Freitag, 10. Oktober 2014

Extreme Allianzen.



Heute Morgen Anruf aus New York: Ob ich in Sicherheit wäre.
Ja,.. äh? Wieso?
Wie weit die Straßenschlachten denn von mir weg wären…

Hamburg riot police fought street battles with more than 1,000 Kurds demonstrating against Islamic State attacks in Syria on Wednesday night, prompting police leaders to warn of a "proxy" Middle East war breaking out in Germany.
Both police and protesters were injured in the clashes which erupted after a peaceful demonstration by 1,300 banner-waving Kurds in the port city’s Altona district. The protests were against Isil attacks on Kurdish towns.
Police said the violence began after a breakaway Kurdish group entered Hamburg’s St. Georg quarter. "They started throwing stones and bottles. Several suffered head injuries and were taken to hospital," a spokesman said.  Riot police intervened to quell the violence and police said there were several arrests.
Reports said officers confiscated a pistol and ammunition, several knives, a machete and baseball bats from the protesters.

Bei Russia Today konnte man in der Tat den Eindruck gewinnen, IS schicke sich an Hamburg zu erobern: Pro-ISIS radicals with machetes, knives attack Kurds in Germany.


Nein, ich war nicht in der Nähe.
Aber als ich heute Nachmittag gerade im Gemüseladen meine Kartoffeln aussuchte und dann eine Kolonne von mehreren Dutzend Polizeimannschaftswagen mit Blaulicht die Straße hinunter jagte, war ich durchaus beeindruckt.
Wie erbärmlich ist doch mein Leben, wenn mich die Frage beschäftigt, ob ich heute Bamberger Hörnla, Rote Laura oder doch wieder La Ratte-Kartoffeln kaufe, während ein paar Hundert Meter Luftlinie entfernt vollkommen verzweifelte Kurden, also meine Mitbürger, auf die Straße gehen, weil sie täglich im Fernsehen angucken müssen, wie von der türkischen Grenze aus in aller Seelenruhe beobachtet wird, wie sich IS-Kämpfer anschicken die Kurden in Kobane zu massakrieren.
Unser Nato-Partner Türkei steht mit seinen Panzern daneben und beschäftigt sich mit Eierschaukeln und Däumchendrehen.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat offenbar weitere Straßenzüge in der umkämpften Stadt Kobane erobert. Die Dschihadisten würden nun mindestens 40 Prozent des Stadtgebiets kontrollieren, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Extremisten hätten dabei auch jenen Stadtteil fast vollständig unter ihre Kontrolle gebracht, in dem die kurdische Regionalverwaltung und die Sicherheitskräfte ihre Hauptquartiere unterhielten.[….]   Die IS-Kämpfer versuchten laut der Syrischen Beobachtungsstelle zudem, bis zum Grenzübergang Richtung Türkei vorzudringen. Ziel der IS-Kämpfer könnte es sein, eine Schlinge um Kobane zu ziehen.   Nach Angaben von Aktivisten starben bei den Kämpfen um die Kurden-Stadt bislang mehr als 500 Menschen. Der UN-Sondergesandte für Syrien warnte vor einem Massaker an Zivilisten. Zwischen 500 und 700 Zivilisten, überwiegend alte Menschen, seien derzeit noch in Kobane, sagte Staffan de Mistura in Genf. Sollte Kobane in die Hände des IS fallen, drohe ein Blutbad. Neben den Menschen in der Stadt befänden sich zwischen 10.000 und 13.000 Menschen im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei, die ebenfalls gefährdet seien.
De Mistura erinnerte an die Massaker während des Balkankrieges - besonders in Srebrenica, wo 1995 etwa 8000 Menschen getötet wurden. "Dort ist Srebrenica", sagte er mit Blick auf die Situation in Kobane.   Die Türkei, die Panzerverbände in Schuss- und Sichtweite von Kobane an ihrer Südgrenze stationiert hat, will trotz des drohenden Falls der Stadt nicht allein gegen die Terroristen vorgehen. [….]

Erdogan kommt nicht in Wallung, weil er andere Interessen hat.
Verständlich, daß die Hamburger Kurden demonstrieren.
Verständlich, daß sie nicht gerade erfreut reagieren, wenn dann auch noch deutsche IS-Anhänger die Demonstration aufmischen.

