Nicht, daß ich mir einbilde ein objektives und
repräsentatives Bild zu haben, aber ich habe ganz stark den Eindruck, daß die
Fremdenfeindlichkeit in Deutschland deutlich wächst.
Die eitrige
braune Saat wirkt, die von der AfD und ihren Claqueuren in CDU, CSU und FDP
ausgebracht wird.
Ich vermute, daß schon seit Jahrzehnten ein großer
Teil der Deutschen rassistisch war und nicht vorurteilsfrei über People of
Color dachte, aber ich höre die Worte „Neger“ und „Bimbo“ deutlich öfter.
Lange Zeit waren das für mich so extrem
beleidigenden Ausdrücke, daß man sie als Weißer nicht mal unter vier Augen
verwendet hätte.
Was war das für ein Skandal, als öffentlich wurde,
daß der heutige CDU-Bundestagsabgeordnete und damalige Berliner
Bürgermeisterkandidat Frank Steffel Afrikaner als „Bimbos“ und Behinderte als „Mongos“
bezeichnete.
Heute höre ich das immer öfter und immer
ungenierter.
Der öffentlich-rechtliche Sender lud dieser Tage
Frauke Petry zu einer Diskussion zum Thema "Darf man heute noch "Neger" sagen?
Warum ist politische Korrektheit zur Kampfzone geworden?" ein.
AfDler als Experten für xenophobes Hassvokabular?
Zu den echten Rassisten, die Menschen umso mehr
hassen, je dunkler der Teint ist, gesellen sich aber auch immer mehr einfache Doofe,
die denkfaul in ihren Facebookblasen wahrnehmen, daß eine Stadt wie Hamburg
angeblich von „Nafris“ überschwemmt wird.
Mal ganz abgesehen davon, daß das einfach nicht stimmt, würde es den Deutschen phänotypisch sehr gut tun ein paar Pigmente mehr einzumischen.Die gesamte Menschheitsgeschichte ist seit drei Millionen Jahren eine einzige Abfolge von Migrationswellen, Völkerwanderungen und genetischen Vermischungen.Wir stammen alle aus Afrika.
Der Marokkaner Hassan B., 1997 als Kind ganz allein
nach Deutschland gekommen wurde gestern vom einen SEK-Kommando in
Hamburg-Rahlstedt verhaftet und abgeschoben.
Statt sich zu fragen wie es sein kann, daß sich
offensichtlich vor 20 Jahren derartig mangelhaft um ein verstörtes Kind
gekümmert wurde, daß es in 21 Deutschland-Jahren schnurstracks in die
Kriminalität schlitterte, wird über Ursachen gar nicht gesprochen, sondern der
massive Polizei-Einsatz von den Hamburger
Boulevardmedien gefeiert – wieder ein Afrikaner weniger in
Hamburg.
Die Deutschen sind denkfaul und mitleidslos
geworden.
Abschiebungen sind heute populär. Politiker, die
viele Abschiebungen versprechen, sind populär.
Es gilt „aus den Augen, aus dem Sinn“.
Die brutale menschliche Not hinter jedem
Einzelfall, die dramatischen psychologischen Konsequenzen der täglich in
Deutschland gewaltsam auseinander gerissenen Familien spielt in der
Medienlandschaft fast keine Rolle.
Die Parteien, die so sehr auf das „christliche
Familienbild“ pochen, sind die treibenden Kräfte dabei Kinder von ihren
Müttern, Ehefrauen von ihren Männern und Jugendliche von ihren Geschwistern zu
separieren.
Ob sich Söder oder Seehofer jemals vorgestellt
haben, wie sie sich eigentlich fühlen würden, wenn eins ihrer Kinder von
insgesamt vier verschiedenen Frauen von martialisch Uniformierten nachts
abgeholt und auf einen anderen Kontinent geflogen würde? Und wenn anschließend
die Vorgesetzten, die dieses antihumane Vorgehen angeordnet haben, mit ihren
Taten prahlen und noch viel mehr Leute abschieben wollen?
Die Deutschen fühlen sich außerdem als unschuldige
Opfer, die auf ihrer Insel der Glücksseligkeit sitzen bleiben wollen – und zwar
allein.
Erklärt man, daß „die Bimbos“ nicht aus Lust und
Laune kommen, sondern aus purer Not, für die Deutschland in vieler Hinsicht
mitverantwortlich ist, wird man sofort als „Bahnhofsklatscher“ verunglimpft.
Wir exportieren Waffen in jedes Krisengebiet,
verschicken Mienen, die in Afrikas Wüsten vergraben sind, fischen die Meere vor
Afrikas Küsten leer.
