Sonntag, 24. November 2024

Deutsche Industrie absurd

Es ist eine Binse; das einzige, das noch teurer als Klimaschutz ist, ist kein Klimaschutz.

Um dementsprechend zu handeln, müssten Politiker (und Wähler) allerdings fähig sein, weiter als bis zur Nasenspitze zu denken.

Von Konservativen kann man das nicht erwarten; insbesondere, wenn sie wie Trump, Söder, Lindner und Merz so daran gewöhnt sind, immer zu lügen.

Mit großer Emphase und Empörung weisen die gelbschwarzen Parteichefs Forderungen, beim §218 oder dem Tempolimit zu handeln, zurück. Das verletze einen breiten gesellschaftlichen Konsens und sei mit ihnen nicht zu machen.

Natürlich ist das nichts, als paternalistischer Bullshit. Es gibt in Umfragen breite Mehrheiten für die Einführungen eines Tempolimits (2/3) und für ein Ende des §218 (4/5).

Merz verachtet, genau wie sein oranges Vorbild in Mar A Lago, Frauen und Klimaschützer.

[….] Ach Friedrich...  Deine Aussage, dass wir das Land 'ohne Frauen nicht nach vorne bringen', ist nicht nur herablassend, sondern auch frauenfeindlich. Lass mich dir das mal in fünf einfachen Punkten erklären:

1. Frauen sind keine Hilfskräfte, die 'gebraucht' werden, um 'das Land nach vorne zu bringen'. Sie sind gleichberechtigte Menschen, die aus eigenem Recht Führungspositionen besetzen sollten, nicht weil Männer sie dafür 'brauchen'. Diese herablassende Rhetorik des Helfens und Brauchens zementiert genau die Strukturen, die Du vorgibst aufbrechen zu wollen.

2. Deine Worte klingen wie aus den 1950ern: Frauen als nützliche Helferinnen, die man für den Fortschritt 'braucht'. Wie großzügig von Dir, sie endlich mitmachen zu lassen! Vielleicht überrascht es Dich, aber Frauen sind keine Ressource, die du anzapfen kannst. Es sind Menschen mit gleichen Rechten, die keine männliche Erlaubnis brauchen, um Führungspositionen einzunehmen.

3. Gleichberechtigung bedeutet, dass Frauen und Männer gleichermaßen an allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben sollten, nicht nur, weil es 'nötig' ist, sondern weil es gerecht und fair ist. Deine Aussage reduziert Frauen auf eine Notwendigkeit, anstatt ihre Rechte und Fähigkeiten anzuerkennen.

4. Deine Worte verstärken Stereotypen und Vorurteile, indem sie suggerieren, dass Frauen eine Art 'Geheimwaffe' sind, die eingesetzt werden muss, um Probleme zu lösen. Das ist nicht nur herablassend, sondern auch kurzsichtig und zeigt ein mangelndes Verständnis für die tatsächlichen Herausforderungen und Barrieren, denen Frauen gegenüberstehen.

5. Frauen sind bereits aktiv in der Wirtschaft, Wissenschaft, Unternehmen und Politik tätig. Anstatt zu sagen, dass 'wir' (merkst Du was?) sie 'brauchen', solltest du anerkennen, dass sie bereits einen wesentlichen Beitrag leisten und weiterhin leisten werden, wenn ihnen die gleichen Chancen und Ressourcen zur Verfügung stehen.

Reflektiere mal, warum Du überhaupt in der Position bist, solche Aussagen zu treffen. Deine herablassende 'Ohne euch schaffen wir es nicht'-Rhetorik ist genau Teil des Problems, das Du vorgibst lösen zu wollen.  […..]

(Lorenz Meyer, 21.11.2024)

Leider bekommen über Social-Media-Algorithmen zu Wahlentscheidungen bis zu den Regenten, zukunftsnegierenden Lügenmärchen, immer größere Bedeutung.

Mit Merz und Trump ante portas, erschlaffen die letzten, ohnehin schon viel zu schwachen Anstrengungen, gegen den Klimawandel zu handeln. Homo Sapiens wählt sehenden, aber doch offenbar vernebelten, Auges den Weg in den selbstverschuldeten Untergang. Wissenschaft, Evidenz, Empirik und Ratio verlieren gegen Egoismus, Gefühle, Borniertheit, Verblendung.

Seit vielen Jahren wird dem VW-Konzern vorausgesagt, auf dem Weltmarkt den Anschluss zu verlieren, wenn sie weiter auf große, komplizierte, übermotorisierte Verbrenner setzen, statt ein günstiges E-Auto zu entwickeln. Aber weil diese Stimmen von Grünen, Sozis, Wissenschaftlern oder gar HABECK stammten, wurden sie ignoriert und nun, da eintritt, was seit Jahren präzise prognostiziert wird, herrscht bei Lindi-Buddy Blume größte Überraschung.

Bevor er VM-Gesamt-Chef wurde, amtierte Blume als Porsche-Chef und war offenbar derjenige, der Linder und der gelben Pest den EFuel-Unsinn einredete.

