Mittwoch, 4. Oktober 2017

Blonder Dreikampf.




Von den drei rechten blonden Clowns mit bizarrem Kopfputz ist einer in der medialen Versenkung verschwunden.
Geert Wilders, holländischer Hobby-Goebbels, kommt mit seiner Haarpracht inzwischen Trump recht nahe.
 Nach seinen eher schwachen 13,0% bei den Parlamentswahlen am 15. März 2017, dominiert er aber die Politik weniger als er hoffte. Für die schwierige Regierungsbildung wird er nicht gefragt.

 Der König der blonden Blöden ist eindeutig Donald Trump, der täglich ein solches Feuerwerk des Wahnsinns abbrennt, daß es niemand mehr möglich ist seine Bösartigkeit und Idiotie verbal zu beschreiben.
Zuletzt sickerte durch, daß Außenminister Tillerson ihn als „Idiot“ bezeichnete, bevor er um seinen Job fürchtend Trump wieder einmal umschmeichelte, daß die Schleimspur noch aus dem Weltraum zu sehen ist.
Unterdessen fiel Trump in Puerto Rico ein, erkannte als erster Mensch der Welt, daß es sich dabei um eine Insel handelt und trug der erstaunten Öffentlichkeit vor, diese sei auch noch von Wasser umgeben. Potzblitz.
Natürlich nutzte er seinen Besuch, um die Hurrikan-Opfer bösartig zu diffamieren und mit einer Bemerkung die Finanzmärke einbrechen zu lassen.

In den letzten 20 Jahren habe ich bezüglich der amerikanischen Politik eins gelernt: „Schlimmer geht immer“.
Mit GWB, Palin und Cruz war noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Aber auch wenn ich mich für einen sehr phantasiebegabten Menschen halte, kann ich mir bisher beim besten Willen nicht vorstellen, daß es einen schlechteren Politiker als Trump auf der Welt geben kann.

Hinter so einer Ikone der Destruktivität gerät auch der dritte Blonde in Vergessenheit, obwohl Boris Johnson im Gegensatz zu Wilders ein sehr wichtiges Regierungsamt innehat und als Außenminister eine der fünf wichtigen UN-Vetomächte vertritt. Täglich arbeitet er daran Großbritannien schwer zu schaden und lächerlich zu machen.


Johnson gibt sich Mühe. Akribisch und fleißig arbeitet er daran bei jedem Auftritt mindestens eine so grobe Peinlichkeit rauszuhauen, daß er es in die weltweiten Schlagzeilen schafft und sich alle normalen Briten mit Herz und Seele für ihre Regierung schämen können.

[….]   Der britische Außenminister hat bei einem Besuch in der einstigen Kolonie Burma beinah einen diplomatischen Eklat provoziert. [….] Als taktvoller Diplomat und Feingeist war Boris Johnson in der Vergangenheit eher selten aufgefallen - aber dieser Fehltritt ist selbst für den britischen Außenminister außergewöhnlich: Bei einem offiziellen Besuch in der ehemaligen Kolonie Burma hat der konservative Politiker das Gedicht des Autors und Kolonialismus-Verfechters Rudyard Kipling (1865 - 1936) zitiert, wie in einem vom britischen Channel 4 veröffentlichten Video zu sehen ist.
Bei dem Auftritt mit lokalen Würdenträgern des südostasiatischen Landes im Januar rezitierte Johnson die ersten Zeilen des Kipling-Gedichts "The Road to Mandalay" deutlich hörbar. Kipling ist vor allem als Autor des "Dschungelbuchs" bekannt - er war jedoch auch vehementer Verfechter des Kolonialismus, was sich in vielen seiner Texte niederschlug.
Johnson sieht sich laut "Guardian" nun dem Vorwurf ausgesetzt, "unglaublich unsensibel" in Burma aufgetreten zu sein. [….] Mark Farmaner, der Direktor der Nichtregierungsorganisation Burma Campaign UK, kritisierte Johnsons Auftritt scharf. "Es macht einen fassungslos, dass er so etwas tut", sagte Farmaner dem "Guardian" zufolge. In Burma trügen noch immer viele Menschen den Briten die Kolonialzeit nach: "Die britische Kolonialzeit wird als Demütigung und Ehrverletzung angesehen." [….]


 [….]  Der britische Außenminister Boris Johnson hat mit einer Bemerkung über libysche Bürgerkriegsopfer für Empörung gesorgt. Auf dem Parteitag der konservativen Tories in Manchester sagte Johnson, Libyen könne zu einem attraktiven Ziel für Touristen und Investoren werden, die Küstenstadt Sirte gar ein neues Dubai. Vorher müssten aber erst "die Leichen weggeräumt werden".
Ansonsten erfülle die Stadt mit ihrem weißen Sandstrand und "wunderschönem Meer" alle Voraussetzungen für ein Touristenparadies, sagte Johnson. [….] Die Schattenaußenministerin der Labour-Partei, Emily Thornberry, kritisierte Johnson. "Dass Boris Johnson diese Toten für einen Witz hält, für eine bloße Unannehmlichkeit, bevor britische Unternehmen die Stadt in einen Badeort verwandeln können, ist unglaublich krass, gefühllos und grausam", sagte Thornberry. Die Außenpolitikexpertin der Liberaldemokraten, Jo Swinson, forderte Premierministerin Theresa May auf, Johnson zu entlassen. Seine "krasse und unsensible Bemerkung" zeige erneut, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen sei. Die Tory-Abgeordnete Heidi Allen empörte sich bei Twitter: "100 Prozent inakzeptabel, egal von wem, nicht zuletzt vom Außenminister. Dafür muss Boris entlassen werden. Meine Partei vertritt er nicht."  [….]