Freitag, 30. Juni 2017

Glaubwürdigkeit und so



Nur noch sechs Tage bis Putin, Erdoğan und Trump in meiner Stadt einfallen. Ganz schön was los hier, 11 Polizeihubschrauber kreisen die ganze Nacht über mir, weil die ortsfremden Piloten üben müssen über einer dunklen fremden Stadt zu fliegen (Hamburgs Polizei hat nur zwei eigene Libellen).
Der Verkehr kommt jetzt schon zum Erliegen.

Einen G20-Gipfel in einer Stadt wie Hamburg, die keine breiten Alleen hat, auf einem Areal unmittelbar der extremsten linksautonomen Szene Deutschlands durchzuführen, ist, nun ja, nicht schlau.

Bis auf die 300 Berliner Polizisten, die öffentlich „gebumst haben“ und daher zurück geschickt wurden, sind die Beamten, die das Megatreffen schützen müssen, nicht erfreut.
Einer macht seinem Ärger in einem offenen Brief Luft.

[…..]  Ich bin Ende 30 und Polizeibeamter. Ich versehe meinen Dienst derzeit auf einem Stadtrevier im Streifendienst, vorher habe ich einige Zeit in der Bereitschaftspolizei meines Bundeslandes den Dienst versehen. Mittlerweile bin ich seit über 15 Jahren bei der Polizei.
[…..]     Der von Ihnen geplante G20 setzt all diesen Dingen jedoch die Krone auf. Allein die Kosten, die vermutlich erst nach dem Gipfel abzusehen sein werden, sind eine einzige Frechheit. Soll allein die GeSa (Gefangenensammelstelle) tatsächlich über vier Millionen Euro kosten? Ihr Ernst?
    Ich lade Sie gern ein, wenn Sie noch einen Programmpunkt zwischen teurem Essen und Konzertbesuch frei haben, mal eine Schicht im Streifendienst zu begleiten. Schauen sie sich gern Familien am Rande der Gesellschaft an, die wir in polizeilichen Einsätzen oft erleben.
    Die Menschen, die ohne Obdach auf der Straße (er)frieren, oder die, die sich beim Discounter um die Ecke eine Packung Toastbrot und Käse klauen, um den Kindern Brote für die Schule zu machen. Ist es tatsächlich ihr Ernst, solche Schicksale tagtäglich zu dulden, um an zwei Tagen Milliarden von Euro für Ihr belangloses Stelldichein zu verschwenden, die in unseren sozialen Systemen besser angelegt wären?
[…..]     Wie gut könnte man das Geld in den Pflegeeinrichtungen oder in der Flüchtlingsarbeit gebrauchen? Ich will jetzt nicht die ganz große Keule schwingen, aber bedenken sie bei Ihren teuren Gängemenüs, dass täglich durchschnittlich 40.000 Kinder in Entwicklungsländern verhungern. […..]     Eine komplette Stadt wird lahmgelegt, damit Sie, liebe Staatschefs, Ihre Partner und Freunde, drei schöne Tage in der Hansestadt Hamburg verbringen. In meiner Ausbildung habe ich mal etwas über “Erforderlichkeit” und “Verhältnismäßigkeit” gelernt, nach deren Vorhandensein polizeiliche Maßnahmen geprüft werden sollen.
[…..]     Wir wissen doch alle, dass Ihr Milliardenschwerer Ausflug keinen Konflikt der Welt entschärfen, keine Hungerkrise lösen und kein Heilmittel für eine tödliche Krankheit liefern wird. Nach diesem katastrophalen G7, auf dem nicht ein Problem wirklich angegangen wurde, von dem lediglich Nachrichten über verschärfte Töne und zu fest geschüttelte Hände geblieben sind. [….]

Für mich ist es schwer in das „Gipfel bitte nicht in Hamburg“-Lamento einzustimmen, da ich ja nun einmal selbst Hamburger bin und es doch zu sehr nach dem St. Florians-Prinzip aussähe.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Gipfel. Sie müssen irgendwo stattfinden. Aber natürlich kann in dieser superkurzen Zeit – 48 Stunden für 10.000 Gesprächspartner – nichts Sinnvolles daraus resultieren.