Ausbaden sollen die von CDUCSUFDP, Management und rechten Medien angerichtete Pleite, natürlich die Beschäftigten und der Staat.

Der Lerneffekt ist gleich Null. Weiter heißt es: Lieber auf schnelle Gewinne setzen, längst überholten Illusionen anhängen und Zukunft ignorieren. Merz und Trump gefällt das.

[….] Die Autoindustrie spart jetzt ausgerechnet bei den Zukunftstechnologien – das ist fatal.  [….] Deshalb sind die jüngsten Personalabbau-Ankündigungen des Zulieferers Bosch alarmierend, sie verraten viel über den Zustand der Autoindustrie. Das Milliardenunternehmen aus Baden-Württemberg hatte am Freitag bekannt gegeben, in den kommenden Jahren weltweit zusätzlich 5550 Stellen abzubauen, den größten Teil davon, nämlich 3500, in Deutschland. Das Beunruhigende daran ist: Es trifft jene Bereiche, in die man eigentlich investieren müsste.

Ausgerechnet der Geschäftsbereich „Cross-Domain Computing Solutions“, bei dem es um die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und Technologien für das automatisierte Fahren geht, steht im Zentrum der Abbaupläne. Auch das Werk in Hildesheim, wo Komponenten für die Elektromobilität gebaut werden, ist von den Streichungen betroffen. Es geht also längst nicht mehr nur darum, überholte Technologien der Vergangenheit aus dem Programm zu nehmen. Bosch spart jetzt vielmehr an seiner Zukunft und wagt sich an Bereiche, die ja vor einigen Jahren eigens dafür konzipiert wurden, um sich auf die Zeit des autonomen Fahrens und der Elektroautos vorzubereiten. Was die absatzschwachen Autohersteller nicht kaufen, brauchen Firmen wie Bosch nicht zu produzieren.

Gestrichen werden wohl auch etliche jener Zukunftsjobs für hoch spezialisierte IT-Entwickler, die man erst in der jüngeren Vergangenheit aufgebaut hatte. Es trifft nun die Zukunftstechnologien, und es scheint, als würde man schon vor der Konkurrenz aus China kapitulieren.

Als dann an diesem Wochenende auch noch bekannt wurde, dass nicht nur Jobs abgebaut, sondern auch die Wochenarbeitszeiten der Beschäftigten und damit auch deren Gehälter gekürzt werden, passte das ins Bild. Das Bild einer Autoindustrie, die ihre besten Zeiten womöglich längst hinter sich hat. Da ist der Wolfsburger Autokoloss Volkswagen, der trotz erheblichen Widerstands der Arbeitnehmer an seinen Plänen für einen großen Stellenabbau und Werksschließungen festhält. [….]  Und da ist die immer dramatischer einbrechende Wettbewerbsfähigkeit gerade der alten europäischen Marken, die jahrelang glaubten, China wäre ein sicherer Markt. Ein Absatzmarkt, auf dem sich zweistellige Zuwachsraten für immer und ewig fortschreiben lassen.

Nun aber müssen sie erkennen, dass sich hier überhaupt nichts fortschreiben lässt, dass auch ein Chinageschäft massiv einbrechen kann. Die noch größere Tragik: dass aus den chinesischen Joint-Venture-Partnern von einst inzwischen die gefährlichsten Rivalen der alten Autohersteller geworden sind. [….]

(Thomas Fromm, 24.11.2024)

Da uns konservative Christen in diese katastrophale Lage hinein manövrierten, greifen die VW-Beschäftigten nun auch konsequent zu dieser Schilda-Methode, um aus dem Sumpf wieder herauszukommen: GEBETE sollen es richten.

[…..]  Beten für Volkswagen, Zulieferanten und alle Betroffenen

Montag, 25. November 2024 […..]

Liebe Christen,

wir möchten am 25.11.2024 um 17:30 Uhr eine Stunde in der Stiftung AutoMuseum Volkswagen gemeinsam mit Euch allen für die aktuelle Situation in der Automobilindustrie beten und uns austauschen.

Das Automobil-Museum steht für unsere Leidenschaft. Das Wort „Museum“ steht leider auch für die Gefahr, uns still stehen zu lassen, nur noch um uns selbst zu kreisen und Legende zu werden.

Jetzt haben wir die Gelegenheit, diesen Ort als Hoffnungsträger zu nutzen.

Lassen Sie sich von CAI/CVW (Christen in der Automobilindustrie/Christen bei VW) einladen, gemeinsam wollen wir Hoffnung schöpfen, neue Kraft tanken und den Motor anwerfen, um mit Christus unsere gemeinsame Zukunft für VW, Zulieferanten und allen Betroffenen in Bewegung zu setzen.  Wir sind überzeugt, dass Gebet einen Unterschied macht und Dinge in Bewegung kommen.

Wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam für die Situation zu beten. [….]

(CAI, 05.11.2024)

Kann man sich nicht ausdenken! Ich kann nur dringend empfehlen, schon mal Mandarin zu lernen. Es ist keine Frage mehr, ob die Chinesen hier alles übernehmen, sondern wann.

Es sei denn, Trump und Putin blasen uns vorher mit einem Atomweltkrieg weg.

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