Wir machen mit unserer völlig wahnsinnigen Agrarpolitik die Landwirtschaft in den
Entwicklungsländern kaputt, weil wie die Märkte in Ghana
mit hochsubventionierten Hühner-Klein und Tomatendosen überschwemmen,
so daß die Farmer da in Massen in die Pleite getrieben werden.
Und wir sind auch die Verursacher des Klimawandels,
der in Afrika die Wüsten wachsen lässt.
Im Sommer 2017 gab es den inzwischen so berüchtigten
G20-Gipfel in Hamburg, als Trump nur wenige Hundert Meter von mir nächtigte und
wochenlang Hubschrauber über mir kreisten.
Die Frage nach dem Sinn solcher Megaveranstaltungen
habe ich immer wieder gestellt und für mich auch beantwortet.
Ich sage definitiv JA zu internationalen Treffen
der Regierungschefs.
Die jetzige Form ist aber lächerlich und gehört grundsätzlich umgestaltet.
Als vor einem dreiviertel Jahr hier vor meiner
Haustür die Reichen und Mächtigen konferierten wurden als Gäste auch ein paar
Afrikaner geladen, denen man ganz am Rande ein paar Zusagen machte.
Stichwort „Fluchtursachen bekämpfen“.
Merkel war darauf sehr stolz.
Aber Merkel ist eben Merkel. Sie gibt furchtbar
gern auf großer Bühne wolkige warme Worte ab.
Konkrete Politik wird daraus kaum jemals, weil sie
eine lausige Regierungschefin ist.
[…..] Leere Versprechungen für Afrika
Es dauert nur wenige Minuten, bis sich Christoph Kannengießer in Fahrt
geredet hat. Der Hauptgeschäftsführer des "Afrika-Vereins der deutschen
Wirtschaft" kennt das politische Geschäft. Er weiß, dass vieles manchmal
etwas länger dauert, gerade auf internationaler Ebene. Aber ein Jahr nach dem
Start der großen Afrika-Initiative der Bundesregierung, sagt Kannengießer, da reiße
auch ihm der Geduldsfaden.
Ein Jahr nachdem die Bundeskanzlerin und der Bundesfinanzminister die
Initiative angekündigt haben, fasst Kannengießer seine Stimmungslage so
zusammen: "Ich bin einigermaßen ernüchtert." Ankündigungen und
Prüfaufträgen habe es gegeben, das schon. Aber: "Es gibt nichts, was
Unternehmen zusätzlich Mut machen würde, in afrikanischen Ländern zu
investieren." Kannengießer ist enttäuscht.
Dabei war die Idee doch so gut. Im Frühjahr 2017 hatten Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) und ihr damaliger Finanzminister, Wolfgang Schäuble (CDU),
eine groß angelegte Investitionspartnerschaft mit dem südlichen Kontinent
angekündigt. Unter dem Titel "Compact with Africa" (sinngemäß
übersetzt: Bündnis mit Afrika) sollte es "einen völlig neuen Ansatz in der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit" geben, wie Schäuble damals versprach.
Merkel eröffnete im vergangenen Juni eine Afrika-Konferenz in Berlin mit den
Worten, man wolle "die Handelsströme zwischen Europa und den afrikanischen
Ländern so ausrichten, dass dies wirklich zum Vorteil aller ist".
Dahinter stand der Gedanke, mehr als bisher für die Entwicklung
afrikanischer Länder zu tun. Das Stichwort dazu lautet
"Fluchtursachenbekämpfung". Geht es den Menschen südlich des
Mittelmeers besser, so die Annahme, setzen sich weniger in ein Schlauchboot
nach Europa. [….]
Aber dann versank die Kanzlerin wieder in
Tiefschlaf, setzte ebenso wie ihr generell arbeitsscheuer Finanzminister
Schäuble keine einzige der großen Ankündigungen um.
Das ist Weltpolitik à la Merkel.
Auf ihrem ersten Heimatgipfel, dem G8-Gipfel in
Heiligendamm im Juni 2007, gab sie sich mit Stephen Harper, Nicolas Sarkozy,
Romano Prodi, Shinzō Abe, Wladimir Putin, Tony Blair und George W. Bush als die
große Klimakanzlerin.
Man hätte skeptisch sein müssen, schließlich waren damals
noch keine einzige der großspurigen Absichten des 31. G8-Gipfels vom Juli im schottischen
2005 im Gleneagles umgesetzt worden.
Und Deutschland ist unter dieser Kanzlerin
besonders unzuverlässig, hält auch 20178 keins seiner Klimaversprechen ein.
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