Da man aber, wieder einmal, nicht auf mich hört, ist der Hamburger G20 so wie er ist.
Einer, der brasilianische Präsident Temer, ist schon abgesprungen.
Es bleiben also nur noch rund 9.999 Teilnehmer, 30.000 Polizisten und erwartete 200.000 Gegendemonstranten.

Mit dem Beifall aller Bundestagsparteien erteilte die GroKo-Bundesregierung Erdoğan Redeverbot in Deutschland. Noch einer eingenordet.

Der Türkische Staatschef ist allerdings ein moderner Liberaler verglichen mit dem steinzeitlichen Massenhinrichter König Salman, der mal eben den Rest der Welt dazu zwingen will den Journalismus im Nahen Osten abzuschaffen und der viel zu reich ist, als daß irgendein Westler ihm widerspräche.


Aber, kein Problem, Salman ist unser Freund.

Worüber Merkel mit ihm reden will?

Stabilität, Klima, Wirtschaft, Nachhaltigkeit!

[…..] Seit Beginn der G20-Treffen im Kreis der Staats- und Regierungschefs setzt sich Deutschland dafür ein, dass der Dialog über den Klimaschutz und über die Herausforderungen einer nachhaltigen und umweltverträglichen Entwicklung fest auf der G20-Agenda etabliert ist.
Das Ziel ist, dass die G20 positive Impulse für die im UN-Rahmen laufenden Verhandlungen gibt. Auf dem G20-Gipfel in Antalya im November 2015 bekannte sich die G20 zu langfristigem Klimaschutz und Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels als Signal für die unmittelbar bevorstehende COP21 in Paris. Sie bekräftige den Willen der G20 zum Abschluss eines ambitionierten, dauerhaften, dynamischen und rechtsverbindlichen Weltklimaabkommens. [….]

[….] Die G20 setzt sich zudem dafür ein, die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu stärken. So einigte sich die G20 auf das Ziel, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu verbessern und den noch bestehenden Unterschied zwischen Männern und Frauen bei der Erwerbsbeteiligung bis 2025 um 25 Prozent zu verringern. [….]

Klima, Nachhaltigkeit, Teilhabe von Frauen.
Dafür setzt König Salman, der ganz allein Hamburgs prächtigstes und edelstes Hotel, das Vier Jahreszeiten, okkupiert, wirklich Zeichen.
Der Mann ist bescheiden.

[…..]  Die haben in Hamburg 400 Zimmer gemietet, davon 160 bei uns. Der König und sein innerer Zirkel werden bei uns wohnen. […..] Wir haben eine ganz normale Kalkulation durchgeführt und unsere normalen Raten berechnet - angesichts des Gipfels sind das natürlich die Höchstraten des gesetzten Preisgefüges. […..] Der König hat einen exzellent arbeitenden Reisestab. Die waren jetzt schon mehrmals im Vorfeld des Gipfels hier, haben alle Suiten und Zimmer fotografiert, Fluchtwege inspiziert und alle nötigen baulichen Veränderungen mit uns geplant. […..] Etliche der Gäste haben Sonderwünsche, etwa, was die Badezimmertechnik angeht. In der Suite des Königs montieren wir temporär Panzerglas vor die Fenster. Ein paar Wände mussten umgesetzt werden. Und für den König ist auch unsere Royal Suite im Grunde viel zu klein - der braucht große Empfangsräume. Unsere Festsäle haben in etwa das Format königlicher Wohnzimmer und werden mit Sofas und anderen Möbeln für die Zeit seines Aufenthalts zu Lounges und Wohnbereichen umgebaut. Dort wird auch der Thron stehen, den der König mitbringen wird.
[…..]  Der König bringt […..] seine eigenen Köche mit. […..]
Und da sind auch Spezialisten dabei: Leute, die nur Tee kochen, andere, die nur für das Obst zuständig sind. [….]

Salman kommt auch nicht bloß mit popeligen zwei Boeing-Jumbojets wie Donald Trump, sondern gleich mit sechs Jumbos – eben das nötigste Gepäck für zwei Tage.

