[…..] Nach dem zweistündigen Interview mit Wladimir Putin haben sich mehrere Faktenchecker-Seiten in aller Welt daran gemacht, die Behauptungen des russischen Präsidenten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Das Ergebnis soll in einem 20-teiligen Sammelband auf rund 18.000 Seiten erscheinen. Derzeit arbeiten 400 Faktenchecker rund um die Uhr an der Publikation.
"Üblicherweise machen wir in solchen Situationen ein paar kurze Videos oder einen schnellen Artikel, um etwaige Halbwahrheiten oder Lügen geradezurücken", erklärte ein Sprecher des internationalen Verbands der Faktenchecker (IVF). "Aber in diesem Fall reicht das nicht einmal annähernd. So viele Lügen auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen."
Tatsächlich soll der Faktencheck insgesamt einen Umfang von 20 dicken Bänden haben, in denen pro Band die Lügen von etwa sechs Minuten des Gesprächs mithilfe von Quellen widerlegt werden. Allein die ersten sieben Bände werden Putins historische Ausführungen zum Gegenstand haben. [….]
Die Ungeheuerlichkeit der Putin/Carlsonschen Lügenshow zeigt sich schon an der Berger-Indikator-Reaktion. Der rechtsextreme Hetzer und Verschwörungstheoretiker kann sich, wie alle deutschen und US-amerikanischen Nazis, kaum halten vor Putin-Begeisterung.
[……] Carlson war der erste westliche Journalist, der überhaupt seit Ausbruch der heißen Phase des Ukraine-Konflikts den Mut hatte, Putin zum Interview zu bitten. Souverän, mit einer professionellen Fairness dem Gesprächspartner gebenüber, hat Carlson das über zwei Stunden andauernde Gespräch mit einem ebenfalls überlegt, äußerst klug und versöhnlich erscheinenden Putin geführt. […..]
(David Berger, 09.02.2024)
Besser kann man sich nicht als „useful idiot“ des Kremls beweisen, als ausgerechnet Diktator Putin, dessen Kritiker alle rein zufällig bei mysteriösen Unfällen sterben, mit äußerst klug und versöhnlich zu charakterisieren.
Einen Tag später legte der PP-Nazi nach, schob die Schuld am Ukrainekrieg Biden und Scholz in die Schuhe und überschüttete sein Moskauer Idol erneut mit Lob.
Dieser Propagandaerfolg des über alle Maßen perfiden und brutalen Kriegsherrn wäre schlimm genug, wenn er sich auf rechtsextreme Hassfanatiker wie Carlson und Berger, sowie die Putin-affinen Parteien AfD und BSW beschränkte.
Extrem gefährlich wird es aber erst dadurch, daß es Putin gelang, auch 75 Millionen US-amerikanische Wähler, die gesamte Republikanische Partei und Donald Trump in seinen Bann zu ziehen. Die langjährige Regierungspartei der USA stellt sich ebenfalls ungeniert in den Dienst des Kremls.
[…..] Wie Donald Trump Kremlchef Putin in die Hände spielt
Ein schärferes Grenzregime gegen Hilfen für Kiew: So sah es ein Deal zwischen Demokraten und Republikanern im Senat vor. Doch Donald Trump torpediert den Plan – mit fatalen Folgen für die Ukraine. […..]
(René Pfister, Alexander Sarovic, 09.02.2024)
Die Trumpsche Hilfe für den schwulenhassenden Massenmörder begeistert selbstverständlich auch wieder David Berger.
Wie eine Marionette an Putins Strippen, spricht der womöglich schon in weniger als einem Jahr wieder mächtigste Mann der Welt, die Regieanweisungen aus Moskau nach.
[…..] Trump würde säumige Nato-Mitglieder nicht vor Russland schützen
Wer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, wird nicht verteidigt: Das sagte Donald Trump in einer Wahlkampfrede – und riet Moskau, dann zu tun, »was zur Hölle sie tun wollen«. Kommentar des Weißen Hauses: »unhinged« – total verrückt. [….]
Damit hätte sich die NATO endgültig erledigt, wenn das mit Abstand mächtigste Mitglied des Militärbündnissen, während eines großen Krieges in Europa, zum Gegner überläuft. Putin wird sein Glück kaum fassen können. Oder, noch schlimmer, vermutlich kommt das alles wenig überraschend für den Kreml-Strippenzieher, der ganz genau weiß, wie die sagenhafte Verblödung der US-amerikanischen Wählerschaft und insbesondere die Borniertheit Trumps, zur Manipulation taugen. Für die EU wird es verdammt ungemütlich. Insbesondere, weil sie eben nicht zusammensteht, sondern aufgrund der intranationalen Fliehkräfte (durch Purin-affine Rechts-Parteien) gelähmt wird.
[….] Polen kritisiert Trump-Äußerung zu Nato-Beistandspflicht
Als Donald Trump US-Präsident war, hat Polen versucht, ihn mit der Aussicht auf eine ständige Militärbasis namens »Fort Trump« zu umschmeicheln. Die Zeiten sind wohl vorbei. In Warschau herrscht nun Entsetzen über ihn. [….]
Sich auf die Loyalität und Rechtstreue Trumps zu verlassen, ist ähnlich erfolgsversprechend, wie der Versuch, von einem Schimpansen mit einer Schreibmaschine, einen Literaturnobelpreis zu erwarten.