Die Ohnmacht angesichts des vorrückenden IS ist in der Tat kaum auszuhalten.
Ich bemerke in mir Sympathien für amerikanische Militäraktionen aufkeimen. (Daß ich so etwas jemals schreiben würde…)
Richtig geil auf neuen Krieg sind die GOPer, die es womöglich schaffen könnten mit der GWB-Terrorangst-Strategie von 2004 zehn Jahre später House und Senat zu dominieren. Dann aber Gute Nacht Amerika.
Ich bemerke in mir Sympathien für Präsident Assad aufkeimen.
Das sind geistige Alliierte, die ich nie haben wollte.
Ein Problem, das auch die bisher fundamental pazifistische Linke umtreibt.
Weiter zusehen, wie vor den Augen der (verhassten) Nato massakriert wird?
Die Linke Bundestagsfraktion sucht nun einen „Wasch mir den Pelz, aber mach‘ mich nicht nass“-Ausweg.

Bei der Linkspartei brennt mal wieder die Hütte, und diesmal brennt sie lichterloh. Nach dem Ärger um die Wechselwähler zur AfD und dem Streit um den Unrechtsstaat namens DDR ist jetzt ein Konflikt aufgebrochen, der ans Allerheiligste der Partei rührt: die Ablehnung jeden Kriegseinsatzes mit deutscher Beteiligung. Seit die Mörderbanden des Islamischen Staates (IS) die Kurdenstadt Kobanê einnehmen und da ein Volk überrannt wird, das seit Generationen zu den Geschundenen der Erde gehört, gerät auch in der deutschen Linken ein Glaubenssatz ins Wanken: Nie wieder Krieg.
Die Linkspartei hat diesen Satz verinnerlicht wie keine zweite Partei in Deutschland. Sie lehnt jeden Auslandseinsatz der Bundeswehr ab. Und sie hat sich, das ist ihr zugutezuhalten, seit vielen Jahren für die Kurden engagiert und auf diesem Feld die Nachfolge der Grünen angetreten. Wenn man so will, ist das kurdische Volk ein Patenkind der Linken geworden. Weshalb die Genossen nun in eine Debatte stolpern, die so spannend wie aberwitzig ist. Ihre Überschrift lautet: Rettet die Kurden! Sofort! Aber bittschön ohne uns.
14 Politiker der Linken, unter ihnen bekannte Reformer aus dem Bundestag, haben ein Positionspapier verfasst, in dem eine "militärische Unterstützung" der Kurden gegen den IS gefordert wird. [….]

Eine echte Lösung in dieser Pest-oder-Cholera-Frage bietet nur noch Frau Käßmann an, die dem IS mit Gebeten und Sitzblockaden begegnen will.

Die Frau weiß Bescheid!
Ihre Methode zur Befriedung Afghanistans, das „Beten mit den Taliban“, war auch schon von enormem Erfolg geprägt.

Die ehemalige EKD-Vorsitzende Käßmann sagte, Beten für die Taliban sei besser als Bombardieren. […]
Anstatt militärisch in Konflikte einzugreifen, sollte besser bereits präventiv gehandelt werden, wenn sich Konflikte andeuteten. „Frieden wird selten oder wahrscheinlich nie durch Waffen geschaffen“, mahnte Käßmann. Bei einer Bibelarbeit vor mehreren Tausend Menschen sagte die Theologin, ein Gebet für die Taliban sei eine „wesentlich bessere Idee als die Bombardierung von Tanklastwagen“. Käßmann wurde von den Zuhörern nach ihrer Rede frenetisch bejubelt. Unter den Gästen war auch Bundespräsident Christian Wulff. […]
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière sagte zu den Äußerungen Käßmanns, das Beten für Täter und Opfer gleich welcher Nation sei richtig und sinnvoll. „Allerdings ersetzt das Gebet nicht praktische Politik.“ Es könne eine große Hilfe, aber es könne nicht alles sein. […]
 (dpa, 02.06.2011)

Käßmann bringt mich in echte Schwierigkeiten, da ich mein verbales Pulver weitgehend verschossen habe.
Wie kann man da noch mal nachlegen?

Über BILD am Sonntag, SZ und SPIEGEL erreichen uns Gottes Weisheiten via Margot Käßmann, der dümmsten Theologin Europas.

Für mich ist vieles in meinem Leben eine wunderbare Bewahrung Gottes. Ich weiß, es hätte auch anders ausgehen können. Und was dann? Meine Ewigkeit ist geregelt. Seit ich Jesus kenne, weiß ich, dass ich nie tiefer als in Gottes Hände fallen kann. Halleluja

Diesen Käßmann-Spruch sagen die in Syrien und dem Irak massakrierten Christen auch jeden Tag voller Glücksseligkeit auf!
Daher strahlen die Gesichter von geflüchteten Syrischen Frauen, deren Töchter ihnen just geraubt wurden, immer so eine Freude aus, während sie sich vorstellen, wie ihre Kinder gefoltert und vergewaltigt werden.
Ja, die Käßmann denkt richtig mit und erfasst das Leiden der Welt voll und ganz.