Ja, Frau Merkel, wenn man die Gäste so anreisen lässt, werden die Themen „Nachhaltigkeit, Entwicklungshilfe und Klimaschutz“ umso glaubwürdiger.
Denn so geht umweltschonendes Reisen!

[….] Seit er sie hat, verreist er nicht mehr ohne: Eine goldfarbene transportable Rolltreppe ist das neueste Reise-Accessoire des saudischen Königs Salman. Das klappbare Gerät made in Germany wird auch in Hamburg zu sehen sein, wenn Seine greise Majestät (81) den Flieger verlässt. Den letzten Meter schwebt er mit einem Lift zu Boden. […..]
Außerdem traditionell im Reisegepäck: die eigenen Limousinen – zur Asienreise in diesem Februar etwa zwei Mercedes S-Klassen. Und Kamele. Auch für den Besuch beim G20-Gipfel wird der Monarch mehrere Kamele einfliegen. Platz genug ist ja, wenn man mit sechs Boeings anreist. Die Wüstenschiffe spenden die für ein saudisches Frühstück benötigte magere Milch. In der Ferne soll eben alles genauso schmecken wie daheim, da unterscheidet ein Herrscher sich nicht vom Pauschal-Touri. Darum auch 30 tiefgefrorene Lämmer, die die Hofköche in der Hotelküche des „Vier Jahreszeiten“ grillen sollen.  [….]

Donnerstag, 29. Juni 2017

Trump im Blutrausch



Leicht aussprechen kann unsereins diese konsonantenreichen polnischen Namen nicht.
Vor vier Wochen starb der legendäre US-Sicherheitspolitiker Zbigniew Kazimierz Brzeziński (1928-2017), der als Chefberater der Präsidenten Johnson und Carter so eine Art Henry Kissinger auf demokratisch war.
Als ungeheuer einflussreicher Politikwissenschaftler mischte er in der internationalen intellektuellen Szene bis zum Schluß mit, besuchte noch dieses Jahr als gefragtes Orakel die Münchner Sicherheitskonferenz.

Seinen Namen wird man so schnell nicht vergessen; unter anderem auch deswegen, weil seine Tochter Mika Brzezinski (*1967) auf MSNBC die tägliche Fernsehsendung „Morning Joe“ zusammen mit dem früheren republikanischen Politiker Joe Scarborough moderiert.

Brzezinski und Scarborough hatten schon lange vor dem Ausraster Brian Karems gegenüber der Superlügnerin Sarah Huckabee-Sanders genug von den unverschämten Hetztiraden des Weißen Hauses.


Cheflügnerin Kellyanne Conway wollten die Morning-Joe Moderatoren im Februar gar nicht mehr einladen, weil sie sowieso nie die Wahrheit sage.

‘Morning Joe’ host says Kellyanne Conway was banned because ‘everything she said was disproven’
(Cleve R. Wootson Jr., WP, February 22, 2017)

Inzwischen war Conway doch wieder in der Show und natürlich führte es zu einem weiteren Skandal, da Mika Brzezinski anschließend durchblicken ließ, Conway hasse inzwischen Trump; selbst ihre ginge das ständige Rechtfertigen der Trump-Hetztiraden und Lügen auf die Nerven. Wenn sie Trump spreche, benötige sie anschließend eine Dusche.

[…..] ‘Morning Joe’ Hosts: Conway Said She Needed a Shower After Speaking for Trump. [….]

Schwer vorstellbar, daß bei Conway Duschen noch ausreicht, aber immerhin nachvollziehbar wie sehr sie ihr Renommee-Verlust ärgern wird.

Als Sprecher für Trump muß jeder sich selbst um den letzten Funken Glaubwürdigkeit bringen und endet als tragische Witzfigur wie Sean Spicer.

Nachdem kürzlich „on air“ verkündete Trump lüge jeden Tag und zerstöre das Land – was eine zweifellos völlig zutreffende Darstellung ist. Rastete Trump mal wieder völlig aus.