Das „Putin, mach mit Europa, was du willst“ vom möglichen US-Präsidenten No 47, kommt natürlich auch deswegen zur Unzeit, weil die Bundeswehr nach 16 Jahren Verwaltung durch CDUCSU-Verteidigungsminister, nur noch ein lächerlicher Schrotthaufen ohne Munition ist. Davor hat Putin nichts zu befürchten.
Putin hat uns “outsmarted”.
[….]Wladimir Putins Saat geht auf [….] Für Leute, die Tucker Carlson schon seit längerer Zeit beobachten, kam sein liebedienerischer Besuch bei Russlands autokratischem Herrscher Wladimir Putin nicht sehr überraschend. Carlson hat lange vor dem russischen Marsch auf Kiew begonnen, für Putin zu schwärmen, ihn zu verteidigen und in Schutz zu nehmen. Jetzt gab sich der ehemalige Fox-News-Moderator und heutige freischaffende Propagandist für einen russischen Propagandacoup mitten im Wahlkampf her, in dem Putin lobend über seine »persönliche Beziehung« zu Donald Trump sprach. Ein dröger 2-stündiger Wahlwerbespot für den russischen Diktator und den Möchtegern-Diktator Trump. [….] Die amerikanische Rechte hält Putin für einen Verbündeten, einen, der ihre Werte teilt. Auch wenn das vorübergehend nicht mehr so laut gesagt wurde. Rechte Meinungs-Influencer wie Jordan B. Peterson wiederholen standhaft russische Propagandabehauptungen wie die, dass Russland sich ja nur vor der Nato habe schützen wollen.
[….] Trump selbst nannte Putin noch Tage vor dem Einmarsch in der Ukraine »genial«.
Die Begeisterung für Russlands Autokraten hat unter dem russischen Angriffskrieg mit vielen Zehntausend Toten kaum gelitten. [….] Wladimir Putin hat nicht nur die radikale Rechte in den USA, sondern weltweit seit vielen Jahren mit viel Aufwand – und, wie wir heute wissen, auch mit viel Geld – umgarnt. Viele Jahre lang hatten Russlands Rechtsextremismus-Propagandisten beispielsweise an einer Allianz namens »World National-Conservative Movement« (WNCM), also »Weltweite Nationalkonservative Bewegung« gearbeitet. Der Vereinigung gehörte auch die deutsche NPD an . Bis heute pflegt Russland enge Bande zu internationalen Rechtsextremen, bis hin zu Terroristen.
Putins Leute pflegten aber auch Kontakte zu Marine LePens französischer Rechtspartei [….] Auch die österreichische FPÖ, namentlich die Protagonisten der »Ibiza-Affäre«, pflegten intensive Kontakte zu Russland. [….] Auch die deutsche AfD tut, was Putin möchte . [….] Das Netzwerk zur verdeckten Propaganda aber ist viel, viel größer. Die eben aufgedeckte Trollarmee aus 50.000 X-Accounts , die auf Deutsch prorussische Propaganda und gefälschte Nachrichtentexte verbreiteten, ist nur ein winziger Ausschnitt. Die dokumentierten Beispiele sind zu zahlreich, um sie hier einzeln auszuführen, hier ein paar Beispiele:
ein Troll-Netzwerk , das Politiker und Publikum in Großbritannien, Südafrika und Indien zum Ziel hat, aufgedeckt von britischen Fachleuten,
Geldzahlungen, regelrechte Gehälter aus Russland an Prominente und Politiker in Bulgarien , mit dem Auftrag, Propaganda zu verbreiten,
bezahlte Propaganda-Influencer auf TikTok ,
6,8 Millionen Dollar für einen US-Nachrichtensprecher und Verschwörungstheoretiker,
massenhafte Hack- und Desinformationskampagnen, organisiert auch von einem Komplex aus Zulieferfirmen, Stichwort »Vulkan Files«,
die berüchtigte St. Petersburger Trollfabrik , über die mittlerweile eine Menge bekannt ist, bis hin zu Gehältern und Schichtsystem. Sie hat zweifelsfrei in den US-Wahlkampf 2016 eingegriffen und in Deutschland für die AfD geworben .
Die Petersburger Trollfabrik begann übrigens auch spätestens 2016, das Propagandanarrativ zu verbreiten, das Wladimir Putin jetzt in seinem Gespräch mit Carlson ein weiteres Mal aufgriff: die Behauptung, die Ukraine sei in Wahrheit ein von Nazis dominiertes Land. Damals verbreiteten Putins Trolle ein Video, in dem das rechtsradikale ukrainische Azov-Bataillon angeblich Terroranschläge in den Niederlanden ankündigt . Russland pflegt in Wahrheit echte Beziehungen zu Neonazis, will die Ukraine aber angeblich »entnazifizieren«.[….] Wie nützlich diese strategische Einflussnahme sein kann, zeigt sich gerade an den Vorgängen im US-Kongress: Für das Ziel, der Ukraine weitere Militärhilfen zu verweigern, kann man schon einmal viel Geld und viele Arbeitsstunden von Trollen und Agenten investieren. Putins Saat scheint aufzugehen. [….]
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