Dienstag, 12. Februar 2019

Stoßrichtungen.


Politisch Rechte und politisch Linke unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Perspektive.

Rechte setzen sich leidenschaftlich gegen Menschen, gegen Minderheiten, gegen Gruppen ein.
Linke engagieren sich für Menschen, Minderheiten und Schwache.

 [….] Aber anders als es der Bundesinnenminister de Maizière aus Sachsen gestern behauptet hat, sind Linksextreme und Rechtsextreme eben nicht zu vergleichen.
Um es sehr vereinfacht zu sagen:

Linke suchen sich Stärkere als Opfer, weil sie für die Schwachen etwas erreichen wollen.
Rechte suchen sich Schwächere als Opfer, weil sie damit ihr verkrüppeltes Selbstbild aufpeppen wollen. [….]

Rechte hassen allerdings so viele Minderheiten, daß sie bei der Auswahl ihrer Alliierten gelegentlich durcheinander geraten.
Waren deutsche Rechtsextreme früher anti-russisch und pro-amerikanisch, ätzten gegen den pazifistischen Irakkurs der Achse Chirac-Putin-Schröder(rotgrün), kehrte sich das zu Obamas Zeiten um, weil #44 schwarz und vergleichsweise liberal war und Herr Putin immer autoritärer wurde.
Seit #45 müssen die Rechtsextremen schon wieder umdenken, weil Donald Trump all das ausspricht, was ein mieser ostdeutscher Rassist in seinem stillen Kämmerlein denkt.
Hass auf Schwarze, Frauenverachtung, Hetze gegen Flüchtlinge, Wut auf den Islam, Aversionen gegen Schwule, Abscheu vor Liberalen und antisolidarische Raffgier.

Besonders schwierig ist das Verhältnis der Rechtsextremen zu Israel und den Juden. Als geistige Nachfolger des radikal eliminatorischen Antisemitismus der NSdAP hassen Neonazis natürlich grundsätzlich alles Jüdische. Insbesondere können heutige Hobby-Nazis wie Alexander Gauland den Juden niemals Auschwitz verziehen.
Die bloße Existenz Israels erinnert die Möchtegern-Großdeutschen an ihre Schande von 1945. Krieg verloren und nun auch noch international als die „Holocaust-Anstifter“ am Pranger.
Nach Lesart vieler Altnazis sind die Juden in Israel, aber insbesondere die in Deutschland Lebenden ein ewiger Fingerzeig auf die eigenen Missetaten.
Kompliziert wurde es Ende der 1960er Jahre als deutsche Linke sich mit der von Israel unterdrückten PLO solidarisierten und mit Palästinensertüchern herumliefen.
Mit den Linken konnten sich die Rechten nicht gemein machen und so musste der eigene Antisemitismus unterdrückt werden.
Linksextreme, insbesondere die ganz Linksextremen von der RAF arbeiteten sogar mit den arabischen Untergrundarmeen zusammen, hatten aber Mühe sich gleichzeitig von deren antiisraelischen Ansichten zu distanzieren, weil man in Deutschland aus der Opposition gegen die antisemitischen Altnazis entstanden war.
Hanns-Martin Schleyer war schließlich NSDAP-Mitglied und SS-Untersturmführer, seine „linken“ Mörder krochen während des heißen Herbstes von 1977 bei antijüdischen Arabern im Jemen unter.
Schwierige Gemengelage bei den Extremisten.
Heute ist die US-Administration der mit Abstand mächtigste und wichtigste Israel-Unterstützer. Auch die Beziehungen waren bis vor ein paar Jahren abgekühlt, weil Netanjahu ein extrem weit nach rechts gerückter unseriöser Fanatiker ist, den kaum einer der anderen Staatschefs leiden konnte.
Unerhört war insbesondere die dauernde parteiliche Einmischung in innere Angelegenheiten des US-Bürgers Netanjahu, der immer wieder für die Republikaner warb und Obama offen verachtete.

 […] In einem vertraulichen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hergezogen. "Ich kann ihn nicht mehr sehen, er ist ein Lügner", soll Sarkozy nach übereinstimmenden Angaben von Mithörern des Gesprächs über Netanjahu gesagt haben. Obama habe ihm geantwortet: "Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun!" […]

Der nicht eben als Choleriker bekannte US-Präsident kann sich kaum noch zügeln.

Obama schäumt vor Wut über Netanjahu

Willkommen im Kindergarten.

Seit Januar 2017 ist die Welt wieder eine andere, weil Bibi und der wahnsinnige Rassist Donald ein Herz und eine Seele sind.

Zeit auch für die deutschen Rechtsextremen um den Urinduscher, die unablässig antijüdische Verschwörungstheorien über George Soros und Annetta Kahane verbreiten, offiziell auf extrem Israel-freundlichen Kurs umzuschwenken.

David Bergers radikale Xenophobie und sein abgrundtiefer Hass auf Muslime, Ungläubige und Dunkelhäutige lässt ihn sich zum großen Verteidiger der radikalen Likud-Politik aufschwingen. Der Feind meines Feindes ist mein Freund – und wer ist unter arabischen Muslimen unbeliebter als Israel?

Auch bei dieser bizarren Berger-Volte gibt es mehrere noch abstrusere Spins.
So richtet sich seine Hetze gegen Flüchtlinge in Deutschland.
Dabei sind keineswegs alle Flüchtlinge Muslime. Dank der Israelischen und amerikanischen Politik sind die beiden wichtigsten Beschützer der christlichen Minderheiten im Nahen Osten – Saddam Hussein und Baschar Hafiz al-Assad – tot, bzw geschwächt.
Die rechtextremen Muslim-Hasser und Christen-Fanatiker haben also dazu beigetragen, daß über eine Million Christen in Syrien und im Irak nun Freiwild sind.