Und unter den Klerikern ist Bischöfin Käßmann diejenige, die ich am negativsten konnotiere.
Aus Tammox-Sicht geht es also ohnehin nicht mehr niedriger als Käßmann.
Erst amüsierte ich mich noch darüber, daß sie als Deutschland bekannteste Bischöfin wieder als Kolumnistin in das Diekmann-Bett kriecht. Passt das nicht ganz gut; die debile Theologin und die BILD-Zeitung?
Inzwischen bin ich aber der Meinung, daß diese Paarung doch nicht auf Augenhöhe stattfindet.
Nein, Käßmann unterbietet sogar noch das BILD-Niveau.
Ich kann nur staunen, daß sie es mit ihrer Dummdreistigkeit schafft sogar mich zu verblüffen. Verglichen mit ihr ist BILD-Mann Blome in der Tat ein Top-Intellektueller, der insofern folgerichtig zum SPIEGEL abwanderte.
Es gibt fast kein Thema mehr, bei dem die ehemalige Hannoveraner Bischöfin nicht die öffentliche Debatte mit ihrer Primitivität verarmte.
Käßmanns Mitteilungsdrang steht dabei in einem konsequent umgekehrt proportionalen Verhältnis zu ihrer Kompetenz.

Rückblicke:

Das mit dem BILD-Zeitungs-Engagement ist schon ein prima Job für die dümmste Bischöfin Deutschlands.
Ein Blatt, in dem prinzipiell gelogen wird, in dem man auf Minderheiten eindrischt, gegen Ausländer hetzt („Ihr faulen Griechen griecht nichts!“) und dafür konsequent die rechtslastigen Parteien und Kriegsbeteiligungen unterstützt, ist genau das richtige Umfeld für eine Bischöfin.

Seit die Top-Plapperistin Käßmann ihre intellektuelle Heimat wieder bei der BILD gefunden hat, läßt es sich trefflich über sie bloggen.

Das unmoralischste Blatt Deutschlands mit der morologischen Ex-Bischöfin. Das ist gewissermaßen die Hochzeit im Himmel.

Sofort legte sie nach und bewies ihre sagenhafte Ahnungslosigkeit, indem sie den Menschen mit psychischen Erkrankungen empfahl lieber beichten zu gehen, als Therapeuten aufzusuchen.
Grandios. Damit unterbot sie selbst ihre eigene Doofheit und stieß weit in den Bereich der Beleidigung und Fahrlässigkeit vor.

Offenbar wild entschlossen ihre beeindruckende Ignoranz jedem zu beweisen, schlug sie sofort den nächsten Pflock ein, indem sie als Hobby-Historikerin debakulierte und den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ als Beleg dafür verwendete, daß auch der alliierte Krieg gegen Hitlerdeutschland nicht gerecht gewesen sei.
Eine riesengroße Klatsche ins Gesicht der befreiten KZ-Häftlinge gelang der Käßmann damit ausgerechnet am 70sten Jahrestag des „D-Days.“

Dies sollte eigentlich der Aufhänger für den dritten Teil der „Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört“-Reihe über BILD und Kässi werden.


Wie bei Guttenbergs und Wulffs in ihrer jeweiligen Zeit vor dem Sturz in den Abgrund, ist Margot Käßmann unausrottbar positiv konnotiert. Jeder berichtet nur voller Wohlwollen von ihr, zitiert ihre dümmlichsten Plattitüden, als ob es sich um Einsteinsche Geistesblitze handelte.

„Nichts ist gut in Afghanistan!“ - so lautete der Slogan der Populistin Bizarra Käßmann.

Mit solchen Sprüchen macht man sich natürlich beliebt beim Volk - denn wer würde den Militäreinsatz am Hindukusch nicht lieber heute als morgen beenden?

Eine Menge Afghanistan-Experten und Vertreter von Hilfsorganisationen ärgerten sich gar sehr über die Talkshow-affine Ex-Oberbischöfin.
 Was sie denn stattdessen in Afghanistan tun würde, fragte man sie öffentlich.
Wenig überraschenderweise hatte Käßmann darauf aber keine Antwort und gab nur Allgemeinplätzchen ab. 
Sie würde mit den Taliban reden und gemeinsam mit ihnen beten.