 […..] Hauptziel von Trumps Verachtung wurde die Fernsehmoderatorin Mika Brzezinski, die den Präsidenten in einer Morgensendung scharf kritisiert hatte. Sie hielt ihm unter anderem vor, per Twitter über das äußere Erscheinungsbild von Menschen herzuziehen, "jeden Tag zu lügen", die Autorität seiner Mitarbeiter zu untergraben und sie als Bauernopfer zu missbrauchen.
Wenig später verunglimpfte Trump die Journalistin als die "verrückte Mika mit dem niedrigen IQ". Trump höhnte auch, Brzezinski habe vor einigen Monaten bei einem Besuch in seinem Golfclub Mar-a-Lago als Folge einer Schönheits-OP "schlimm" im Gesicht geblutet. Ihren Ko-Moderatoren und Partner Joe Scarborough beschimpfte der Präsident als "Psycho Joe". [….]


Dazu fällt mir nur das Wort ein: Fatigue.
Wäre noch irgendetwas normal in Amerika, müßte ein Präsident nach solchen Tiraden zurücktreten.
Auch in den US-Medien ist  - mal wieder – die Rede von „überschrittenen roten Linien“. Shocking assault on Brzezinski nennen es die CNN-Kollegen.
Allein, das Land ist so verkommen, daß Trump sich alles erlauben kann. Vermutlich könnte er tatsächlich in NY einem Passanten grundlos in den Kopf schießen und käme damit durch.

Für den Moment ist es natürlich amüsant zu hören, wie sich beispielsweise die Republikanerin Ana Navarro echauffiert. Der „disgusting dude“ solle aufhören zu twittern, sich nicht mehr wie ein gemeines Mädchen benehmen und sich endlich ein Hobby suchen.



Höchst erstaunlich, Kellyanne Conway gibt den Spicer und versteckt sich metaphorisch gesprochen in den Büschen.

[….] Even Kellyanne Conway has NO defense for President Trump's verbal attack on Mika Brzezinski ... because she tried every possible tactic to avoid the topic.
We got Trump's Counselor Thursday morning on Capitol Hill -- just a few hours after his brutal tweets about Mika. We barely got the question out when she launched into every pivot in her arsenal. [….]

Konsequenzen wird es weiterhin nicht geben. Trump hat weiterhin zig Millionen treue Fans, House und Senat stehen hinter ihm. Eine ganze Armada von ultrarechten Medien lobt und preist ihn weiterhin.

Der Typ, der in acht Tagen nur wenige hundert Meter von mir entfern nächtigen wird, hat in medialem Drachenblut gebadet.

Homoparty – Teil II



Vorwort:

Gestern Abend fiel mein Internet aus; daher war ich 14 Stunden zwangs-offline. Daher dieses verspätete Posting.
Nach der üblichen Zweit in der Service-Warteschleife sagte man mir, ich riefe außerhalb der Geschäftszeiten an und möge bitte inzwischen den Online-Service nutzen. Es sei „wenig zweckmäßig“ weiter in der Service-Hotline zu bleiben. Danke O2!

Den politischen Aspekt der Homo-Entwicklungen hatte ich gestern abgefrühstückt.
Nun muß ich noch einmal auf das Thema zurückkommen, um den komödiantischen Aspekt zu würdigen.

Da sind einerseits die rechtsradikal-völkischen Religioten des Schlages Beverfoerde oder Gersdorff, die sich heute in den sozialen Medien auskotzen und zur großen allgemeinen Belustigung beitragen.


Das sind keine schlechten Witzbolde, die jetzt vor der Eheerweiterung auf Mensch und Tier warnen.
Das haben wir schließlich erlebt in den 28 Jahren seit Dänemark die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte.
Kein Mann will mehr eine Frau heiraten und so tauschen sie lieber die Ringe mit Wellensittich und Goldfisch.

Gott findet es auch gar nicht witzig und heizt der Erde schon mal ordentlich ein.
Seine unfehlbaren Stellvertreter sehen bereits das Ende der Welt kommen. Und wir sollten auf sie hören, denn Päpste haben immer Recht.

