Klar, in Relation zu solchen hochgefährlichen, mord-debilen Soziopathen wie Trump und Bolsonaro,
sind die deutsche Bundesregierung und die Ministerpräsidenten eine echte
Wohltat.
Unter ihnen gibt es promovierte Naturwissenschaftler und
Mediziner, die genau zuhören und analysieren was Virologen, Gesundheitsämter
und Krankenhäuser berichten. Ihre Entscheidungen treffen sie „auf Sicht“; das
heißt, sie können keine festen Daten nennen, ab wann was wieder wie laufen
soll.
Alles andere wäre auch unseriös.
Glaubt man den Ergebnissen der Analyseagentur Deep Knowledge Group wird
die Corona-Krise weltweit am besten in Israel und Deutschland gemanaged.
Flatten the curve
ist insofern gelungen, als es nach Wochen der Pandemie in Deutschland immer
noch 10.000 bis 13.000 freie Intensivbetten gibt, ähnlich viele Menschen
genesen wie neu erkranken und der magische Reproduktionsfaktor R etwa bei 1
liegt.
Aber das ist keine absolut betrachtete gute
Regierungsarbeit, sondern eine Relative.
Was bedeutet das schon, wenn man sich mit irren Egomanen wie
Trump misst?
Merkel und die Ministerpräsidenten haben selbst in so einer
tödlichen Pandemie immer noch weit offene Ohren für die Wirtschaftslobbyisten
von der Industrie.
Es ist zwar vollkommen absurd, aber ab morgen dürfen die
Autohäuser für Luxusvehikel wieder eröffnen, obwohl sie fast immer über der
willkürlichen Ladenquadratmeter-Zahl von 800 liegen.
Ganz sicher sind diese nicht für die Gesundheit relevant und
so sollte man unter epidemiologischen Aspekten auf diese Ansteckungsgefahr
verzichten.
Aber die oberste Autolobbyisten und Nachfolgerin des
Megastrippenziehers Matthias Wissmann heißt Hildegard Müller; ehemalige
JU-Chefin, Merkel-Vertraute, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und sogar
Teil des legendären Girlscamp. Sie sorgt wie auch der Daimler-Cheflobbyist von
Klaeden, der ebenfalls Merkels Staatsminister war, dafür daß Großaktionäre und
Superreiche wichtiger als Gesundheit sind.
Sinnvoll wäre es das öffentliche Leben nur dann schrittweise
wieder zu öffnen, wenn die Menschen Masken und möglicherweise auch Handschuhe
tragen, um beim Sprechen und Niesen weniger Viren hinauszuschießen.
Das kann aber nur verordnet werden, wenn es solchen
Mundschutzmasken für alle gibt.
Davon kann aber keine Rede sein, weil Merkels Bundesgesundheitsminister
Spahn seit Monaten die Warnungen vor einer Verknappung der Schutzkleidung total
ignorierte und nun auch in Woche fünf des Lockdowns scheitert auch nur
annähernd genügend Material zu besorgen.
[……] Auch bei der Beschaffung von Schutzmasken konnte Spahn kleine Erfolge
melden: Sein Ministerium habe bis zum vergangenen Wochenende 80 Millionen
Masken beschafft. Sie bleiben Ärzten und Pflegefachkräften vorbehalten – und
werden schon dafür nicht ausreichen. Wollte man alle Bürger mit
Schutzausrüstung ausstatten, brauchte es Milliarden. [….]
(DER SPIEGEL, 18.04.2020)
Es ist ja auch ganz schön zu hören, daß so langsam mal die
Schüler wieder in die Schulen kommen.
Aber leider hat auch in den deutschen Regierungen niemand
ein Rezept dafür wie der Unterricht funktionieren soll, wenn man wegen des
Abstandsgebot nur noch maximal 15 Schüler in einen Raum stecken darf und
dadurch dreimal so viele Lehre und Räume braucht, während schon vor Corona
Lehrermangel herrschte und nun auch noch ein Drittel von ihnen als Angehörige
einer Risikogruppe (Ü60 oder Vorerkrankungen) das Schulgelände nicht betreten
sollen.
