Es gibt auf der ganzen Welt sicherlich niemanden, der so frei von Selbstreflexion, Scham, Reue und Demut ist, wie Donald Trump.
Er hält sich nicht nur für den klügsten, schönsten, besten und edelsten Mann dieses Planeten, sondern schreit es auch noch täglich hinaus. Highest IQ, best words, best president ever, nobody knows more about…, I alone can fix it. Alle Frauen lieben ihn, er hat den größten Penis, spielt am besten Golf und hat noch nie in seinem Leben einen Fehler gemacht. Wenn etwas schiefgeht, sind immer andere Schuld. Er trägt niemals Verantwortung. Natürlich ist er auch der ehrlichste und bescheidenste Politiker der Welt.
Sein europäisches Pendant heißt Markus Söder.
Auch er ist der schönste, größte und klügste Politiker überhaupt. Niemand wird so sehr geliebt wie er. Daher zahlt sein bajuwarisches Wahlvolk liebend gern Hunderttausende Euro jedes Jahr für Söders Privat-Photographen, die ihn mehrmals täglich beim Fressen auf Instagram und X unter #soederfrisst inszenieren. Jegliche Demut liegt ihm völlig fern.
Wie man hört, („they say“) läßt der bayerische Imperator die Staatskanzlei so umbauen, um aus dem Paradeschlafzimmer Markus, des Großen („Chambre de Parade“), wie einst Sonnenkönig Louis XIV, jeden Morgen das Lever du Roi (Aufstehen des Königs) live auf Instagram zu übertragen.
Petit lever
8 h: Der Erste Kammerdiener, der die Nacht am Fuß des königlichen Paradebettes auf einer Pritsche verbracht hat, mit einem ans Handgelenk gebundenen Faden, an dem der König ziehen konnte, nähert sich dem schlafenden Markus und flüstert: «Sire voilà l’heure» (Sire, die Stunde ist gekommen). Dann treten die Leibärzte ein, die den König examinieren werden. Sodann tritt der CSU-Generalsekretär ein und öffnet den Bettvorhang, während sieben CSU-Bezirksvorsitzende ihm folgen.
8 h 15: «Entrée familière», die Söders von Geblüt aus dem engsten Familienkreis (keine Cousins) betreten das Gemach. Anschließend «grandes entrées» einiger Großwürdenträger der Krone: grand chambellan, grand-maître de la garde-robe, premier valet de garde-robe sowie einige CSU-Staatsminister, denen der König Markus eine besondere Ehre erweisen will, ferner drei CSU-Staatssekretäre und drei JU-Vorstände. Damit sind bereits mindestens 22 Personen im Raum. Der Erste Kammerdiener Martin Huber besprengt die Hände des Königs mit einigen Tropfen Weißbier. Der Großkammerherr Dobrindt reicht eine Weihwasserschale, der König bekreuzigt sich. Begleitet von einem Nürnberger Prälaten begeben sich die Anwesenden in das angrenzende Ratszimmer, wo eine Viertelstunde lang eine Andacht gehalten wird, welcher der König vom Bett aus in seidener CDU-Wäsche beiwohnt. Danach treten der Barbier und der Perückenmeister ein. Der König wählt eine Allongeperücke aus, steigt aus dem Bett, legt seine robe de chambre (Morgenrock) an, setzt sich auf einen Sessel und lässt sich die Nachtmütze abnehmen. Der Barbier frisiert ihn; eine Rasur findet nur alle zwei Tage statt, jedoch erst nach dem Ankleiden.
Grand lever
8 h 30 : «Petite entrée» des Leibarztes und des Leibchirurgen, des Intendanten sowie des bayerischen Finanzministers, des Ersten Valets der Garderobe und der Titularbeamten des «brevet d’affaires». Der König erhält seine Morgenperücke aufgesetzt, die nicht ganz so hoch ist wie die Tagesperücke. «Entrée de la chambre»: der Großalmosenier von Bayern, eskortiert von den Almoseniers des Trimesterdienstes, die Minister, die Staatsräte, die Marschälle von Bayern, der Großjägermeister von Franken, der Grand louvetier (Großwolfsjägermeister), der Großzeremonienmeister Scheuer treten ein. Seine Heiligkeit Markus Söder lässt sich den Morgenrock ausziehen, der Meister und der Erste Diener der Garderobe ziehen ihm sein Nachthemd aus, der eine mit der rechten, der andere mit der linken Hand. Sie ziehen der nun nackt im Raum stehenden Majestät ein frisches Hemd an, welches Katja Wildermuth, die Intendantin des BR, oder Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising ihnen reicht, es folgen die Seidenstrümpfe. Der König steht auf, ihm werden die Schuhe angezogen, ein Dutzend Weißwürste umgürtet, der Großmeister der Garderobe zieht ihm die Lederhose, den Justaucorps und die blauweiße Krawatte an. Nun treten die «CSU-Speichellecker» ein, deren Namen aufgerufen werden. Mindestens 50 Personen befinden sich nun im Paradeschlafzimmer.
9 h : Der König trinkt zwei Maß Bier. Man reicht ihm drei Taschentücher, von denen er zwei einsteckt. Er kniet auf einem Betstuhl nieder und betet. Dann wechselt er die Perücke und betritt sein Arbeitszimmer.