Schade eigentlich, daß der damalige Superverteidigungsminister Guttenberg zu beschäftigt damit war für Sat1 mit J.B. Kerner eine Modenschau mit seiner Frau als Mannequin in Afghanistan zu inszenieren.
 Ich hätte es gern gesehen, wenn er Frau Käßmann am Hindukusch entsorgt hätte.
Eine Frau in kurzer Bluse mit der Bibel in der Hand wäre sicher gut angekommen bei den Taliban.

In Wahrheit ist es wohl eher so, daß Käßmann genauso wenig von Afghanistan versteht wie die meisten Politiker. [….]

Käßmann ist aber nicht nur im extremsten möglichen Maße mediengeil, dazu auch noch hartnäckig verblödet, sondern auch noch beratungsresistent.
Obwohl in den letzten beiden Jahren ihre populistischen Afghanistanphrasen immer wieder als gröbster Unfug entlarvt wurden, kann sie es nicht unterlassen ihren Erfolgsschlager zu wiederholen. Selbstgerecht schlägt sie sich selbst in einem Leitartikel auf die Schulter.

Vielleicht ahnt sie aber, daß sie trotz ihrer enormen Medienpräsenz nicht überall ernst genommen wird.

[…]  Dieses Wochenende hat Käßmann also eine Möglichkeit entdeckt sich in ihrer BILD-Kolumne NOCH lächerlicher zu machen. [……]



Ihre Planung von Sitzblockaden wider die IS ruft nun zwei Männer auf den Plan.
Zwei Männer, denen ich auch ausdrücklich zustimme.
Zwei Typen, mit denen ich wirklich nie in einem Bett liegen wollte.

Der erste ist ein Militärhistoriker.

Liebe Frau Käßmann,
wenn man dem Internet glauben darf, sind Sie in der der Jungle World damit zitiert, dass Sie Sitzblockaden für ein probates Mittel gegen den sogenannten "Islamischen Staat" halten. Dies erinnert daran, als sie Beten für die Taliban für ein adäquates Mittel hielten. […]
In Kobane sind zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels die ersten Häuser am Stadtrand bereits in die Hände des Islamischen Staates gefallen. […]  Frauen und Mädchen droht die Vergewaltigung und der Verkauf als Sexsklavinnen, während mit den Männern möglicherweise kurzer Prozess gemacht wird.
Ganz offensichtlich ist Ihre Hilfe in Kobane jetzt so nötig, wie nie zuvor. Bitte fliegen Sie auf schnellstem Wege in die Region und halten Sie die Mörderbanden mit einer Sitzblockade auf…[…]

Ja, warum fliegt sie eigentlich nicht los?
Sie kann doch nicht tiefer fallen, als in Gottes Hand.

Der zweite Mann ist Gideon Boess, Springers rechter Kolumnist und Broder-Freund. Auch so ein wirklich schlimmer Typ, mit dem man sich nicht gemein machen will. In diesem speziellen Fall jedoch…
         
Wann stoppt Margot Käßmann endlich ISIS?
Margot Käßmann lässt keine Gelegenheit ungenutzt, sich als Pazifistin darzustellen. Darum ist sie auch gegen den Afghanistankrieg gewesen, an dem „nichts gut“ war, wie sie in einer Predigt feststellte und dafür bis heute von einem großen Teil der Bevölkerung gefeiert wird. Sie ist aus Prinzip gegen Krieg, weil der keine Probleme löst. Auch der Zweite Weltkrieg nicht, zu dem ihr nur einfällt, dass da „am Ende“ bei allen die Vernunft aussetzte.
Auch sonst ist sie gegen den Einsatz von Gewalt. Mit den Taliban hätte sie lieber gebetet, anstatt sie zu bekämpfen, erklärte sie, ohne aber den Weg nach Afghanistan gesucht zu haben, um ihren frommen Wunsch in die Tat umzusetzen. Auch dass Osama bin Laden erschossen wurde, macht sie wütend. Das hätte man anders lösen müssen, ärgert sie sich. […]
Und nun gibt es eine Situation, in der Käßmann die Überlegenheit ihrer pazifistischen Gesinnung wunderbar unter Beweis stellen könnte. Seit Monaten mordet und vergewaltigt die islamistische Terrororganisation ISIS im Grenzgebiet zwischen dem Irak und Syrien und hat soeben ein Kalifat ausgerufen.[…] Dass sie so ungestört enthaupten, hängen, schlachten und verstümmeln können, liegt an der Abwesenheit von Feinden, die sie daran hindern würden. […]  Von daher wäre das jetzt die Gelegenheit für Käßmann, in das ISIS-Kalifat zu reisen, mit den Islamisten zu sprechen und dann mit der frohen Kunde heimzukehren, dass sie das Massenmorden jetzt sein lassen. […]
 (Gideon Boess 01.08.2014)


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