Eine besondere Perfidie der PiPi-Blogger von Rechtsaußen besteht darin muslimische Flüchtlinge mit Islamisten gleichzusetzen, dabei sind diese ja ganz im Gegenteil Opfer der Islamisten. Sie flohen vor dem Kalifats- und Al Kaida-Terror.
Der arme irre Katholiban Berger schafft aber eine weitere Umdrehung des Wahnsinns, indem er den tödlichen Schwulenhass seiner Kirche ebenfalls den Linken und Muslimen andichtet.


Immer wieder behauptet er, nur die AfD und andere Nazis setzten sich für Juden und Schwule ein, während die Linksgrünversifften als Islam-Anhänger homophob und antisemitisch agierten.


NSDAP als Vorkämpferin für Juden- und Homo-Rechte.
Dagegen stünden Grüne und Linke, die zur Gewalt gegen Queere beitrügen.

So ist das mit den Rechtsradikalen von 2019.
Die Stoßrichtung geht immer noch gegen Schwache. Immer auf die, die ohnehin schon ganz unten stehen.


Aber dabei werden die erstaunlichsten Polit-Pirouetten dargeboten.
Wir kennen das schon von Erika Steinbach, die einst entdeckte, daß Hitler und die Nazis Sozialisten, also links und nicht etwa rechts waren.


Im Berger-Hirn ist der Wahnsinn aber auf ein Steinbach100 Niveau emporgeschossen.

2 Kommentare:

  1. Nirgenwo findet man etwas über DB's Eltern, Herkunft, Jugend, Schule ... immer und überall beginnt dieses Leben mit dem Studium. (???)

    Was treibt so eine Figur an? Das Kapitel Studium/Theologe ist in sich (relativ) schlüssig. Auch das Kapitel (Ausstieg, Outing, Buch, Homo-Magazin).

    Danach jedoch wird es für mich undurchschaubar (um nicht zu sagen "irre"). Derzeit sucht man nach Erklärungen, Sinn und Zweck (s. auch Deinen Text). Was soll das? Wohin soll ihn das führen? Da ist mir - bei allem Wahn- und Irrsinn, aller Schauspielerei, Geldgier, Schizophrenie und Infantilität - ein Trump erklärlicher.

    AntwortenLöschen

  2. Der Urinduscher hat ja schon lange vor seiner Pipi-Zeit immer viel und gern von seiner kürzlich im Altern von 100 Jahren verstorbenen Oma und ihrem im Krieg gefallenen SS-Ehemann erzählt.
    Schon von Anfang an war sie offensichtlich seine Vertraute und es gibt auch ganz frühe Bilder von ihm, als er noch dünn und ganz ohne Muskeln war, seinem Partner Klaus und der Oma.
    Später schlachtete er ja ihr Sterben ungeniert für seinen Blog aus, inszenierte sich als treusorgender Enkel, der am ihrem Bett wacht und betet.
    Das ist ja auch sehr glaubwürdig, wenn man sich ausschließlich in Berlin und Nizza aufhält, während Omma in Würzburg hauste.

    Spätestens da war natürlich naheliegend zu fragen, wo eigentlich die UD-Eltern sind.
    Ich habe dazu viel rumgefragt und hörte immer Folgendes:

    Oma Berger war ultra-konservativ und ultra-katholisch.
    Ihr Sohn rebellierte dagegen, wurde Arzt und heiratete in den 1960ern ein Hippie-Mädchen.
    Klein David war offenbar schon als Kind ein Arschloch und hasste sein linkes Hippie-Elternhaus. Daher wandte er sich der verstoßenen Oma zu, die ihn quasi aus Rache für den abtrünnigen Sohn zu sich nahm, ihn in FSSPX-Kreise einführte und systematisch seinen Eltern entfremdete.
    Bis heute hat Urinduscher-Nazi seinen eigenen Eltern ihren nicht-katholischen alternativen Lebensstil nicht verzeihen und verschweigt sie daher radikal.
    Er tut so, als ob er von seiner Oma aufgezogen worden wäre und es seine leiblichen Eltern gar nicht gäbe.

    https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/offener-brief-an-von-der-leyen-was-tun-mit-den-bildern-meines-grossvaters-in-uniform-a2117672.html


    (….)Während sich meine Mutter vor allem um meine nächstjüngere Schwester kümmerte, war sie es, die mir über all die Zeit Ersatzmutter war. Wenn wir zusammen unterwegs waren, wurde sie aufgrund ihres jugendlichen Aussehens und des Charmes der Bekannten, die ihr begegneten, oft für meine Mutter gehalten und wahrscheinlich ist meine Bindung zu ihr auch weitaus stärker als die zu meiner eigentlichen Mutter und meinem Vater. (….)
    UD 2016
    https://philosophia-perennis.com/2016/09/14/grossmutter-100-geburtstag/

    Ich habe für all das keine Belege, aber es klingt zumindest plausibel.
    Und falls die Eltern wirklich linksalternative Alt-68er sind, dürfte ja wohl klar sein, wieso sie aufgrund der Veröffentlichungen ihres Sohnes auch keinen Kontakt mehr mit ihm wünschen.

    LGT

    AntwortenLöschen

Feedback an Tammox