Mit messerscharfem Durchblick erkannte Papst Ratzi beispielsweise bei seiner großen Afrika-Reise von 2010 die Ursache für die Aids-Katastrophe und das Millionenfache Sterben am HI-Virus, welches sein lieber Gott über die Kinder, Frauen und Männer des ärmsten Kontinents brachte:

[…..] "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln", erklärte Benedikt an Bord seines Flugzeugs auf dem Weg nach Kamerun. "Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem", behauptete der Papst. Die Lösung liege vielmehr in einem "spirituellen und menschlichen Erwachen" und der "Freundschaft für die Leidenden". [….]

Ja, das klingt logisch. Nur durch ein Kondomverbot kann man die AIDS-Epidemie in Afrika aufhalten.

[…..] Katholische Kirche warnt vor Ehe für alle!
Überstürzt und nicht mit dem christlichen Verständnis vereinbar: Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich gegen gesetzliche Ehen zwischen Homosexuellen ausgesprochen - die "Weitergabe von Leben" sei gefährdet.
Die katholische Kirche hat starke Vorbehalte gegen die geplante Ehe für alle. Für die Deutsche Bischofskonferenz sei die Ehe "die Lebens- und Liebesgemeinschaft von Frau und Mann als prinzipiell lebenslange Verbindung mit der grundsätzlichen Offenheit für die Weitergabe von Leben", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. [….]

Ja, das klingt logisch. Wenn die verkommene Bundesregierung nicht die armen Männer zur Homo-Ehe zwingen würde, könnten sie jetzt Frauen schwängern und LEBEN WEITERGEBEN! Bekanntlich hängt die sexuelle Orientierung ja von der Rechtslage ab. Gäbe es keine gleichgeschlechtliche Verpartnerung, fände augenblicklich eine Metamorphose aller Lesben und Schwulen zur Heterosexualität statt. Sie würden einander heiraten, die teuflischen Kondome wegwerfen und endlich wieder mehr Kinder machen.

Papst Benedikt XVI:. Homo-Ehe "bedroht die Zukunft der Menschheit."
(Die Welt, 09.01.2012)
 
Ja, das klingt logisch. Aber nach Merkels Umfall stirbt die Menschheit aus - man erkennt das ja schon seit einem halben Jahrhundert an der dramatischen Unterbevölkerung der Welt seit die Homos nicht mehr verbrannt werden.

Ich verstehe, daß Spitzenpolitiker wie Andrea Nahles, Wolfgang Thierse, Winfried Kretschmann oder Annette Schavan sehr stolz auf ihre intelligente katholische Kirchenführung sind und sich daher intensiv für die RKK engagieren.

Die Religioten Deutschlands scheinen wieder einmal Staat und Kirche zu verwechseln.
Wer die „Homoehe“ ablehnt, weil er katholisch ist, braucht sich nicht zu sorgen, da es kirchliche Hochzeiten für Schwule und Lesben auch weiterhin nicht in der RKK geben wird.
Was Ratzi, Franzl und der Homohasser Müller denken, soll eine Bundesregierung nicht zu kümmern.


Man kann nicht aus Rücksicht auf Antihumanisten mit ewig-gestrigen Ansichten ganz normale Menschen rechtlich schlechter stellen, so wie man einst Frauen kein Wahlrecht gab, weil Jesus das schließlich auch verlangt ("Das Weib schweige in der Gemeinde"!) und es überhaupt immer so war.
Die Bibel ist ein ganz schlechter Ratgeber, den wir dringend in den Müllhaufen der Geschichte befördern sollten.

Das kann man in seinem eigenen Wort, der Bibel, der Guten Nachricht, zweifelsfrei nachlesen.

 Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.
(Mat 13,41)

18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19 so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. 21So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte.
(5 Mose, 21)

 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
(Mat 10,34)

Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes und eßt das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und der Großen!
(Joh 19,17)

So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder (...) erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
(2 Mose 32,27)

Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.
(Lukas 14,26)

Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürgt sie vor mir!
(Lukas 19,27)

63So wie der Herr seine Freude daran hatte, auch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten.
(5 Mose 28) 

 
In der Bibel preist Jesus auch die Sklaverei.
Linkshänder wurden verbrannt, weil sie die Teufelshand benutzten. Wollte die Kirche so.
Ungläubige, Juden, Muslime wurden von der Kirche massakriert.
Gemischtrassige und gemischt konfessionelle Ehen verboten.
Die Kirche pries Kinderarbeit und predigte fast 2000 Jahre ihrer Geschichte, daß man Kinder regelmäßig verprügeln muß.
Die Kirche jagte Jugendlichen Angst ein, wenn es um Masturbation ging.
Kirchen verboten das Bankenwesen und Zinsen.
Die Kirche hat Menschen gefoltert und ermordet, weil sie sich für den Heliozentrismus stark machten.
Kirchen haben arabische Zahlen wegen der "teuflischen Null" untersagt.

Sich im 21. Jahrhundert auf Bibel, Gott und Kirche und Heiliges zu beziehen, ist ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz schlecht.

Der Typ entstammt einer altertümlichen primitiven Hirtenkultur, die keine Menschenrechte kannte und fleißig vor sich hin mordete.
Bischöfe und niedere Religioten, die sich heute noch auf die Bibel beziehen, sollte man nicht ernst nehmen.

Der Holocaustleugner-freundliche Schwulenhasser, der Frauen partout nicht die gleichen Rechte geben will, Päderasten beschützt, der in Afrika erklärte „Kondome verschlimmern das AIDS-Problem“ und damit tausendfach Tod brachte und wieder die Karfreitagsfürbitte gegen die Juden einführte, hat keine Dankbarkeit verdient!

Derjenige, der TATSÄCHLICH für das Fortführen des myriadenfachen Kindesmissbrauchs verantwortlich war, nämlich jener Mann, der ein Vierteljahrhundert als oberster Glaubenswächter wirkte, aktiv alle Kinderfickerfälle an sich zog, strengstes Schweigen befahl und die Bischöfe anwies die Päderasten in ihren Reihen gewähren zu lassen, zweifelt kein bißchen an seiner Rolle. 

Aus Gründen absoluter Geheimhaltung zog in der Tat die verschwiegene vatikanische Glaubenskongregation alle wichtigen Fälle von Sexualvergehen von Klerikern an sich und so kamen die Fälle in den Jahren 1981 bis 2005 auf den Tisch ihres Präfekten Kardinal Ratzinger. Dieser sandte noch am 18. Mai 2001 ein feierliches Schreiben über die schweren Vergehen ("Epistula de delictis gravioribus") an alle Bischöfe der Welt, in welchem die Missbrauchsfälle unter die "päpstliche Geheimhaltung" ("secretum Pontificium") gestellt wurden, deren Verletzung unter Kirchenstrafe steht.
(
Küng)

Reue Fehlanzeige.


Bei Benedikt geht es […] um Folgendes: Er war verantwortlich als Chef der Glaubenskongregation für die Fälle von Missbrauch in der Kirche. Also, er war für deren Aufklärung, beziehungsweise eben für deren Vertuschung.
Und wenn man sagt, man will jemandem vergeben, dann muss man sagen, nach der katholischen Lehre muss da sein: A, Schuldeingeständnis, B, echte Reue, dann kann C, Vergebung folgen. Aber der Papst selbst, obwohl er sich mit Missbrauchsopfern trifft, obwohl er hier und da Dinge sagt, wie schrecklich das alles sei - er hat nicht seine eigene Schuld eingestanden.
Er zeigt keine Reue, im Gegenteil, er sagt, man sieht ja, wie diese schlimme weltliche Gesellschaft, diese schlimme sexuelle Enthemmung auch die Kirche affiziert, und darum muss sich erst recht mein Kampf gegen die - wie er es nennt - Antikultur des Todes fortsetzen. Das heißt, er zieht genau die falschen Schlussfolgerungen. Er sieht so zusagen - er guckt weiterhin auf den Span in unserem Auge, statt den Balken im eigenen zu erkennen.

Ratzinger ist ein mitleidsloser Elitärer, der seit vierzig Jahren gegen Humanismus und Menschenrechte kämpft.