Wir brauchen also mindestens 300% der Lehrer, haben aber nur
gut 60%. Und nun?
Die totale Mangelausstattung von Schulen und Universitäten,
der eklatante Lehrkräftemangel sind keineswegs als Plagen vom Himmel gefallen,
sondern seit 15 Jahren durch systematisches Politikversagen und Aussitzen
insbesondere der C-Politiker entstanden. Trotz kontinuierlicher eindringlichster
Warnungen aller Fachleute und des Philologenverbandes.
Kaum zu glauben, aber wahr: In seinem neu entfachten Ehrgeiz
im Kampf um den CDU-Vorsitz stellt Armin Laschet nicht nur wirtschaftliche Interessen
von die Gesundheit der Menschen, sondern er stellt sich auch noch gemeinsam mit
Hardcore-Religiot Ramelow auf die Seite einer Minderheit von unbelehrbaren Katholiban,
die Gottesdienste als Hauptbrutstätten der Pandemie wieder einführen
wollen. In der MP-Konferenz mit Kanzlerin musste Laschet ausgerechnet von
Jesus-Freak Markus S. gebremst werden.
[….] Zu einer Kontroverse zwischen ihm und anderen Teilnehmern kam es beim
Thema Religion. Laschet ist Katholik, gemeinsam mit dem thüringischen
Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) plädierte er für eine Öffnung: Unter
Beachtung aller Vorschriften solle es doch möglich sein, Gottesdienste zu
feiern.
Andere wiesen darauf hin, dass es vor allem die Älteren, also die
Gefährdeten seien, die in die Kirche gingen. Im Gottesdienst werde gesungen,
was die Gefahr für eine Übertragung per Tröpfchen erhöhe. Laschet war in der
Defensive.
Doch den entscheidenden Schlag führte Söder – ausgerechnet Söder, der
zwar protestantischer Franke ist, aber dem katholischen Bayern vorsteht: Man
habe schließlich selbst dem Papst zugemutet, an Ostern allein die Messe zu
feiern, sagte er. Was soll man dagegen noch vorbringen? […..]
(SPIEGEL, 18.04.2020)
Es ist ja schön, daß Ministerpräsident Laschet verantwortungsvoller als Donald Nero ist,
der seine fanatisierten Anhänger dazu antreibt gegen die Kontaktverbote zu
demonstrieren.
Aber dennoch ist der dringende Ruf nach dem Hochfahren des
öffentlichen Lebens in Deutschland, um der
Wirtschaft zu helfen, ein lebensgefährlich bis tödliches Spiel.
[…..] Solange wir ein Inferno wie in
Italien oder Spanien verhindern wollen, müssen wir eine Isolierung,
wie wir sie bisher hatten, aufrechterhalten. Dass wir bis 2022 damit leben
müssen, ist keine Panikmache, sondern ein realistisches Szenario.
Forscher um den Harvard-Professor Stephen Kissler haben das jetzt für
die USA berechnet. […..] Kisslers Kurven zeichnen das Katastrophenszenario
eines Alltags im Shutdown, der immer wieder neu verhängt werden muss,
sollten die Regierungen zwischenzeitlich Lockerungen wagen. Je nach
Verlauf müssten die Bürger bis zu einem Dreivierteljahr in Isolation
verbringen, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Noch im Jahr
2024 könnte die Seuche erneut aufflammen.
Wir stehen erst am Anfang der Pandemie.
Und jetzt schon hat das Virus die Welt vor dieses unerträgliche Dilemma
gestellt: Ein Leben im Lockdown mit allen sozialen, wirtschaftlichen,
psychologischen Folgen steht gegen das Risiko, der Seuche freien Lauf
zu lassen. Sie würde Millionen Menschen töten. Nicht nur Gebrechliche,
auch Ärzte, Krankenpfleger, junge Menschen. […..]
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