 200 Jahren mühsamen Kampfes gegen den erheblichen
Widerstand der Kirchen durchgekämpft wurden als christliches Argument ins Spiel
zu bringen, schlägt doch dem Fass den Boden aus.
Das
sieht man ja auch an dem widerlich perfiden Judenhasser Martin Luther, der
tatsächlich in seinen Schriften Hitler nicht nachstand und ungerührt heute von
der EKD gefeiert wird.
Wer als
„Otto Normalchrist“ Mitglied in einem Verein ist, der das betreibt, hat sich
eben nicht die Menschenrechte zu Eigen gemacht.
In der
Süddeutschen Zeitung von gestern wurde ein Aufsatz des bekannten
Kirchengeschichtlers Prof. Hubert Wolf aus Münster abgedruckt.
Es geht
um den 150. Geburtstag des „Syllabus Errorums“, in dem der unfehlbare
Papst Pio Nono achzig moderne Lehrsätze verwirft.
Und der
ewige Papst Pius IX ist nicht nur ein bißchen dagegen, sondern absolut.
Das oberste Lehramt
der katholischen Kirche hat Katholizismus und Moderne ein für alle Mal für
unvereinbar erklärt und insbesondere die fundamentalen neuzeitlichen Werte wie
Gewissens-, Religions- und Meinungsfreiheit, aber auch Toleranz und Demokratie
feierlich verurteilt. Katholiken, die sich auf diese Werte beriefen, wurde die
Strafe der Exkommunikation und damit der Verlust ihres ewigen Seelenheiles
angedroht.
(Hubert
Wolf 01.12.14)
Pio Nono
war auch persönlich ein rasender Antisemit, der sogar in Rom Juden ihre Kinder
wegnehmen ließ, um sie zwangsweise zu konvertieren und an katholische Eltern
weiter zu reichen.
Ohne
Zweifel war der Mann also ein echter Schwerverbrecher, der ausdrücklich die
Freiheit der Menschen bekämpfte.
Zu den
Sätzen des Syllabus, die P9 verbot gehörten unter anderem:
„Es steht jedem
Menschen frei, diejenige Religion anzunehmen und zu bekennen, die man, vom
Lichte der Vernunft geführt, für wahr erachtet.
Der Protestantismus
ist nichts anderes, als eine eigenständige Form des gleichen wahren
christlichen Glaubens. In diesem Glauben ist es ebenso möglich, Gott
wohlgefällig zu dienen, wie in der katholischen Kirche.
Die Philosophie und
die Sittenlehre, ebenso die bürgerlichen Gesetze, können und sollen von der
göttlichen und kirchlichen Lehre abweichen.
Die Kirche hat nicht
die Macht, trennende Ehehindernisse aufzustellen. Diese Macht steht der
staatlichen Gewalt zu, durch welche die bestehenden Ehehindernisse aufzuheben
sind.
In unserer Zeit ist es
nicht mehr denkbar, daß die katholische Religion als einzige Staatsreligion
anerkannt und alle anderen Arten der Gottesverehrung ausgeschlossen werden.“
Der am
längsten regierende Papst aller Zeiten verkündete das Dogma von der Unbefleckten
Empfängnis Mariens, des päpstlichen Jurisdiktionsprimats und der päpstlichen
Unfehlbarkeit. Im Jahr 2000 wurde Pius IX. von Johannes Paul II.
seliggesprochen.
Pio
Nonos Syllabus erschien am 08.12.1864 als Anhang zur Enzyklika „Quanta cura“,
in der er zum Rundumschlag gegen die verhasste Moderne ausholte.
Natürlich
war der Unfehlbare damit nicht etwa allein in der RKK. Auch seine Vorgänger und
Nachfolger verurteilen Menschenrechte, Freiheit und Demokratie außerordentlich
scharf.
Das ist
wenig überraschend für eine Religion, in deren Bibel die Unterordnung der Frau
unter den Mann festgeschrieben wird und in der Jesus die Sklaverei lobt.
Der eigentliche
„Syllabus errorum“, die Liste mit achtzig irrigen Sätzen, bringt im Grunde
nichts Neues, sondern fasst noch einmal die zahlreichen Verurteilungen
zusammen, die Pius IX. in nicht weniger als 32 Verlautbarungen seit dem Beginn
seines Pontifikats 1846 ausgesprochen hatte. Verworfen werden neben
Pantheismus, Naturalismus, Rationalismus, Indifferentismus, Sozialismus und
Kommunismus auch geheime Gesellschaften aller Art. […] „Deshalb verwerfen, ächten und
verurteilen wir kraft Unserer Apostolischen Autorität samt und sonders die
verkehrten Meinungen“, schrieb Pius IX. […] Der Syllabus war kein „Ausrutscher“ des päpstlichen Lehramtes. Er fügt
sich vielmehr bruchlos ein in eine Linie der Verurteilung der Werte der
Moderne, die mit dem Breve „Quot aliquantum“ von 1791 begann. Mit diesem hatte
Pius VI. nicht nur die Zivilkonstitution des Klerus verdammt, die Pfarrer und
Bischöfe zu Beamten des revolutionären Staates machte, sondern zugleich die
Freiheitsidee der Französischen Revolution und die Erklärung der
Menschenrechte. Gregor XVI. verwarf 1833 in der Enzyklika „Mirari vos“ die Ideen
des französischen Priesters und Publizisten Félicité de Lamennais, der einer
Koalition von Kirche und Freiheit mit dem Papst als Garanten der Freiheit das
Wort redete und die alte Verbindung von Thron und Altar ablehnte. Gregor XVI.
verdammte insbesondere die Gewissensfreiheit als pestillentissimus error, als
„pesthaften Irrtum“. Vom Syllabus sollte sich die Linie über die Enzyklika
„Immortale Dei“ von 1885, in der Leo XIII. Religionsfreiheit entschieden
ablehnte, bis zur „Toleranzrede“ von 1953 fortsetzen, in der Pius XII. das
alleinige Recht der katholischen Wahrheit bekräftigte und deshalb jedes
subjektive Recht auf Religions- und Gewissensfreiheit ausschloss: „Was nicht
der Wahrheit und dem Sittengesetz entspricht, hat objektiv kein Recht auf
Dasein.“ […]
(SZ vom 01.12.2014)
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