Was machen die Mullahs jetzt? Wie wird Al Chamenei reagieren, nachdem 14, je 14 Tonnen schwere Bomben vom Typ GBU-57 (Massive Ordnance Penetrator, die legendären US-Bunkerbrecher), in seine Atomanlagen gekracht sind? Wird er um sich schlagen? Zu Terror-Methoden greifen? Oder sagt er sich, wie Bibi und Donny mutmaßen:
„Na sowas, auf Allah ist ja scheinbar kein Verlass. Die sympathischen Herren in Washington und Jerusalem haben mir das demonstriert. Mein Penis ist ja viel kleiner. Also war ich die ganze Zeit im Irrtum, werde vor Trump kapitulieren, die iranische Theokratie abschaffen und eine tolerante christlich/jüdische Demokratie nach westlichen Vorbild in Teheran einführen.“
Darüber spekulieren nun weltweit die Experten. Unnötig, meine privaten Mutmaßungen hinzuzufügen.
Denn wir wissen es alle nicht. Wüßte man vorher, wie kriegsaffine egomane kriminelle autokratische Geronten handeln, hätte man eine bessere Chance, ihr Trachten nach Weltzerstörung zu verhindern. Wann und wie Homo Sapiens sich von dieser Affenkugel sprengt, weiß nur Gott.
Welcher Gott? Der Abrahamitische Gott selbstverständlich, denn die anderen 4.000 Götter sind polytheistisch veranlagt und daher wenigstens etwas toleranter.
Mit dem monotheistischen Chef ist das nicht möglich, weil er allein selig machend ist und traditionell jede Kriegspartei des Heiligen Landes und des Nahen Ostens ganz sicher ist, exklusiv in Gottes Namen zu handeln und somit nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet ist, Andersgläubige zu massakrieren.
Wenn die Kriegsparteien von Theisten, statt Atheisten, geführt werden, handeln sie nach egomanen, statt humanen Prinzipien.
Das ist die Natur der Religion: Sich über das kreatürliche Wohl und die Ratio hinwegzusetzen, Grausamkeiten zu rechtfertigen, sich anderen überlegen zu fühlen. Intoleranz als Prinzip und Auftrag.
[…] Wie USA, Israel und Iran mit Gott argumentieren
Was die Rhetorik der Konfliktparteien angeht, ist es wohl keine Übertreibung,
auch von einem Religionskrieg zu sprechen.
Trump (USA): »Ich möchte allen danken. Besonders Gott. Ich will sagen: Wir
lieben dich, Gott. Und wir lieben unsere großartigen Streitkräfte. Schütze sie.
Gott segne den Nahen Osten. Gott segne Israel. Und Gott segne Amerika.«
(21.6.)
Netanyahu (Israel): »Gott segne Amerika. Gott segne Israel. Und möge Gott unser
unerschütterliches Bündnis, unseren unerschütterlichen Glauben segnen.«
(22.6.)
Khamenei (Iran): »Der Allmächtige Gott wird der iranischen Nation, der Wahrheit
und der Seite, die im Recht ist, ganz sicher den Sieg schenken – so Gott will.«
(18.6.) […]
(SPON, 22.06.2025)
Es kann keinen Frieden geben, wenn alle Recht haben. Aber es kann nach ihrem eigenen Verständnis niemand Unrecht haben, der Gott auf seiner Seite hat.
Da sind demokratische Prinzipien, das Völkerrecht und Fakten nur Nebensächlichkeiten.
Seit 1992 erklärt Bibi Netanyahu der Weltpresse, der Iran stünde jetzt aber wirklich unmittelbar davor, eine Atombombe zu entwickeln.
Ähnlich glaubwürdig agiert die US-Regierung, die bekanntlich 2003 den katastrophalen Irak-Krieg mit der Begründung vom Zaum brach, Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen. US-Außenminister Powell legte seinerzeit sogar persönlich „Beweise“ vor dem UN-Sicherheitsrat vor. Das waren, wie wir heute wissen, alles Lügen. Es gab diese Massenvernichtungswaffen nicht.
Washington lügt aber traditionell bei seinen Begründungen um in einen Krieg einzutreten. Quot erat expectandum.
(….) Insbesondere aber beim Thema „Kriegsbeginn“ blickt die USA auf eine Kette von Lügen zurück.
So geht es immer los; als
Erstes stirbt die Wahrheit.
Der „Tonking-Zwischenfall“ (US-Lüge, um den Vietnamkriegseintritt zu
rechtfertigen), die „Iraker töten Kuwaitische Babies"-Meldung (US-Lüge, um
den Irakkriegseintritt 1991 zu rechtfertigen) und die Massenvernichtungswaffen
(US-Lüge, um den Irakkriegseintritt 2003 zu rechtfertigen) lassen grüßen. Erst
lügen, um Aktionen zu rechtfertigen und wenn Tatsachen geschaffen worden sind,
klammheimlich zurück rudern. (….)
(USA-Whataboutism, 19.02.2022)
Ein Theist braucht sich nicht an faktische Prinzipien zu halten. Er kommt mit göttlichem Plazet daher. Trump vermochte es sogar, sich vollständig der Wirklichkeit zu entziehen und lügt nur noch. Er hält sich gar nicht mehr mit dem Versuch auf, seine Lügen als Wahrheit zu kaschieren. Dazu wäre sein Administration ohnehin viel zu unprofessionell.
[….] IAEA-Chef Grossi: Keine Beweise für iranische Atomwaffenpläne
Der Internationalen Atomenergiebehörde (IEAE) liegen keine Beweise vor, dass Iran eine Atomwaffe entwickle. Das sagte Behördenchef Rafael Grossi am Sonntag bei CNN.
Die Frage entzweite zuletzt sogar die US-Regierung. Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard hatte im März bei einer Kongressanhörung ausgesagt, nach Einschätzung der US-Dienste baue Iran keine Nuklearwaffe. Präsident Trump widersprach seiner Topbeamtin jedoch. »She’s wrong«, sagte er am Freitag.
Auf die Frage von CNN-Journalist Fareed Zakaria nach der Einschätzung der IAEA antwortete deren Direktor Grossi: »Wir hatten keine Anhaltspunkte in diese Richtung. (...) Wir hatten keine Elemente, die beweisen, dass Iran einen Plan für oder eine systematische Bemühung um eine Atomwaffe hatte.«
Grossi hatte die Aussage bereits in früheren Interviews getroffen. Seine Behörde meldete jedoch zuletzt auch einen starken Anstieg der Urananreicherung durch Iran. [….]
(Cornelius Dieckmann, SPON; 22.06.2025)
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