Frisch in den Morgen gestartet, verflucht Markus Söder alle anderen Parteien und insbesondere Armin Laschet, des selbsternannten direkten Nachfahren Karl, des Großen, der ihm 2021 die Regentschaft über ganz Deutschland versaute und somit Alleinschuldiger an der satanisch-sozialistischen Ampel ist. Zweifellos hätte die CDUCSU bei der letzten Bundestagswahl die absolute Mehrheit geholt, wenn er, Söder, der Große, Kanzlerkandidat gewesen wäre.
Umso mehr ackert sich der
große Bayern-Herrscher daran ab, den zu Unrecht auf seinem Kanzlerthrone
sitzenden Scholz, mit seinen gelbgrünen Epigonen, zu verjagen. Um sich dabei möglichst
altruistisch zu verkaufen, überließ er zunächst Fritze Merz den Zugriff auf die
Kanzlerkandidatur.
Die Sauerländer Luftpumpe ist immerhin fast 70 und redet sich oft selbst um Kopf
und Kragen. Bis zur Wahl im Herbst 2025 vergeht noch viel Zeit, um den
unerfahrenen Blackrocker wieder zu demontieren. Und wer könnte besser
demontieren, als der größte Wurstfresser Europas?
Blöderweise wurde dieser nun Opfer seines eigenen Talents. Die Ampel kollabiert schon ein Jahr früher und so wiederholt sich das CSU-Trauma von 2005, als ein SPD-Kanzler so schnell verschwand, daß die/der CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzende(r) auf die Kanzlerkandidatur zugriff, in einen sicheren Sieg ritt, weil keine Zeit mehr blieb, ihn/sie parteiintern zu demontieren. Söder kann es nicht fassen, daß er bei dieser großartigen Ausgangslage für die Rechten, wieder leer ausgeht, statt die ihm, seiner Meinung nach, allein Zustehende Kanzlerschaft, einfach an sich zu reißen.
Zu allem Übel muss er auch noch zusehen, wie ausgerechnet die verhassten Grünen, kanzlerkandidieren. Dabei sind die doch sowas von unbescheiden!
[….] Dieser Post ist für mich eines der wahrnehmbarsten Zeichen, wie sehr die deutsche politische Debatte von Projektion anstatt von Inhalt, Differenzierung und Sachlichkeit getragen ist. Es fehlt bei vielen gänzlich eine Selbstwahrnehmung oder Selbstkenntnis. Das ist so gefährlich. […]
Bundeskanzler zu werden, dürfte sich für Merz ziemlich leicht erreichen lassen. Bundeskanzler zu sein, wird aber erheblich komplizierter. Es warten nahezu unlösbare Koalitionsverhandlungen und unlösbare Probleme.
Der nach Trump weltweit zweitgrößte Egomane Söder, bebt aber immer noch vor Missgunst. So wie er dem Kanzlerkandidat Laschet bereits aus Rache, die Chancen versaute, bemüht er sich nun, dem mutmaßlich nächsten Kanzler Merz, Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Er soll es möglichst schwer haben. Also demontiert der König von Bayern a priori die Koalitionsmöglichkeiten der CDUCSU.
[…..] CSU-Chef Söder über die Grünen "Immer linker, immer seltsamer, immer schlimmer"[…..] Nicht mit der Lindner-FDP. Und mit der SPD nur ohne Scholz: CSU-Chef Söder macht sich laut Gedanken über mögliche Koalitionspartner der Union. Mit den Grünen will er gar nichts zu tun haben. […..] Die Union bereitet sich aufs Regieren vor. Aber auch ein möglicher Kanzler Friedrich Merz wird Koalitionspartner brauchen. Mindestens einen, womöglich auch zwei. Für CSU-Chef Markus Söder ist klar, wer nicht in die engere Auswahl kommt: die Grünen. "Wir wollen sie nicht in der Regierung", sagte Söder beim bayerischen Landestag der Jungen Union in Nürnberg. […..] Vor allem Robert Habeck steht im Fokus der Söder-Kritik: Der grüne Wirtschaftsminister habe einen Großteil der Wirtschaftskrise in Deutschland zu verantworten. "Ich bleibe bei unserer Haltung: Ob er, oder das was bei den Grünen noch alles nachkommt. Es wird ja immer linker, immer seltsamer und immer schlimmer." Habecks Bewerbung um die Kanzlerkandidatur quittierte Söder mit beißender Kritik. Dass Habeck, "der verantwortlich für das ökonomische Desaster und Abrutschen der Industrie ist, sich zum Kanzlerkandidaten erklärt, ist geradezu eine Verhöhnung der Wählerinnen und Wähler". So sehe Demut nicht aus. […..] Auch eine Zusammenarbeit mit der FDP von Christian Lindner sah Söder skeptisch: "Ich schätze Christian Lindner. Aber auch er hat in dieser Ampel viele Fehler gemacht. Ich kann nur allen raten: Abstand nehmen, Zeit nehmen, Pause einlegen. Eine Rückkehr ist nie ausgeschlossen. Aber einfach weitermachen - da bin ich skeptisch." […..]
Merz hat Glück; mit Söder an seiner Seite, braucht er keine Feinde mehr.
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