Dienstag, 3. September 2013

Die GOPer


Obwohl ich gerade jetzt wieder stündlich mit der Nase drauf gestoßen werde was für eine Versammlung von miesen Heucheln der CDU ist, hege ich den Verdacht, daß von alle westlichen konservativen Parteien die amerikanischen Republikaner, die GOPer, die Abartigsten sind. Neuere rechts-komödiantische Gaga-Trupps wie die Österreichischen FPÖ und BZÖ, die Italienische Popolo della Libertà oder die Niederländische rechtspopulistische Partij voor de Vrijheid mal ausgenommen.
(G.O.P. = Grand Old Party, wie sie sich selber nennen, oder nach der neueren Deutung ob der massenhaften schwulen Sexskandale der GOP-Politikern auch „Gay Old Party“).
Die GOPer sind etwas anders als Europäische Parteien des rechtesten Spektrums.
Das fängt schon damit an, daß ihre Parteifarbe für europäische Augen sehr verwirrend rot ist.
Während die Partij voor de Vrijheid und die Popolo della Libertà von ihren Vorsitzenden Geert Wilders, bzw Silvio Berlusconi nach Belieben dominiert werden, spielt in Amerika der Parteivorsitzende Reince Priebus nur eine geringe Rolle.
Die Mächtigen der Republikaner sind die Mandatsträger, also beispielsweise George W. Bush während seiner Amtszeit und heutzutage der stramm konservative John Boehner (Speaker of the House) und der noch viel fundamentalistisch-konservativere Eric Cantor (Mehrheitsführer). Etwas mehr im Hintergrund steht Mitch McConnell, der Chef der GOPer im Senat, weil er eine Minderheitsfraktion führt.
Außerdem hat die durch einen Elefanten symbolisierte Partei eine lange Geschichte.
Die beiden großen amerikanischen Parteien machten in den 1960er Jahren eine Art Polit-Rochade durch. Als die GOP 1854 gegründet wurde, war sie die sehr viel Progressivere und setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein.
Zur Zeit des republikanischen Präsidenten Lincoln wurden die Partei von den Südstaatlern als „Nigger-Freunde“ gehasst. Sie waren die bösen „Yankees“, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die US-Politik klar dominierten.
Nach der Dominanz der Demokraten in den 1930er und 1940er Jahren (FD Roosevelt und H.S. Truman) folgte mit dem Weltkriegsgeneral Eisenhower erstmals wieder ein Republikaner.
Während der Studentenunruhen, der Bürgerrechtsbewegung und des Kampfes um gleiche Rechte der Schwarzen, verkehrten sich die politischen Vorzeichen. Die Demokraten schlugen sich auf die Seite der Protestler, während die Republikaner immer konservativer wurden.
Die Parteien waren in den 60er und 70er Jahren ungefähr gleich stark, bis 1980 Ronald Reagan kam und die gesamte US-Politik nach Belieben beherrschte. Er fuhr wahre Erdrutschsiege ein, bei denen oppositionelle Kandidaten nicht den Hauch einer Chance hatten. Bei seiner Wiederwahl 1984 holte RR unglaubliche 98% der Wahlmännerstimmen.
Es begann die große Zeit der Evangelikalen und Frömmler, der „moral majority“, der „family values“ – also all der Bewegungen, die strikt gegen die Gleichberechtigung von Frauen, Schwarzen oder gar Schwulen waren.
Unter G.W. Bush hatte die GOP die Metamorphose so weit vollzogen, daß Ratio und Realität endgültig aus der Partei vertrieben waren.
Unter dem Symbol des Elefanten versammelten sich jetzt nur noch Xenophobe, Fundamentalisten, Militaristen, Reaktionäre, Rassisten und Großindustrielle.
Unter George Bush lautete die Devise nur noch Krieg, Gebete und Borniertheit.
Wissenschaftler wurden zu Feinden, man verneinte den Klimawandel, gab den Schwulen die Schuld an AIDS und begann an den Schulen Creationismus statt Evolution zu lehren, Enthaltsamkeitsringe, statt Sexualaufklärung zu vermitteln. Sozio-Ökonomisch verschob sich das Gewicht zu den reichsten 10.000 der Nation.
Die Vermögen der Milliardäre explodierten, Manager verdienten bis zum 1000-fachen eines Arbeitermonatslohns. Das Steuersystem wurde zu Gunsten des reichsten 1% umgestaltet. Da sich die Staatskassen leerten, wuchsen Schuldenberge, während Amerikas Infrastruktur verrottete und die amerikanischen Schulen immer maroder wurden.
Kaum zu glauben, aber wahr:
Nach Barack Obamas Wahlsieg triggerte seine Hautfarbe noch einmal die niedersten Instinkte der Menschheit. Die völlig verblödeten Teebeutler übernahmen die Macht und setzen auf Destruktivismus, Obstruktion und blanken Hass.
Ungeniert fügen die GOPer bis heute der eigenen angeblich so heißgeliebten Nation kontinuierlich schweren Schaden zu, indem sie beispielsweise die Blamage einer USA-Zahlungsunfähigkeit herbeiführen wollen oder dem Volk eine Krankenversicherung vorenthalten. Die Parole lautet „Hauptsache dem Neger schaden“
Präsident Obama konnte machen was er wollte. Für jeden Plan, der der US-Wirtschaft gut getan hätte, holte er sich ein garstiges „Nein“ aus dem Kongress.

Aber nun, auf einmal, nach fünf Jahren Obama, wird erstmals das Betteln und Bitten des Präsidenten erhört. Die GOPer werden ihn unterstützten.
Denn es gibt eine Sache, die Republikaner noch mehr lieben, als sie Obama hassen können.
 Das sind Kriegseinätze!

Republikaner Boehner stützt Obamas Syrien-Kurs
US-Präsident Obama hat die Entscheidung über einen Militärangriff auf Syrien in die Hände des Kongresses gelegt. Diese riskante Strategie könnte aufgehen. Am Dienstag hat der ranghöchste Republikaner im Kongress, John Boehner, dem Präsidenten seine Unterstützung zugesichert. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses rief seine Kollegen auf, sich ebenfalls hinter Obama zu stellen.
[…] Boehner traf am Dienstag im Weißen Haus mit Präsident Obama und anderen führenden Kongressabgeordneten zusammen.[…] Eric Cantor, republikanischer Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, sagte: "Ich werde dem Präsidenten der Vereinigten Staaten die Möglichkeit geben, militärische Gewalt in Syrien anzuwenden."
[…] Bereits am Montag hatte der Präsident mit den einflussreichen republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham gesprochen. Beide Oppositionspolitiker sprachen sich grundsätzlich für einen Militäreinsatz in Syrien aus, forderten von Obama aber zugleich eine Strategie für eine stärkere Unterstützung der syrischen Aufständischen.