Rund die Hälfte der Amis finden Trumps Politik immer noch gut.
Mehr Amerikaner sehen die USA jetzt „auf gutem Weg“, als zuletzt unter Joe Biden.
Das zeigt, wie völlig ungeeignet die durch rechtsradikale Fernsehsender und X/FB/Tiktok gehirngewaschenen Wähler für die Demokratie sind.
Sie kannten schließlich Trump, den 34-fach verurteilten Verbrecher, zweifach impeachten Rassisten und Vergewaltiger, der zu einem gewalttätigen Staatsstreich auf das Kapitol aufgerufen hatte. Dennoch befand der US-Souverän, Donald Trump sei „besser für die Wirtschaft“, als eine schwarze Frau, unter deren Vizepräsidentschaft die Wirtschaft sich ausgesprochen positiv entwickelt hatte und das ökonomische Desaster der ersten Trump-Präsidentschaft repariert hatte.
Trumpanzees sind aber eben gerade keine, souverän die Fakten abwägenden Entscheider über die Zukunft der Nation, sondern in der großen Mehrheit debile Ungebildete. Nur gut 30% der US-Wahlberechtigten konnten sich am 05.11.2024 dazu aufraffen, für Harris, also gegen Trump zu stimmen. 70% war das egal, oder sie stimmten aktiv für Trump.
Es ist ebenfalls keine Frage der subjektiven Meinung, sondern objektiv messbar, was für ein ökonomisches Desaster Trump in kürzester Zeit anrichtet – also ausgerechnet dem Bereich, den 70% der Amis als seine Kernkompetenz ansehen.
So ganz, ganz langsam aber geht es bergab mit der Zuversicht in Trumps ökonomische Kompetenz. Denn Trumps Zoll-Irrsinn zieht die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund, wie just auch das IWF bestätigt.
[….] Das, was die IWF-Ökonomen in ihrer neuen Analyse veröffentlichen, durchaus dramatisch. Denn dieser zufolge wird das Wachstum der Weltwirtschaft demnächst deutlich zurückgehen. Der Grund ist die erratische Zoll- und Wirtschaftspolitik von Donald Trump. Besonders betroffen sind die USA selbst. Es zeigt sich also: Der Kurs von Trump ist so unvernünftig und zerstörerisch, dass er auch den USA selbst schaden wird. Zum einen fürchtet die Wirtschaft natürlich nichts so sehr wie Unsicherheit. Wenn hohe Zölle angekündigt, diese kurz danach für einige Zeit ausgesetzt, darauf wieder neue Ausnahmen gemacht werden – dann ist das Gift. Wenn Verlässlichkeit fehlt, wird niemand investieren und neue Fabriken bauen. [….] Noch bejubeln viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den USA die Politik des Präsidenten. Was könnte Donald Trump zur Umkehr bewegen? [….]
(Caspar Busse, SZ ,22.04.2025)
Selbstverständlich versuchen die Demokraten diese, sich verschlechternden Zahlen, für sich auszunutzen. Aber bekanntlich sind Zahlen und Fakten wenig effektiv, um damit Wahlentscheidungen zu beeinflussen. Anderenfalls Hätte Kamala Harris einen Erdrutschsieg gegen Trump einfahren müssen. Dennoch ist es richtig, wenn die Opposition versucht, sich dieses Themas zu bemächtigen.
Denn die klassischen gesellschaftlichen Kräfte, die Aktivisten, die Presse, die Bildungseinrichtungen, die Gewerkschaften verharren immer noch in einem Dornröschenschlaf. In Relation zur Gesamtbevölkerung von 340 Millionen Einwohnern, lassen sich kaum Protestler gegen die Rapid-Transformation in eine antidemokratische Trump-Diktatur auf den Straßen sehen.
[…..] Die Tesla-Aktie verlor zwar, stürzte aber nicht vollständig ab. Was schon merkwürdig ist, wenn man bedenkt, wie überschuldet diese Marke ist und dass sie mittlerweile von ganzen Ländern abgelehnt wird. Dass jede Woche Tausende gegen sie protestieren und sie noch immer von einem mit Ketamin vollgepumpten, peinliche Mützen tragenden Typ geführt wird. Seit ich einen Cybertruck mit eigenen Augen gesehen habe, wird mir immer klarer, wie viel masochistischer Glaube dem ganzen Tesla-Phänomen zugrunde liegt. Überhaupt zählt der Glaube in den USA mehr als Fakten. Egal, ob es um den Kapitalismus geht, um „Make America great again“ (Maga) oder sogar um den eigenen Ruin – Glaube, nicht Fakten. Magisches Denken, Grausamkeit und Zölle werden es schon richten.
Triumphierende Pseudo-Christen freuen sich auf die Theokratie. Christo-Faschisten wollen einen obligatorischen Glauben an die heterosexuelle weiße männliche Vorherrschaft und an wissenschaftliche Unkenntnis als Leitprinzip etablieren. Heiße niemals einen Fremden willkommen, liebe niemals andere wie dich selbst, sündige und dir wird vergeben, während alle anderen in der Hölle schmoren, selig sind die Reichen, denn sie werden das Himmelreich erben – das sind ihre auf den Kopf gestellten Gebote. Schon jetzt berauben sie Frauen, Indigene und trans Menschen der Gesundheitsversorgung und des Wahlrechts. Sie sehnen sich danach, die schlimmsten Fehler der Geschichte noch einmal zu begehen.
Alle, die am Tag von Trumps Amtsantritt ein Paradies erwarteten, müssen jetzt einfach ganz fest daran glauben, dass die Hölle gut für sie ist. Friss oder stirb wie der Schwächling, der du bist. Die Alternative lautet: Flucht. Um einen Satz zu zitieren, der manchmal Billy Wilder zugeschrieben wird: In den Dreißigerjahren landeten die pessimistischen Juden in Hollywood, die optimistischen endeten in Auschwitz. […..]
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